Die Jungs schliefen bereits während Kayla kein Auge zu bekam. Unruhig tigerte sie stattdessen im Wohnbereich vor den Fenstern auf und ab. Wie ein unruhiges Raubtier in seinem Käfig. Sam und Taiga saßen daneben und sahen Kayla dabei zu wie sie von einer Wand zur anderen marschierte. Sie hatte ihre Stiefel, Gürtel und Schwert abgelegt da sie eigentlich schon im Bett gewesen war, aber sie konnte einfach nicht still liegen bleiben. Immer wieder ballte sie die Fäuste und öffnete sie wieder und wieder. Sie blieb stehen sah kurz durch den Vorhang nach draußen wo es noch immer stürmte. Sie knurrte genervt und ging weiter auf und ab.
"Ah dachte ich es mir doch, dass du ein Problem damit hast hier eingesperrt zu sein." gähnte Malcolm und kam zu ihr rüber getrottet. "Im Supermarkt hatte ich genug Platz, aber hier.... Wir haben zu wenig Wasser und der Sturm war so lang das letzte mal. Das werden wi..." Malcolm nahm Kayla in den Arm und stoppte so ihre aufsteigende Panik. "Kayla ganz ruhig. Atme einfach normal weiter. Okay?" beruhigend strich er ihr über den Rücken was Kayla half sich etwas zu entspannen und stumm zu nicken.
Kayla litt an einer besonderen Art von Klaustrophobie die von einem Trauma aus ihrer Kindheit herrührte ausgelöst von ihrer Mutter die sie als Kind in einen dunklen kleinen Keller gesperrt hatte sobald sie nicht ihren Ansprüchen entsprach. Was oft der Fall gewesen war. Mittlerweile jedoch hatte ihre Mutter zu Kaylas Glück das Interesse an ihr verloren. Jedenfalls bis plötzlich dieser Sturm ausbrach und einfach alles veränderte.
Malcolm seufzte tief. "Bitte mach so etwas nie wieder... Ich will dich nicht noch einmal verlieren." sagte er leise und legte seine Stirn an ihre. Beide sahen sich tief in die Augen. Ohne Maskerade, ohne vorgetäuschte Fassade. Malcolm sah in Kaylas Wolfsartige Hellbraune Augen und Kayla in Malcolms klare blauen Augen. Dann schnippte Kayla ihm gegen die Schläfe und schmunzelte. "Dummkopf. Als ob ich das zweimal tue." meckerte sie und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Seine Nähe beruhigte sie und lenkte sie von dem tobenden Sturm ab, der sie so in Aufruhr versetzte.
"Kayla Sam guckt so eifersüchtig ich glaub du solltest was dagegen tun bevor er wieder meine Hose angreift." sagte Malcolm nach einer Weile und erinnerte sich nur zu gut daran wie Sam ihm einmal das Hosenbein zerrissen hatte und das nur aus Eifersucht. Sam war so eigensinnig und Schlau wie sein Frauchen. Kayla schmunzelte belustigt und setzte sich zu Sam auf den Boden. In seiner direkten Reichweite schleckte er ihr über die Wange und wedelte mit dem Schwanz. Taiga hopste Kayla gleich auf den Schoss und schmiegte sich schnurrend an sie während Sam sich einfach drauf fallen ließ was Taiga ein grantiges Fauchen entlockte. Malcolm schmunzelte bei dem Anblick und streckte sich. Gegen die Vierbeiner kam er nicht an. "Ich geh dann wieder schlafen sag wenn du noch mal eine Umarmung brauchst." meinte er gähnend und ging. "Schlaf gut." rief Kayla ihm noch hinterher was Malcolm mit einem kurzen Daumen hoch kommentierte.
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Wundersamerweise hatte Kayla es doch noch geschafft in einen tiefen und erholsamen Schlaf zu fallen bevor sie am frühen Morgen von Geschirr Geklapper geweckt wurde. Träge setzte sie sich auf und Gähnte. In der Küche stand Archi und machte Frühstück. Kayla blinzelte kurz in seine Richtung nur um sich dann wieder auf den Boden hinter dem Sofa zu legen. Vom Boden aus konnte sie durchs Fenster sehen wo noch immer der Sturm tobte. Allerdings war er schwächer und schien bald vorbei zu sein. Etwas erleichtert bei der Hoffnung das der Sturm bald wieder vorbei war lag es sich gleich bequemer auf dem hellen Laminatboden.
"Morgen." gähnte Kai als er in den Raum trat und sich aufs Sofa fallen ließ. "Morgen." grüßte auch Malcolm der mit Jayden dazu stieß. "Der Sturm ist noch nicht vorbei?" bemerkte Jayden als er zu den Fenstern sah wo die Vorhänge nicht ordentlich zu gezogen waren. "Leider nicht." seufzte Malcolm. "Oh man, wenn das noch länger anhält mach ich mir langsam sorgen ob wir das überleben." er ließ sich auch aufs Sofa sinken und streckte sich noch etwas träge. "Was meinst du damit? Wir haben genug zu Essen und Wasser können wir auf drei Monate strecken." sagte Archi verwundert und unterbrach seine Frühstücksvorbereitungen.
Malcolm schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Nein das ist es nicht was ich meine. Ich meine ich mache mir Sorgen um Kayla." "Hä wieso das?" fragte Kai verwundert. "Kayla leidet an Klaustrophobie. Kurz gesagt sie hat Platzangst. Sie dreht völlig durch, wenn sie irgendwo eingesperrt wird oder jemand anderes als sie selbst die Tür abschließt oder gar nur schließt." erklärte er und zeigte zur Wohnungstür. "Wenn du jetzt die Tür noch mal auf und zu machen würdest wäre das für Kayla so als würdest du sie einschließen und den Schlüssel wegwerfen." verwirrt sah Kai Malcolm an. "Aber sie würde es doch gar nicht merken, wenn wir das jetzt machen würden?" Malcolm schnaubte verächtlich. "Glaub mir sie sieht es zwar nicht, aber sie weiß es sofort. Sie spürt das." erwiderte Malcolm warnend.
"Aber das hier ist doch ihre Wohnung?" fragte dann Archi. "Und sie hatte auch keine Probleme in dem kleinen Überwachungsraum im Supermarkt zu sitzen." Malcolm zuckte mit den Schultern. "Hier hat sie Platz. Es ist alles Offen geschnitten und sie hat den Schlüssel. Beim Supermarkt ist es so dass der mehr als genug Platz hat und sie den Schlüssel hat. Sie steigt auch bei niemanden ins Auto, wenn sie nicht selber fährt das ist auch so ein tick von ihr." erzählte Malcolm doch Langsam erzählte er Kayla zu viel.
Also stand sie schweren Herzens vom Bequemen Boden auf und griff mit einer Hand nach der Lehne um sich hoch zu ziehen. Dabei erschreckte sich Kai und wich erschrocken zurück sobald er Kaylas grimmiges Gesicht sah. Damit erschreckte Kai Archi der erschrocken quietschte. Noch nicht genug stolperte Kai auch noch rücklinks über den kleinen Tisch hinter sich und fiel unsanft zu Boden. Ächzend rieb er sich den Kopf während Kayla amüsiert grinste und sich auf das Sofa schwang.
Dann wandte sie sich an Malcolm. "Erzähl ruhig weiter. Aber nenn es nicht tick. Ich bin doch kein Freak!" entgegnete Kayla und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ganz wie du befiehlst." ergab er sich ihrem Willen und redete weiter. "Und jetzt dürft ihr drei mal raten wer diese Traumata bei Kayla verursacht hat." "Die Direktorin!" kam es wie aus einem Munde von den anderen. Malcolm nickte bestätigend und zog seinen Ärmel am rechten Arm hoch. Eine breite gezackte Narbe verlief dort einmal quer über seinen Unterarm. "Das hat sie mir angetan als ich Kayla aus dem Keller geholfen hab in den sie Kayla vorher eingesperrt hatte. Klar das unsere Mütter danach nicht mehr befreundet waren. Kayla war dafür bei uns immer willkommen." schockiert starrten die anderen auf die Narbe die nicht zu übersehen war. "Wenn Kayla eingesperrt wird, wird sie wortwörtlich zum Tier. Sie Knurrt, Faucht, schlägt um sich, Kratzt, beißt. Und das meinte ich mit Gefährlich. Den keiner will dann mit ihr in einem Raum sein, glaubt mir." Endete Malcolm ernst.
Kaylas Nägel bohrten sich in ihre Arme mit denen sie ihre Beine umschlang und reglos ins Leere starrte. Selbst wenn Malcolm nur davon sprach machte ihr die Erinnerung daran Angst. "Aber dieser "Anfall" hört auf sobald sie wieder draußen ist. Aber trotzdem ist es die reinste Folter für sie und deshalb müssen wir unter allen Umständen verhindern das so etwas passiert." sagte Malcolm ernst und wandte sich an die anderen. "Und warum sagst du uns das?" fragte Kai und Malcolm schmunzelte schelmisch. "Wer mit Kayla befreundet sein will sollte das Wissen, bin ich der Meinung und außerdem kann ich sie auch alleine beschützen, wenn ihr nicht wollt." Gab Malcolm großkotzig zurück. "Na klar wollen wir!" entgegnete Kai sofort. "War doch nur eine Frage." murmelte er grimmig und stand vom Boden auf. "Is doch klar." Meinte Jayden und legte Kayla aufmunternd eine Hand auf die Schulter. "Das ist das mindeste was ich tun kann wo du mir jetzt schon zweimal das Leben gerettet hast." Kayla schaffte es ihm kurz zu zu lächeln was Jayden schmunzelnd erwiderte. "Ich bin natürlich auch mit dabei." Meldete sich Archi dazu und grinste Kayla breit zu. "Danke Leute." Sagte Kayla leise, aber die Jungs schmunzelten allesamt da sie ihre Worte genau gehört hatten.
"Oh oh ich bin dafür das wir unserer Gruppe einen Namen geben." meldete sich Archi auf einmal und hüpfte aufgeregt auf und ab. "Warum das den jetzt?" fragte Jayden verwundert schmunzelnd. Ganz abgeneigt war er dem Gedanken nicht. "Na Hallo jede Gruppe im Film hat einen Coolen Namen denk doch mal an die Avengers." entgegnete er und gestikulierte Wild mit den Armen herum. "Da hat er recht." stimmte Malcolm zu der die Idee natürlich super fand. "Okay und wie sollen wir uns dann nennen?" fragte Kayla die es geschafft hatte ihre Hände zu entkrampfen. Stattdessen streichelte sie nun Taiga die auf ihrem Schoss lag mit Sam der an ihre Füße gekuschelt neben ihr lag.
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Sie überlegten eine ganze Weile bis sie einen passenden Namen fanden. Dazu machten sie sich noch passende Armbänder aus zusammen geflochtenen Lederbändern mit einer kleinen Perle aus Obsidian in der Mitte in der ein kleines R eingeritzt war. "Perfekt." strahlte Archi stolz während alle ihr Armband betrachteten und ebenfalls zufrieden schienen. "Dann also auf das Rudel." sagte Kayla und hob ihr Wasserglas an. "Auf das Rudel!" stimmten die anderen mit ein und stießen mit ihr an.
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