15. Kapitel (Amaris)

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Warmes Sonnenlicht kitzelt meine Nase, als ich langsam in die Welt der Lebenden zurückkehre, woraufhin ich heftig niesen muss. Die Sonne und ich mochten uns noch nie übermäßig. Da ist mir die Nacht deutlich lieber.

Erstens hat man seine Ruhe, zweitens ist es die Zeit zum Träumen. Das Aufwachen hätte ich heute allerdings lieber lassen sollen... Oh, Himmel! Mein Kopf!

Gequält stöhne ich auf und fasse mir an die Stirn, die so sehr pocht, als ob ein kleines Männchen kontinuierlich dagegen schlagen würde. Verdammt, ich weiß, warum ich nie viel trinke und die meiste Zeit meines Lebens, die Hände vom Alkohol lasse! Wir passen einfach nicht zusammen!

Ich brauche ganz dringend eine Asperin und ein Glas Wasser, denn mein Hals fühlt sich rau und trocken an, so als hätte ich seit Tagen nicht einen Tropfen Wasser gesehen. So öffne ich langsam meine Augen und werde sofort wieder bestraft.

Dieses scheiß Sonnenlicht! Wieso muss es meinen Kopf nur noch mehr dazu befeuern, mich zu foltern?! Vielleicht sollte ich einfach liegen bleiben und hoffen, dass es irgendwann von selbst aufhört. Gerade als ich beschlossen habe meinen Plan in die Tat umzusetzen, und mich wieder in Kurt zu kuscheln, fällt mir auf, dass dieser fehlt. Huch?

Kurt ist ein Kissen, was mir meine Oma vor fünf Jahren, kurz vor ihrem Tod, nähte. Eigentlich ist es ziemlich kratzig, aber Kurt ist wie einer dieser kratzigen Pullover, die man von seiner Oma bekommt: Eigentlich kann man sie absolut nicht ausstehen, aber trotz allem trägt man sie seinen Liebsten zu Liebe. Und in meinem Fall erinnert es mich eben an sie.

Der Name ist durch meine Eigenart entstanden, allen Dingen irgendwelche Namen zu geben, was mir derweilen schon den ein oder anderen seltsamen Blick eingebracht hat. Aber zum Eigentlichen... Ich fühle mich absolut nicht dazu bereit, aufzustehen... Vermutlich habe ich Kurt einfach aus dem Bett geschmissen... Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass mir genau das passiert.

Möglicherweise schaffe ich es ja tatsächlich noch einmal ins Land der Träume abzudriften, in denen es keine Idioten gibt, die mich einfach küssen! Und dabei auch noch so verdammt gut sind, dass es verboten sein müsste! Moment... Nein! Das habe ich nicht getan! Nein, oder?! Das muss alles ein Albtraum gewesen sein! Bestimmt!

Ruckartig sitze ich aufrecht im Bett, mit weit aufgerissenen Augen. ,,Autsch!" Meinem Kopf gefallen meine raschen Bewegungen absolut nicht! Eins schwöre ich hiermit offiziell: Ich werde Alkohol nie wieder auch nur irgendwie ansehen!

Da fällt mir ein mit Wasser gefülltes Glas und eine... ASPIRIN! ins Auge. Nachdem ich diese eingenommen habe, wobei das kühle Nass meine Kehle wunderbar hinunterrinnt, werde ich mir nun endlich meiner Umgebung bewusst. Ich liege in einem Bett. Aber es ist nicht meines! Auch die Lichterketten fehlen hier ganz offensichtlich! Wo zur Hölle bin ich?!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit niemanden mitgegangen bin! Da war nur... Thorin! Meine Augen schweifen weiter durch den Raum und entdecken noch einen weißen Schreibtisch, einen Schrank, welcher sich aus demselben Material zusammensetzt, sowie mehrere Bilder, die verschiedene Landschaften zeigen.

Schräg gegenüber von mir befindet sich ein Fenster, an dem mehrere kleine Blumentöpfe stehen, die alle mit rosa Gerbera bepflanzt sind. Dadurch lässt sich ein wunderschöner Blick auf den Wald erkennen, der im Licht der scheinenden Sonne fast magisch wirkt. Durch das leicht gekippte Fenster sind vereinzelt Vögel zu hören, die fröhlich und unbekümmert ihre Lieder zwitschern.

Aber Moment.. Rosa Gerbera? Ich kenne nur eine Person, die diese Blumen über alles liebt und sie habe ich seit über vier Jahren nicht mehr gesehen... Thorins Mutter! Aber wie-? Wieso-? Wes-? Just in diesem Moment öffnet sich die mir gegenüberliegende Tür und es betritt kein geringerer als...Thorin das Zimmer.

,,Guten Morgen, Sonnenschein. Na, hast du deinen Rausch bereits ausgeschlafen?" Das heißt ich habe das alles nicht nur geträumt?! Der Kuss, der Fakt, dass ich mich wie eine rollige Katze an ihn geschmiegt habe..., dass er mich an die Wand gepresst hat, dass ich ihn... Oh, Himmel! Das darf doch alles nicht wahr sein!

Jetzt wäre wohl der Moment, um elegant aufzuwachen und zu bemerken, dass man sich das alles nur eingebildet hat und nichts von all dem passiert ist! Wo ist ein Loch, in welches man hineinspringen kann, wenn man es braucht? Vor Scham würde ich am liebsten im Boden versinken!

Er wird mich doch nie wieder für voll nehmen! Trotz allem erklärt dies aber nicht, wieso ich mich nun hier und nicht in meinem Bett, in meiner Wohnung, befinde! Ich erinnere mich zwar nicht mehr an alles ganz genau, da ich wirklich viel zu viel getrunken habe, Schande über mich an dieser Stelle, aber... ich bin mir sehr sicher, dass ich nicht freiwillig mit ihm gegangen bin!

Das wüsste ich ja wohl! Im Umkehrschluss kann das also nur bedeuten, dass er dafür verantwortlich ist, dass ich hier bin. Und das kann man offiziell als eine Entführung werten! Oh, dieser verdammte Mistkerl! Es sei denn....

Rasch schaue ich unter die Decke. Ein Glück! Amen! Ich scheine mir also doch nicht meine letzte Gehirnzelle weggetrunken zu haben! Schließlich trage ich immer noch mein Kleid, auch wenn es wahnsinnig unbequem ist... Nur meine Schuhe, scheint man mir offensichtlich ausgezogen zu haben...

Offenbar findet Thorin mein Verhalten amüsant, denn sein rechter Mundwinkel zuckt unverhohlen, während sein Blick auf mich gerichtet ist und er scheint es nur schwer unterdrücken zu können, in lautes Gelächter auszubrechen bei meinem leicht irritierten Anblick! Na, warte!

Schneller als er schauen kann, schnappe ich mir den neben mir stehenden Wecker und werfe ihn Thorin entgegen, der sich gerade noch bücken kann. Das arme Ding zerschellt jedoch leider an der Wand. Doch ich gebe ihm gar nicht die Chance, sich zu erholen, sondern schmeiße gleich das Nächstbeste, was mir aktuell in die Finger kommt, hinterher. In diesem Fall sind es mehrere Kissen.

,,SAG MAL; SPINNST DU?! HACKT ES BEI DIR ODER WAS?! WAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH, DU EINGEBILDETER AFFE EINER ENTE?!"

,,Be-, was?!"

Wären wir in einer anderen Situation gewesen, hätte mich Thorins Verwirrtheit über meine spektakulären Beschimpfungen sicherlich amüsiert, doch aktuell habe ich einfach nur das Bedürfnis ihm den Hals umzudrehen!

,,HAST DU NOCH NIE ETWAS VON ANSTAND GEHÖRT, DU VOLLPFOSTEN EINES ESELS, DU SCHILDKRÖTE EINER SCHNECKE?! WER HAT DIR DAS RECHT GEGEBEN, MICH EINFACH SO DREIST ZU ENTFÜHREN?! UND ALS WÄRE DAS NICHT SCHON SCHLIMM GENUG, WAGST DU ES AUCH NOCH, MIR GEGENÜBER SO UNVERSCHÄMT ZU WERDEN?!"

Weiß er eigentlich, wie gern ich ihm aktuell den Hals umdrehen möchte? Würde es sich lohnen, für ihn hinter Gitter zu gehen und mein ganzes Leben wegzuschmeißen? Vermutlich nicht... Aber die Aussicht ist schon sehr verlockend!

Das ich mich gestern noch von ihm habe küssen lassen und ich im Grunde auch der Auslöser gewesen bin, warum alles überhaupt so ausgeartet ist, ignoriere ich in diesem Augenblick komplett. Genauso wie den Fakt, dass es sich verdammt richtig und absolut nicht falsch angefühlt hat... Himmel... Schließlich gibt ihm dies trotz allem nicht das Recht, mich einfach so zu sich mit nach Hause zu nehmen!

Bedauerlicherweise weicht dieser all meinen Wurfgeschossen mit einer Leichtigkeit aus, die er bereits früher besessen hat. Nur mit dem gravierenden Unterschied, dass er sie offenbar noch verfeinert hat!

,,Amaris, würdest du bitte damit aufhören, dass Gästezimmer meiner Eltern zu verwüsten? Ich weiß, ich habe es verdient, weil ich dich hierher gebracht habe, ohne deine Erlaubnis, aber meine Mutter hängt wirklich sehr an ihrer Einrichtung. Also wärst du bitte so freundlich und würdest das Glas zurück auf den Nachttisch stellen?"

Ich gebe einen undefinierbaren Laut von mir, als ich mich langsam wieder auf das Bett zurück gleiten lasse und dieses dabei auf seinen ursprünglichen Platz packe. ,,Danke. Wie geht es dir? Wirkt die Asperin schon" Wie es mir geht? WIE ES MIR GEHT?!

,,Oh, wunderbar! Ich bin ja nicht in einem fremden Bett, in einem mir völlig unbekannten Haus aufgewacht!" Verlegen kratzt Thorin sich am Nacken, denn meine Stimme tropft nur so voll von Vorwürfen. Zumindest wirkt er schuldbewusst!

,,Ich gebe zu, dass ich dich nicht einfach hierher hätte bringen dürfen, allerdings war mir nach gestern Abend und dem, was zwischen uns passiert ist, nicht wohl dabei, dich einfach dort stehen zu lassen. Außerdem wäre ich mir wie ein ziemliches Arschloch vorgekommen. Aber dass das alles eher suboptimal verlaufen ist, hat mir meine Mutter auch schon sehr deutlich klar gemacht."

Auf seine Worte hin, überzieht sofort eine leichte Röte meine Wangen, wodurch ich, wie sooft wenn mir etwas unangenehm ist, meine hellblonden Strähnen vor mein Gesicht fallen lasse, sodass sie mich wie einen Vorhang umgeben. Vermutlich ist es gut, dass Thorin in diesem Moment nicht meine Gedanken lesen kann, denn mir gehen allerlei Morddrohungen durch den Kopf.

Am liebsten würde ich ihm entgegenschleudern, dass er ein Arsch ist, aber... ich kann es nicht. Schließlich war nicht er es, der sich mir einfach auf eine ziemlich aufdringliche und unmissverständliche Art und Weise genähert hat. Ersteres habe ich zwar auch nicht, aber das darf ich meinem ehemaligen besten Freund nun wirklich nicht vorwerfen. Es wäre einfach nur ungerecht! Und seien wir einmal ehrlich... Es hat mir gefallen.

Dieser Kuss, das Gefühl zwischen seinem Körper und der Wand gefangen zu sein, seine Lippen..., das alles hat mich so berauscht und Emotionen in mir ausgelöst, die ich davor noch nie gefühlt habe. Es hat mich wahrlich von den Füßen gerissen. Ganz abgesehen von der Gänsehaut, die meinen gesamten Körper überzogen hat... Verdammt, warum muss das alles so irritierend sein?! Und wieso zur Hölle muss mein Gegenüber mich so durcheinander bringen?! Es ist nicht fair!

Vermutlich hat sowieso alles nur am Alkohol gelegen und meine Nerven waren einfach über stimuliert... Ja, das wird es gewesen sein... Beinahe krampfhaft versuche ich mir dies einzureden, denn alles andere ist einfach nicht möglich! Ich mag Thorin doch nicht einmal! Halleluja, möglicherweise sollte ich meinen Mund wieder aufbekommen, sonst bekommt er noch den Eindruck, dass ich wegen ihm sprachlos bin!

Man, dieses ganze Gefühlschaos raubt mir noch den letzten Nerv! Und angesichts meines aktuellen Zustandes und meines Katers, ist das keine gute Kombination! ,,Nur damit das klar ist, das, was zwischen uns beiden gestern Nacht passiert ist... Diese ganze Geschichte war einmalig! Ich entschuldige mich hiermit offiziell, dass ich dich so... angefallen habe, aber es wird nicht wieder vorkommen. Klar? Und wenn es dich nicht stört, würde ich jetzt unglaublich gerne nach Hause!"

Thorin verschränkt die Arme vor der Brust, wodurch meine Augen fest an dem Spiel seiner Muskeln kleben bleiben, während er sich mit einer gewissen Eleganz, die mir vorher nie aufgefallen ist, gegen die Wand lehnt. Himmel... REIß DICH ZUSAMMEN, AMARIS!

Dasselbe Lächeln wie vorhin, hat wieder einen Weg zurück auf seine Lippen gefunden und aus irgendeinem Grund, reizt es mich extrem! Auf der anderen Seite, tanzt erneut eine angenehme Gänsehaut über meinen Körper. Das kann doch alles nicht wahr sein!

,,Du willst ernsthaft das Frühstück meiner Mutter verschmähen? Also wirklich, das kannst du ihr nicht antun! Sie steht seit Stunden in der Küche." Frustriert knirsche ich mit den Zähnen.

Habe ich schon erwähnt, dass Thorin ohne seinen Kopf so viel besser aussehen würde? Nein?! Muss er mir so ein schlechtes Gewissen machen?! Er weiß genau, dass das meine Erziehung nicht zu lässt! Außerdem mag ich sie sehr. Okay, vielleicht mochte ich sie auch sehr. Wer weiß das schon? Schließlich habe ich auch sie seit vier Jahren nicht mehr gesehen. Damals zumindest, war sie wie eine zweite Mutter für mich...

,,Falls du dich dazu entschließt, doch herunterzukommen, dort hinten auf dem Stuhl liegen ein paar Sachen von meiner Cousine Mila."

Mit diesen Worten verlässt Thorin den Raum. Er geht einfach! Aus Reflex greife ich nach dem Wasserglas und lasse es an der nächsten Wand zerschellen. Und nun? Ich werde hier wohl nicht ohne ein Frühstück mit Thorins Familie gehen können...

Das einzige Doofe daran ist... Die Vorstellung gefällt mir mehr, als sie sollte. Scheiße... Also erhebe ich mich schließlich und beginne mich umzuziehen.

Hätte ich gewusst, was ich an diesem Morgen noch erfahren und wie sehr es mein Weltbild verändern würde..., vielleicht wäre ich doch aus dem Fenster geklettert.


Hey, meine lieben Eulen!🦉

Ich wünsche euch einen wunderbaren Start in die neue Woche!☺

Wie geht es euch so?🤗

Was steht so bei euch an?🥰

So... (Irgendwie fange ich immer so an, das ist ja schrecklich)🤣

Ist Amaris Wutausbruch euren Vorstellungen gerecht geworden? 😏😂

Wie glaubt ihr, wird die Begegenung mit Thorins Familie im nächsten Kapitel? 🤔

Und was wird Thorin Amaris alles erzählen?🤨

Seid gespannt.😁

Habt alle noch einen schönen Wochenstart!😉

Fühlt euch gedrückt.❤

Eure Weltenwandlerin 🌍🌏🌎

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