1. Für den nächsten Alpha bestimmt?!

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Ich war tief im Schlaf, als mich etwas anfiel. Ich brauchte nur einen Moment, um herauszufinden was es war. Meine beste Freundin Helin weckte mich, indem sie auf mein Bett sprang und mich zu schütteln begann. „Lon... Lon!... Avalon Mase!" als sie meinen ganzen Namen aussprach, zwang ich mich seufzend, meine Augen zu öffnen und starrte in ihre vor Aufregung golden leuchtenden Augen. „Helin, geh runter von mir." brummte ich müde und schubste sie leicht. Sie zog einen Schmollmund, während ihre Augen die normalerweise braune Augenfarbe wieder annahmen. Natürlich kam ihr Lächeln aber bald wieder zurück, als sie mich neugierig musterte.

Stimmt ja. Heute war mein Geburtstag und nicht irgendeiner. Mein sechzehnter. Für alle Werwölfinnen meines Rudels war das etwas ganz besonderes. Es war nämlich der Tag, an dem wir herausfanden, wer unser Seelengefährte, unser Mate, war. Als Zeichen dafür, wurden unsere Augen von dem natürlichen Braun zu einem hell funkelnden Grün. Na toll. Jetzt konnte ich die ganze Zeit mit grünen Augen herum laufen, bis ich meinen Mate gefunden hatte. Genervt stand ich auf und lief zu dem Spiegel in mein und Helin's Internatszimmer. Ja, richtig gehört. Internat.

Das war nicht nur für mein Rudel so, sonder für alle. Wir Jugendlichen mussten alle ab dem vierzehnten Lebensjahr auf dieses Internat und lernten vier Jahre lang alles, was wir danach in unsrem Rudel benötigen würden. Der Vorteil dabei war, dass man mit sechzehn seinen Mate unter seinen Mitschülern finden konnte. Oder zumindest der vermeintliche Vorteil. Ich zumindest wollte keinen testosterongesteuerten Werwolf an meiner Seite haben. Besonders war es nicht in jedem Rudel so, dass die Mädchen ihren Mate fanden. Um genau zu sein, war meines das einzige, weshalb die anderen Rudel unsere Männer oft verspotteten... natürlich nur, bis sie deren Kraft zu spüren bekamen.

Mittlerweile doch etwas neugierig geworden musterte ich die grünen Augen in meinem runden Gesicht. Sie passten seltsam gut zu meinen mit helleren Strähnen durchzogenen, braunen Haaren. „Oh! Ich freu mich ja schon so darauf, deinen Mate kennenzulernen! Er ist bestimmt total nett. Muss dich ja schließlich ergänzen und genau da hast du eindeutig eine Lücke." meinte Helin und handelte sich breit grinsend einen gespielt tadelnden Blick von mir ein. Sie hatte ihren Mate schon vor einigen Wochen gefunden und im Gegensatz zu ihr, war er ziemlich ruhig.

Ich zuckte mit den Schultern, starrte nochmal kurz in meine veränderten Augen und spürte dann die stille Unruhe, die sich in mir breit machte. Na toll. Meine Instinkte fingen schon jetzt an verrückt zu spielen, allein bei dem Gedanken meinen Mate zu finden. Das konnte ja noch was werden. „Lass uns uns fertig machen und dann in die Cafeteria gehen. Ich habe Hunger." meinte ich und meine blonde beste Freundin nickte für meinen Geschmack etwas zu schnell. Natürlich, es war sehr wahrscheinlich, dass ich meinen Mate schon in der Cafeteria fand und das wollte sie ja unbedingt.





Keine zwanzig Minuten später zog Helin mich in die Cafeteria und direkt auf die Essensausgabe zu. Sie nahm schnell ihr Essen entgegen und da kam auch schon Jace, ihr ebenfalls blonder Mate und umarmte sie von hinten. Auch ich nahm mir mein Tablett und folgte den beiden zu dem Tisch, an dem schon einige unsere Rudelmitglieder saßen. Helin hatte das Glück, dass Jace in unserem Rudel war, denn sonst gab es immer einen ziemlichen Streit zwischen den Rudeln, wer die beiden Seelengefährten sozusagen behalten durfte. Im Normalfall gewann immer das größere Rudel.

Ich sah einmal durch die aufmerksame Reihe meines Rudels, doch spürte von keinem der Jungen eine starke Anziehung. Als die anderen bemerkten, dass meine Augen ihre Farbe behielten, rümpften einige von ihnen die Nasen, während andere zu tuscheln anfingen. Ich setzte mich zwischen Helin und Linto, einem meiner besseren Freunde im Rudel. „Noch kein Glück, was? Hoffentlich ist dein Mate überhaupt hier an der Schule." meinte er mit einem kleinen Lächeln und sah sich im Saal um. „Linto... alle potenziellen Mate sind auf dieser Schule und wenn ich keinen hätte, wären meine Augen nicht grün. Ich finde ihn also." erklärte ich etwas gereizter als sonst.

Er lächelte mich beschwichtigend an und widerwillig sah auch ich mich um. Ich wollte meinen Mate nicht finden, aber es war meine Pflicht als Tika-Wölfin. Tika... das war der Name meines Rudels. Es war der Nachname unseres ersten Alphas. Natürlich ist er schon vor Hunderten von Jahren verstorben, aber noch heute Tragen unsere Alpha seinen Namen in allen Ehren. Da wir eines der größten Rudel waren, die es gab, hatten darüber hinaus auch viele andere Werwölfe großen Respekt unseren Anführern gegenüber. So war es bis jetzt immer so gewesen, dass wir gewannen, wenn ein anderes Rudel es wagte uns anzugreifen.

Meine Gedanken wurden durch das plötzliche Aufstoßen der Cafeteriatür unterbrochen. Aev-Wölfe... Sie waren das größte Rudel und dementsprechend arrogant. Außerdem stellten sie gerne ihre Kräfte zur Schau, was man daran sah, wie die Türen gegen die Wand knallten. Gelangweilt sah ich zu ihnen. Diese Angeber. Mein Blick glitt durch ihre Reihe und blieb dann an ihrem Anführer hängen. Mein Atem stockte und ich spürte, wie mein Puls zu rasen begann. Es dauerte noch einige Sekunden, bis ich realisierte, was das zu bedeuten hatte.

Oh nein! Das würde... das konnte nicht sein! Ich zog scharf die Luft ein und sprang auf. Für den nächsten Alpha bestimmt?! Nein danke! Der Blick des nächsten Aev-Alphas war plötzlich auf mich gerichtet. Er legte leicht den Kopf schief, blinzelte irritiert und steuerte dann langsam auf uns zu. Verdammt! Blitzschnell entfernte ich mich von unserem Tisch und zwang mich nach einem Fluchtweg Ausschau zu halten. „Lon? Was ist... ouh." hörte ich Helin und ballte die Händen zu Fäusten, weil ich keinen Ausweg fand, der Aev-Wolf aber immer näher kam. „Wer ist es?!" wollte Linto wissen und sprang jetzt ebenfalls auf.

Er hatte anscheinend meine Panik bemerkt und verspürte als guter Freund wohl das Bedürfnis, mich zu beschützen. „Ein Ausweg, Linto!" zischte ich möglichst leise und sofort zog er mich mit sich. „Das Fenster." erklärte er, ließ mich los und ging zu den anderen zurück. Schnell hatte ich das offene Fenster gefunden und raste darauf zu. Ich spürte, wie der Aev-Wolf ebenfalls beschleunigte und sprang ohne zu zögern aus dem Meter hohen Gebäude. Einige der anderen Rudel schrien erschrocken auf, aber mein Rudel wusste, dass dieser Sprung mir nichts anhaben konnte. Das war eine Besonderheit, die uns eigen war.

Erleichtert, dass der andere Wolf mir nicht so schnell folgen konnte, sah ich nochmal hoch und starrte in die hellblauen Augen meines zukünftigen Mates. Wieso musste ich immer ein solches Unglück haben? Nur Alpha hatten blaue Augen und anscheinend würde ich bald mit einem verbunden sein. Da kam mir ein weiterer Gedanke. Ich würde die Tika verlassen müssen. Die Aev würden ihren Alpha ganz sicher nicht wegen einer gewöhnlichen Mate der Tika gehen lassen. Die blauen Augen verschwanden und schnell kam ich wieder zu mir. Ich musste schnell verschwinden!





Eine Stunde später kam ich mit vom Wind zerzaustem Fell und in der Gestalt eines riesigen weißen Wolfes aus dem Wald. In meinem Kopf hörte ich die aufgewühlten Gedanken meiner Rudelmitglieder und lief zu dem See, den wir als unser Versteck ausgemacht hatten. Sofort wandelten sie alle in ihre menschliche Gestalt und sahen mich auffordernd an. Zufrieden, endlich Ruhe in meinem Kopf zu haben, setzte ich mich erst mal hin und prüfte die Luft. Es waren keine fremden Rudel in der Nähe. Jetzt wandelte auch ich mich und sah einmal in die Runde. Die Tochter unseres Betas zuhause stand mir im Kreis direkt gegenüber und musterte mich nachdenklich.

Ihre hellen Haare waren wie die von so ziemlich allen anderen auch ziemlich durcheinander und sie wirkte seltsam blass. „Avalon... Du bist eine Alpha's Mate. Wieso bist du vor deinem Seelengefährten geflüchtet?" fragte sie schließlich mit leicht gequälter Mine und ich seufzte. „Ich will nicht das Rudel wechseln, Kristin." erklärte ich und sah eindeutig Mitleid in ihren hellbraunen Augen. „Du weißt, dass wir es niemals einfach zulassen würden, dass eine der unseren von einem fremden Rudel eingefordert wird." versuchte sie mich zu beruhigen, aber wir wussten beide, wie niedrig die Wahrscheinlichkeit war, dass wir gegen die Aev-Wölfe gewannen.

Das größere Rudel gewann. So war es eben. „Aidan wird Alpha, Kristin. Ich kann verstehen, wieso Avalon ihn nicht als Mate haben möchte. Sie würde die zukünftige Luna eines komplett fremden Rudels werden." stand Linto mir bei und einige der anderen nickten zustimmend. „Ich kann es ja verstehen und werde mich sofort nach dieser Versammlung mit meinem Vater verständigen, aber nichtsdestotrotz hättest du nicht weg laufen dürfen, Avalon. Stell dich deinem Mate. Das ist ein Befehl. Verlange ihn alleine zu sprechen und ganz besonders... Trete selbstbewusst auf!" sagte die Beta-Tochter und ich nickte seufzend.

Kristin wandelte sich in einen grauen Wolf und somit war die Versammlung beendet. Ich warf meinen Freunden noch kurz einen beruhigenden Blick zu und tat es Kristin dann gleich. Schnell lief ich zum Internat zurück und direkt auf das Hauptgebäude zu, in dem nicht nur die Schlafzimmer und Unterrichtsräume waren, sondern auch die Cafeteria. Bevor ich aus dem Wald ging, wandelte ich eilig wieder in meine menschliche Form. Es war jedem meines Rudels von unserem Alpha persönlich untersagt, einem anderen Rudel zu zeigen, hinter welchem Wolf welcher Mensch stand. So waren wir in gewisser Weise geschützt.

Wie befohlen suchte ich nach meinem Mate und wie bei jeder solcher Verbindung konnte ich genau spüren, wo er sich befand. Nämlich in der Cafeteria... am Tisch meines Rudels, der vollkommen leer sein sollte. Mit leicht golden glühenden Augen lief ich zur Cafeteria. Niemandem war es gestattet mein Rudel so heraus zu fordern. Ich stieß die Tür leicht auf und sah, dass neben meinem Mate noch neun weitere Aev-Wölfe an dem Tisch saßen. Ein leises Knurren kam mir über die Lippen und ich stürmte auf den Tisch zu. Aidan, oder wie mein Mate jetzt eben hieß, bemerkte mich als erster.

Sein Kopf schoss in meine Richtung und er stellte sich schnell auf die Beine. Seine blauen Augen schienen silbern zu blitzen, als er meine glühenden Augen bemerkte, doch ich ignorierte es einfach. Ganz sicher würde ich mich nicht von ihm ablenken lassen, bis seine Rudelmitglieder von meinem Tisch verschwunden waren. Diese standen jetzt ebenfalls auf und sahen in meine Richtung. Ein paar von ihnen kniffen die Augen zusammen und ließen sie golden aufleuchten. „Lasst das!" hörte ich die tiefe Stimme meines Mates und bemerkte, wie sich eine wohlige Wärme in mir ausbreitete.

Na toll. Diese Hormone konnte ich jetzt ganz sicher nicht gebrauchen. „Verschwindet von diesem Tisch." knurrte ich schließlich, als ich vor ihnen stand und mied extra Aidan's Blick. Die Augen seiner Wölfe glühten nochmal auf, dann senkten sie widerwillig die Köpfe und verschwanden. Etwas davon überrascht starrte ich ihnen hinterher und vergaß dabei fast meinen Mate. Natürlich nur, bis dieser sich räusperte und meine Aufmerksamkeit so auf sich zog. Ich legte den Kopf leicht schief und musterte ihn. Man sah nicht nur an seinen hellblauen Augen, dass er ein Alpha war.

Er hatte auch einen ziemlich gut gebauten Körper und strahlte einfach eine immense Stärke aus. Seine schwarzen Haare sahen aus, als wäre er noch vor kurzem mit der Hand hindurch gefahren und hatte es so verstrubbelt. Wie gern ich mal durch seine Haare... schnell unterbrach ich diesen Gedanken. Das würde ich ganz sicher nicht zulassen. „Hallo Mate." sagte ich langsam und wieder glänzten seine Augen silbern. „Hast du dir nicht weh getan, als du aus dem Fenster gesprungen bist?" sagte er mit einem leichten Stirnrunzeln. Ich suchte nach dem Vorwurf, den ich eigentlich erwartet hatte, glaubte aber so etwas wie Sorge zu hören.

Mein Blick blieb auf seinen Augen liegen. „Meinem Rudel wurde die Fähigkeit gegeben, dass uns große Höhen nichts anhaben können." erklärte ich noch immer wachsam. „Du gehörst den Tika an, richtig?" fragte Aidan und musterte mich jetzt seinerseits. Ich spürte ein leises kribbeln auf meiner Haut, überall wo er hin sah und biss mir auf die Zunge, um es zu unterdrücken. Auf seine Frage hin nickte ich nur stumm. „Voraussichtliche Beta-Wölfin?" wollte er weiter wissen und ich bemerkte, wie die Cafeteria immer leerer wurde. Bald musste der Unterricht beginnen.

Ich atmete tief durch, um meine Hormone wieder unter Kontrolle zu bekommen und fing dann an zu reden. „Nein. Ich gehöre in meinem Rudel keinem hohen Stand an, genauso wenig wie du es wirst als mein Mate. Und falls du denken solltest, ich würde es zulassen, dass du mich aus meinem Rudel reißt, hast du dich mächtig geirrt." erklärte ich und strahlte dabei wahrscheinlich mehr Selbstbewusstsein aus, als ich eigentlich hatte. Sichtlich sauer über meine Anmaßung so mit ihm um zu gehen, glühten seine Augen nun wirklich silbern, wie es bei Alpha eben war, wenn sie wütend wurden.

Innerhalb von Sekunden war er über den Tisch gesprungen und ganz dicht hinter mir gelandet. „Wage es nicht nochmal in diesem Ton mit mir zu sprechen! Ich bin der zukünftige Aev-Alpha!" knurrte Aidan und schon wurde auch ich sauer. Egal ob Alpha oder nicht! Ich würde mich von meinem Mate nicht anknurren lassen! „Du warst der Aev-Alpha. Ich bin deine Mate und wenn du mich noch einmal anknurrst, wirst du erleben, was das heißt." fauchte ich zurück und wirbelte zu ihm herum. Mir war bewusst, dass auch meine Augen nun glühten, aber das war auch gut so. Aidan sollte meine Wut sehen.

Wir starrten uns in die Augen und ich sah, wie sein Kiefer mahlte. „Ach. Was heißt es denn?" erwiderte er schließlich, brach den Blickkontakt aber nicht ab. Bei dieser törichten Frage schlich sich ein Schmunzeln auf meine Lippen und ich neigte wieder ein wenig den Kopf. „Noch nie von den starken Kräften der Tika-Wölfinnen gehört?" wollte ich wissen und ließ unbemerkt einen meiner Nägel wachsen. Er würde sehen, was er davon hatte, mich zu provozieren. „Das sind doch nur Märchen." meinte mein Mate und ich fuhr mit der ausgefahrenen Kralle konzentriert über meinen Handrücken.

Einen Moment benötigten meine Kräfte noch, dann war die Wunde nicht länger auf meiner Hand, sondern übertrug sich auf Aidans. Ich sah, wie er plötzlich erschrak und nach unten auf seine Hand sah. „Keine Märchen." erklärte ich wispernd, zog die Kralle wieder ein und drängte mich dann an Aidan vorbei. In meinem Rudel war es so, dass die Frauen mehr zu sagen hatten, als die Männer und das würde ich mir von Aidan jetzt nicht einfach nehmen lassen. Es war etwas, wie mein Geburtsrecht. Niemals würde ich das Aufgeben, genauso wenig, wie meine starken Kräfte.





Der Unterricht verlief quälend langsam und jedes mal, wenn ich einem Aev-Wolf begegnete, funkelte dieser mich aus gold glühenden Augen an. Ich ignorierte es dann einfach und lenkte mich ab, indem ich mit einem meiner Rudelmitglieder ein Gespräch anfing. Glücklicherweise war Aidan zwei Jahre älter als ich und somit nicht in meiner Jahrgangsstufe. Dementsprechend hatte ich keinen Unterricht mit ihm und konnte zumindest ihm aus den Weg gehen. In der Mittagspause mied ich die Cafeteria und verbrachte meine Zeit mit Linto, der sich wirklich bemühte, mich auf andere Gedanken zu bringen.

Jetzt war der Unterricht glücklicherweise vorbei und ich lief mit Helin zurück zu unserem Zimmer. Total untypisch für sie, schwieg sie eisig und starrte die ganze Zeit auf den Boden. „Was ist los, Helin?" wollte ich wissen und sie sah nur flüchtig zu mir hoch. „Ich will nicht, dass du in ein anderes Rudel musst." murmelte sie traurig und ich seufzte, um ein frustriertes Knurren zu unterdrücken. „Ich werde nicht zulassen, dass mein Mate mich aus meinem Rudel reißt. Ich könnte ihn auch einfach nicht akzeptieren, dann wäre das Problem gelöst." erklärte ich vollkommen davon überzeugt und sofort sah Helin mich erschrocken an. „Das kann nicht dein Ernst sein!" meinte sie bestürzt.

Ich zuckte mit den Schultern und sah weg. Mir war klar, dass sie etwas gegen diese Idee haben würde. Sie schwärmte so für ihren Mate und konnte sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass es mir da anders erging. „Ich weiß, dass es den Leuten, die eine solche Verbindung nicht annehmen oft schlecht geht, aber es gibt auch welche, bei denen diese Entscheidung sehr gut war. Ich kenne diesen Aev-Alphas Sohn nicht und will es auch gar nicht." erklärte ich meinen Standpunkt und schloss die Tür unseres Zimmers auf. „Trotzdem... es würde mir das Herz brechen, wenn du es nicht mal versuchst. Ich will nicht, dass du dich von vornherein deinem eigenen Glück in den Weg stellst und... möglicherweise könnte unser Rudel einen Nutzen daraus schlagen."

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte nachdenklich an die Decke. Helin kannte mich einfach zu gut und wusste, dass ich das Wohl des Rudels immer vor meines stellen würde. Ich seufzte wieder ergeben. „Du kennst mich einfach zu gut... Ich werde es versuchen. Um des Rudels Willen. Wenn er aber ein falsches Wort sagt, erkläre ich meinen Unwillen, seine Mate zu sein." gab ich nach und Helin fing richtig an zu strahlen. Mir war klar, dass ich nicht den Grund genannt hatte, den sie sich wünschte, aber dennoch war sie zufrieden, dass ich es versuchen würde, Aidan eine Chance gab.

Da klopfte es plötzlich an unserer Tür und wir sahen uns verwirrt an. Keine von uns erwartete Besuch und Überraschungsbesuche hatten wir allen untersagt. Ich stand mit einem Stirnrunzeln auf und ging zur Tür, weil mein Bett näher war und Helin sich auf ihres gesetzt hatte. Ich öffnete die Tür und hätte sie am liebsten gleich wieder zugeschlagen. Mein Gegenüber war jedoch schneller und stellte seinen Fuß zwischen Türstock und Tür. Ich knurrte leise und ließ die Tür, weiter so halb zugedrückt. „Lon. Wer...?" fing Helin an, brach aber ab, als ich ihr einen eindeutigen Blick zu warf. Sie lächelte leicht und hob eine Braue. „Wie wäre es, wenn du fragst, was er hier will?" schlug sie vor.

Natürlich hatte meine beste Freundin sofort verstanden, dass es Aidan war, dem ich so unfreundlich die Tür vor der Nase zuknallen wollte. „Ich stimme deiner Freundin da zu. Seinem zukünftigen Alpha sollte man zumindest so viel Respekt bieten, besonders als seine Mate." meinte der Aev-Wolf für meinen Geschmack viel zu selbstsicher. „Ich werde dir keinen Respekt erweisen, solange du ihn dir nicht verdient hast. Du bist schließlich derjenige, der so dringend eine Luna für sein Rudel braucht. Ich kann auch ohne dich entspannt weiter leben, wie zuvor." erklärte ich mit einem eindeutigem Knurren in der Stimme.

Ich sah durch den Türspalt die nun silbern glühenden Augen meines Seelengefährten und erwiderte den Blick grimmig. Von ihm würde ich mich sicherlich nicht einschüchtern lassen. Er gehörte nicht zu meinem Rudel, also durfte ich mich ihm gegenüber ruhig feindselig verhalten. Das war mein Recht. Egal ob Mate oder nicht. „Lon." wiederholte Helin sanft meinen Spitznamen und stand jetzt bestärkend neben mir. Sie war auf meiner Seite, das wusste ich, aber dennoch würde sie mir jederzeit raten, es mit meinem Mate zu versuchen. Ich brach den Blickkontakt nicht ab, tat aber dennoch, was meine Freundin mir vorher geraten hatte. „Was willst du hier, Aidan?" verlangte ich zu wissen.

Das silberne Glühen wurde langsam schwächer und er war schließlich derjenige, der weg sah. „Du bist meine Mate, darf ich dich da nicht besuchen?" wollte er nach einem kurzen gestressten Blick zu Helin wissen. Ich hob eine Braue. Das war ganz sicher nicht der Grund, weshalb er hier war. Ich hatte es an dem Blick zu meiner Freundin gesehen. „Du wolltest mich nicht nur besuchen." stellte ich fest und er fuhr sich durch die Haare, wobei mir auffiel, dass mein Kratzer von vorhin immer noch auf seiner Hand war. Für einen kurzen Moment schaltete mein Gehirn sich wohl aus und ließ meine Instinkte übernehmen, denn ich ergriff seine Hand und musterte die Wunde schockiert.

„Ich glaube, ich geh mal zu Jace." riss Helin mich da aus meinem seltsamen Zustand und drängelte sich eilig an Aidan vorbei. Schnell ließ ich dessen Hand los und schüttelte den Kopf, als könnte ich somit meine Instinkte zurück drängen... was sogar irgendwie funktionierte. „Jetzt sag, was du dich in ihrer Anwesenheit nicht getraut hast, zu sagen." grummelte ich und gab mich geschlagen, indem ich die Tür nicht weiter blockierte, sondern einfach zurück zu meinem Bett stapfte. Nun etwas zögerlicher als vorhin, kam Aidan herein und drückte die Türe hinter sich zu.

Sein Blick schweifte aufmerksam durch das Zimmer und blieb an der Wand hängen, an die Helin und ich alle möglichen Fotos befestigt hatten. Schließlich nervte es mich, dass er nicht mit der Sprache heraus rückte und ich räusperte mich auffällig. Verwirrt blickte mein Seelengefährte mich an und ich hob eine Braue. Einen Moment schien Aidan noch verwirrt, dann schaltete sich sein Gehirn wohl auch wieder an. „Ach ja, richtig... Wie bekomme ich diesen Kratzer wieder weg?" wollte er wissen und zeigte mir jetzt wieder seine Hand. „Indem ich ihm erlaube zu heilen." erklärte ich kurz angebunden und setzte mich wieder. „Dann tu das!" fuhr Aidan mich an.

Ich schnaubte und stand innerhalb von Sekunden vor ihm. „Rede nicht in diesem Ton mit mir!" knurrte ich mit erneut golden glühenden Augen. Ich hasste es, wenn man mit so wenig Respekt mir gegenüber sprach. Egal ob ich mit meinem Gegenüber genauso umging. „Lass den Kratzer heilen. Sofort!" befahl mein Mate mir weiter und erneut entstand ein Blickduell zwischen uns. Nicht in hundert Jahren würde ich nachgeben. Dafür war ich zu stolz. Aidan aber offensichtlich nicht. Er sah nach einer Weile weg und lächelte plötzlich ein wenig. „Du bist wirklich stur, meine Mate." meinte er und sah schelmisch grinsend wieder in meine Augen. Er schien auf einmal total ausgelassen und sogar seine Augen blitzten nicht mehr vor Wut, sondern vor seltsamer Freude.

Verwirrte legte ich den Kopf ein wenig schief und runzelte die Stirn. Warum freute er sich so über meinen Dickkopf? Er hob seine verletzte Hand auf Augenhöhe. „Würdest du so nett sein? Es tut weh." gab er zögernd zu und sah mich nun wieder ernster an. Ich zögerte noch einen Moment und nahm seine Hand dann in meine. Sanft strich ich über die Kratzspur und konzentrierte mich darauf, nicht länger Aidan's Heilkräfte zu blockieren. Mein Seelengefährte beobachtete mich sichtlich gespannt und zog dann zögernd seine Hand aus meinen, als sie zu heilen anfing.

Ich merkte, dass meine Instinkte mal wieder für einen Moment die Kontrolle übernommen hatten und ballte die Hände zu Fäusten. Ich durfte nicht nachgeben. Nicht mehr! „Ich hab die Blockade aufgelöst. Jetzt verschwinde!" grummelte ich und hielt mir den Kopf. Das Ankämpfen gegen meine Instinkte bereitete mir jetzt schon Kopfschmerzen. „Aber... " fing Aidan an, unterbrach sich dann aber, als er meinen gequälten Gesichtsausdruck sah. Die Schmerzen wurden immer stärker und ich bekam das Gefühl, als würde jeden Moment mein Kopf explodieren.

„Was ist los? Mate?" wollte der Aev-Wolf wissen und betrachtete mich besorgt. Er griff nach meinem Arm und sofort riss ich mich knurrend von ihm los. „Fass mich nicht an und verschwinde. Außerdem ist mein Name Avalon. Nenn mich also nicht Mate." zickte ich ihn an und er hob die Hände, als würde er sich ergeben. Der Druck in meinem Kopf wurde schlagartig zu einem Stechen und mir wurde ganz unerwartet eiskalt. Offensichtlich hatte Aidan diesen Wechsel gespürt und fing mich auf, als ich zu fallen drohte. Das kam ganz sicher nicht davon, dass ich gegen meine Instinkte kämpfte!

Was war nur mit mir los? Aidans starke Arme umfingen meinen zitternden Körper und langsam sank er mit mir auf den Boden. Ich krümmte mich zusammen und spürte Tränen der Anstrengung über meine Wangen rinnen. Es fiel mir unfassbar schwer, nicht das Bewusstsein zu verlieren. „Avalon, ganz ruhig. Ich bin hier und werde dir helfen. Konzentriere dich auf's Atmen." versuchte mein Mate, mich abzulenken, aber ich kannte diese Manöver. Die Schmerzen breiteten sich nun langsam auf meinem ganzen Körper aus und ich spürte, wie dieser sich in den Wolf wandeln wollte.

Ich öffnete meine Augen, die ich wegen der Schmerzen zusammengekniffen hatte und erschrak. Meine Hände schienen zu flackern. An der Stelle meiner Nägel tauchten immer wieder kurz meine Wolfsklauen auf und es schien, als würde mein weißes Fell durch meine Haut schimmern. Ein unwilliges, leicht wütendes Knurren drang aus meiner Kehle und Aidan strich mir über die Arme. Wahrscheinlich, um mich zu wärmen. Eigentlich wollte ich ihn von mir wegstoßen und wegschicken, aber ich wusste genau, dass ich keinen klaren Satz zusammenbekommen würde, also ließ ich es.

Mein Seelengefährte drückte mich stärker an seine Brust und stand dann mit mir auf. Er trug mich, als wäre ich nicht schwerer als eine Feder, auf den Armen und hielt auf die Tür zu. „Ich bringe dich jetzt zum Krankenzimmer. Verliere mir nur nicht das Bewusstsein, ja?" erklärte der Alphas Sohn und ich nickte nur kaum merklich. Er atmete nochmal tief durch und konzentrierte sich dann auf den Weg. Ich musterte sein Gesicht und konzentrierte mich allein darauf, um bei Bewusstsein zu bleiben. Es funktionierte und sogar meine Schmerzen rückten ein wenig in den Hintergrund.

Den restlichen Weg schwiegen wir und ich hätte gar nicht bemerkt, dass wir mittlerweile im Krankenzimmer waren, hätte Aidan mich nicht plötzlich auf eine kalte, harte Liege gelegt. Ich fing sofort wieder stärker zu zittern an und kauerte mich noch mehr zusammen. Ich bekam nur halb mit, wie die Krankenschwester mich erst oberflächlich durch checkte. „Welchem Rudel gehört sie an?" wollte die Schwester wissen und sah Aidan fragend an. „Ich kann für mich selbst sprechen, danke. Mein Rudel sind die Tika." knurrte ich und funkelte die ältere Werwölfin beleidigt an.

Was sollte sie auch mit meinem Mate sprechen? Er wusste so gut wie nichts über mich. Die Wölfin senkte den Kopf um mir zu zeigen, dass sie sich entschuldigte. Ich nickte und versuchte, nicht mehr ganz so zusammen gekrümmt zu sein. „Wie alt bist du, Tika-Wölfin und woher kennst du den Aev-Alphas Sohn?" fragte die Schwester und schob Aidan ein wenig von mir weg. „Heute ist mein sechzehnter Geburtstag. Aidan wurde als mein Mate ausgewählt." brachte ich leise und mit zitternder Stimme hervor. Die Krankenschwester lächelte leicht und nickte, als wäre somit alles klar.

„Warst du bisher eine gewöhnliche Tika-Wölfin?" wollte sie wissen und ich nickte nur, weil sich plötzlich sämtliche meiner Muskeln anspannten. Sie atmete erleichtert auf. „Dann ist das ganze hier normal. Du erhältst durch diesen Prozess den Stand einer Luna. Es benötigt einen Tag, bis es vorbei ist und am Ende dieses Tages wirst du dich in einen Wolf verwandeln und als Luna zurück kommen." erklärte sie sachlich und ich sah sie entgeistert an. Diese Qual war wegen Aidan und es würde noch den restlichen Tag andauern?! „Was,wenn ich Aidan jetzt als meinen Mate ablehne, würde es dann aufhören?" wollte ich hoffnungsvoll wissen und versuchte mich etwas auf zu setzen.

Mein Seelengefährte wirkte sofort bestürzt, aber die Krankenschwester war schneller. „Nein. Du bist von deiner Geburt an als Luna bestimmt. Früher oder später müsstest du diesen Wandel so oder so durchmachen." Ich sah sie an, als wäre das alles ihre Schuld, kriegte mich dann aber wieder ein und sah nachdenklich auf meine Hände. „Wird es etwas an meinen Fähigkeiten als Tika-Wölfin ändern?" wollte ich schließlich wissen, weil mich ansonsten nichts so sehr interessierte. Ich war eine Tika-Wölfin und ich wollte, dass mein Rudel das auch weiter einsah. Egal, wessen Mate ich war.

Die Krankenschwester sah fragend zu Aidan, als könnte ich nicht selbst entscheiden, was ich hören durfte. Sofort wurde ich leicht wütend und sah ihn drohend an. Er starrte etwas perplex zurück, als hätte er mich die ganze Zeit angesehen, und wäre erschrocken, dass ich jetzt zurück blickte. Da die Krankenschwester es anscheinend satt hatte, von ihm ignoriert zu werden, antwortete sie endlich. „Es wird alle deine Fähigkeiten verstärken und zusätzlich wirst du die Fähigkeiten, die den Aev-Wölfen eigen sind, verstärkt erhalten." erklärte sie und verschwand dann aus dem Zimmer, zurück zu ihrer Position im Wartezimmer davor.

„Siehst du, ist ja eigentlich ganz praktisch, dass du das ganze durch machst. So vereinst du unsere Rudel in dir." meinte Aidan und lächelte leicht. „Mir wäre es lieber, wenn ich geblieben wäre, wie ich war." knurrte ich und biss dann die Zähne zusammen, weil sich meine Muskeln wieder zusammen zogen. Wie als wäre es ein Reflex, kam Aidan mir einen großen Schritt näher und stand nun unmittelbar vor mir. „Okay, du kannst mich nicht leiden... noch nicht, aber lass mich dir etwas zeigen, ja?" bat er, als ich ihm einen genervten Blick zu warf. „Na gut." gab ich nach, weil ich von den Schmerzen abgelenkt werden wollte.

Er setzte sich neben mich und schlang nah einem wachsamen Blick in meine Augen, die Arme um mich. „Eine eher unbekannte Fähigkeit meines Rudels ist es, schmerzen zu beeinflussen. Egal welcher Art. So überleben es unsere Leute auch, wenn ihre Mate sterben." erklärte er zögernd und schloss dann die Augen, als müsste er sich stark konzentrieren. Ich erschauderte und plötzlich wurden die Schmerzen weniger. Ich atmete erleichtert auf und kuschelte mich tiefer in Aidans Arme. Mir war bewusst, dass er das falsch interpretieren konnte, aber gerade war ich einfach erleichtert, dass die Schmerzen verschwunden waren.





Anscheinend war ich eingeschlafen, denn jetzt wurde ich von einem stechenden Schmerz geweckt. Ich zuckte zusammen und wollte mich aufsetzen, doch zwei starke Arme hielten mich fest im Griff. Aidan! Von meinem Mate kam ein leises Knurren und er zog mich stärker an sich. „Lass mich los!" fauchte ich ihn daraufhin an und wand mich trotz starker Schmerzen in seinen Armen. Plötzlich stach es in meinen Augen und ich konnte nichts mehr sehen. Sofort geriet ich in Panik und Aidan zuckte ebenfalls zusammen. „Avalon!" stellte er erschrocken fest und setzte sich mit mir in den Armen auf.

„Beruhige dich! Das ist nur die Wandlung zur Luna... Es tut mir leid. Ich bin eingeschlafen und konnte deine Schmerzen nicht mehr zurückhalten." entschuldigte sich der Aev-Wolf und meine Schmerzen verschwanden, während ich aber immer noch nichts sehen konnte. „Wie lange muss ich das noch aushalten?" fragte ich leicht gequält und krallt mich in Aidans Arme. Da ging die Türe auf und ich roch, dass es die Krankenschwester war. Wieso roch ich es in meiner menschlichen Gestalt?! „Wie es scheint, ist ihre Wandlung bald vollzogen. Am besten gehst du mit ihr in den Wald, damit sie sich in aller Ruhe entfalten kann."

Die ruhige, aber bestimmte Stimme der Krankenschwester schien meinem Mate zu helfen, sich zu konzentrieren, denn er richtete sich etwas auf und erhob sich dann mit mir auf den Armen. Ich spürte seine Muskeln zucken, während er mit mir eilig durch die Schule lief. Würde er sich etwa verwandeln? „Alles in Ordnung?" wollte ich wissen und legte aus einem Instinkt heraus eine Hand auf seine Brust. Direkt über seinem Herzen, das wie verrückt schlug. „Ja. Mein Wolf spürt nur, dass seine Luna bald erwacht. Ist ziemlich aufregend, besonders weil ich solange auf dich gewartet habe." erklärte Aidan und hielt dann plötzlich an.

Ich zog die Luft tief ein und wie automatisch entspannte ich mich. Wir waren im Wald, das konnte ich an dem Geruch von feuchtem Moos, getrocknetem Harz und einfach frischer Luft ausmachen. „Lass mich runter." hauchte ich und sofort setzte mein Mate mich behutsam ins Moos. Langsam ließ ich meinen Oberkörper nach hinten kippen, bis ich komplett lag. Ich hörte wie der Aev-Alphas Sohn sich neben mich plumpen ließ und spürte wie er mich anstarrte. „Starr nicht so." knurrte ich. Auf einmal fühlte ich mich, als würde ich in Flammen stehen und schrie erschrocken auf. Ich hörte noch Aidan meinen Namen rufen, dann verlor ich das Bewusstsein.





Als ich wieder zu mir kam, spürte ich wie der Wind durch mein dichtes Fell fuhr und das weiche Gras meine Schnauze kitzelte. Ich war in meinen Wolf gewandelt, doch irgendwas war anders. Als ich langsam die Augen öffnete, sah ich einen majestätischen schwarzen Wolf direkt gegenübersitzen, der wachsam die Umgebung im Blick behielt. Warte... ich sah?! Mein Sehvermögen war zurückgekehrt und wie ich jetzt feststellte um einiges verstärkt. Luna, hörte ich Aidans Stimme in meinem Kopf und der schwarze Wolf sah nun mich freudig an. Ich erkannte seine blauen Augen sofort.

Na toll. Mein Mate wachte über mich und ich hatte keine Ahnung, wo wir waren oder was passiert war. Ich richtete mich langsam auf und spürte die extrem verstärkte Kraft, die nun in meinen Muskeln steckte. Etwas davon überwältigt drehte ich mich einmal um mich selbst, um mich erst mal daran zu gewöhnen. Ich schnüffelte in der Luft, um heraus zu finden, wo wir waren und war erneut total fassungslos, wie sehr sich alle meine Sinnesorgane verstärkt hatten. Ich konnte so vieles riechen. Mein Rudel... und so ziemlich alle anderen auch. Ich konnte sogar die Entfernung zu diesen quasi spüren.

Ich hörte, wie Aidan einen Schritt auf mich zu machte und wirbelte knurrend zu ihm herum. Mittlerweile hatte ich erkannt, dass wir nicht weit von der Schule entfernt waren und war genervt, dass mein Mate mir anscheinend gefolgt war und mehr wusste, da er nicht das Bewusstsein verloren hatte. Zu meinem Erstaunen senkte er ergeben den Kopf und machte wieder einen Schritt zurück. Ich legte meinen Kopf leicht schief und drehte mich dann in Richtung Schule. Ich wollte zurück zur Schule und endlich wieder in mein Zimmer. Ich sah hoch in den Himmel und entdeckte den von Wolken halb verdeckten Halbmond. Deshalb war es so spät in der Nacht so hell. Aidan folgte mir zögernd, während ich auf den nahen Wald zuhielt, in dem unsere Schule versteckt war.

So hier die erste richtige Frage: 

Welchen Eindruck habt ihr bis jetzt von Avalon und Aidan und findet ihr Avalons Reaktionen zu übertrieben?

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