Alptraum

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Ich lag im Bett, starrte an die Decke und lauschte Mias leisem Atem. Eben war sie endlich eingeschlafen, nachdem sie mir zuvor noch alles Mögliche erzählt hatte.

Ich hatte mich ein wenig schlecht gefühlt, dass das Gespräch so einseitig verlaufen war, aber Mia schien es nicht einmal gemerkt zu haben.

Ich versuchte einzuschlafen, aber die ungewohnte Umgebung und die Tatsache, dass ich seit so langer Zeit nicht mehr als Mensch geschlafen hatte, machten es mir nicht gerade einfach. Zudem hatte ich viele neue Eindrücke zu verarbeiten, dass meine Gedanken einfach nicht zu Ruhe kamen.

So leise wie möglich stand ich auf und tapste zum Fenster. Durch die Scheibe konnte ich den bewölkten Nachthimmel erkennen. Unsicher warf ich einen Blick auf den Griff. Wie machte man nochmal ein Fenster auf?

Es waren diese Kleinigkeiten, an denen ich merkte, was ich alles im Wald verpasst hatte. Welche Menschensachen mir ein Rätsel waren zeigte doch, wie wenig ich in der normalen Welt der Menschen zurechtkommen würde.

Ich fühlte mich unwohl dabei. Wenn ich die Schule kurzfristig verlassen musste, würde ich wieder in den Wald zurückkehren müssen. Eine andere Möglichkeit hatte ich nicht. Ich spürte einen Druck auf meiner Brust, der Raum schien mir zu eng, um zu atmen.

Zum Glück merkte ich, in welche Richtung ich den Fenstergriff drehen musste und riss das Fenster weit auf. Hektisch atmete ich die kühle Nachtluft ein und merkte wie sich mein Körper kurz darauf wieder entspannte.

Es war mir egal, was für Tiere vielleicht über Nacht in unser Zimmer kommen würden, ich wollte auf keinen Fall mit geschlossenem Fenster schlafen.

Ich legte mich wieder ins Bett und zog die Decke wie zum Schutz eng um meinen Körper. Ungefragt stieg die Erinnerung daran auf, wie jemand mich als kleines Mädchen abends in die Decke wickelte und mir sanft über den Kopf strich bis ich eingeschlafen war.

Mitten in der Nacht wachte ich aus einem Alptraum auf. Die Decke war nass geschwitzt und ich zitterte in der kühlen Luft, die durch das Fenster kam. Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder orientieren konnte und wusste wo ich war.

Erst dann bemerkte ich einen unangenehmen Schmerz in meiner rechten Hand. Ich senkte den Blick und sah zuallererst mein Blut. Erschrocken zischte ich, dann öffnete ich vorsichtig meine Hand.

Meine Hand hatte sich im Traum teilverwandelt und statt Fingernägeln hatte ich jetzt scharfe Krallen, die ausgefahren waren. Zwei meiner Krallen hatten sich anscheinen in meine Hand gebohrt.

Jetzt sah ich auch das Blut auf meinem Bett. Für einen Moment tat es höllisch weh und ich kniff die Augen zusammen.

Was hatte ich bloß geträumt, dass ich mich teilverwandelt und dann auch noch selbst verletzt hatte?

Als ich mich einen Moment später wieder erinnerte, bereute ich es, darüber nachgedacht zu haben. Das Bild eines toten Körpers auf dem Boden ging mir nun nicht mehr aus dem Kopf.

Ich riss die Augen auf und begrüßte innerlich den Schmerz in meiner Hand, der fast jedes andere Gefühl übertönte. Aber kein Schmerz der Welt konnte das Geschehene und alles was damit verbunden war ungeschehen machen.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, es keinen Moment mehr in diesem Raum auszuhalten. Ich drehte die Decke so um, dass man das Blut nicht mehr sehen konnte. Dann riss ich mir Mias T-Shirt vom Körper, dass sie mir zum Schlafen ausgeliehen hatte.

Kurz warf ich einen Blick auf meine Mitbewohnerin, die immer noch friedlich schlief und fühlte mich sofort unwohl dabei, sie zu betrachten.

Zum Glück war das Fenster schon offen, also konnte ich mich einfach verwandeln und nach draußen klettern. Das Pochen in meiner Pfote erinnerte mich an meinen Traum und mein ganzer Körper schrei nach Flucht.

Als könnte ich jemals vor meinen Erinnerungen davonlaufen.

Ich stand draußen auf den unregelmäßigen Blöcken. Mein Herz raste und mein Atem war alles andere als regelmäßig. Ich hatte zwei Möglichkeiten. Entweder ich kletterte nach oben oder ich kletterte nach unten.

Die Entscheidung fiel mir leicht und mehrere Sprünge später stand ich auf den obersten Blöcken vor der großen Glaskuppel. Meine Pfoten schmerzten noch mehr, als zuvor und ich spürt wie warmes Blut auf den Boden tropfte.

Zitternd rollte ich mich zusammen und richtete meinen Blick in den Himmel. Es war immer noch bewölkt und man konnte keine Sterne sehen, aber ich erkannte einen Vogel, der in der Nacht auf Futtersuche war.

Was würde ich dafür geben, ein Vogel zu sein und einfach wegfliegen zu können. Egal wie klein, jeder Vogel konnte fliegen und fliegen wäre so viel effektiver als weglaufen. Ich könnte den Boden verlassen und dem Himmel so nah kommen.

Langsam ließ mein Zittern nach, meine Gedanken kamen zur Ruhe und ich driftete wieder in einen unruhigen Schlaf.


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Hier ist es, meine Lieben, das neue Kapitel. Und es ist viel zu früh, um schon wach zu sein, wenn man die halbe Nacht nicht geschlafen hat. Kaffee, den man in der Mikrowelle aufgewärmt hat schmeckt scheiße.

Das wollte ich euch sagen...

Wie findet ihr das Kapitel? Was denkt ihr, von wem hat Linnea geträumt?

Wir sehen uns am  Dienstag.

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