Schlaflos

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Ich konnte nicht schlafen.

Auch wenn ich es versucht hatte, hatte ich es nicht geschafft einzuschlafen. Mia war mit ihrem Bruder irgendwo draußen unterwegs, also war ich alleine im Zimmer gewesen, doch letztendlich landete ich doch wieder oben auf dem Dach.

Ich bekam Yara einfach nicht aus meinem Kopf. Ich hatte ihr nicht helfen können. Wäre Mr Ellwood nicht gewesen, dann wäre sie jetzt tot.

‚Du hättest ihr helfen müssen. Es ist nicht immer jemand anderes da, der das übernimmt', sagte die kleine fiese Stimme in meinem Kopf.

Doch diese Gedanken waren mir nicht neu. Ich war viel zu oft zu feige gewesen, etwas zu tun. Zu feige, das richtige zu tun.

Früher hatte ich einmal gesehen, wie ein anderes Mädchen auf dem Pausenhof geärgert wurde. Ich wusste schon damals, dass ich ihn helfen sollte, doch ich hatte es nicht getan.

Damals aus Sorge, selbst in den Fokus der Mobberinnen zu geraten. Später aus Angst um mein eigenes Leben.

Ich hatte mein Leben gegen ein anderes getauscht. Dabei wäre ich ohne meine Mutter nie geboren worden.

Wenn ich bloß seinen Anweisungen gefolgt wäre.

Vielleicht würde meine Mutter dann noch leben.

Immerhin ging es Yara so weit gut. Ich war zweimal unten gewesen, um sie zu sehen, doch beides Mal war ich wieder weggeschickt worden.

Beim zweiten Mal hatte die Köchin und Krankenschwester mir aber gesagt, dass Yara bloß Ruhe brauchte.

Spätestens morgen würde ich mir ihr reden können. Doch dafür musste zuerst die Nacht vorbei sein.

Auf den höchsten Ästen einer Tanne am Waldrand bemerkte ich eine Bewegung. Ein Vogel?

Es war tatsächlich ein Vogel, doch in dem schwachen Licht konnte ich erkennen, dass er helle Federn hatte.

Ich beobachtete den Vogel und wartete ab, ob er sich nochmal bewegen würde und ich sehen konnte, was es für ein Vogel war, aber der Vogel blieb still sitzen.

Es vergingen einige Augenblicke, doch eine Weile passierte nichts.

Vermutlich schlief der Vogel, wie ich es auch tun sollte.

Meine langen, fellosen Menschenbeine waren ineinander verschlungen und die Steine unter mir waren noch etwas warm.

Eigentlich war es auf dem Dach ziemlich bequem, sonst wäre ich nicht schon in der dritten Nacht in Folge nach hier oben gekommen.

In dieser Nacht erschreckte mich das beinahe geräuschlose Flügelschlagen nicht, als der Rabe neben mir landete.

Alles okay?, fragt Wing und sah mich aus ihren dunklen Augen leicht besorgt an.

Ich schluckte und nickte. Dabei war das total gelogen und ich hatte, das Gefühl, dass Wing genau das erkennen konnte.

Du verbringst also freiwillig die zweite Nacht in Folge oben auf dem Dach und das ist vollkommen normal?

Wind hüpfte ein Stück näher und pikste mich leicht mit ihrem Schnabel ins Bein, als ich nicht antwortete.

„Du hast ja Recht", flüsterte ich.

Dass niemand sich freiwillig zum Schlafen aufs Dach setzten würde? Doch ja, da war ich mir eigentlich sogar recht sicher.

Trotz meiner Stimmung musste ich bei dieser Aussage ein wenig grinsen.

„Du hast doch bestimmt gehört, was bei uns heute in Verwandlung passiert ist?", das Ende meines Satz formulierte ich wie eine Frage, obwohl ich wusste, dass alle darüber redeten.

Wing nickte und ich musste schon wieder lächeln, weil sie so doof dabei aussah.

„Mit Yara hab ich mich am besten von allen verstanden. Ich meine ich verstehe mich mit ihm am besten. Wir haben uns schon irgendwie angefreundet und das hatte ich lange nicht mehr, weißt du?"

Und dann passiert sowas. Wing kam noch näher uns legte ihren Kopf vorsichtig an meinen Handrücken.

Die Federn fühlten sich glatt und doch weich an, was sich auf meiner Menschenhaut doppelt merkwürdig an.

„Ich konnte ihr nicht helfen", murmelte ich kaum hörbar.

Danach sagten wir eine längere Zeit überhaupt nichts mehr. Wings Anwesenheit wirkte irgendwie beruhigend auf mich, deswegen lehnte ich irgendwann wieder den Kopf nach hinten und schloss kurz die Augen.

Nicht lange, denn Wing begann, mich in die Hand zu piken, nur leicht, aber es war trotzdem etwas unangenehm.

Willst du nicht ausnahmsweise mal in deinem Bett schlafen, statt hier oben?, fragte sie mit einem leicht belustigten Unterton.

„So oft schlafe ich jetzt auch nicht auf dem Dach", versuchte ich mich zu rechtfertigen. „Nur die letzten zwei Nächte", gab ich dann zu und meine Mundwinkel hoben sich schon wieder ein Stück nach oben.

„Warum hast du mich heute Morgen eigentlich nicht geweckt", fragte ich dann neugierig.

Wing lachte leise in meinem Kopf. Ich bin ziemlich früh aufgewacht, weil ich Hunger hatte und ich konnte dich einfach nicht wecken. Ich dachte, ich komme rechtzeitig um dich vor dem Unterricht zu wecken, aber dann hat mich Shadow noch aufgehalten.

Hast du Ärger bekommen?, wollte sie dann betreten wissen.

Ich schüttelte den Kopf. „Alles gut. Mr Brighteye wollte nur mit reden, aber das war schon okay."

Abgesehen von einer Panikattacke. Und der Tatsache, das Brighteye daraufbestand, nochmal mit mir zu reden, über meine Probleme. Aber sonst war es super.

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Here we go again...

Gefällt euch das Kapitel?

Und eine ganz wichtige Frage: Was haltet ihr von Wing?

Jetzt mal abgesehen davon, dass ihr sie eh schon kennt...

Man liest sich. Donnerstag. Es sei denn, ihr wollt mich früher lesen.

Sisi <3<3<3

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