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„Wir haben alle Lieder", stelle ich fest und ernte bedrücktes Schweigen.
„Aufgenommen ist auch fast alles", meint Louis leise.
„Lasst uns noch alles ordnen", seufze ich.
„Ordnen?" Verwirrt schaut mich Harry an.
„Du kannst auch alle gleichzeitig abspielen", grinse ich und verdrehe die Augen.
„Okay. Das wird sich aber nicht gut anhören", meint Liam erstaunlich ernst und Niall versucht vergeblich, sein Lachen zu unterdrücken.
„Ich bin dafür, dass wir versuchen damit eine Geschichte zu erzählen", schlägt Zayn vor, nachdem wir uns beruhigt haben.
„Eine schlecht endende Liebesgeschichte?", frage ich ironisch, als ich die Lieder sehe und in meinem Kopf zusammenbastele.
„Genau. Um zu zeigen, wie ernst und blöd unser Leben ist", sagt Louis todernst und ich grinse, während ich ihm insgeheim zustimme.
„Die fiesen Lieder sind Tell Me A Lie und Taken."
„Dann kommen die an den Schluss", meint Niall schulterzuckend.
Ich zähle schnell die Songs - dreizehn - und fertige eine Liste an.
„Ich bin dafür, dass wir mit Same Mistakes anfangen", schlägt Harry vor.
„Echt jetzt? Finde ich gar nicht. Ich finde, Same Mistakes muss eher ganz nach hinten. Sonst endet das so unglaublich depressiv", sagt Liam kritisch.
„Wir sind auch unglaublich depressiv!", ruft Niall dramatisch schluchzend, bevor er sich auf den Boden fallen lässt.
Ich schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und lache dabei in mich hinein.
„Mir geht's gut", meldet er sich.
„Hinten finde ich auch gut", sagt Zayn und geht auf Nialls durchaus theatralischen Abgang nicht weiter ein.
„Entscheidet euch mal, ich kann die Liste nicht tausend Mal umstellen, wenn wir Bäume schützen wollen", seufze ich und quetsche Same Mistakes ans Ende der Liste.
„Wie willst du damit Bäume schützen?", fragt Louis verwirrt.
„Hallo? Für Papier müssen Bäume sterben?", entgegne ich entrüstet.
„One Thing als erstes. Das ist das Verlieben", meint Liam, nachdem er uns verwirrt angeschaut hat.
„Das ist aber ein bitteres Verlieben. Ohne bemerkt zu werden", werfe ich ein und spüre genau in dem Moment ein Ziehen in meinem Bauch.
Das kenne ich doch irgendwoher.
„Können wir bitte I Wish, I Would und I Want hintereinander machen, damit das jeden so richtig verwirrt?", fragt Niall mit einem Grinsen vom Boden.
Ich weiß nicht, wieso er immer noch da liegt.
„Dann machen wir die doch jetzt. In der Reihenfolge", schlägt Liam vor.
„Wenn du mir die Reihenfolge noch mal sagen kannst, gerne", sage ich und verdrehe die Augen.
Das mit dem Verwirren klappt jetzt schon unglaublich gut. Ich will unbedingt wissen, wie die Jungs sich das merken wollen.
Und die Fans erst.
Wobei die bestimmt verrückt genug sind, um das innerhalb weniger Sekunden auswendig zu lernen.


„Kann ich dich begleiten?", fragt Harry vorsichtig, nachdem ich mich von allen verabschiedet habe und drauf und dran bin, zu gehen.
Louis und Liam streiten in der Küche schon wieder, weil Liam der Meinung ist, dass Louis die Vorräte geplündert hat, Zayn wollte mit seinen Eltern telefonieren und Niall klimpert im Wohnzimmer auf seiner Gitarre.
„Klar", seufze ich nach kurzem Überlegen und beobachte den Lockenkopf dabei, wie er seine Schuhe anzieht und den Mantel überwirft.
Und dann kommt noch die inzwischen normal gewordene Sonnenbrille.
„Ich bring Feline nach Hause!", ruft Harry über seine Schulter, dann schließt er die Tür hinter uns.
„Wenn du nichts mehr zu tun hast, können wir gerne ein paar Umwege gehen", schlage ich vor, nachdem wir das Haus verlassen haben.
„Ist deine Mutter da?", fragt Harry, der genau weiß, dass das Verhältnis zwischen ihr und mir nicht besonders gut ist.
Vielleicht macht sie mich dafür mitschuldig, dass ihr Geliebter verschwunden ist.
Ich nicke nur und schiebe ihn in Richtung Innenstadt, bis ich mich besinne und einen ganz anderen Weg einschlage, der in die Außenbezirke Londons führt.
„Kommst du uns besuchen?", fragt der Junge neben mir nach einer Weile.
Ich zucke mit den Schultern.
„Das wird auf die Dauer nicht klappen", meine ich, auch wenn es weh tut.
„Wir können immer noch schreiben", schlägt Harry vor.
„Viel Spaß auf Tour", murmele ich und verfluche mich selbst für meine negativen Gedanken.
„Dann ist das hier unser Abschied?"
Ich bleibe stehen und blinzele ein paar Mal, um die Tränen zurückzuhalten, doch es klappt nicht.
Ich stehe heulend neben einem Weltstar, der mich stumm in seine Arme nimmt.

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