34

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng


„Ich habe ein bisschen Angst vor Simon", zischt Cara mir zu, als wir im Bus sitzen, der uns zum Haus des Juroren bringen soll.
Ich lache kurz auf.
„Das Gefühl kenne ich", grinse ich.
Von damals.
Aber ich habe es überlebt und musste ihm nie direkt gegenüberstehen, um irgendetwas zu klären.
Das haben sie damals zum Glück ganz gut hinbekommen, sonst würde Simon mich heute wahrscheinlich ganz anders behandeln.
„Ich bin unglaublich gespannt, wer weiterkommt. Ich würde es jedem hier so sehr gönnen", seufzt Cara dann und lehnt sich ans Fenster, während sie nach draußen schaut.
Die Fans, die wir bis jetzt schon gesammelt haben, und die uns vorhin von der Halle verabschiedet haben, sind verschwunden und haben den Straßen Londons Platz gemacht.
Es regnet, als würde das Wetter beweisen wollen, dass wir uns wirklich noch in London befinden.
„Wir müssen uns unbedingt irgendwie abhärten, sonst heulen wir bei jedem, der rausfliegt. Und das sind bis zum Finale noch ein paar", lache ich leise.
Ich weiß noch genau, wie ich damals schon ein paar mal geweint habe, auch wenn ich die meisten Kandidaten nicht mal richtig kannte.
„Wie lange fahren wir?", ruft jemand von hinten.
Simon, der ganz vorne sitzt und irgendwelche Mappen durchsucht, dreht sich kurz um.
„Nicht lange, wir sind in einer halben Stunde da", sagt er zurück.
Seine Stimme ist unglaublich außergewöhnlich - Er könnte so leise flüstern, wie er wollte, ihn würde trotzdem jeder hören und verstehen.
„Da lohnt es sich noch nicht mal, irgendein Spiel zu spielen oder so", brummt Cara missmutig und schaut wieder aus dem Fenster.
Ich ziehe einen kleinen Block aus meiner Tasche, einen anderen als damals, und trommele mit meinen Fingerspitzen einen leisen Takt auf das Papier, während ich in meinem Gehirn nach einer Melodie oder einem Text krame, den ich aufschreiben könnte.
„Schreibst du Lieder?", fragt jemand neben mir und lehnt sich ein Stück über den Gang, um auf meinen Block schauen zu können.
„Ich versuche es wenigstens", antworte ich grinsend und merke, wie sich Cara neben mir in einer unglaublichen Geschwindigkeit wieder richtig hinsetzt.
„Alle mal herhören!", ruft sie und hat sofort die Aufmerksamkeit jeder einzelnen Person hier drin.
Sogar Simon dreht sich um.
„Einen Moment", sagt Cara und zieht ihr Handy aus der Hosentasche.
Ich beobachte, wie sie Spotify öffnet und die Lautstärke erhöht, bevor Wishing on a Star ertönt.
Ich weiß, wie wahrscheinlich jeder hier, dass es eines der Lieder ist, welches die Finalisten beim X-Factor in jeder Staffel singen, um Spenden für die unterschiedlichsten Dinge zu sammeln.
Cara stimmt sofort ein, und auch die anderen lassen sich nicht lange bitten.
Ich schaue sie kurz schräg an, dann singe auch ich los.
Simon dreht sich grinsend wieder um, während unsere Stimmen die Musik, die aus Caras Handy kommt, fast übertönen.

Als wir fertig sind, applaudiert Simon kurz, bevor das nächste Lied beginnt.
Und so singen wir uns durch London, bis der Bus in eine Einfahrt biegt und wir vor einer Villa anhalten.
Während die anderen möglichst schnell nach draußen wollen, lassen Cara und ich uns alle Zeit der Welt. Es macht sowieso keinen Sinn, sich mit allen anderen nach draußen zu drängen und dabei tottrampeln zu lassen.

„Nachdem wir jetzt die Zimmer aufgeteilt haben", beginnt Simon und ignoriert dabei die Tatsache, dass das komplette Wohnzimmer mit uns oder Kameras gefüllt ist, „habe ich eine kleine Überraschung für euch. Die ersten Performances beginnen morgen, heute habt ihr also noch Zeit zum Üben, die Studios habe ich euch ja schon gezeigt. Das würde ich euch auch empfehlen, aber natürlich könnt ihr euch auch hier umsehen. Das Grundstück wird nicht verlassen. Aber, wie gesagt, habe ich auch noch eine Überraschung für euch, die mir helfen wird, die besten Sänger von euch zu finden. Und die euch helfen wird, das Beste aus eurer Stimme rauszuholen. Ich denke, ihr kennt ihn alle."
Mir wird schlecht.
„Er ist inzwischen 23 Jahre alt", spricht Simon weiter, während unter den Mädchen schon getuschelt und geraten wird.
„Er ist wahrscheinlich kleiner als viele von euch", gibt der Juror den nächsten Tipp.
„Bitte, bitte, bitte", murmelt Cara neben mir.
Mein Herz droht, aus meiner Brust zu springen.
Nein.
Bitte nicht.
„Ihr dürft in der Öffentlichkeit kein Wort über ihn verlieren, haben wir uns verstanden?", fragt Simon und erntet Nicken und zustimmendes Gemurmel.
„Ich geh kurz auf Klo", zische ich Cara zu und trete den Rückzug an.
Ich kann doch spüren, dass hier irgendwas nicht stimmt.
„Bitte begrüßt...", höre ich Simon, bevor ich die Badezimmertür hinter mir zuziehe.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro