Da Stand er.
Vor unserem Nachbarshaus.
Er trug einen Karton nach dem anderen ins Haus.

Sie zogen wieder hier ein.
Das kann nur ein schlechter Witz sein.

Nach all den Jahren?
Nach all den Jahren ist er wieder hier.

Er hat sich verändert.

Größer, Muskulöser.
Braune Haare sind geblieben.
Grüne Augen sind geblieben.

Er ist jedoch früher nicht geblieben.

Ich Stand vor meinem Fenster und beobachtete ihn.
Er ließ mich einfach alleine.

Und jetzt kam er einfach.
Einfach so.

Ich Öffnete das Fenster und setzte mich auf die äußere Fensterbank.

Mit meinen Eisblauen Augen schaute ich mich um.

Jeden Tag sah die Gegend hier etwas anders aus.

Mal War die Gegend etwas voller.
Manchmal leerer.

Manchmal War der Himmel Blau.
Manchmal War er Grau.

Manchmal sah man junge Menschen.
Manchmal sah man alte Menschen.

Jeden Tag War es anders.
Doch niemand achtete auf diese kleinen Veränderungen.
Niemand außer Ich.

"Kindchen! Du willst doch nicht springen?!"

Ich drehte mich in die Richtung , aus der ich die Stimme hörte.
Ich setzte meinen kalten Blick auf.

Seine Mutter.

"Gott! Komme sofort da runter!"
Rief sie aufgebracht zu mir nach oben.

Langsam schüttelte ich den Kopf und drehte mich weg von seiner Mutter, die schon immer alles falsch interpretierte.

Es War erstmal still.

"Soll ich die Feuerwehr oder Polizei rufen? Komm jetzt sofort da runter!"
Rief sie panisch.

Ich verdrehte nur meine Augen.
"Jetzt hör mir mal zu!
Ich will nicht Springen! Ich will einfach nur hier oben sitzen, okay?!" Sagte ich laut und genervt.

Mit großen Augen schaute sie mich an.
Auch ihr Mann und er schauten mich mit großen Augen an.

Kopfschüttelnd drehte ich mich erneut weg.

Er schaute mich nicht so wie früher an.
Nicht wie ein kleiner ,glücklicher Junge , der auf mich gewartet hat.

Nicht wie ein kleiner Junge, der sich immer freute, wenn ich vor seinem Haus stand.

Gedankenverloren schaute ich die großen Berge vor mir an.

Die Berge sagen so schön aus.
So beruhigend.