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Jungkook

Es fühlte sich an wie eine endlos lange Ewigkeit, in der ich auf dem kalten, harten Asphalt lag und meine schmerzenden Glieder spürte. Dazu nahm ich die Wärme wahr, die von Taehyungs Körper ausging, spürte wie seine eine Hand stetig durch meine Haare strich und die andere zart an meiner Wange zu liegen gekommen war und hörte auch immer wieder sein leises Schluchzen.

Er versuchte es wohl zu unterdrücken, doch immer wieder entkam ihm ein Aufschluchzen und jedes Mal, wenn mir das Geräusch zu Ohren kam, versetzte es mir einen Stich im Herzen. Ich wollte nicht, dass er litt oder traurig war, nur wegen mir. Ich wollte ihn glücklich machen und er brauchte keine Tränen wegen mir zu vergiessen.

Lieber ertrug ich die Schmerzen, die er hätte erhalten sollen, damit es ihm wenigstens gut ging. Taehyung hatte das Beste der Welt verdient und ich beschützte ihn vor all den Dingen, die ihm schaden wollten. Da konnte ich nicht erwarten, dass ich dafür nicht zu Schaden kommen würde.

Doch ich kam klar. Der Schmerz war auszuhalten, irgendwie zumindest. Wenn ich nicht allzu tief einatmete, machte sich auch kein Schmerz in meinem Oberkörper bemerkbar - zumindest kein zusätzlicher zu dem, den ich durch die zahlreichen, kräftigen Fusstritte nun verspürte. Während wir auf Namjoon Hyung warteten, hatte ich meine Augen nach wie vor geschlossen und versuchte mich etwas zu entspannen und mich nicht allzu sehr auf die Schmerzen zu konzentrieren. Wenn ich mich ablenkte, nahm ich sie kaum mehr wahr, also war Ablenkung das Beste, was ich in dieser Situation kriegen konnte.

Also konzentrierte ich mich auf Taehyungs unregelmässige Atemzüge, zählte in Gedanken jedes Ein- und Ausatmen und als ich irgendwo bei 300 Atemzügen war, konnte ich das Geräusch eines herannahenden Autos wahrnehmen. Als es sich in unmittelbarer Nähe zu befinden schien, verstummte der laufende Motor abrupt und im nächsten Moment hörte ich eine Autotür zuschlagen, dann Schritte und dabei Namjoon Hyungs Stimme: "Taehyung? Jungkook?!"

"Hy-hyung!", rief Taehyung, die Stimme voller Erleichterung. Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte leicht, als ich erst nur in den dunklen Himmel hochschaute und schliesslich zu Taehyungs Gesicht, dass bloss durch den Schein einer einzelnen Strassenlaterne, einige Meter weiter weg erhellt wurde. Seine Augen waren rot und verweint, seine Wangen glänzten nass dank der Tränen und er wirkte verzweifelt, dabei war das Schlimme doch längst vorüber.

Ich nahm wahr, wie Namjoon Hyung sich neben mich kniete und mich besorgt und gleichzeitig auch geschockt musterte. "Verdammte Scheisse, Kook, hat dein Vater dir nie geraten, dir vorher zu überlegen, mit wem du Streit anfängst?", wollte er wissen. Ich hatte nicht die Zeit, zu antworten, als Taehyung sich einmischte: "D-das war nicht seine Schuld... er hat mich nur verteidigt..."

Namjoons Blick huschte zu meinem Hyung und er zog die Augenbrauen zusammen. Er schien zu verstehen, vor wem ich Tae verteidigt hatte und er seufzte tief. "Diese Schweine", murmelte er hasserfüllt und musterte dann wieder mich. "Kook, du musst aufstehen, damit wir zum Auto können. Ich fahre dich zu mir, dann kümmern wir uns dort um deine Verletzungen, okay?", fasste er sich kurz.

Ich nickte langsam und gemeinsam mit Taehyungs und Namjoon Hyungs Hilfe, setzte ich mich - unter stechenden Schmerzen - auf und kam schliesslich sogar auf die Beine, wenn auch ziemlich langsam. Namjoon Hyung hatte einen meiner Arme um seine Schulter gelegt, hielt dessen Hand fest in seiner und hatte seinen anderen Arm um meine Hüfte geschlungen, sodass er mich grösstenteils stützte, als ich zum Auto taumelte. Ich fühlte mich einfach nur erschöpft und kraftlos, mir tat alles weh.

Taehyung öffnete die Tür zur Rückbank von Hyungs Auto und ich krabbelte etwas umständlich rein, bevor ich mich geschafft in den Sitz lehnte und meine Augen schloss. Ich hörte wieder Autotüren, dann spürte ich Wärme an meiner Seite und vernahm einen startenden Motor. Ein kurzer Blick nach links genügte, um zu wissen, dass Taehyung zu mir auf die Rückbank gekommen war. Er griff nach meiner Hand, schob seine Finger zwischen meine und hielt mich so fest, bevor er mit der anderen einmal mehr sanft durch meine Haare strich. "Bald geht's dir wieder besser", murmelte er mir zu.

Ich nickte erschöpft und hielt meine Augen geschlossen, während Namjoon wohl losgefahren sein musste.

"Hyung?", murmelte Taehyung nach einigen Momenten der Stille. Von Namjoon Hyung kam ein fragendes Brummen. Wieder herrschte kurz Ruhe, bis Tae wieder das Wort ergriff: "Sie werden nie aufhören, wenn ich ihnen das Geld nicht bringe..."

"Ich weiss", seufzte Hyung, "Wir kriegen das Geld zusammen, es dauert nur noch ein kleines Bisschen-"

"Ich habe nicht mehr 'ein kleines Bisschen' Zeit!", unterbrach mein Freund ihn harsch und ich merkte, wie er meine Hand fester drückte, "Ich musste heute mit ansehen, wie sie Jungkook verprügelt haben, einfach weil er bei mir war, Hyung! Ich habe keine Zeit mehr!"

Seine Stimme brach gegen Ende seiner Worte weg und ich hörte die Verzweiflung und Trauer deutlich heraus. Ich kuschelte mich etwas mehr an ihm, um ihm etwas Trost zu geben, doch ob es wirklich half, wusste ich nicht. Ich verstand Taehyungs Standpunkt, ich würde genauso reagieren, wenn unsere Rollen getauscht wären, doch mir war auch klar, dass wir nicht sofort 6'000'000 Won auftreiben konnten. Das stand einfach nicht in unserer Macht.

"Und was hast du nun anstatt geduldig bleiben, vor, Tae?", wollte Namjoon wissen. Wieder legte sich erst Stille über uns, während man nur das Brummen des Motors hören konnte. "Erinnerst du dich daran, was Jungkook damals im Freibad gesagt hat?", wisperte Taehyung leise, mit belegter Stimme.

Ich schlug meine Augen auf und drehte langsam meinen Kopf, um den Braunhaarigen anzusehen, der meine Hand immer noch festhielt, allerdings geradeaus in den Rückspiegel blickte, sodass er Namjoon im Blick hatte. Jener schenkte ihm gerade einen ungläubigen Blick durch besagten Rückspiegel.

"Taehyung, bist du verrückt geworden?", war das Einzige, was er fragte. Taehyung schluckte leer. "Vielleicht? Hyung, ich will nur, dass das alles endlich ein Ende hat, ich will nicht ständig voller Angst durch die Strassen laufen und damit rechnen müssen, dass mir hinter jeder Ecke irgendwelche Männer auflauern, die mich verprügeln - oder schlimmer noch einen von euch! I-ich will einfach nur meine Ruhe haben! Bis wir das nötige Geld zusammenhaben, liegst du vielleicht schon im Krankenhaus, weil sie dich so verprügeln, wenn sie dich erstmal in meiner Nähe sehen."

"Und deshalb willst du eine verdammte Tankstelle ausrauben?!", hakte er nach und ich merkte, wie Taehyung meine Hand stärker drückte. "Wenn es sein muss", flüsterte er heiser, "Dann ja, dann raub ich eine Tankstelle aus."

Ich schüttelte den Kopf und richtete mich auf, so gut ich konnte, mit den Schmerzen. "Auf keinen Fall machst du sowas allein", bestimmte ich, "Wie willst du das alleine machen? Wenn du das machen willst, helfe ich dir."

"Ihr seid vollkommen wahnsinnig", bemerkte Namjoon Hyung fassungslos, "Das ist illegal, habt ihr das schon kapiert?! Das ist Raub!"

"Ich will nur, dass es endlich aufhört", murmelte Taehyung hörbar hilflos. Ich vernahm, wie Namjoon gestresst seufzte und dann überraschend rechts an den Strassenrand fuhr, wo er hielt und sich dann im Sitz so drehte, dass er uns direkt ansehen konnte. Einen Moment lang musterten wir uns still, bis er den Kopf schüttelte und sich durch die Haare fuhr.

"Wenn wir das wirklich machen, dann brauchen wir einen Plan."

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