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~4~
Zu enttäuscht

Als ich aus dem Bad komme, ist Inho wach. Er hat die kleine Lampe neben dem Bett angemacht und schaut mich mit runtergezogenen Mundwinkeln an. Zwar wirkt er sehr gefasst, aber ich erkenne sein Pokerface, wenn ich es sehe. Außerdem sind auf seinem leicht geröteten Gesicht schon wieder Spuren von Tränen zu sehen.

Zögerlich setze ich mich neben ihn auf die Matratze und versuche sie wegzuwischen, aber Inho schiebt meine Hand von sich weg. "Was willst du noch hier?", fragt er leise.

Mal wieder frisst das schlechte Gewissen mich auf, als ich Schlimmes ahne. Blöd bin ich ja nicht, nur unerfahren was Beziehungskram angeht. "Ich nehme an, du hast etwas mitgehört?"

Schulterzuckend dreht er sich von mir weg.

"Du hast wahrscheinlich genau den falschen Teil gehört." Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es einen richtigen Teil gegeben hätte.

"Geh einfach."

"Nein. Lass es mich erklären", bitte ich ihn.

"Nein. Geh. Ich will es gar nicht wissen. Du brauchst mir keine Gefühle vorspielen", schreit er flüsternd, damit es niemand sonst im Haus hört.

"Es ist nicht so einfach wie du denkst."

"Pfff. Sicher. Verschwinde einfach."

"Gib mir bitte eine Chance. Ich musste nur erst-"

"Lass gut sein."

Für den Bruchteil einer Sekunde halte ich tatsächlich den Mund, als mir klarwird, worüber ich hier gerade mit streite. Das wäre meine Chance gewesen, aus der Sache herauszukommen, und was tue ich als erstes? Versuche zu verhindern, dass er mich loswird.

"Ich muss mir nur erst über meine Gefühle klar werden", beende ich meinen Satz.

"Als ob da welche wären! So verarscht zu werden, das ist der beschissenste Tag seit... seit immer! Was sollte das Ganze?" Schluchzend dreht er sich um und sieht mich böse an. Jetzt will er es wohl doch wissen, obwohl es auch eine rhetorische Frage sein könnte. Aber immerhin lässt er mich jetzt reden.

"Ich wollte dich nicht direkt wieder unglücklich machen, deswegen dachte ich, wir klären das entweder später... oder ich raffe endlich, was los ist, ich glaube da ist wirklich was... mit mir...?"

"So ein Quatsch. Lüg mich nicht an."

"Küsse lügen nicht, Inho! Ich hab doch nicht einfach so mitgemacht..."

Das gibt ihm zu denken. Mir selbst auch. Mein Kopf konnte mein Herz vielleicht eine Weile ignorieren, aber was wird passieren, wenn ich Inho jetzt erneut küsse, nachdem Changsun mir einiges klar gemacht hat? Beziehungsweise versucht hat, denn so ganz klar ist mir vieles immer noch nicht.

Fest steht zumindest, dass ich Inho mag. Sehr. Vielleicht noch mehr als sehr? Die Küsse waren schön. Ist da Potential für mehr oder mache mir etwas vor? Oder ist da längst mehr? Wenn ich das nur wüsste, nur leider kann ich mich nicht mehr an den Großteil der Liste von damals erinnern, und Inho gern anzusehen und in seiner Nähe sein zu wollen, kann ja wohl nicht alles sein, was Liebe ausmacht.

Minutenlang blicken wir uns stumm an, er zunächst vorwurfsvoll und zweifelnd, ich hingegen bittend und möglichst sanft, bis auch seine harte Miene anfängt zu erweichen. Sein Blick nimmt mich gefangen. Vorsichtig beuge ich mich nach vorn und nehme sein Gesicht in meine Hände. Er lässt es zu, dass ich unsere Lippen verbinde und macht nach kurzem Zögern sogar mit.

Irgendwas ist da, wenn wir uns küssen. Ich weiß nur noch nicht, was genau es ist. Hoffentlich lässt er es mich herausfinden. Ich glaube, ich würde es ziemlich traurig finden, wenn nicht.

"Bist du noch sauer?", frage ich nach dem leicht überwältigenden Kuss vorsichtig. Ich weiß noch nicht, wo ich dieses fremde Gefühl in mir einordnen soll.

"Ich bin traurig und verwirrt."

"Verwirrt bin ich auch. Aber ich möchte dich glücklich machen. Ich mag dich sehr und ich bin mir sicher, dass da noch Luft nach oben ist und durchaus mehr daraus werden kann." Ziemlich sicher.

"Wirklich?" Pure Unsicherheit spiegelt sich in seiner Stimme.

"Ja. Und es tut mir sehr leid, dass ich dir etwas vorgemacht habe... die Sache hat mich sehr überrascht, ich wusste noch nichts von meinen Gefühlen und wusste erst recht nicht, wie ich dir das sagen soll, ohne dich zu verletzen, weil ich dir auf keinen Fall wehtun wollte."

"Ich glaube, das wäre nicht gegangen... zu hören, dass es nicht erwidert wird, tut immer weh. Aber danke, dass du dich entschuldigst. Und es klarstellst."

"Ich will immer noch mit dir ausgehen", sage ich fest entschlossen.

"Okay." Endlich lächelt er wieder. Ich küsse ihn erneut, aber nur kurz, dann macht er das Licht aus und lässt mich neben sich in sein Bett. Er hält aber ein paar Zentimeter Abstand und obwohl mir daa irgendwie nicht reicht, traue ich mich nicht weiter heran. Immerhin darf ich neben ihm schlafen.

An ihn geschmiegt wache ich auf. Inho ist schon munter und behauptet kichernd, dass er seit einer halben Stunde versucht mich zu wecken. "Küss mich doch beim nächsten Mal wach", schlage ich verschlafen vor.

"Das wirft ein paar Fragen auf."

"Welche?"

"Heißt das, du schläfst öfter hier?"

"Wenn du möchtest." Ich fänd das schön. Ich meine - ihm nah zu sein wäre sicher hilfreich beim Verlieben beziehungsweise sich darüber klar zu werden.

"Ja... und küssen wir uns jetzt öfter?"

"Ja bitte." Das ist sicher auch hilfreich. Lächelnd beugt er sich über mich und verbindet unsere Lippen. Es fühlt sich schön an. Mit ihm zusammen zu sein stelle ich mir durchaus toll vor, aber ob ich wirklich der Richtige an seiner Seite sein kann? Kann man an sowas arbeiten und der Richtige werden, falls man es nicht sein sollte? Nach welchen Kriterien richtet sich das überhaupt? Zu viele Fragen, auf die ich noch keine Antwort habe, aber ich finde das schon heraus, irgendwie. Für Inho.

Ich würde jetzt gern sagen, dass sich bis auf die Tatsache, dass wir uns heut überraschend oft küssen, wenn wir unter uns sind, nichts verändert hat, aber zu meinem Leidwesen starren uns den ganzen Tag alle mehr oder minder auffällig an, allen voran Jekjek und Pyo.

Nachmittags nimmt ersterer mich beiseite und druckst herum. Ich kann mir denken, worum es geht, und pieke ihm in die Seite. "Rück schon raus mit der Sprache."

"Ähm, naja, ich wollte dich fragen, wie ihr das gestern gemacht habt."

"Weil du und Pyo das nicht auf die Reihe kriegt?", frage ich lachend, woraufhin er rot anläuft. "Er hat geweint. Und dann hab ich ihn umarmt und irgendwann hat er mir erzählt, dass er unglücklich verliebt ist und weil ich ihm helfen wollte, hab ich ihn ermutigt, auf denjenigen zuzugehen... und dann hat er mich überraschend geküsst."

"Mhh... also wusstest du gar nicht, dass er dich meint?"

"Nein. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich wollte einfach nur, dass es ihm nicht mehr schlecht geht, weshalb ich diverse allgemeine Sachen gesagt hab, von denen er dachte, dass ich sie auf uns beide beziehe und schon über seine Gefühle Bescheid weiß. War wohl ein glückliches Missverständnis."

"Okay... und wie lange liebst du ihn schon?"

"Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht. Vielleicht schon länger, als es mir selber klar ist." Das ist die reine Wahrheit, trotzdem läuft es mir kalt den Rücken herunter, Jek so etwas aufzutischen. Aber ich kann schlecht zugeben, dass ich selbst zu blöd zum verlieben bin.

Nachdenklich fährt sich er durch die Haare. "Sag es ihm einfach", rate ich ihm. "Ich wette mit dir, dass er gerade Inho über dasselbe Thema ausfragt."

Abends erfahre ich von Inho, dass ich damit recht hatte und schreibe es Jek, da ich keine Lust habe, das Bett nochmal zu verlassen, nachdem ich schon mit Inho eingekuschelt bin. Inho schreibt es Pyo. Wenn die beiden es jetzt nicht hinbekommen, setzen wir uns morgen mit ihnen zusammen im Wohnzimmer hin, bis sie ihr Liebesgeständnis endlich rausbringen. Dann müssen sie es eben vor uns allen machen, aber dann sind sie selber Schuld daran.

"So blöd kann man ja gar nicht sein", denke ich und erinnere mich wieder daran, wie es mir in der Schule ging, als ich auch völlig blind dafür war. Und jetzt mit Inho ist es genauso... Und ich Idiot habe mich über die beiden lustig gemacht. Ich hoffe, wenn die Sache mit uns geklärt ist, können wir irgendwann darüber hinwegsehen, denn es ist echt das Peinlichste, was ich jemals angestellt habe.

"Yeontae hat auch mit mir geredet", erzählt Inho und verzieht kurz die Lippen. "Er hat mich gefragt, ob ich dich denn wirklich liebe."

"Ausgerechnet an deinen Gefühlen zweifelt er, aber an meinen nicht?", frage ich ungläubig.

"Ich hab das halt echt gut versteckt."

"Ja, das stimmt... du warst zwar biestig drauf, aber das hätte sicherlich keiner mit mir in Verbindung gebracht."

"Ja, genau. Aber bei dir meinte er, dass ihm schon öfter dieser bestimmte Blick aufgefallen ist, mit dem du mich manchmal ansiehst." Verwundert sehe ich in seine Augen, die nebenbei bemerkt echt schön sind. Sanft berühre ich seine Wange.

"Welcher Blick?" Die Frage ist eher an mich selbst gerichtet, doch Inho antwortet sowieso nicht, sondern schaut mich nur an und versucht wohl es selbst zu ergründen.

Unbewusst lehne ich mich immer näher, bis ich ihm so nah bin, dass ich ihn küssen kann. Inho erwidert den Kuss, sodass ich unseren Lippenkontakt intensiviere und ohne es bewusst zu steuern immer fordernder werde. Nach wenigen Momenten zieht Inho den Kopf zurück. Keuchend schnappt er nach Luft, dann wünscht er mir mit roten Wangen "Gute Nacht", macht die kleine Lampe aus und dreht sich von mir weg.

"Schlaf gut", erwidere ich und umarme ihn von hinten, mit einem gewissen Sicherheitsabstand zwischen seinem Po und meinem Schritt. Ich will ihn ja nicht bedrängen.

Meine Gedanken rasen viel zu sehr kreuz und quer durch meinen Kopf, als dass ich einschlafen könnte. Echt, wie kann man so blöd sein?? Das ist viel zu peinlich um es jemals irgendwem zu erzählen.

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