Kapitel 1

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Sie hatte keine Erinnerungen an die Zeit vor dem Unfall. Nichts, was sie auch nur im entferntesten an ihre Eltern erinnerte. Das letzte woran Cathleen sich erinnerte war ein Auto. Es war klein und rot gewesen. Rot wie das Blut am Fenster nach dem Unfall. Der Kleinwagen konnte nicht rechtzeitig bremsen, als der Falschfahrer frontal hineingekracht war. So hatten es zumindest Zeugen erzählt.


Die damals neun jährige Cathleen saß zu der Zeit auf dem Rücksitz und bekam nicht so viel ab, während ihre Eltern direkt von dem anderen Auto getroffen wurden. Sie waren sofort tot. Zurück blieb ein kleines Waisenmädchen. Allerdings hatte sie keinerlei Erinnerungen an ihr vorheriges Leben. Ein Arzt vermutete, dass es an dem Schock lag. Wahrscheinlich hatte das Gehirn sämtliche Dinge, die irgendwie mit dem Geschehen in Verbindung traten, gelöscht.Später im Waisenhaus wurde sie von allen als 'gestört' abgestempelt, denn Cathleen tat öfter mal Dinge, auf die niemand vorbereitet war.

 Einmal hatte sie versucht ihr Bett aus dem Fenster zu werfen, weil dort angeblich ein Geist drunter wohne. Ein anderes Mal schleppte das Mädchen einen halbtoten Eichelhäher ins Haus und klebte im auf dem Esstisch stehend ein Pflaster auf den Flügel, während sie allen Umstehenden eine wilde Geschichte über die angeblich zahme Eule im Garten erzählte, die ihr mit dem Schnabel die Haare gekämmt hatte. Egal was sie tat, es war immer merkwürdig oder unnormal.

Am Morgen ihres elften Geburtstags fing ihr Wecker bereits um sechs Uhr an zu Piepen. Es war zwar Samstag, aber die Waisenkinder mussten auch am Wochenende im Haushalt helfen. Das hieß Wäsche waschen, Böden schrubben, Mülleimer leeren, Garten umgraben und noch einige Dinge mehr, die für teilweise drei jährige Kinder nicht gerade angebracht waren.

Nachdem Cathleen sich aus dem Bett gequält und ihre verwurstelten, schulterlangen Haare in der Farbe von heller Erde gekämmt hatte, stellte sie sich vor den Kleiderschrank und überlegte, was wohl angebracht für einen Geburtstag, aber nicht schick genug für Gartenarbeit sei. Schließlich entschied sie sich gegen ihr einziges Kleid, was eher zum an den Strand gehen gedacht war und wie üblich für Jeans und T-Shirt. Beides natürlich in dunkelblau. Auf dem T-Shirt war ein kleiner Waldkauz mit weiß gesprenkelten Federn zu sehen.


Schon von Anfang an besaß Cathleen eine Vorliebe für Greifvögel, ins besondere Eulen. Sie waren unglaublich elegant und konnten komplett lautlos fliegen. Sowieso war fliegen einer von Catys Träumen. Einfach alles hinter sich zu lassen und zu sehen, wie die Erde unter einem kleiner und unscheinbarer wurde. Doch dieser Traum war unwirklich. Menschen konnten nicht fliegen und würden es auch nie können.

Cathleen seufzte leise und wollte gerade die Tür öffnen, als ein klopfendes Geräusch ertönte. Das Mädchen zuckte zusammen und wirbelte herum. Auf dem schmalen Fenstersims, gerade so durch das dreckige Fenster zu erkennen, saß eine Eule. Genauer gesagt eine Schleiereule. Noch genauer eine Tyto Alba. Ohne zu zögern durchquerte Cathleen ihr Zimmer, sie konnte froh sein ein eigenes Zimmer zu besitzen, da niemand mit einer Gestörten zusammen wohnen wollte, mit zwei großen Schritten und riss das Fenster auf. Die Eule gab ein, für Schleiereulen typisches, schnarrendes Geräusch von sich, stieß sich von der Fensterbank ab und segelte ohne einen Flügelschlag durchs Zimmer. Vor Catys Bett flatterte sie kurz auf der Stelle, bis sie schließlich auf dem Bettposten landete und ein Bein in Cathleens Richtung hielt, die noch immer wie erstarrt am Fenster lehnte. Mit einem blauen Band war ein dicker Brief am Eulenbein befestigt gewesen. Regungslos verharrten beide.

Endlich gab Cathleen sich einen Ruck und ging zu der Schleiereule. Als sie zögerte, schnarrte diese ungeduldig und öffnete kurz ihre Krallen, um sie gleich danach wieder zu schließen. So als würde man eine Faust öffnen und wieder zur Faust formen. Schnell begann Cathleen an dem Band herumzufummeln und schaffte es endlich den Brief zu lösen. Ohne zu zögern breitete die Schleiereule erneut ihre Schwingen aus und verschwand durch das immer noch offene Fenster nach draußen. Zurück blieb Cathleen mit einem überraschend schweren Brief. Er war direkt an ihr Zimmer adressiert und auf der Rückseite mit einem blutroten Siegel verschlossen. Schon wieder Blut. Caty brach das Siegel und zog die Lagen Papier heraus. Sie waren mit schnörkeliger, grüner Handschrift geschrieben.

Sehr geehrte Cathleen Marie Patton,Sie sind hiermit eingeladen, Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei zu besuchen. Den Umständen entsprechend können Sie leider nicht am regulären Unterricht teilnehmen. Deshalb haben wir zu ihrem Wohl entschieden, dass Sie zwar die Schule besuchen, allerdings nicht von unseren Lehrern, sondern vom Wildhüter Rubeus Hagrid unterrichtet werden. Er wird Sie zu seiner Nachfolgerin ausbilden und Ihnen alle wichtigen Dinge im Bereich magische Tierwesen beibringen. Trotzdem sollen Sie nicht auf sozial Kontakte verzichten und werden dementsprechend ebenfalls einem Haus zugeteilt. Im Anhang befindet sich Ihre Einkaufsliste und Ihr Zugticket. Hoffentlich sehen wir uns bald in Hogwarts.Mit freundlichen Grüßen Minerva McGonagallP.S. Für Fragen wenden Sie sich bitte an Miss Trimbeld.


Der andere Zettel war tatsächlich eine Einkaufsliste, auf der Dinge wie ein Zauberstab und Umhänge standen. Vollkommen verwirrt starrte Cathleen den Brief an und las ihn wieder und wieder durch. Warum sollte sie auf eine andere Schule gehen? Woher wusste diese Minerva, wo ihr Zimmer lag und warum kannte sie Miss Trimbeld? Sie war eine der Betreuerinnen, die Cathleen immer am liebsten gemocht hatte. Die kleine, alte Frau mit den grauen Locken war immer nett gewesen und hatte Caty immer aufgemuntert, wenn die anderen sie wieder als falsch, anders und gestört bezeichnet hatten. Vielleicht konnte sie Cathleen helfen.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro