Prolog

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Donnerstag, vier Uhr früh holte der Wecker Aileen aus einen unruhigen Schlaf. Mühsam quälte sie sich aus dem Bett und öffnete das Fenster weit. Es hatte sich in der Nacht nicht viel abgekühlt und das Thermometer zeigte 23 °C an. Der Wetterbericht sagte heute wieder eine Höchsttemperatur von 36° – 40 °C voraus.

Nach einer kalten Dusche, um die Lebensgeister aufzuwecken, zog sie sich an und kontrollierte bei einem Kaffee Marke „Standlöffel" ihren Rucksack sorgfältig. Vor allen die Regenkleidung, Überschuhe und Gummistiefel durfte sie nicht vergessen. Vor zwei Jahren war das Festival verregnet gewesen und sie mussten im Schlamm zelten und später sogar abbrechen. Bei diesem Festival musste man auf alles vorbereitet sein, besonders was die Kleidung betrifft. Sommerkleidung, warme Kleidung und eben die wasserdichte Kleidung. Es waren nur viert Tage, aber ihr großer Rucksack war prall gefüllt. Die Verpflegung hatte Aileen in einen Hackenporsche verstaut. Sie hoffte, dass ihre Freundin Kathleen noch etwas Platz in ihrem Gepäck hatte. Mit ihr würde sich Aileen in Berlin treffen und zusammen mit dem Zug zum Pol'And'Rock-Festival fahren. In Küstrin würden sie noch Ania und Zofia treffen, welche auch das Zelt mitbrachten.

Pünktlich stand das Taxi vor ihrem Haus, mit dem sie zum Nürnberger Hauptbahnhof fuhr, fast acht Stunden Bahnfahrt und dreimal Umsteigen lagen jetzt vor Aileen. Sie hoffte, dass sie am Bahnhof noch einen Kaffee und zwei belegte Brötchen bekommen konnte, denn zu Hause hatte sie keine Zeit gehabt, sich noch etwas für die Fahrt fertigzumachen.

Der Taxifahrer war ein lustiger Typ und unterhielt sich mit Aileen, was verhinderte, dass sie einschlief. Der Fahrer berichtete von einigen Erlebnisse aus seinem Berufsleben. Manchmal musste Aileen und war etwas traurig, als sie ihr Fahrziel erreicht hatten, lachen. Sie bezahlte den angezeigten Fahrpreis mit einem guten Trinkgeld und verabschiedete sich.

Im Bahnhof bekam sie ihre Verpflegung und auch einen großen Becher Kaffee. Langsam ging sie zum Abfahrtsbahnsteig und wartete dort auf die Einfahrt des Zuges nach Erfurt. Wie heißt es in einem alten deutschen Sprichwort: „Pünktlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!!!" Mit fast 40 Minuten Verspätung traf der Regionalexpress nach Erfurt in Nürnberg ein. Kaum hatte sie sich auf einen freien Platz gesetzt, ging es schon los. Da sie ihre Brötchen und den Kaffee in der Wartezeit verspeist hatte, machte sie es sich jetzt auf dem Sitz bequem und schlief.

In Erfurt hatte der Zug etwas von seiner Verspätung aufgeholt und so blieb ihr nach genügend Zeit zum Umsteigen Richtung Magdeburg. Noch einmal zweieinhalb Stunden Zugfahrt lagen vor ihr.

Im Zug traf Aileen vier weitere Reisende, welche zum Festival wollten und damit hatte sie ausreichend Unterhaltung für diese Etappe ihrer Anreise.

Jens, ein Zimmermann aus Sömmerda, bot allen Kekse an. Jeder griff zu und die Stimmung wurde lockerer. Als dann noch eine Flasche Cola-Mischung (Cola-Rum o.ä.) die Runde machte, waren alle richtig in Feierlaune. Der Schaffner kam die Fahrausweise kontrollieren, aber das war nicht so einfach bei den der Gruppe. Alle fanden es lustig, wie er jedes Ticket mit einem Gerät prüfte und so mancher Spaß hatte seinen Lacherfolg.

Im Magdeburg mussten sie sich alle beeilen, weil nur 20 Minuten Umsteigezeit blieb. Trotzdem erreichten sie ihren Zug pünktlich und die letzte Etappe bis Berlin wurde in Angriff genommen. Leider hatten sie keine Sitzplätze bekommen, da der Zug voll war, dafür trafen sie aber noch weiterer Reisende mit dem Ziel Festival.

In Berlin Hauptbahnhof einfuhr, leerte sich der Zug. Aileen war froh, endlich angekommen zu sein.

Kathleen stand bereits auf dem Bahnsteig und erwartete sie. Glücklich fielen sich die beiden Freundinnen in die Arme und begrüßten sich.

„Sag mal, hast du was genommen? Deine Pupillen sind riesig und das Weiße ist gerötet. Außerdem hast du eine Fahne. Was habt ihr im Zug gemacht", fragte Kathleen ihre Freundin.

„Das war eine lustige Truppe. Die hatten alles dabei. Alkohol, Hasch, Crack, Ecstasy. Ich habe nur etwas Cola mit Rum getrunken und Kekse gegessen"; antwortete Aileen ihrer Freundin.

„Da kann ja lustig werden, wenn du jetzt schon im Rausch bist. Komm, lass uns gleich zum Bahnhof Ostkreuz fahren. Heute Abend erwarten uns bereits Ania und Zofia in Küstrin. Sie haben schon das Zelt aufgebaut und wollen mit uns feiern. Vielleicht bist du bis dahin wieder etwas klarer", war Kathleens Antwort.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur S-Bahn.

In Küstrin warteten schon ihre polnischen Freundinnen auf Aileen und Kathleen. Sie hatten jetzt noch einmal eine längere Fahrt mit dem Auto vor sich und kamen erschöpft am Veranstaltungsort an.

Am ersten Tag ließen sie es noch ruhig angehen, aber am zweiten Tag ging die Post ab. Die Musik war sehr gut und man feierte vom Aufstehen bis tief in die Nacht hinein. Klar denken konnten die vier Mädels nicht mehr. Alkohol und leichte Drogen bestimmten die Party. So manches Mal war eine von ihnen verschwunden, um den Gefühlen den Vorrang zu geben. Am Sonntagmorgen waren alle recht verkatert und fühlten sich wie vom Traktor überrollt.

„Du hast es aber ganz schön bunt getrieben. Ich habe mindestens drei Kerle gezählt, mit denen du in der Kiste warst. Hast du wenigstens immer ein Kondom benutzt? Oder hast du Pillen-Bingo gespielt in den letzten Tagen", fragte Kathleen ihre Freundin.

„Ich habe jeden Tag meine Pille genommen. Ein Kind kann ich ohne einen vernünftigen Vater nicht brauchen. Ich hoffe, dass ihr alle richtig verhütet habt, denn ihr wart auch keine Kinder von Traurigkeit", antwortete Aileen.

Zofia brachte Aileen und Kathleen noch zum Bahnhof Stettin, von dem sie wieder dir Rückreise antreten mussten. Am Berliner Hauptbahnhof trennten sich Kathleen und Aileen und jeder setzte seinen Weg nach Hause fort.

Reichlich erschöpft stand Aileen am Montag auf, ging ins Bad und nach einer erfrischenden Dusche zog sie sich an und machte sich ein Frühstück. Sie dachte noch einmal an die letzten Tage zurück. Das war wieder das Highlight of the Year für sie gewesen. Jetzt hieß es wieder fast drogenfrei zu leben. Nach längeren Telefongesprächen mit ihren Freundinnen wusste sie, dass alle wieder gut zu Hause angekommen waren.

In den folgenden Wochen lief alles normal. Sie ging regelmäßig zur Arbeit, bemerkte aber, dass sie abends sehr erschöpft war und sie häufiger zur Toilette musste. Und dann wurde sie an einem Sonntag wach. Ihr war übel und nach kurzer Zeit musste sie sich übergeben.

Ihre Übelkeit am Morgen nahm immer weiter zu und zusätzlich wurde ihr regelmäßig schlecht, wenn sie ihren Lieblings-Döner-Imbiss betrat. Döner essen ging gar nicht mehr. Und dann bemerkte Aileen, dass ihre Regel ausblieb.

Nach acht Tagen hatte sie einen Termin beim Gynäkologen. Mit gemischten Gefühlen machte sie sich auf den Weg. Nach einer kurzen Wartezeit bat man sie in eines der Sprechzimmer, wo eine Ärztin auf sie wartete. Sie erkundigte sich nach dem Grund ihres Besuches. Nach weiteren Fragen zu ihrer Gesundheit und Vorerkrankungen untersuchte die Ärztin sie und machte einen Ultraschall.

„Herzlichen Glückwunsch, Frau Richard, sie sind in der sechsten Woche schwanger", erklärte die Ärztin ihr.

Aileen schaute die Ärztin an und konnte diese Nachricht nicht fassen. Das erklärte ihre Morgenübelkeit. Den Harndrang und das Ziehen sowie die leichten Schmerzen in ihrer Brust.

Eine Stunde später stand sie mit einem Mutterpass in der Hand vor der Praxis. Aileen musste erst einmal mit dem Gedanken klar kommen, dass sie ein werdendes Baby in ihrem Bauch trug. Das Kind war auf dem Festival gezeugt worden und sie wusste nicht, wer der Vater sein konnte.

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