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»Ein paar Bilder wären nett.«

Brooks' Gesicht verriet Enttäuschung. Er wusste, was ihm bevorstand, denn Mia Grant wirkte auf den ersten Blick anders.

Sie saß vor ihm und musterte den Verhörraum. Ein Dutzend Metallreifen klimperten an ihren Unterarmen. Generell trug die Blondine mehr Metall als Fleisch am Körper. Ohren, Augenbrauen, Unterlippe - sogar das Nasenloch waren mehrfach gepierct.

»Sie sollten die Inneneinrichtung verändern. Die kahlen Wände deprimieren.«

»Das ist ein Verhörraum, kein Museum.«

»Ach und deshalb darf er nicht hübsch sein?«

»Lassen Sie uns das Verhör beginnen, das ist schließlich kein Kaffeekränzchen. Mrs. Grant, warum waren Sie in Mr. Fosters Laden?«

»Für ein Kaffeekränzchen ist der Raum viel zu ungemütlich. Sie sollten Bilder aufhängen«, beharrte Mia.

»Ich werde darüber nachdenken«, seufzte der Detektiv. »Und jetzt antworten Sie.«

»Fein. Ich war wegen meiner KUBÜ bei Mr. Foster.«

Brooks runzelte die Stirn. »Wegen ihrer was?«

»Wegen des Materials für meine KUBÜ.«

Ganz offensichtlich gehörte Mrs. Grant zu jener Sorte Mensch, die davon ausgingen, dass ein Wort, nur weil sie es besonders laut aussprachen, auch automatisch verständlicher wurde. Denn sie beugte sich vor und brüllte beinahe: »Wegen meiner KUBÜ.«

»Was ist dieses KUBÜ-Dings?«, fragte der Ermittler gereizt.

»Kunst aus Büchern«, sagte Mia.

»Kunst aus Büchern«, echote Brooks.

Die Zeugin nickte eifrig. »Jawohl! Kunst aus Büchern, oh, ich weiß, was Sie denken...«

Das bezweifelte der Detektiv.

»...man kann Kunst aus Büchern machen?«

Nein, das dachte er nicht, doch Mrs. Grant redete weiter. »Die Antwort ist - Ja! Man kann Kunst aus Büchern machen, sogar großartige Kunstwerke. Ich will nicht angeben, aber ich bin die beste KUBÜ-Künstlerin der Welt... Zumindest kenne ich niemanden, der Vergleichbares macht. Das macht mich zur Besten. Oder wie sehen sie das?«

Wie er das sah? Nun, Brooks war sich sicher, dass die KUBÜ-Künstlerin das ganz bestimmt nicht wissen wollte. Also sagte er einfach das, was er seiner Frau zusagten pflegte, wenn diese sich wieder über irgendetwas an seinem Verhalten aufregte.

»Dem kann man wohl nichts mehr hinzufügen.«

Mrs. Grant nickte zufrieden. »Schön, dass wir uns da einig sind.«

»Sie waren also wegen Ihrer Kunst im Laden. Können Sie mir dann bitte beschreiben, was nach Ihrer Ankunft dort passiert ist?«

»Natürlich«, antwortete Mrs. Grant und begann zur großen Freude des Ermittlers tatsächlich zu erzählen.

»Ich gehe jeden zweiten Freitag im Monat zu Mister Foster in den Buchladen und kaufe ihm Mängelexemplare ab, um sie für meine Kunst zu benutzen. Normalerweise hat er dann schon eine Kiste mit entsprechenden Büchern zusammengestellt, doch heute war es anders. Anstatt meiner Kiste fand ich Mister Foster und Lucas am Tresen stehend vor. Sie diskutierten über irgendein Buch und Spione. Also Lucas diskutierte eigentlich mehr mit sich selbst, und Mister Foster hörte ihm schweigend zu.«

Detektiv Brooks, der all das bereits wusste, nickte bestätigend. Soweit passten die Aussagen von Lucas und Mia also zusammen.

»Wie ging es dann weiter?«

»Natürlich konnte ich es erst gar nicht fassen, aber umso mehr Lucas erzählte, umso seltsamer kam mir die ganze Sache vor. Wissen Sie, ich hab da so einen siebten Sinn, wenn es um solche seltsamen Sachen geht.«

»Ach wirklich?«, fragte Brooks wenig überzeugt.

»Sicher doch. Wissen Sie, wie viele Truecrime-Podcasts ich abonniert habe?«

Der Detektiv schwieg, und Mrs. Grant sagte: »Mehr als drei!«

»Das sind mehr als zwei«, sagte der Ermittler trocken. Sein Sarkasmus ging jedoch verloren, denn sein Gegenüber nickte. »Eben! Sie sehen, ich erkenne es also, wenn etwas faul ist, und da war definitiv etwas faul.«

Oh Brooks wollte nicht nachfragen, doch er war nun mal der Ermittler und musste Licht ins Dunkel bringen. Er fragte: »Sie glaubten auch, dass der Unbekannte ein Spion ist?«

»Natürlich.«

»Und warum las er das gleiche Buch immer wieder?«, fragte Brooks wie zuvor Lucas.

»Das ist einfach«, rief Mrs. Grant. »Er hatte den Code nicht geknackt. Mister Foster erinnerte sich, dass er das Buch noch nicht lange im Laden hatte. Es war Teil einer größeren Bücherspende, die er von einer jungen Frau erhielt.«

Die Augen der Blondine bohrten sich in die des Ermittlers.

»Verstehen Sie es denn nicht?«

Brooks schüttelte den Kopf. Nein, er verstand überhaupt nichts mehr.

»Diese Frau war ebenfalls eine Spionin! Und von ihr stammt auch die Verschlüsselung im Buch. Der Unbekannte hat es einfach noch nicht geschafft, den Code zu knacken, und deshalb kommt er auch immer wieder.«

He, so sieht also eine Irre aus, dachte Brooks bei sich und seufzte.

»Sie glauben mir nicht«, rief Mrs. Grant aus und besaß dabei tatsächlich den Schneid, beleidigt zu klingen.

Na, sieh mal einer an, sie wusste offenbar doch, was er dachte.

»Dann fragen Sie doch einfach Betsy. Sie war schließlich diejenige, welche die Verschlüsselung im Buch entdeckt hat.«

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