☁️ Kapitel 38 ☁️

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Jimin.

    
   
Erschrocken drehte ich mich um, als ich die Stimme ausmachen konnte. Entweder hatten sich meine Halluzinationen einen weiteren Streich erlaubt, nur diesmal einen akustischen, oder ich hatte tatsächlich endlich etwas gefunden, was mir weiter half. Oder jemanden.

Denn als ich mich umdrehte, konnte ich halbdurchsichtig etwas in dem Nebel ausfindig machen. Einen Engel, so viel stand fest, denn seine Flügel waren mindestens so gigantisch, wie die meine.

"Wer bist du!?", fragte ich verwirrt, während ich versuchte, mehr zu erkennen.

"Ich bin du", antwortete der mir unbekannte Engel, was mich stutzen ließ. Was sollte das denn bedeuten? War dies vielleicht doch nur ein Trugschluss?

"Du kannst nicht ich sein, weil ich bin ja schon ich", konterte ich. Der fremde Engel begann zu lachen, kein böses Lachen oder dergleichen, sondern ein überaus amüsiertes. "Hey! Rede endlich! Wer bist du!?", wiederholte ich meine Ursprungssprache, doch der Engel lächelte mich nur an.

"Ich will endlich Antworten! Was soll das hier alles!? Wieso bin ausgerechnet ich hier!? Und wieso sagst du mir nicht endlich die Wahrheit, wer du wirklich bist! Oder... warte... du bist aber doch nicht das... heilige Etwas, oder?" Meine letzten Worte waren kaum mehr, als ein leises Wispern, denn das war das einzige, was für mich Sinn machte.

"Du wirst herausfinden, wer ich bin, doch eines verrate ich dir. Das heilige Etwas, wie ihr es gerne bezeichnet, würde sich niemals dazu herablassen, euch leibhaftig gegenüber zu stehen. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt, Jimin."

"Ich verstehe kein einziges Wort. Also okay, dann bist du nicht das heilige Etwas, wahrscheinlich mein Glück, denn dann wäre ich jetzt wahrscheinlich am Arsch, aber wer bist du denn dann? Wieso sagst du es mir nicht, sondern lässt mich weiter im dunklen Tappen?", brabbelte ich drauf los. Er war meine einzige Chance irgendwie an neue Informationen zu kommen, deswegen wollte ich nicht, dass ich diese Chance ungenutzt ließ.

"Aus dem selben Grund, weshalb auch Areum euch nichts genaueres verraten durfte. Aber eins nach dem anderen", sprach der Engel sanft, weshalb ich tatsächlich versuchte, etwas mehr Geduld an den Tag zu legen.

"Setz dich, Jimin", ergänzte er seinen vorherigen Satz, ehe er einen solche kräftigen Flügelstoß von sich gab, dass der Nebel um uns herum sich lichtete. Endlich konnten meine Augen wieder etwas in dem weißen Nichts ausmachen. Der perlmuttfarbende Boden schimmerte sanft in Rosa- und Blautönen, als sich der Nebel so weit gelichtet hatte, dass ich es erkennen konnte. Ich starrte es einige Zeit an, denn selten fand ich etwas so schön, wie in diesem Moment. Erst wenig später erkannte ich, etwas abseits von uns, gigantische, weiße Säulen.

Der Fremde machte einige, andächtige Schritte darauf zu. Er sah so mächtig aus, so andächtig, so grazil. Ich dagegen kam mir vor, wie ein plumpes Kleinkind, trotzdem eilte ich hinter ihm her und ließ mich auf einen der perlmuttfarbenden Steinblöcke nieder.

"Erzähl mir, was du bereits über die Geschichte unseres Himmels weißt", sprach der fremde Engel sanft zu mir. Ich sah ich für einen Moment ungläubig an. Was sollte das jetzt? Ein Geschichtskurs?

"Das, was alle wissen. Bei der Entstehung der Erde entwich ein Teil der Energie und wurde zu Licht. Als erstes entstand die Quelle, daraus die Erzengel und das heilige Etwas. Die Erzengel starben und aus der Quelle entstanden neue Engel", zählte ich auf, was wir über die Geschichte gelehrt bekamen.

"Weißt du auch, wie das heilige Etwas entstand?", hinterfragte der fremde Engel, auf das ich nur mit einem Kopfschütteln reagieren konnte.

"Die sieben Erzengel legten einen Teil ihrer Energie zusammen und wählten einen geeigneten Körper für diese Energie aus. Sie waren es, die das heilige Etwas entstehen ließen", klärte er mich auf, doch ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was das alles mit Yoongi und mir zu tun hatte. "Das ist ja alles schön und gut, aber was hat das bitte mit mir zu tun? Versteh mich nicht falsch, ich find das ja alles ganz spannend, aber ich wollte Antworten, keinen Geschichtskurs."

"Zu ungeduldig", bemerkte der Fremde mit einem lächelnden Kopfschütteln, ehe er weiter sprach. "Das heilige Etwas blieb auch dann bestehen, als die Erzengel starben. Sag mal, Jimin. Weißt du, was mit Seelen passiert, wenn die Träger sterben?"

"Was...? Nein, nicht so genau. Was passiert denn mit ihnen?"

"Sie werden zur Quelle geleitet und dort warten sie auf einen neuen Träger. Einen Seelenträger. Das sind die Engel, die von Geburt an im Himmel verweilen. Sie unterscheiden sich grundlegend von den Seelen der Menschen, die in den Himmel empor steigen", sprach er weiter. Ich wusste, dass es Engel wie wir gab, die aus der Quelle geboren wurden, aber wie genau das funktionierte, wusste ich nicht.

"Auch die Seelen der Erzengel wurden seiner Zeit zur Quelle geleitet. Doch es dauerte lange, bis sich geeignete Träger gefunden hatten." "Warum das?", unterbrach ich ihn verwundert, sodass er erneut schmunzeln musste.
"Sie waren zu mächtig. Zu viel Macht, mit der man nicht umgehen kann, ist gefährlich und führt dazu, dass der Träger stirbt und auf ewig verbannt wird. Deshalb dauerte es viele Jahrzehnte, bis die Seelen der Erzengel neue Träger fanden. Alle, bis auf eine."

Skeptisch beäugte ich den fremden Engel vor mir. Das war interessant und gewiss nichts, was uns jemals gelehrt wurde, doch noch immer verstand ich den Sinn nicht, wie es mit helfen sollte.

"Warum? Was war mit der einen Seele? Ist sie nie wieder geboren worden?"

Der fremde Engel sah hinauf, schwieg einige Zeit, bis er zur Antwort ansetzte. "Doch, vor einiger Zeit hat auch die mächtigste Seele der Erzengel endlich einen Träger gefunden, der mit der Kraft umgehen kann. Er ist stärker, als die anderen, deshalb war es äußerst schwer, einen geeigneten Seelenträger zu finden."

Ich bekam langsam Kopfschmerzen. Die Fragen überschlugen sich, denn noch immer wusste ich nicht, worauf er hinaus wollte.

"Okay, schön. Sehr lehrreich, aber jetzt erzähl mir bitte, warum ich das wissen muss. Wer sind denn diese Seelenträger? Warum... oh. Die Ältesten, richtig? Das sind die Seelenträger, oder? Und wer ist der neue? Also der, der die letzte Seele trägt? Wer ist das eigentlich? Also, wer war der mächtigste?", sprudelte aus mit heraus.

"Du liegst ganz richtig, vier der Erzengel sind zu den Ältesten geworden. Die zwei anderen zu den Obersten der Seelengeleiter und der Engel des göttlichen Ausgleichs. Der mächtigste Engel ist Michael, der Fürst des Lichts. Der, von denen die Menschen sagen, dass er direkt unter ihrem Gott steht. Der erste und größte Splitter der komprimierten Lichtenergie, der bei der Entstehung der Welt abgebrochen war. Seine Macht ragt an die des heiligen Etwas heran. Und du kennst ihn", führte der Fremde aus, während ich angestrengt ausatmete.

"Warte... okay, das mit den Ältesten hab ich jetzt begriffen glaub ich, aber ich kenne niemanden, der stärker ist, als die Ältesten. Wer soll das bitte sein? Ich glaube, du irrst dich, ich kenne ihn nicht", versuchte ich ihn zu überzeugen, doch da schritt er auf mich zu, lächelte mich sanft an, ohne jedoch ein weiteres Wort zu sagen.

"Du weißt es. Tief in deinem Inneren weißt du es, doch du traust dich nicht, dir das einzugestehen. Denk doch mal nach, Jimin. Sieh dich um. Wo bist du? Wer bist du?", sprach er sanft, während er seine Hand auf meiner Brust ablegte. Ich konnte spüren, wie mein Herz gegen den Widerstand auf meiner Brust schlug. Nervosität hatte sich darin eingefunden, obwohl ich etwas Vertrautes in mir spürte. Etwas, was ich zuvor niemals gespürt hatte.

"Glaub an deine Kraft Jimin, sie ist in dir und versucht auszubrechen, doch du hältst sie noch immer mit deiner Angst zurück. Lass sie frei."

Mein Kopf explodierte fast vor Gedanken, mein Herz klopfte so stark, dass es bereits schmerzte.
"Du irrst dich!", schrie ich den Engel vor mir an. Er musste sich irren! Das konnte nicht sein! Niemals!

"Ich bin du, Jimin", wiederholte er seinen ersten Satz. Er machte nun deutlich mehr Sinn, nur dass das alles hier keinen Sinn machte.

"NEIN! DU IRRST DICH!", schrie ich ihn erneut an, nachdem ich von der perlmuttfarbende Klotz wieder aufgesprungen war. Das erste Mal änderte sich der sonst so sanfte Blick des Engels vor mir in einen erbosten.

"Wenn du dich weiter dagegen sträubst, gibt es keine Chance mehr, weder für dich und Yoongi, noch für die Engel! Werde endlich wach, Jimin! DU bist der Seelenträger! DU bist ich!", prasselten seine scharfen Worte auf mich ein. Ich riss die Augen auf, breitete meine Flügel ein weiteres Mal aus und hatte das Gefühl von innen heraus zu explodieren. Ein gequälter Schrei entwich meiner Kehle, während ich die Augen zusammenkniff und wieder auf die Knie zusammen sackte.

Dann wurde es still.

Der Engel war verschwunden und der Nebel um mich herum lichtete sich, während sich verzweifelte Tränen aus meinen Augen schlichen.

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