🌊 Kapitel 45 🌊

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

     
Yoongi.

      
Knarrend ging das Tor vor mir auf. Die goldenen Stahlflügel öffneten sich, leuchteten förmlich, während das knarren in ein quietschen überging. Das Tor öffnete sich wohl nicht so oft.

Ich sah mich schnell um. „Jimin? Hobi? Leute?!", rief ich fragend. Wir hatten doch gesagt, dass wir da zusammen rein gehen würden. Zögernd sah ich wieder zu dem Tor. Vielleicht kamen sie nach? Das Tor schloss sich ja nicht sehr schnell.

Trotzdem haderte ich mit mir. Ich hatte Jimin versprochen hier zu warten. Aus dem Grund blieb ich noch einige Zeit grübelnd vor dem Tor stehen. Immer wieder ging ich im Kopf durch, was ich nun tun sollte, entschied mich aber dafür, auf meinen Engel zu warten.
Bis ich eine Stimme hörte. Sie klang unscharf und seltsam verzerrt, beinahe so, als wäre sie nur ein Erinnerungsfetzen. Trotzdem rief sie mich zu ihr.
Zögerlich tat ich einige Schritte nach vorne und konzentrierte mich auf die Stimme. Definitiv. Sie wollte, dass ich zu ihr kam. Sie versuchte mich eisern davon zu überzeugen, auch ohne Jimin das Areal zu betreten. Irgendwas tief in mir drin sagte mir, dass ich ihr Glauben schenken sollte.

Immer noch zögernd ging ich dann durch das Tor und betrat das Areal.
Sobald ich in den Nebel getreten war, war alles weiß. Ich konnte nicht mal mehr das Tor hinter mir ausmachen. Oder meine Hand. Kein Boden, einfach nichts.

Das einzige was ich spürte, war das Zittern meiner Flügel. Weswegen ich sie mit etwas Konzentration um mich herum lag und anfing sie zu streicheln. Es half tatsächlich, was ich nicht mal erwartet hätte.

„Was hat Jimin gesagt? Einfach geradeaus gehen? Und woher soll ich wissen wo geradeaus ist?", leicht genervt war ich schon von diesem kontinuierlichem, weißen Nichts. Ich war eher so ein Mensch, oder besser gesagt Halbengel, wie auch immer man das auslegen wollte, der das dunkle mochte. Nächte waren eher so meins, nicht aber dieses grelle Weiß.

Meine Flügel ließ ich wieder an meinen Rücken zurück gleiten. Wo ich sie auch erstmal liegen ließ, denn diese beiden Brocken waren wirklich schwer. Wahrscheinlich auch nochmal verstärkt dadurch, dass ich sie vielleicht erst seit einer halben Stunde hatte.

Weswegen ich sie einfach liegen ließ und hinter mir her zog, als ich dann doch anfing einfach blind in eine mir unbekannte Richtung zu laufen.

Minuten, die sich wie Stunden anfühlen irrte ich in diesem Nebel herum, und bereute ein bisschen, ohne Jimin hier rein gegangen zu sein. Immer wieder blickte ich mich suchend um, in der Hoffnung etwas zu finden, was mal nicht weiß war.

Irgendwann blieb ich genervt stehen und schaute umständlich über meine Schulter. „Wisst ihr eigentlich das ihr echt nervt?", fragte ich die zwei Federhaufen, die an meinem Rücken hingen. „Ich hab euch kontrolliert ausgefahren, also kann ich euch kontrolliert auch wieder einfahren. Hoffe ich jedenfalls."

Ich versuchte mich also wieder zu konzentrieren. Ich versuchte all das weiß auszublenden, und mich einfach nur komplett auf die Flügel zu konzentrieren. Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, fühlte ich, dass mir etwas fehlte.

Es fühlte sich plötzlich seltsam leicht und kalt an. Verwirrt schüttelte ich deswegen einfach meinen Kopf und lief weiter. Hier musste doch irgendwo auch mal irgendwas sein?

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die in Wahrheit vielleicht nur ein paar Minuten betrug, lichtete sich der Nebel. Eine Art Dorf war zusehen.

Eigentlich wollte ich mich einfach umdrehen und weiter in eine Ecke gehen, wo der Nebel noch vorhanden war. Es konnte ja sein, dass Jimin Glück gehabt und ein Dorf erwischt hatte, in dem meine Ma war, aber was, wenn es auch noch andere Dörfer gab, in dem nicht so friedliebende Menschen waren, wie meine Mutter? Wieso war hier überhaupt ein Dorf? Das alles kam mir irgendwie seltsam vor und ich wünschte mir in diesem Moment jemanden an meiner Seite, der mir meine Fragen beantworten konnte. Aber ich war jetzt nun mal auf mich allein gestellt.

Genau in dem Moment, in dem ich mich umdrehen wollte, zog mich etwas in dieses Dorf. Ich fühlte mich schon wieder so, als würde irgendwer nach mir rufen, so als würde irgendjemand die ganze Zeit meinen Namen rufen und einfach nicht mehr aufhören.

Ich schlich langsam durch das Tor und besah mich der vielen kleinen Hüten. In ihnen waren Leute, die mir entweder skeptisch oder erfreut entgegen lächelten, aber keinen einzigen Ton von sich gaben.

Als ich auf das größte Haus hier zuging, sah ich plötzlich zwei Gestalten die sich lautstark stritten. Dass ich das Geschrei nicht schon vorher mitbekommen hatte, war eher ein Wunder. Aber wahrscheinlich verschlang dieses Weiß einfach alles. Farben, Worte, Zeit...

„Areum, du weißt, dass ich gewinnen werde! Warum stellst du dich mir in den Weg!?", schrie ein, mir unbekannter Mann. Und da erkannte ich auch endlich, wer mich gerufen hatte. Es war meine Ma.

Den fremden Mann, der sich mit meiner Ma heftig stritt, schätzte ich auf ungefähr 35 Jahre. Er hatte etwas längere, schwarze Haare und ein wutverzerrtes Gesicht. Ohne ihn überhaupt zu kennen, konnte ich mit fester Überzeugung sagen, dass er das heilige Etwas sein musste. Also ein Mensch, obwohl... Halbengel. Wenn ich etwas meine Deckung verließ, konnte ich seine, im Gegensatz zu meinen, winzigen Flügel erkennen.

„Du irrst dich, Jonghun. Mein Junge ist vielleicht jung, aber dir meilenweit überlegen!" Die Stimme meine Ma war komisch ruhig und doch so aufgewühlt, dass sie beinahe unruhig wirkte.
Ich wollte zu ihr eilen, ihr in die Arme fallen, doch stattdessen war ich wie in einer Starre gefangen.

„Wie alt ist dein Sohn? 16? 17? In wie weit soll er mir bitte überlegen sein?" Hönisch sprach dieser Jonghun seine Worte. Er war wohl sehr Selbstbewusst, wenn nicht sogar schon selbstverliebt.

„Yoongi ist vielleicht noch keine 200 Jahre, so wie du, aber er ist freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit, streng, fair und gottverdammt nochmal nicht so ein Egoist wie du! Mein Sohn weiß was Liebe ist! Was Schönheit ist! Du kennst nur deine Eitelkeit! Denn du würdest dich niemals dazu herablassen, jemals einem Mädchen zu helfen, was kurz davor ist überfahren zu werden."
Ich zog leicht meinen Kopf ein, da meine Ma mit diesem Du-hast-Scheiße-gebaut-ich-weiß-das-ich-bin-deine-Mutter-Ton gesprochen hatte, vor dem jeder, und ich meine wirklich jeder, Angst haben sollte.

„Also mit anderen Worten, er ist schwach.", kamen verächtlich die Worte über seine Lippen. Sein Blick jagte mir Angst ein, doch das war genau der Moment, in dem ich mich aus meiner Starre wieder befreien konnte.

„Ma?", fragte ich vorsichtig nach.

Erschrocken drehte sie sich um und sah mich an. Sie wollte mich wohl noch warnen, doch da wurde ich auch schon stark zurückgeworfen und flog durch die Luft. Gerade so schaffte ich es, meine Flügel auszufahren und mich mit ihnen abzufangen. Doch sobald ich mich wieder aufgerichtet hatte, waren sie auch schon nicht mehr da.

Ich hatte das kontrollieren noch nicht wirklich drauf, wenn ich ehrlich zu mir selbst war. Aber es gab grade wichtigeres, als mein Kleinkrieg mit meinen Flügeln.

Noch etwas schwindlig versuchte ich mich auf meinen Beinen zu halten, als auch schon der nächste Schlag kam. Dieses mal hatte ich nicht das Glück, mit rechtzeitig abfangen zu können.
Hart schlug ich auf dem Boden auf stöhnte dabei schmerzverzerrt auf.

„Siehst du, Areum? Er ist schwach. Er könnte niemals meinen Platz einnehmen!"

Wütend hievte ich mich hoch. Der Mann vor mir sah mich beinahe erstaunt an, doch darauf achtete ich nicht mal wirklich. „Sprich nicht so mit meiner Mutter!", zischte ich ihm wütend entgegen und verpasste ihm eine.

Nur ich durfte so über meine Mutter sprechen und selbst bei mir war das nicht in Ordnung. Er konnte von Glück sprechen, dass ich nicht die gleichen Kräfte wie Jimin hatte. Denn dann hätte er meine gesamte Wut nun abbekommen.

„Was wagst du dich?! Ich bin ein höheres Wesen! Nicht so ein niederer Wurm wie du."
In seiner Hand bildete sich ein weißer Nebel, der langsam eine Form annahm. Es erinnerte mich an eine Klinge, auch wenn dies gewiss keine normale Klinge war. Aber was erwartete ich auch, vor mir stand das höchste Wesen des Himmels...

Ich registrierte viel zu spät, dass er diese Nebelklinge in meine Richtung schleuderte. Meine Ma sprang in dem Moment vor mich und fing es auf. Denn anders als es bei mir gewesen wäre, verletzte diese Klinge sie nicht.
Dennoch setzte sie ihr kurzzeitig so zu, dass sie sich vor Schmerzen krümmte. Ich hörte, wie sie ihn anbrüllte, wie er es wagen könne, seinen Nachfolger töten zu wollen, doch Jonghun lachte nur gehässig. Ich stürmte zu meiner Ma, weil ich sicher gehen wollte, dass ihr nichts passiert war, als ich einen heftigen Schmerz spürte.

Ich hörte das gehässige Lachen hinter mir, als ich begriff, fass seine Nebelklinge mich geradewegs getroffen hatte. "M-ma...", wisperte ich, als mich langsam die Kräfte verließen und ich auch dem Boden zusammenbrach.

Dann wurde alles schwarz.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro