☁️ Kapitel 48 ☁️

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Jimin.

"Er ist nicht tot, Jimin", erklang eine leise, beinahe monoton klingende Stimme neben mir, doch ich wusste, dass er nur versucht war, sehr vorsichtig mit mir zu reden. Ich reagierte erst, als er mich ein weiteres Mal aufforderte, Yoongi anzusehen. Es fiel mir schwer, war ich doch nicht dazu bereit, diesem Anblick ein weiteres mal standzuhalten, doch langsam richtete ich meinen Blick wieder in die Richtung des Menschen, den ich tot glaubte.

"Sieh doch!", bekräftigte Hoseok seine vorangehenden Aufforderung und da sah ich es auch. Die Wunde in Yoongis Brust war immer noch abscheulich anzusehen, und doch haftete mein Blick an ihr, als gäbe es nichts faszinierenderes. Feiner, weißer Nebel trat aus dem klaffenden Loch in Yoongis Brust heraus und legte sich gar sanft um die malträtierte Haut drum herum.
Und dann sah ich etwas, von dem ich glaubte, es würde einem Trugbild entspringen. Die Wunde schloss sich, langsam, aber stetig.

Yoongis Körper fing dabei an zu zittern, immer heftiger bebte der Leib vor uns. Ich konnte mich nicht länger beherrschen und ließ mich heulend neben ihn auf die Knie fallen, versuchte, mit ihm zu reden, doch natürlich hörte er mich nicht. "Yoongi... bitte... wach auf... oder hör wenigstens auf, dich so sehr zu quälen", wisperte ich mit krächziger Stimme. Meine Hände krallte ich in das, in Mitleidenschaft gezogene Shirt, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste.
Ein gequälter Schrei entwich seiner Kehle, welches einen sofortigen Aussetzer meines Herzens veranlasste.
Yoongi litt. Er hatte Schmerzen. Er starb, wenn er nicht bereits schon tot war. Und ich konnte ihm nicht helfen.
Ich musste tatenlos, machtlos und verzweifelt mit ansehen, wie er den Kampf allein ausfechtete.

Es ging einige Zeit unverändert weiter, nur mit dem Unterschied, dass seine Schmerzensschreie weniger laut wurden und schließlich verstummten.

"Namjoon... was soll ich nur tun!?", kam es unter Tränen von mir, doch in dieser Sache war selbst ein solch hochrangiger Engel wie Namjoon überfragt.

Dann wurde es still.

Das Zittern in Yoongis Leib ebbte ab und seine Schreie verklungen. Das heilige Licht der Quelle durchströmte ihn noch immer, bis es mit einem Male erlosch.

"Aber...was...?", brabbelte ich zusammenhangslos vor mich hin, während Yoongi einfach still da lag. Ich hätte in diesem Moment sogar meinen können, dass ein seichtes Lächeln auf seinen lippen lag, aber das war natürlich unmöglich. Nur einen Augenaufschlag später setzte mein Herz erneut aus. Yoonigs Körper erhob sich, wie von Geisterhand, was ich zunächst nicht begreifen konnte. Erst wenig später sah ich, dass seine erhabenen Flügel sich unter ihm auszubreiten versuchten und ihn damit von dem Boden hochdrückten.

Da lag er.

Weich gebettet auf seinen eigenen, graumelierten Flügeln und mit dem seichten Lächeln auf den Lippen.

"Yoongi..?", fragte ich verzweifelt, wobei meine Tränen längst vor Schreck und Überforderung getrocknet waren. Ich hatte die Augen weit aufgerissen, denn was ich als nächstes sah, hielt mich schockiert in einer Starre gefangen. Seine Augen blinzelten ein paar Mal kraftlos, bis er sie schließlich geöffnet bekam und sich desorientiert umblickte. Ohne weiter nachzudenken griff ich nach seiner Hand und flüsterte ihm zu, dass ich da war, dass die anderen da waren und er nicht alleine war.

"J-jimin...", entkam es rau aus Yoongis Kehle, der seinen Blick endlich schaffte, auf mich zu richten. Angestrengt fixierte er mich mit seinem Blick, als er erneut lächelte. Diesmal jedoch stärker, auffälliger. "D-du... bist schön, Jimin."

Es waren die einzigen Worte, die er hervorbrachte, ehe er seine Augen wieder schloss und sich nach hinten fallen ließ. Ich starrte ich völlig verwirrt an. Wirklich. Yoongi hatte mich schon oft am Rande der Vernunft gebracht, hatte mich oft wahnsinnig gemacht mit seiner trockenen Art, doch dieser Satz übertraf alles.

Er war tot, oder zumindest glaubte ich das, eine riesige Wunde klaffte in seiner Brust und irgendwelche hoch tödlichen, weißen Adern zierten seinen Körper. Dann trat auf einmal überall weißer Nebel aus ihm heraus und als er endlich wieder bei Bewusstsein war, hatte er nichts weiter zu sagen, als dass ich schön sei!?
Was, bitteschön, hatte das zu bedeuten? Was sollte ich damit anfangen? Und wieso verdammtnochmal hatte Yoongi so einen zufriedenen Gesichtsausdruck, wo er sich bis vor wenigen Sekunden noch die Seele aus dem Leib geschrieen hatte vor Schmerzen???

"Yoongi!? Was ist mit dir!? Sag bitte was!", flehte ich ihn, mit viel lauterer Stimme, an, als ich beabsichtigt hatte.
Er öffnete langsam wieder seine Augen und sah mich durchdringend an. Liebe lag in dem Funklen seines Blickes.

"Er meinte, ich würde nichts schönes in meinem Leben erkennen können. Aber das stimmt nicht. Ich habe dich. Und du bist wunderschön, Jimin."
"Ich versteh kein Wort... wer hat das gesagt? Und wieso hast du so geschrien? Yoongi, bitte... sag mir, was passiert ist!", flehte ich erneut, doch wieder bekam ich als Antwort nur ein seichtes Lächeln. 

"Komm zu mir, bitte", hörte ich ihn stattdessen sagen. Ich zögerte, nicht, weil ich nicht zu ihm wollte, sondern weil ich einfach total verwirrt war.
Trotzdem kuschelte ich mich an ihn und genoss nach einem kurzen Moment die Wärme und Nähe, die von ihm ausging.
"Ich erklärs dir. Oder besser gesagt euch, aber bitte gib mir einfach einen Moment, in dem ich dich in meinen Armen halten kann."

Irgendetwas war anders mit ihm, ich wusste nur noch nicht was. Er wirkte total verändert. Irgendwie entspannter, beinahe so, als hätte er seinen Frieden mit sich geschlossen.
Auch Namjoon, Hoseok und Taeyong sahen verwirrt zu unserem Menschen, der schon lange kein einfacher Mensch mehr war.

"Ich weiß jetzt, wie wir das heilige Etwas besiegen können. Wir waren blind, die ganze Zeit haben wir gedacht, wir müssten kämpfen. Dabei ist die Lösung eine ganz andere. Vertraut mir, ich weiß jetzt, was zu tun ist. Und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mich dabei begleiten könntet."

"Was auch immer da grade mit dir passiert ist...", begann Hoseok nachdenklich, ehe er eine kleine Pause einlegte und nach den richtigen Worten suchte, "...das klingt nicht mehr nach dem Yoongi, den ich mal kannte."

"Das mag sein, Hobi, aber wenn es dich beruhigt. Es ist genau so vorgesehen. Ich musste getroffen werden, ich musste diese Qualen auf mich nehmen, denn nur deswegen sehe ich jetzt alles viel klarer." Ich sah unsicher zwischen den drei Engeln und Yoongi hin und her, legte jedoch wieder entkräftet meinen Kopf sanft auf der Schulter meines geliebten Halb-Menschen ab.

"Danke, Jimin. Danke, dass du mich nicht aufgegeben hast. Ich habe dich gespürt. Ich wollte zu dir zurück. Nur dadurch habe ich den Weg wieder raus gefunden." Einige Sekunden schwieg er, bis er sich wieder aufrichtete, bedacht darauf, keine großartige Distanz zwischen uns zu bringen, und richtete anschließend das Wort an unsere Freunde. "Auch euch danke ich. Vor allem aber dir, Namjoon. Du wusstest, dass es nötig war, dass ich allein in das Areal gehe und mich nicht nur Jonghun stelle, sondern auch meinen eigenen, inneren Dämonen."

Eine ganze Weile lauschten wir Yoongis andersartigen Worten, bis wir endlich eine Erklärung bekamen. Er erzählte, dass er einen der Wächter der Quelle getroffen hatte, dass seine Oma gar nicht so bösartig war, wie er immer geglaubt hatte, und auch, dass das heilige Etwas einen gravierenden Fehler gemacht hatte.

"Dabei hätte er es sehen müssen, wenn er unbedingt hätte verhindern wollen, dass ich seinen Platz einnehme. Er hätte mich nicht mit dem Nebel angreifen dürfen, denn der Nebel ist mir unterwürfig. Ich herrsche dank seines Angriffes nun über den Nebel und das wird sein Ende sein. Es ist an der Zeit, dass er als neuer Wächter zur Quelle geleitet wird und ich mich als neues heiliges Etwas an seiner Stelle dem Schicksal zu Diensten stelle."

Ich verstand mal wieder nur die Hälfte, doch zum Glück erklärte Namjoon uns, dass diese Wächter alle die einstigen heiligen Etwas waren, die nach Beenden ihrer Dienstzeit dazu verpflichtet waren, die Quelle zu beschützen.
Und einem dieser Wächter war Yoongi begegnet. Vielleicht wirkte er deswegen nun so verändert, denn als wir uns als vierköpfige Gruppe wieder auf den Weg zum verbotenen Areal machten, stützte er nur so vor Sicherheit und überlegener Ruhe.

"Habt keine Angst, gerade du nicht, Jimin", flüsterte er lächelnderweise. "Es wird ganz bestimmt gut ausgehen. Und Jonghun wird endlich begreifen, wo sein jetziger Platz ist."

Spielend leicht öffnete Yoongi die Tore, als haben sie nur darauf gewartet, dass Yoongi ankam. Es wirkte beinahe so, als würden sie ihn mit offenen, wohlwollenden Armen empfangen. Wenn ich überlegte, wie viel Mühe es Namjoon und mich gekostet hatte, die dazu zu bringen aufzugehen, war es fast schon erschreckend. Yoongi hatte dagegen gerade mal eine dezente Handbewegung benötigt, ehe sich die Tore in gewohnt quietschender Tonlage öffneten und uns ein weiteres Mal in die weiße Hölle einluden.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro