🌊 Kapitel 51 🌊

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Yoongi.


Angespannt sah ich rüber zu Jonghun. Immer wieder wich ich spielend leicht seinen Angriffen aus und griff selbst das eine oder andere Mal an.

Zwar nicht in der Form, in der mein Gegenüber es tat, und doch mit genug Kraft, um ihn ins Straucheln zu bringen.

Während wir immer weiter nach oben flogen, musterte ich den Mann vor mir. Er hatte dunkles Haar, uns aus der Ferne dachte ich zunächst, sie wären pechschwarz. Doch als ich ihm näher kam, stellte ich fest, dass sie eher dunkelgrau waren. Sein Gesicht hatte auch schon das ein oder andere Fältchen, was ihn jetzt nicht unattraktiv machte. Tatsächlich musste ich zugeben das er ganz ansehnlich war.
Ein stattlicher Mann, der aussah, wie Mitte 30, und dem man sein Alter höchstens an den Falten ansah.

Seine Flügel erinnerte mich an die, kleiner Engelstatuen aus dem alten Griechenland. Sie waren relativ klein und spitz zu laufend, außerdem standen sie beinahe starr auf seinen Rücken. Nicht so wie meine überdimensionierten Federhaufen, die mir gefühlt abfielen, wenn ich nicht aufpasste.

Dadurch hatte er es natürlich wesentlich leichter mit dem Fliegen. Ich musste richtig Kraft fürs Fliegen aufbringen, vor allem wenn ich starr auf einer Stelle verweilte. Diese Probleme schien er jedoch weniger zu haben.

Leicht neidisch war ich deswegen ja schon. Neidisch und frustriert, denn so fair war der Kampf dadurch nicht. Jonghun hatte wesentlich mehr Erfahrung, einfachere Bedingungen und trotzdem musste ich den Sieg irgendwie erlangen.

Dem erneuten Angriff wich ich ein weiteres Mal aus und wieder schrie er deswegen auf. Gut, vielleicht war er sogar noch frustrierter, als ich. Fast tollwütig stieß er nun immer wieder in die Luft und brüllte sich die Seele aus dem Leib, wenn er es nicht schaffte, mich zu treffen.
Ich war mir sicher, dass die Situation fast lustig ausgesehen hätte, wenn sie nicht so ernst wäre und das Schicksal der Erde und des Himmels davon abhingen.

Plötzlich sah ich etwas im Augenwinkel. Wie eine Art Schatten, doch ich konnte nicht genauer definieren, was es war. Kaum hatte ich in die Richtung gesehen, war dieser Schatten schon wieder verschwunden.

Durch die kurze Ablenkung konnte ich nicht mehr rechtzeitig ausweichen, weswegen Jonghun die Chance nutze und mich mit seinem Messer erstach. Oder besser gesagt: erstechen wollte.
Die Nebelklinge löste sich aus dieses Mal auf und war auf meiner Brust nur noch eine durchsichtig schimmernde Wolke, die langsam in meine Haut sickerte. Siegessicher sah ich auf meine Brust, sah der Nebelwolke dabei zu, wie sie völlig verschwand und richtete meinen Blick danach direkt wieder gen Jonghun.

„Der Nebel ist mein, Jonghun. Deine Zeit ist vorbei. Das Schicksal ist nicht mehr auf deiner Seite", sagte ich beinahe sanft zu dem komplett entsetzten Mann. „Meine Zeit ist gekommen, find dich damit ab."

„Nein! Nein! Ich bin der Schicksalsseher! Nicht du! Ich bin das heilige Etwas! Ich bin allmächtig! Ich..."

„Du warst, Jonghun. Die Quelle wartet auf dich. Deine Zeit hier ist vorbei, doch dort ist ein Platz für dich." Sanft umschloss ich mit meiner Hand die Nebelklinge, die er mir drohend entgegenstreckte. Die Klinge löste sich auf und ich konnte ihn an seiner Hand zu mir ziehen. Nicht böswillig oder drohend, sondern sanft, weil ich wusste, dass Jonghun eigentlich nicht bösartig war.

Er war wesentlich größer als ich, wie ich jetzt feststellen musste. Zudem hatte er erstaunlich ausgeprägte Muskeln, die wirklich nicht von schlechten Eltern waren. Sie erinnerten mich ein bisschen an Jimins, nur, dass Jonghun meinem süßen Engel natürlich niemals das Wasser hätte reichen können. Wenn Jonghun auch nicht schlecht aussah, ihm fehlte etwas, was mein Jimin zu genüge besaß: ein großes Herz.
Wobei auch Jonghun dies wahrscheinlich mal besessen hatte, nur hatte er es über all die Jahre so tief in seinem Inneren vergraben, dass er zu diesem überheblichen Mistkerl geworden war.

Sanft landete ich auf dem Boden und ließ den Mann direkt neben mir hinab sinken.

Jonghun legte seinen anfänglichen Protest ab, als er sah, wie die anderen anwesenden mir stolz entgegenlächelten. Jimin ließ den Schutzschild wieder verschwinden und eilte zu mir, um im nächsten Moment seinen Blick gen Jonghun zu richten.
"Es ist Yoongis Bestimmung. So, wie es einst deine Bestimmung war", hörte ich den Engel liebevoll sagen.

„Lass ihn uns zur Quelle bringen", meinte er sanft, wobei das Wort diesmal an mich gerichtet war. Ich nickte, woraufhin Jimin mir half, Jonghun festzuhalten, indem er seinen anderen Arm nahm.

Wir flogen wieder los, diesmal in Begleitung von Jonghun, der tatsächlich sehr artig mitflog. Erst kurz vor der Quelle wurde er wieder unruhig, doch sobald Jimin ihn zurecht gewiesen hatte, war das auch wieder vorbei.

Etwas holpriger landeten wir dann auf dem Boden vor der heiligen Quelle. Es waren lediglich wir drei hier und einer von uns hatte wohl nicht im Sinne hier zu bleiben. „Komm, Jonghun. Das hatten wir doch schon während des Fluges. Entweder freiwillig oder Jimin muss nachhelfen", grummelte ich ihn genervt an. Ich spürte, wie mich langsam meine Kraft verließ, deswegen konnte ich mich einfach nicht mehr so geduldig auf Jonghuns Protest einlassen, wie noch zuvor. Die Energie und positive Einstellung, die ich nach meinem Aufwachen aus der Quelle erfuhr, war längst verbraucht. Es war also nicht wunderlich, dass ich wieder zu dem kleinen Grummelbär wurde, der ich schon immer war.

„Du weißt doch gar nicht, wie das ist! Du würdest da auch nicht freiwillig rein wollen!", rief er aufgebracht.

„Stell dir vor... Ich war da sogar schon mal drin! Etwas kahl und die Wächter sind ein bisschen gruselig, aber es lässt sich aushalten und jetzt geh!" Genervt scheuchte ich Jonghun Richtung Quelle.

„Und wie funktioniert das jetzt?", fragte mich Jimin nachdenklich. Ich zuckte jediglich mit den Schultern und sah zu meinem Vorgänger.

„Ach ja, ich hab noch etwas, was ich dir sagen wollte. Dieses Amt, welches wir beide bestreiten, ist nicht einfach. Es wird nie einfach sein, aber das ist okay. Wir sind auch nicht wie der Normalfall, aber wer will schon normal sein? Es ist doch egal, wie wir sind. Solange wir wir sind. Und das warst du nicht mehr, Jonghun. Du warst mal anders, das spüre ich, doch du hast dich verloren und deswegen stehe ich jetzt hier." Das goldfunkelnde Licht bahnte sich seinen Weg über den Körper des Halbengels. Ängstlich sah Jonghun mich an, denn er wusste, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Und dass ich mit meinen Worten Recht hatte. Dieses Amt war ihm zu Kopf gestiegen, und ich hoffte inständig, dass mir nicht das Gleiche widerfuhr. „Das hier ist deine zweite Chance wieder jemand zu sein, auf den du auch selbst stolz sein kannst. Mach was draus, Jonghun. Und lebe Wohl."

Schon kurz nach meinen Worten löste er sich komplett in dem grellen Licht der Quelle auf und war verschwunden. Seine Seele war nun in der Quelle und dort ein weiterer Beschützer des Lichts.

„Na komm, lass uns zu den anderen", sprach Jimin sanft und strich mir sanft über meine Wange, während ich noch einen Moment auf fas Licht der Quelle blickte. Jonghun und ich hatten zwar keinen besonders tollen Start und doch waren wir beide auf ewig miteinander verbunden. Wir würden uns eines Tages wieder sehen, wenn ich mein Amt an meinen Nachfolger abgeben musste, doch bis dahin hatten wir hoffentlich noch etwas Zeit.

Ich nickte. "Jimin? Kannst du mir was versprechen?", fragte ich an meinen Engel gewandt. Er sah mich aufmerksam an, sodass ich ihn in meine Arme zog. "Bitte halte mich davon ab, dass ich auch so werde, ja? Ich will mich nicht selbst verlieren...", sprach ich meine Sorge aus. Jimin lächelte mich aufbauend an, hauchte ein federleichtes Küsschen auf meine Lippen, ehe er antwortete: "Das wird nicht passieren, Yoongi. Ich werde auf dich aufpassen."

Seine Worte beruhigten mich und zusammen machten wir uns wieder auf den Weg zu den anderen Engeln.

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