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Kritisch beäugt Jimin seine neue Haarfarbe im Spiegel. Wie erwartet passt sie so gar nicht zu seinem Hautton und lässt ihn unnatürlich blass wirken. Er versteht nicht, wieso HYPE jedes Mal so ein Theater macht und sogar die Haarfarben der Models nuancengenau festlegt. Er ist sich sicher, dass die Fotos auch mit blonden Haaren super werden würden. Wenn er das heutige Set und die Outfits richtig in Erinnerung hat, würde blond sogar um einiges besser passen. Verdammt. Wie soll er denn so gute Fotos abliefern?

Noch versucht er optimistisch zu bleiben. Er ist einer der ersten am Set, lediglich die Leute, die die Sets aufbauen, sowie die Stylisten und Namjoon sind schon da. Aber klar. Die anderen Models mussten ja auch nicht extra früh kommen, um die Haare noch getönt zu bekommen. Wenigstens hat er so die Chance, Namjoon nochmal anzusprechen. Ohne Trubel. 

Auf der Suche nach Namjoon schlendert er durch die Halle. Dabei kommt er auch an den verschiedenen Sets vorbei und wirft einen akribischen Blick auf das, das ihm heute zugeteilt wurde. Es ist noch viel schlimmer, als er erwartet hat. Orangener Hintergrund, gelber Boden, dunkelroter Sessel. Er weiß gar nicht, was er davon am schlimmsten findet. Das allein in Kombination mit dem Rotton seiner Haare ist schon eine farbliche Katastrophe, aber als sein Blick an dem Kleiderständer hängen bleibt, will er einfach vor Frustration schreien. Entsetzt betrachtet er die enge schwarze Jeansshort mit dem halben Karo- Röckchen und die "Schuhe", die aussehen, als hätte man einem Yeti die Füße amputiert, um daraus Winterboots zu machen. Er hat ja schon viele unkonventionellen Outfits gesehen, aber DAS? Es ist furchtbar. Schlimmer kann es nicht mehr kommen. Vor allem fragt er sich ernsthaft, wieso ausgerechnet er dieses scheußliche Absurdum anziehen muss und nicht beispielsweise Taehyung. Ein Grund mehr, mit Namjoon zu reden. Jimin weiß, dass nur der Art Director dahinter stecken kann und er will wissen, wieso sich Namjoon darauf auch noch einlässt. Ob das seine Art der Rache ist?

Er findet Namjoon schließlich beim Catering. Das Essen scheint eben erst geliefert worden zu sein, denn sie sind noch dabei, es aufzubauen. Wieso Namjoon mit anpackt und den Caterer das nicht alleine machen lässt, ist ihm ein Rätsel. 

“Morgen”, sagt Jimin, um auf sich aufmerksam zu machen. Namjoon dreht sich augenblicklich zu ihm um und mustert ihn kurz. 

“Oh, guten Morgen, Jimin. Wie ich sehe, warst du schon beim Hairdesigner.” Namjoon wendet seinen Blick wieder ab, um weiter beim Aufbauen zu helfen. Jimin stemmt trotzdem seine Hände in die Seite. 

“Ja. Und es ist furchtbar! Schau dir das doch mal an!” Unglücklich zupft er an einer roten Strähne seiner Haare herum. Er hasst diese Farbe. Und dieses Outfit. Und das Set. 

“So schlimm ist es nun wirklich nicht.”

Nicht so schlimm? Hast du deinen Sinn für Ästhetik verloren? Ich weiß echt nicht, wieso ausgerechnet ich dieses Styling zugewiesen bekommen habe!” Jimin schnauft beleidigt, aber Namjoon hört ihm gar nicht richtig zu. Ein Punkt mehr, der Jimin sauer macht. Trotzdem harrt er einen Augenblick aus und endlich drückt Namjoon dem Caterer irgendwelche Papiere in die Hand und verabschiedet sich von ihm. Jimin wartet noch, bis der Typ verschwunden ist und versucht dann wieder Namjoons Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

“Namjoon! Ehrlich. Das ist vom ganzen Katalog das beschissenste Outfit. Da steckt doch sicher Yoongi dahinter, oder? Er hasst mich und dass er mich mit sowas fertig machen will, kann ich ja noch verstehen. Aber du? Wieso hast du das zugelassen? Das ist Schikane!”

Ein tiefes Seufzen folgt vom Account Manager. “Das war nicht Yoongis Entscheidung und auch nicht meine.”

“Als ob! Sonst entscheidet ihr doch auch, welche Models welche Outfits bekommen.”

“Ja. Aber HYPE hat uns ausdrücklich mitgeteilt, dass wir es dir zuweisen sollen. Uns sind da die Hände gebunden. Außerdem ist es gar nicht so schlimm, wie du es darstellst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du gute Fotos abliefern wirst.”

Jimin will noch etwas darauf antworten, verkneift es sich jedoch, weil im selben Moment Taehyung auf sie zugelaufen kommt.

"Guten Morgen zusammen!”, begrüßt sein Modelkollege die beiden gut gelaunt. Klar, Taehyung hat ja auch ein cooles Outfit und freut sich auf das dumme Shooting heute. 

"Boah, Jiminie! Deine Haare! Einfach wow!” Mit einem fröhlichen Grinsen dreht er sich zu Namjoon und fragt, ob er sich schon etwas vom Catering nehmen kann. Namjoon nickt und reicht ihm einen Teller, den Taehyung dankend annimmt und eilig befüllt. Jimin könnte kotzen, als sich sein Kollege ein Gimbap in den Mund stopft und sich wieder zu ihm dreht.

“Ich hatte auch mal rote Haare”, brabbelt er mit vollem Mund, “aber dir steht das noch viel besser. Mann, du kannst echt alles tragen, oder?

"Tust du mir einen Gefallen? Halt jetzt einfach die Klappe."

"O… kaaaay? Du bist ja noch mieser drauf als sonst. Alles okay? Willst du drüber reden? Oder was Essen? Wenn man Hunger hat, ist man ja immer…” Taehyungs Stimme bricht ab, als Jimin seine Hände zu Fäusten ballt und ihn mit einem warnenden Blick fixiert. Jimin atmet ein paar Mal tief durch. Er darf jetzt nicht die Nerven verlieren, es würde Yoongi direkt zuspielen. Immerhin ist Namjoon noch anwesend und so wie Jimin das gerade beurteilt, ist der er immer noch auf Yoongis Seite. Zwar scheint der Account Manager grade mehr darin vertieft zu sein, sich bei der Auswahl an Gerichten für etwas zu entscheiden als ihrem Gespräch zu folgen, aber wenn Jimin jetzt ausflippt, wird er es trotzdem mitbekommen. 

Frustriert schnappt Jimin sich letztendlich doch einen Teller und befüllt ihn mit etwas rohem Gemüse. Kurz darauf trudeln immer mehr Models ein, die sich auch beim Catering bedienen. Jimin wird es zu voll. Er stellt seinen leeren Teller beiseite und beschließt, Yoongi direkt anzusprechen. Wenn Namjoon ihm schon nicht die Wahrheit sagt, dann vielleicht Yoongi. Er hat zwar wenig Hoffnung, dass es etwas ändert, aber er will sich das nicht einfach gefallen lassen.

Jimin trottet zu seinem Set und staunt, als er dort den Art Director stehen sieht. Er bespricht etwas mit Hwasa, aber als die beiden Notiz von ihm nehmen, bedankt sich Hwasa freundlich bei Yoongi, nickt Jimin zu und flitzt und Richtung Stylisten. Yoongi verschränkt die Arme vor der Brust und grinst.

“Nette Haarfarbe”, begrüßt er ihn. Seine Mimik strahlt auch jetzt Überlegenheit aus. 

"Das geht zu weit", meckert Jimin und baut sich währenddessen vor dem anderen auf. "Echt mal! Dieses Set ist eine farbliche Katastrophe. Und ich bin nicht irgendein Model, das froh ist, wenn es überhaupt hier sein darf. Dass mir dieses Styling zugeordnet wurde, ist sicherlich kein Zufall, sondern Schikane und das lasse ich nicht mit mir machen!" 

Yoongi zeigt sich unbeeindruckt, wirkt sogar gelangweilt. Bis sich ein Grinsen auf seine Lippen legt. 
"Park? Ich muss Sie nicht an den Deal erinnern, oder?"

"Ich scheiß auf den Deal! Spiel fair oder gar nicht!" 
Jimin merkt zu spät, dass er sich gewaltig im Ton vergriffen und den Mann vor sich unaufgefordert geduzt hat. Dass er damit zu weit gegangen ist, erkennt er an Yoongis Blick, der sich schlagartig verfinstert. Das Schmunzeln, das bis eben noch zu sehen war, verschwindet spurlos. Zurück bleibt nur noch der bedrohliche Ausdruck in seinen Augen.

"Jetzt hör mir mal ganz genau zu, Kleiner." Die Stimme ist rau, gefährlich. Jimin bekommt es mit der Angst zu tun. So hat er selbst den unterkühlten Art Director noch nie gesehen. Er ist zu verunsichert, um ihm noch länger die Stirn zu bieten und geht daher einen Schritt nach hinten, wodurch er mitten im Set steht. Yoongi folgt ihm.

"Du bist nur ein Anziehpüppchen. Ein Spielzeug. Ich kann mit dir machen, was ich will, solange es dem Kunden gefällt. Wenn ich sage, du färbst deine Haare rot, dann färbst du sie rot. Und wenn ich will, dass du dieses alberne Outfit anziehst, hast du auch das zu tun. Das hier ist kein faires Spiel. Kein Mann gegen Mann, sondern Mann gegen Püppchen." 

Jimin merkt den schneller werdenden Puls und dass ihm das Denken schwerfällt. Er fühlt sich zurecht in die Ecke gedrängt. Aber wie heißt es doch so schön? Angriff ist die beste Verteidigung. 
"Unterschätzen Sie das Püppchen nicht."

Ein abfälliges Schnauben kommt als Reaktion. "Willst du mir etwa drohen, Jimin?" 

Scheiße. Was soll er jetzt sagen? Er will von Yoongi nicht weiter in die Ecke gedrängt werden. Auf keinen Fall darf er das zulassen. Von Panik angetrieben versucht Jimin, sich auf das zu besinnen, was er am besten kann. Das, was ihn schon immer weitergebracht hat. Seine Selbstsicherheit, kombiniert mit einem unübertroffenen Augenaufschlag. Er kann das, er darf sich nur nichts von seiner Angst anmerken lassen. Es ist wie beim Schauspielen. Er muss in die Rolle schlüpfen, eine Maske aufsetzen und schon ist er wieder unverwundbar.

Jimin geht einen Schritt auf Yoongi zu. Ihre Körper berühren sich, aber keiner der beiden weicht zurück. Einen Moment verharrt Jimin in dieser Position, legt seine Hand behutsam auf Yoongis Brustkorb und lächelt. Jimins Maske sitzt perfekt. 

"Nein, aber warnen. Ich werde Sie irgendwann schon noch rumkriegen. Wie alle anderen auch." 

Es vergehen vielleicht zwei Sekunden, bis Yoongi zum Gegenschlag ansetzt. Er greift nach der Hand auf seiner Brust, drückt absichtlich fest zu und schiebt sie langsam beiseite. Kaum vorstellbar, aber Yoongi wirkt in diesem Moment noch angsteinflößender. Obwohl sie annähernd gleich groß sind, wirkt er plötzlich einen guten Kopf größer. Jimins Herz überschlägt sich vor Aufregung, als der andere wieder einen Schritt auf ihn zugeht. Jimin weicht nach hinten aus und spürt kurz darauf den furchtbaren, roten Sessel an seinen Beinen. Yoongi hat ihn immer weiter nach hinten gedrängt. Jetzt geht es nicht mehr weiter. Er sitzt in der Falle, aber Yoongi hört trotzdem nicht auf. Als er noch einen Schritt auf Jimin zumacht, und dieser versucht auszuweichen, landet er unsanft auf dem Sessel hinter sich. Damit ist jegliche Fluchtmöglichkeit ausgeschlossen. Und mit ihr ist Jimins Selbstsicherheit verpufft. Seine Maske droht zu fallen.

Unsicher klammert sich das Model am Sessel fest und bereitet sich seelisch darauf vor, dass Yoongi ihn jetzt endgültig fertig macht. Aber das bleibt aus. Stattdessen spürt er Yoongis Atem wieder an seinem Ohr. Jimins Blut gefriert in seinen Adern. Er erstarrt. 

"Willst du das? Ist es wirklich dein Ziel, mich rumzukriegen?", raunt Yoongi leise in sein Ohr. In seiner Stimme schwingt etwas mit, was verdeutlicht, wie ernst Yoongi seine Drohung meint. "Und dann, Jimin? Was willst du, was ich dann mit dir mache?" 

Scheiße. Wenn er nicht so einen Schiss hätte, würde er es fast schon erregend finden, was Yoongi macht. Der warme Atem sorgt für weitere Gänsehautattacken. Der herbe Geruch von Yoongis Aftershave vernebelt seinen Verstand. Er traut sich nicht mehr zu atmen, geschweige denn, etwas zu antworten. 

"Sag schon. Was mache ich dann mit dir, hm? Soll ich dich berühren? Willst du, dass ich dich küsse? Oder willst du, dass ich dir deinen Verstand aus dem Kopf vögle?"

Jimin schluckt. Natürlich will er das nicht. Niemals. 

"L… lassen Sie mich los!", versucht er möglichst böse zu sagen, leider scheitert der Versuch, weil seine Stimme abbricht. Der Art Director will das ausnutzen, aber bevor er darauf was antworten kann, wird er von Jeonnguk unterbrochen. 

"Mr. Min, entschuldigen Sie beim… äh… bei was auch immer störe. Aber… aber wir sollten mit dem Shooting beginnen." 

Jimin hatte die ganze Zeit die Hoffnung, dass sie Jeongguk endlich wieder durch einen richtigen Profi ersetzen würden. Dass aber ausgerechnet dieser Tollpatsch gerade hier auftaucht, ist eine glückliche Fügung des Schicksals. Endlich ist dieser Kerl doch mal für was gut. Jimin sollte sich bei nächster Gelegenheit bei ihm bedanken.

Missmutig lässt Yoongi von Jimin ab, beugt sich aber nochmal zu ihm runter. "Keine Sorge, Jimin. Ich steh nicht so auf dumme Püppchen. Achja, und dein Spielchen zieht vielleicht bei Namjoon. Aber bei mir nicht. Was du kannst, kann ich auch. Also überleg dir das nächste Mal vorher, bevor du was tust, was du später bereuen könntest."

Jimin spürt Jeongguks fragenden Blick auf sich. Er darf sich nichts anmerken lassen, also richtet er sich langsam wieder auf und versucht möglichst gelassen zu wirken.

“Ich… Ich geh mich dann mal umziehen”, teilt er den beiden mit und rempelt Yoongi absichtlich leicht an, als er an ihm vorbei geht, um sein Outfit anzuziehen. Die beiden lassen es unkommentiert.

Als er wenig später alles anhat und sich im Spiegel betrachtet, will er am liebsten heulen. Yoongi ist ein verdammter Mistkerl! Wie soll er denn so gute Fotos machen? Jimin gibt sich wirklich alle Mühe, aber egal was er tut, er sieht immer aus wie eine 12 Jährige, die gerade versucht, gegen ihre Eltern zu rebellieren. Die einzige verschwimmende Grenze, die Jimin hier erkennt, ist die von Genie und Wahnsinn. Kein Mensch kann das wirklich hübsch finden. Als er an Taehyungs Set vorbeigeht, um wieder zu seinem eigenen zu gelangen, findet er alles nur noch unfairer. Taehyungs Set ist zwar in denselben scheußlichen Farben gehalten, aber im Gegensatz zu Jimin hat er keinen dummen roten Sessel, sondern einen Billardtisch im Raum stehen. Seine Klamotten erinnern an einen coolen Biker, der nicht gegen seine Eltern, sondern gegen die Welt rebelliert und abends ganz nebenbei mit anderen Bikern in ner Kneipe Billard spielt.

An seinem Set angekommen, muss er feststellen, dass Yoongi und Jeongguk immer noch da sind. Der Fotograf hat schon alles aufgebaut und vorbereitet, während Yoongi scheinbar nur auf die Rückkehr des Models gewartet hat.

Und als würde das alles noch nicht reichen, ist Yoongi auch während des gesamten Shootings anwesend. Er achtet auf jede Bewegung von Jimin, sieht ihn mehrfach abwertend an oder schüttelt dezent den Kopf. Jimin antwortet darauf, indem er sich bei den Posen noch mehr ins Zeug legt. Besonders großen Wert legt er aber auf seine Mimik. Niemand soll erkennen können, wie verunsichert und genervt Jimin gerade in Wirklichkeit ist. Vor allem soll Yoongi das nicht merken und wenn er bis mitten in der Nacht hier sitzen muss, um gute Fotos abzuliefern!

Der einzige, der von ihrem stillen Krieg nichts mitzubekommen scheint, ist Jeongguk. Er ist total gut gelaunt, als die Fotosession beendet ist und lobt Jimin dafür, wie perfekt er sich in Szene setzen kann. Jimin sollte sich darüber freuen, aber er tut es nicht. Wenn Yoongi mal was positives dazu sagen würde, das wäre mal was. Aber er hält sich lieber weiterhin bedeckt und verlässt das Set ohne noch etwas zu sagen.
 
 

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