Chapter Thirty-five

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Taeyong machte sich auf die Suche nach Essen. Er hatte nichts besseres zu tun und zusätzlich hatte er großen Hunger.

Er füllte seine Wasserflasche und machte sich dann auf den Weg.

Er ging im Wald herum, sammelte essbare Blätter und Blumen. Das Waldstück, in dem Taeyong sich aufhielt wirkte sehr ruhig auf ihn, obwohl er keine Ahnung hatte, ob es das tatsächlich war, oder es ihm nur so vorkam, weil ihm niemand über den Weg lief, vor dem er weglaufen sollte, er sah nicht einmal einen schmalen Schatten zwischen den Bäumen. Wahrscheinlich war kam es ihm nur so vor.

Am Nachmittag machte er sich wieder auf den Weg zurück zu den Wasserfällen, um seine gefundene Nahrung zu sich zu nehmen. Eine nicht sehr nahrhafte Nahrung, aber besser als nichts.

Grübelnd saß er in seinem Netz aus Seilen, während er in die Luft starrte. Ihm war es wichtig, Messerwerfen zu erlernen, doch er wollte auch nicht riskieren sich dabei selbst in Gefahr zu bringen, sollte er nicht die Anwesenheit jemand anderes spüren und diese dann eventuell zu spät zu bemerken.

Kurz gesagt: Er würde sich unsicher und schutzlos fühlen, wenn Jaehyun nicht hinter ihm im Gras sitzen würde, solange er mit den Klingen übte.

Nachdem er ein wenig gegessen hatte, sah er hinab auf den Boden. Eine dünne Blätterschicht hielt ihn davon ab, direkt den Boden unter sich zu sehen, oder ihn von unten zu sehen, wenn man hinauf schaute.

Seufzend lehnte er sich zurück, sein Blick war in den Himmel gerichtet.

Das warme Sonnenlicht fiel durch die grünen Blätter und die unregelmäßige Blätter– und Geästbewegung über ihm blendete ihn einige Male und ließ die Sonnenstrahlen auf sein Gesicht scheinen. Es war still ohne Jaehyun. Taeyong langweilte es, obwohl die Hungerspiele definitiv kein Ort waren um sich zu langweilen. Und er hoffte, der Spielmacher würde das nicht bemerken und neben ihm eine Bombe hochgehen lassen.

Die nächsten Stunden passierte nichts. Dazwischen glaubte Taeyong sogar, vielleicht eingeschlafen zu sein, da sich seine Gedanken immer wieder einfach ausschalteten und sein Kopf erst nach Minuten oder gar Stunden wieder anfing zu denken.

Der Abend brach an.

Taeyong verspürte weder ein Hunger– noch ein Durstgefühl in seinem Magen oder seiner Kehle. Er streckte seine müden Glieder und setzte sich auf. Der Wind hatte aufgefrischt, doch zum Glück konnte Taeyong keine dunklen Wolken am Himmel sehen, sie Regen ankündigen könnten.

Nach der Hymne ging er schlafen, tief in seine – Jaehyuns – Jacke hineingekuschelt, da der Wind nur kälter wurde.

Den nächsten Tag verbrachte er wie den vorigen. Nach Essen suchen, sich dann in die Hängematte zu legen und in seiner eigenen Welt zu verschwinden.

Der Himmel sah grau aus, doch kein Tropfen Regen fiel. Erneut zog der Tag an ihm vorbei und es wurde dunkler, als die Sonne hinter den Wolken unterging.

Plötzlich hörte er einen hektischen Atem und Schritte, die ihm immer näher kamen und ganz in der Nähe durch ein Gebüsch stolperten. Er drehte sich auf den Bauch und lugte durch die Blätter nach unten.

Es dauerte einige Herzschläge, bis er erkennen konnte, um wen es sich handelte. Pimpinelle aus Distrikt 10.

Taeyong lachte fast, als er den Namen in seinem Kopf hatte. Er war froh, sich noch bändigen zu können, nicht anzufangen wegen ihres (etwas seltsamen) Namen zu lachen, selbst wenn sie nichts dagegen tun und für ihn somit gefährlich sein könnte.

Pimpinelle sah im Generellen nicht so aus, als wäre sie für irgendjemanden eine Gefahr. Ihr Anblick erinnerte Taeyong ein bisschen an Brahmi aus Distrikt 11, als diese ihn angegriffen hatte, als er mit Jaehyun in den ersten Tagen der Spiele unterwegs war. Der Zopf war gelöst und ihre Haare hingen ihr wirr ins Gesicht und gestresst sah sie sich paranoid um, als würde ihr jemand folgen. Es war gerade noch so hell, dass er ihren Gesichtsausdruck erkennen konnte.

Sie trug keine Jacke und hatte auch keinen Rucksack bei sich, wo sie diese hätte reingeben können. Mit ihrem einen Arm trug sie einen schon zur Hälfte gegessenen Laib Brot, unter dem anderen Arm hatte sie Holz zwischen ihrer Ellenbeuge und ihrem Oberkörper eingeklemmt.

Wie hat sie bis jetzt überlebt? Wenn sie den ganzen Tag so herumläuft kann sie nicht einmal gescheit fliehen.

Sie blieb stehen. Sie war nun schräg unter Taeyong, der sie weiterhin beobachtete. Dann machte sie ein paar weitere Schritte in Richtung des Baumstammes, somit näher zu Taeyong, und setzte sich genau unter ihm zu Boden.

Misstrauisch beobachtete Taeyong sie. Er konnte ihr Gesicht nicht mehr sehen, da er sich nun senkrecht über ihr befand. Sie bildete ein kleines Lagerfeuer mit ihrem gesammelten Holz.

Es dauerte Ewigkeiten, bis sich das Feuer entzündete. Taeyong hätte von dieser langwierigen Wartezeit einschlafen können.

Das Feuer war viel zu hoch, um unauffällig zu bleiben. Es war, wenn Pimpinelle neben ihm saß, so hoch wie sie, wenn nicht einige Male ein wenig höher, wenn ein Luftzug des Windes auffrischte. Pimpinelle setzte sich dicht an die Flammen und rieb sich fröstelnd die Hände aneinander. Sie schien gar nicht zu bemerken, dass das Feuer zu groß war.

Taeyong wollte sich gegen die Stirn schlagen. Das die noch nicht von anderen Tributen gefunden wurde.

Nach nur kurzer Zeit fühlte es sich an, als würde ihm jemand Feuer unter dem Hintern machen. Damit meinte er nicht das Sprichwort, sondern die wortwörtliche Version dieses Satzes.

Pimpinelle aß an ihrem Brot weiter, während die Hymne erklang und die Gesichter der toten Tribute gezeigt wurde und es immer dunkler wurde und das Licht des Feuers somit immer offensichtlicher.

In der Nähe konnte Taeyong Schritte hören. Verwirrt hob er seinen Blick von Pimpinelle. Es war mehr als nur eine Person.

Er hörte lautes Lachen, etwas zu laut für seinen Geschmack und es klang wie ein Huhn, das Futter wollte. Ihm kam es bekannt vor und es wirkte, als hätte er es Monate nicht gehört, dabei waren es fast nur zwei Wochen gewesen.

Es war Thymian. Hinter ihr konnte er Cloves schlanke Figur in der Dunkelheit ausmachen, zumindest glaubte er, dass es Clove war, ihm fiel niemand anderes ein, die es hätte sein können. Taeyong hatte nicht viel mit ihr zu tun gehabt. Nicht, dass Taeyong dies mit anderen gehabt hätte, aber er hatte noch nie ein Wort mit ihr gewechselt, im Gegensatz zu Thymian.

Neben Clove konnte er noch eine andere Gestalt erkennen, die ihm bekannt war und die er überall wiedererkennen würde. Die Gestalt war ein größer als Clove und Thymian und bewegte sich geschmeidiger und eleganter durchs Unterholz. Jaehyun.

In seiner Hand hielt er ein langes Messer. Nicht das, welches Taeyong schon gesehen hatte, die Klinge war doppelt so lang und es wirkte unpraktischer, aber gefährlicher, als das, was er sonst immer hielt. Im Schein des Feuers konnte er ein listiges Grinsen auf Jaehyuns geschwungenen Lippen erkennen.

»Wuhuuu! Pimpinelle! Bist du froh uns zu sehen?«, rief Thymian durch die Nacht.

– – – – –

Omg sorry wegen des späten Updates

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