Mitternachtsgespräche

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,,Lass mich raten. Du bist einer dieser Mädchen, die darauf hoffen, die eine wahre Liebe ihres Lebens zu finden. Die darauf hoffen, auf den Typen zu treffen, den sie eines Tages heiraten werden. Habe ich recht?"

Woher wusste er das?

,,Ist das so offensichtlich?", fragte ich ihn.

Er quittierte meine Frage mit einem frechen Grinsen.

,,Ja, es ist ziemlich offensichtlich, dass du hohe Ansprüche hast und dich nicht mit jedem zufrieden geben würdest. Verstehe mich nicht falsch. Es ist toll, dass es Menschen wie dich gibt, die noch an die eine wahre Liebe glauben. Der Gedanke, dass es die eine Person gibt, in der man sein Zuhause sieht, mit der man eines Tages eine Familie gründen wird und mit der man sein ganzes Leben verbringen will, ist auch schön. Doch was ist, wenn es diese eine Person gar nicht gibt? Was ist, wenn man nie auf sie trifft? Und woran erkennt man überhaupt, dass man die Person gefunden hat?"

Ich überlegte kurz, bevor ich zu einer Antwort ansetze.

,,Natürlich kann es sein, dass man niemals auf so eine Person trifft. Aber ist das Grund genug, sich nicht wenigstens auf die Suche zu begeben und dabei nicht den Erstbesten zu nehmen? Ich glaube daran, dass wenn man auf die eine Person trifft, einfach weiß, dass die eine für immer ist. Man spürt einfach, dass es die Richtige ist."

,,Wieso sich gleich auf eine Person festlegen?", widersprach er mir.

,,Du bist jung. Du hast noch so viel Zeit, um herauszufinden, was du möchtest. Vielleicht änderst du ja auch deine Meinung in ein paar Jahren und möchtest nicht mehr das, was du damals haben wolltest. Warum nicht ausprobieren und schauen, wie sich das Ganze entwickelt? Liebe ist schließlich nicht plötzlich einfach da. So funktioniert das nicht. Es ist mit der Liebe so wie mit Vertrauen. Du vertraust ja auch nicht einer wildfremden Person direkt auf Anhieb dein Leben an, oder? Liebe wächst mit der Zeit und den Erfahrungen die man zusammen macht. In dem Momenten, in denen man merkt, wie gut man zusammen passt und sich nicht vorstellen kann jemals ohne die andere Person gelebt zu haben.''

,,Ich habe zumindest schon eine Vorstellung davon, was ich ganz sicher nicht will. Ich will keinen Jungen, der einen auf taff macht und so tut, als könnte ihn nicht auf der Welt erschüttern."

Ungläubig schaute er mich an.

,,Mädchen mögen es doch normalerweise, wenn der Junge sich stark zeigt und kalt, unnahbar rüberkommt und nur für sie in den passenden Momenten als der rettende Held in der Not erscheint."

Damit hatte er wahrscheinlich recht. Die meisten Mädchen hätten gerne genau so einen Jungen. Aber ich nicht. Ich wollte nichts von alldem.

,,Ich nicht. Ich brauche keinen Beschützer vor der manchmal unbarmherzigen Welt. Ich will jemanden, der sich nicht zu schade ist, seine wahren Gefühle vor einer anderen Person zu zeigen. Ich will nicht jemanden, der so tut, als sei bei ihm alles in Ordnung, obwohl bei ihm im Leben gerade komplettes Chaos herrscht. Ich will nicht jemanden, der Dinge macht, bloß weil er weiß, dass ich es gerne so hätte. Ich will nicht jemanden, dem es peinlich ist, vor mir zusammenzubrechen, bloß weil der denkt, dass er stets zu funktionieren hat. Ich will nicht jemanden, der glaubt, alles für mich regeln zu müssen. Ich will jemanden, der erkennt, dass ich durchaus in der Lage bin, für mich selbst Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Ich will jemanden, der echt ist. Jemanden, der mir seine Meinung sagt, auch in den Momenten, in denen ich sie nicht mit ihm teile. Jemanden von dem ich weiß, dass er immer für mich da sein wird, egal was ist. Jemanden, der sich bei mir so wohlfühlt, dass er mir auch seine größten Ängste und seine privatesten Wünsche und Gedanken anvertrauen würde. Der mir aufrichtig sagen kann, was er für mich empfindet, ohne ein hin und her mit mir zu spielen zu müssen, weil er meint, dass es ihn interessanter mache."

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