Chapter 120

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

(Bild: James' Zaubertrankbuch)

Lily Evans P.o.V.:

Wärme umgibt mich. Nein, Hitze ist das bessere Wort. 
Mein Kopf wird von James' Brust getragen, weswegen er sich unter seinen flachen Atemzügen leicht bewegt. Meine Finger liegen knapp vor meiner Nase, sodass ich nicht nur seinen Herzschlag hören, sondern auch spüren kann. Das regelmäßige Pochen kombiniert mit seiner Körperwärme ist das Beruhigendste, was ich jemals gefühlt habe. Ich spüre seinen Arm überdeutlich auf meiner Schulter ruhen. Er drückt mich allein durch sein Gewicht näher an James. Unter der Bettdecke liegt mein Bein über seinen. 

Noch nie war er am Morgen noch da. Normalerweise bin ich allein in seinem Bett aufgewacht. 
Ich frage mich gerade, ob ich ganz vorsichtig mein Bein auf meine Seite nehmen soll, als ich erneut dieses Geräusch höre, das mich erst aus dem Tiefschlaf gerissen hat.
Ich kneife die Augen zusammen, es ist so weit weg.
Kann es ein Flüstern sein?
Ich gleite immer weiter aus meinem vernebelten Zustand. Doch dazu, die Augen aufzuschlagen, kann ich mich nicht durchringen.

Ein überwältigender Blitz, der mich selbst mit geschlossenen Augen blendet, erleuchtet das Zimmer und jemand flüstert aufgeregt:"Muss das so hell sein?"
Ich greife nach dem kleinen Dekokissen, das mir nachts immer im Weg ist und schleudere es in Richtung Sirius. Dabei vergrabe ich das Gesicht in James Halsbeuge. 
Als mir allerdings klar wird, dass da wirklich Sirius Black im Zimmer ist und dann auch noch ein Foto gemacht hat, fahre ich hoch. 
Zu meiner Überraschung ist es allerdings nicht Sirius, der die Kamera in der Hand hält und mich mit einem entschuldigenden Lächeln betrachtet. Sel schüttelt das fast fertige Foto mit ihrer Hand und legt es dann blitzschnell auf James Bauch, ehe sie Sirius am Arm packt und mit ihm aus dem Raum rennt. Wie kleine Kinder, die erwischt worden waren. Ihr Haar weht ihr tornadomäßig hinterher.
"Sorry, das musste sein. Ihr seid einfach zu süß.", obwohl das letzte Wort im Zuschlagen der Tür untergeht, kann ich es bestens verstehen. Denn ich bin hellwach.

Die Hand, die bei meinem Aufschrecken von meinem Schulterblatt gefallen war, legt sich von einem tiefen Brummen begleitet zurück auf meinen Rücken. 
"Lass ihnen doch ihren Spaß und leg dich wieder her.", sagt James mit einem rauen Morgenton, der mir einen heißen Schauer über den Körper jagd. Hoffentlich hat er das nicht gespürt.
Ich betrachte seine geschlossenen Augen, seine entspannten Gesichtszüge, seine leicht geöffneten Lippen. 
Kann es sein, dass er seit gestern Abend geduscht hat? Seine Haare sind wieder richtig lockig, wie immer kurz nach einer Dusche und er riecht frisch. Nach Seife und ... Rasierschaum. Ich verlagerte mein Gewicht, damit ich mit meinen Fingern vorsichtig über seine Wangen fahren kann. Samtweich. 
James Hand, die eben noch meinen Rücken streichelte, hat innegehalten. Genau wie sein Atem. Als ich die Finger schnell wieder wegnehme, zieht er tief die Luft ein. 
"Sag mal, hast du geduscht?", frage ich, nachdem wir einige Sekunden schweigend verharrt waren. 
James öffnet ein Auge und mir kommt es vor, als wäre er wacher als es bis eben den Anschein hatte. 
Er zuckt betont entspannt die Schultern. "Ich war bei Sonnenaufgang kurz wach."
"Aha" Für einen Moment erwidere ich seinen Blick, dann greife ich nach dem sich bewegenden Foto, das auf seinem Bauch liegt. 

Es sieht... gewöhnlich aus. Als wäre diese Schlafposition, ich halb auf James, er seinen Arm um mich, die Nase in meinem Haar, das Gewöhnlichste auf der Welt. Obwohl es ein magisches Foto ist, bewegen wir uns nicht wirklich. Man sieht es nur, wenn man genau hinsieht.
Etwas legt sich um mein Herz, das nichts mit Beklommenheit oder Unwohlsein zu tun hat. Ein breites Lächeln will sich auf meine Lippen schleichen, doch ich halte es im Zaun und lasse nur einen Bruchteil zu. 
"Ist es gut geworden?", fragt James. Er hat jetzt beide Augenlider geöffnet, sich aber keinen Zentimeter bewegt. Und er sieht auch nicht aus, als würde er das gerne ändern. Ich erwische mich bei dem Wunsch, mich wieder auf seine Brust sinken zu lassen. 
Dann reiße ich mich zusammen, schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter und reiche James das Bild. 
Seine Mundwinkel heben sich, asbald er es betrachtet. 
"Nicht schlecht.", murmelt er. 
Verdammt, wieso muss er immer noch diese raue Morgenstimme haben?
Ich zwinge mich, meinen Blick von seinem Lächeln zu nehmen und richte mich auf. James Arm auf meinem Schulterblatt bewegt sich mit. 

"Du hast das gestern also wirklich durchgezogen?"
James Augenbrauen schießen in die Höhe und seine Hand mit dem Foto sinkt auf seinen Bauch. 
"Traurig", fragt er . Dann gürgt er mit der gleichen Stimme wie gestern Abend hinzu:"Lady Lily"
Mir fällt ein, dass ich ihn gebeten habe, diesen Spitznamen zu wiederholen und Röte breitet sich auf meinen Wangen aus. 
"Nur überrascht.", antworte ich halb wahrheitsgemäß. 
James grinst. "Mhm" Der Druck auf meinem Rücken wird stärker und im nächsten Augenblick finde ich mich auf James' Brust wieder. Verspannt kralle ich meine Hände in sein T-Shirt, während er mir wieder über den Rücken streichelt und nun auch den anderen Arm um mich legt. Ich spüre seine Lippen an meinen Haaransatz, als er flüstert:"Genieß den Moment, Lady Lily, wir haben höchstens zehn Minuten bis Sirius wieder vor der Tür steht."
Zögerlich entspanne ich meine Finger und lege den Kopf richtig auf seinem Oberkörper ab.

Er sollte recht behalten. Sirius klopft wirklich kurz darauf fünfmal gegen die Tür und fragt, ob wir heute noch aufstehen wollen. Im Hintergrund sagt Sel etwas unverständliches zu ihm, das ihn "Mir egal!" sagen lässt.
James seufzt und schiebt mich sanft aber bestimmt von sich. 
Ebenfalls mit einem Seufzer drehe ich mich auf die andere Seite und ziehe dabei die Bettdecke über mich. Ich hab keine Ahnung, was da gestern Abend zwischen James und mir geschehen ist, doch darüber muss ich erst einmal nachdenken, bevor ich aus diesen Raum gehen werde.

Ich folge mit meinem Gehör James' Schritten, die sich erst dem Fenster nähern, wo er es weit aufreißt, ehe er zu mir zurückkommt und einige Meter entfernt stehen bleibt. 
"Willst du hier bleiben?" Es beunruhigt mich, dass ich das Stirnrunzeln aus seiner Stimme heraushören kann. Soviel zum Thema Kennenlernen
Ich nicke.
James seufzt. "Tust du mir den Gefallen und denkst nicht zu viel darüber nach?"
Ich zögere, dann nicke ich wieder.
"Gut. Wenn du soweit bist, Sirius hatte heute Nacht um zwei Uhr eine kleine Backattacke und Schokomuffins gebacken. Ob du es glaubst oder nicht, backen kann er."
Ich antworte nicht. Was soll ich schon sagen? Ich könnte fragen, woher James diese Uhrzeit kennt. War er heute Nacht etwa zweimal wach und ich hab davon so überhaupt nichts mitbekommen?
James seufzt erneut und geht dann aus dem Raum. Vor der Tür höre ich ihn flüsternd mit Sirius und Selena schimpfend. 
Amüsiert strecke ich den Kopf unter der Decke hervor. Ich bin allein. Erleichtert lasse ich mich auf den Rücken fallen. 

Nicht zu viel darüber nachdenken, ermahnen mich James Worte. Doch das ist, was ich tue. Ich denke nach, wiege ab. Lasse meinen Verstand und meine Vernunft entscheiden. Oft denke ich zu viel, doch dieser Wesenszug hat mich in Hogwarts weit gebracht. Ich bin in nicht nur einem Fach Klassenbeste.
Wie also soll ich nicht nachdenken?
Ich drehe mich zu dem Fenster, hinter dem die heiße Sommersonne zu vermuten ist, die auf die andere Hausseite scheint.
Trotz der späten Uhrzeit übermannt mich ein Gähnen. Ich sollte wirklich aufstehen, bevor ich wieder einschlafe. 

Ich tapse zum Fenster und sehe in den wolkenlosen blauen Himmel. Heute wird ein fast schon unerträglich heißer Sommertag werden. Schon jetzt, hier in Haus und Schatten, macht mein Oberteil Anstalt, zu kleben anzufangen. 
Unter mir liegt der Gartenweg, den ich in meinen ersten Minuten hier entlanggetorkelt bin, ehe ich James und Peter am Lagerfeuer angetroffen habe. 
Obwohl es mir wie eine Ewigkeit vorkommt, ist es nicht einmal eine Woche.
Hier vergeht die Zeit anders. Gefangen zwischen all den Emotionen zieht sie mal unbegreiflich schnell und im nächsten Augenblick wieder zum Sterben langsam an einem vorbei. Oder geht es nur mir so?

Ich stoße mich vom Fensterbrett ab, um mir aus dem Gästezimmer, in dem ich noch nie länger als eine halbe Stunde war, frische Klamotten zu holen. 
Auf dem Weg zur Tür fällt mein Blick auf ein Buch, das ich schon hunderte Male in James Hand gesehen habe. Er hat es letztes Jahr in Hogwarts ständig bekritzelt, was mich wahnsinnig gemacht hat, weil ich noch nie begriffen habe, wie man in ein Buch schreiben kann. Er scheint es eher als eine Art Notizbuch benutzt zu haben. Jetzt liegt es mitten auf seinem Schreibtisch, direkt neben anderen Schulbüchern, die ich noch nie gesehen habe, die aber bei genauerem Hinsehen auf das siebte Schuljahr ausgelegt sind. 
Woher wusste er, welche Bücher er kaufen muss? Und wieso hat ausgerechnet James Potter für in zwei Monaten vorgesorgt? Und wieso, um alles in der Welt, sind lauter bunte Einmerker in den Büchern? 
Es sieht fast so aus, als hätte er sie schon einmal vorab durchgearbeitet. Aber das kann nicht sein! Nicht James! Oder?

Mein Blick wandert weiter durch sein Zimmer. Eine Gitarre springt mir ins Auge. Ich habe ihn noch nie spielen hören. Ob er gut spielt? Und hat er die Gitarre in Hogwarts dabei?
Zwei hohe Bücherregale nehmen die Wand gegenüber des Bettes ein. Ich trete davor und entdecke eine Menge Bücher, die ich selbst gerne mal lesen würde. 
Außerdem entdecke ich viele von Shakespeares Werken: Hamlet, Romeo & Julia, Macbeth und Ein Sommernachtstraum sind nur einige davon. Er scheint ein richtiger Fan zu sein.
Neugierig auf weitere von James Potters Geheimnissen lasse ich die Finger über die Buchrücken gleiten und lese dabei die unterschiedlichsten Titel. Ganz oben in der Ecke sind ein paar unbeschriftete und als ich eines davon herausnehme, wird mir klar, dass es Fotoalben sind. 
Obwohl es mir in den Fingern juckt, diese durchzublättern, schiebe ich das Album wieder zurück an seinen Platz.

Direkt neben der Fantasy-Abteilung sind ein paar Actionfiguren platziert. Sie sehen aus wie Roboter. Ob sie in James' Zauberer-Sprache einen anderen Namen haben? Vielleicht können sie sich ja durch Magie von selbst bewegen?
Ich tippe den kleinsten, einen rot-weißen mit etwas auf dem Kopf, das sowohl Antennen als auch Hörner sein können, an, doch nichts passiert. Die etwas eingestaubte Actionfigur bleibt unbeweglich. 

Enttäuscht sehe ich mich weiter um. Auf der Kommode gleich neben den Bücherregalen ganz hinten an der Wand lehnen mehrere Bilderrahmen. Aus fünf winken die Quidditchteams der vergangenen Jahre heraus. James steht jedes Mal neben Sirius und entweder hat er Sirius oder Sirius ihm einen Arm um die Schultern gelegt, während sie beide in die Kamera grinsen. Grace ist auf drei von ihnen zu sehen. Ihr blondes Engelshaar tanzt in der meist windigen Luft und sie streicht es sich auf zwei von drei bewegenden Fotos hinters Ohr. Auf dem dritten hüpft sie gerade auf James Rücken, was ihn dazu veranlasst, das Gesicht zu verziehen. Gleichzeitig fängt er sie mit den Armen unter ihren Oberschenkeln auf. Dann grinst zu ihr hinauf. Sie war immer so verrückt und unvorhersehbar.

Das nächste Bild ist aus unserem ersten Jahr. Alle fünf Rumtreiber grinsen und winken mir entgegen. Es schneit im Hintergrund, weswegen es nur wenige Monate noch unserer aller ersten Zugfahrt nach Hogwarts gewesen sein kann. 
Sel hatte damals noch so lange Haare, dass sie sie jeden Tag flechten oder zusammenbinden musste, weil sie ihr sonst immer im Weg waren. Sirius war noch nicht ganz so selbstbewusst und Remus schon gar nicht. Mein Blick ruht auf James, der anders als die anderen nicht in die Kamera schaut, sondern zu seinen Freunden. Während die anderen für die Kamera lächeln lächelt er für seine Freunde. 
Ich hätte es gerne noch länger betrachtet, doch das nächste Foto hat meine Aufmerksamkeit erregt. 
Es zeigt Selena, Grace und mich, wie wir in Binns Zaubereigeschichte-Unterricht sitzen. Sel zieht in Richtung der Kamera Grimassen, Grace, die zwischen uns sitzt, kippelt auf ihrem Stuhl und pikst mich in die Seite, was mich zusammenzucken und grinsend von meiner Mitschrift aufsehen lässt. Ich bin ganz automatisch vor ihr zurückgewichen, die Hände erhoben, als würde ich aufgeben. Grace' Grinsen wird breiter, ehe sich die Szene wiederholt.
Ich erinnere mich an den Tag. Es war in unserem fünften Jahr. Nur wenige Monate später wurde Grace und ihre Familie von den Todessern ermordet. 
Ich streiche über das kühle Glas, worunter sich Grace' lachendes Gesicht befindet. Ihr Todestag jährt sich bald zum zweiten Mal. 

Bei der Aufnahme dieses Bildes, die mir damals entgangen war, hätte ich mir niemals träumen lassen, dass ich einmal eine meiner besten Freundinnen auf eine solch brutale Art und Weiße verliere.
Jetzt ist diese Angst alltäglich. 

Bevor sich die Schwere in meiner Brust zu Tränen entwickeln kann, stelle ich den Bilderrahmen zurück und drehe den Erinnerungen den Rücken zu. Ich kann mich gerade jetzt, sechs Tage nach dem Tod meiner Eltern, nicht erneut mich Grace' Tod auseinandersetzen. So hart das auch klingt. 
Ich greife nach dem Zaubertrankbuch, das ich vorhin schon gesehen habe, und blättere nach Ablenkung suchend durch die Seiten. Dabei fällt mein Blick auf einen Zauberspruch, der mir Unbehagen bereitet. Hastig blättere ich zurück.
Sectumsempra steht dort in James' Schrift schräg am Seitenrand.
Hat er nicht letztes Jahr noch gefragt, ob Aguamenti Wasser heraufbeschwört oder verschwinden lässt?
Ich greife nach der abgewetzten Feder, die auf dem Schreibtisch liegt und tunke sie in das Tinkenfass daneben. Ich bemühe mich, seiner Schrift möglichst nahe zu kommen, als ich Für Feinde hinzufüge.
Nur für den Fall.

Auf meinem Weg nach unten in die Küche fällt mir auf, dass ich gar nicht nachgedacht habe. Nun ja, zumindest nicht über James und mich und was gestern passiert war und wie es nun weitergehen würde und was ich jetzt gleich sagen werde, wenn ich den anderen gegenübertrete. Meine Gedanken rasen. Auf der untersten Stufe halte ich für einen tiefen Atemzug inne. 
Nicht zu viel darüber nachdenken.
Auf meinem restlichen Weg betrachte ich die hohen Decken, den eingestaubten, aber stellenweiße wunderschön funkelnden Kronleuchter und die breiten Türbogen, die das Haus kombiniert mit den hellen Farben und stilvollen Möbelstücken so schön machen. Es ist offen, doch heimelig, hell, aber nicht kalt.

Sel und James sehen kaum auf, als ich eintrete. Es ist offensichtlich, dass sie sich bemühen, mich nicht in Verlegenheit zu bringen. Nur Sirius grinst breit und fragt, wie ich geschlafen habe. Dafür fängt er sich einen Tritt gegen das Schienbein ein. 
Sel sieht nur auf, um mir einmal kurz zuzuzwinkern, dann vertieft sie sich wieder in den Tagespropheten
Als ich mich setze, schiebt mir James ohne von seinem Teil der Zeitung aufzusehen, eine Schüssel vor die Nase. Er hat mir Frühstück gemacht.
"Danke"
James lächelt leicht, sieht aber nicht auf. 

"Oh, okay. Schluss damit! Darf ich bitte endlich den Hippogreif ansprechen, der hier bei uns auf dem Tisch steht?", bricht es aus Sirius heraus. Er hat die Arme in die Luft geworfen und sieht in die Runde. Dramaqueen.
James und ich schütteln gleichzeitig den Kopf. Sel seufzt und legt den Kopf in den Nacken. 
"Erzähl uns doch lieber von deinem eigenen Hippogreif." Sie sieht ihren Zwilling auffordernd an. 
Sirius starrt sie nur einen Moment an, dann dreht er sich zu James und sagt:"Ich habs gesagt!"
James grinst. 

Verwirrt sehe ich zwischen den drei anwesenden Rumtreibern hin und her. Um welchen Hippogreif geht es hier?
"Sirius schleicht sich nachts heimlich raus.", erklärt mir Sel, wobei sie mittendrin von Sirius überfallen wird, der ihr eine Hand auf den Mund pressen will.
Doch sie hat sie abgefangen und rangelt jetzt mit ihm, während sie weiterspricht:"Ich bin gespannt, wer es ist." Sie wirft ihrem Bruder einen frechen Blick zu. 
Sofort erstirbt Sirius' Angriff und die Worte strömen nur so aus seinem Mund:"Laura Miller. Wir sind uns in Hogwarts irgendwie ständig über den Weg gelaufen und dann sind wir ins Reden gekommen. Jetzt sind wir wieder zusammen. Sie ist klasse. Wir gehen heute Rollschuhlaufen."
James sieht erstaunt von Sirius zu Selena und wieder zurück, die eines ihrer unbegreiflichen Blick-Gespräche führen.
Sirius scheint mit einem Schulterzucken zu gewinnen, denn sobald er daraufhin wegsieht, wendet sich Sel verdutzt dem Schokomuffin in ihrer Hand zu. "Du bist immer wieder für eine Überraschung gut, Brüderchen."
Sirius zuckt erneut die Schultern. "Kann das nicht ändern. Es ist wie es ist."

Ich sehe erneut zu James, doch er scheint genauso wenig verstanden zu haben wie ich. 
Da aber keiner zu Erklärungen ansetzt und alle im Grunde zufrieden wirken, wende ich mich ebenfalls dem Tagespropheten zu. Ich schaffe es, einen Teil zu ergattern, aus dem ein Zettel herausrutscht. 
"Die kannst du wegschmeißen. Sind nur die Warnblätter des Ministeriums. Da steht aber nichts nützliches drin. Wie immer.", meint Sirius geringschätzig.
Stirnrunzelnd überfliege ich die wenigen Stichpunkte: Nicht alleine das Haus verlassen, keine öffentlichen Beleidigungen aussprechen, sich mit Sicherheitsfragen mit Familie und Freunden abstimmen. Nichts neues. 

"Heute morgen lag ein Brief vor der Tür. Moody muss ihn vorbeigebracht haben.", verkündet James plötzlich und alle Augen liegen auf ihm. Sein Grinsen wirkt etwas unsicher. "Er ist von der Sozial-Abteilung des Ministeriums."
Sel und Sirius sehen ihn mit großen Augen an. "Die Adoption?", fragen sie unisono. 
James nickt. "Ich hab's nur über mich gebraucht, den Absender zu lesen. Jetzt seid ihr dran." Er reicht Sel den Brief und blickt sie dann gespannt an. Doch Sel wirkt viel zu überrumpelt und starrt das Pergament lediglich an. 
Sirius handelt da impulsiver. Er nimmt ihr den Brief ab und öffnet ihn ungeduldig. 
Die Anspannung im Raum ist fast greifbar, als alle zusehen, wie seine Augen über die Zeilen wandern. Leider ist er ein geübter Schauspieler, denn er verzieht keine Miene. 
Erst als er aufsieht, fällt mir auf, dass Sel meine Hand umklammert. Und das nicht gerade sanft. 
Sirius sieht in die Runde. Dann ruft er:"Untersuchung genehmigt!" Er springt auf die Beine, reißt Sel mit sich und zieht sie in seine Arme. Gemeinsam hüpfen sie durch die Küche. "Sie ziehen es ganz offiziell in Betracht!"

Lächelnd sehe ich mich nach James um, der ungewöhnlich leise ist. Er hat den Ellenbogen auf den Tisch gestützt, die Stirn gegen die Handfläche gepresst und die Augen geschlossen. 
Behutsam berühre ich ihn an der Schulter. 
Er sieht auf, und ich glaube, noch nie ein solches Leuchten in Augen gesehen zu haben. Seine Iriden sind so hell, dass er problemlos jeden Moment in Tränen ausbrechen könnte. Doch es ist ein Lächeln, dass sich auf seine Lippen legt, so breit, dass es mich ansteckt.
In der nächsten Sekunde ist er ebenfalls aufgesprungen, wobei er mich an der Hand mit sich gezogen hat und mich nachdrücklich umarmt. Bevor ich mich versehe, dreht er uns im Kreis, sodass alles um uns herum verschwimmt und meine Füße vom Küchenboden abheben. Ich kralle die Hände in sein T-Shirt, während ein Kichern aus mir herausbricht, von dem ich noch vor ein paar Tagen dachte, dass ich es nie wieder ausstoßen würde.
Doch an der plötzlichen Nähe ist nichts erotisches. James stellt mich nach kürzester Zeit wieder auf die Beine und fällt Sirius in die Arme, während Sel zu mir herumwirbelt. In ihren sturmgrauen Augen wütet ein Sturm aus purem Glück.

Als Sel sich von mir löst, umarmt mich sogar Sirius, der bis jetzt jede Berührung vermieden hat. Auch er wirbelt mich herum.
Sel sieht auf ihr Armband, als wir uns alle wieder beruhigen. Sie runzelte die Stirn und legt dann die eine Hand auf ihr Handgelenk, um vor allem den Quaffel zu verdecken. Im nächsten Moment trägt sie wieder ihr Lächeln, allerdings eine ganze Spur geschwächt.
Nicht zu wissen, was gerade bei Alexander passiert, muss schwer für sie sein.

****************************************

(Bildquelle: https://i.pinimg.com/originals/b2/d3/a8/b2d3a8318650b5a0b47bea9df9244107.jpg)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro