(Hermine's Perspektive)

... doch plötzlich öffnet sich langsam die Tür und ich Blicke sofort in dessen Richtung. Eine Person betritt den Raum mit fast lautlosen Schritten.
Verwirrtheit macht sich auf meinem Gesicht bemerkbar als ich Draco Malfoy vor mir stehen sehe.

"Was willst du?", frage ich ihn so normal wie möglich und schaue dabei skeptisch zu ihm hoch. Er setzt sich mit einem gewissen Abstand neben mich und schaut etwas eingeschüchtert nach unten.

"Ich wollte... ähm...also ich... ich wollte mich entschuldigen bei dir", bekam ich als Antwort und meine rechte Augenbraue bewegt sich wie von selbst skeptisch nach oben.

"Ich hatte dich geküsst, ohne das du es wolltest. Es ist nicht in Ordnung was ich gemacht habe. Es tut mir leid", spricht er weiter und traut sich dabei kaum mir auch nur eine Sekunde in die Augen zu schauen.

"Du musst nichts sagen, ich wollte nur das du es weißt. Selbst wenn du mir niemals verzeihen wirst, ich kann es verstehen", begann er wieder zu sprechen, ohne einmal nach oben zu schauen.

"Draco, ich,...", wollte ich antworten doch, er unterbricht mich und sagt, "Nein, wirklich du musst nicht antworten. Ich möchte nur, das du die hier als Zeichen meines Friedensangebotes annimmst, du musst sie nicht tragen ich will nur das du sie behältst. Das würde mich wirklich glücklich machen."

Er zog mitten im Satz eine Kette heraus, die ganz aus Gold ist, mit einem mittelgroßen grünen Anhänger. Er glitzert etwas und ist mit ein paar kleineren Steinen umrandet.

"Ich habe sie seit ich klein war, theoretisch ist dies mein erstes Geschenk, was ich je bekommen habe. Ein Geschenk meiner Eltern, wenn man es genau nehmen will. Mein Vater hatte mir immer gesagt, dass ich es gut aufbewahren soll", erklärt er mir und lacht etwas dabei.

"Die ist wirklich wunderschön aber ich kann sie nicht annehmen. Die bedeutet dir doch bestimmt unheimlich viel", antworte ich und lehne dankend ab.

"Deswegen möchte ich sie dir schenken, sie bedeutet mir viel und ich weiß, dass sie bei dir am besten aufgehoben ist. Als Zeichen unserer eventuellen Freundschaft, zumindest das wir nicht mehr verfeindet sind", spricht er und hält mir die Kette erneut vor die Nase.

"Bist du dir sicher?", frage ich etwas überfordert und schaue das erste Mal in seine Augen. "Ja, ich bitte dich, nimm sie an und halte sie in Ehren", antwortet er und grinst ein kleines bisschen dabei. "In Ordnung, ich danke dir. Sie ist wirklich wunderschön", sage ich und nehme sie in die Hand.

Meine Augen starren wie besessen auf die Kette und dessen Anhänger. Ein paar Sekunden später schaue ich wieder auf zu Draco. "Ich muss wieder zurück, sonst verwandelt mich McGonagall wahrscheinlich noch in eine Ratte oder sowas", sagt er und steht auf.

"Ja sicher kein Problem", antworte ich zaghaft und schaue zu ihm dabei. "Wir sehen uns später?", fragt er schüchtern und kratzt sich dabei am Hinterkopf. "Ja,... Na... Natürlich", antworte ich mit einem merkwürdigen Gefühl im Magen.

"Super, dann bis später", sagt er und geht wieder zurück durch die große Tür der Halle. Seltsam, dieser Junge bleibt mir ein Rätsel...

Meine Augen wandern wie von selbst auf die Kette, in meinen Händen. Nach ein paar Sekunden höre ich erneut wie sich die Tür auf der anderen Seite der Halle öffnet. Ich stecke die Kette schnell in meine Hosentasche und lasse mir nichts anmerken.

Mit ein paar kurzen Schritten steht Severus vor mir. "Ich such dich schon überall. Wir müssen mit den Vorbereitungen anfangen sonst schaffen wir das nicht mehr", sagt er ein kleines bisschen genervt.

"Entschuldigung, ich bin nach dem Frühstück einfach hier sitzen geblieben. Ich brauchte etwas Ruhe und Zeit für mich. Es ist viel passiert in letzter Zeit und ich musste das erstmal verarbeiten. Bist du sauer?", erkläre ich ihm und hoffe wirklich sehr das alles gut zwischen uns ist.

"Ach Hermine, flüstert er und beugt sich zu mir vor. Einen leichten Kuss auf meine Stirn vernehme ich und meine Mundwinkel gehen automatisch nach oben. "Komm wir müssen los", sagt er und lächelt mich an.

Komisch,... all die Jahre habe ich ihn nie auch nur ein kleines bisschen lachen oder grinsend gesehen. Seitdem ich ihm aber gesagt habe das ich mich in ihn verliebt habe, ist es schon normal für mich geworden ihn so zusehen.

"Kommst du?", fragt er mich und im selben Moment erwache ich aus meinem Gedankengang und schüttel kurz meinen Kopf. "Ja", antworte ich und stehe auf, packe meine Sachen schnell zusammen und laufe ihm hinterher.

Auf dem Gang laufen wir nebeneinander her und es ist ruhig. "Ich muss nochmal auf mein Zimmer, ich würde dann einfach zu dir in die Kerker kommen, wenn das in Ordnung ist?", frage ich ihn etwas schüchtern. "Äh, ja. Natürlich", entgegnet er mir und schaut an mir vorbei.

"Gut dann, bis gleich", sage ich und grinse etwas gezwungen. Mit schnellen Schritten laufe ich bis zu meinem Zimmer und lege dort meine Sachen auf mein Bett und die Kette lasse ich kurzer Hand zwischen meinen Klamotten in meinem Schrank verschwinden.

Ich betrachte mich noch schnell im Spiegel und richte meine Kleidung etwas. Ich sehe etwas fertig aus... Im Badezimmer lasse ich kurz kühles Wasser in mein Gesicht und verlasse es dann wieder.

Nach ein paar Minuten stehe ich im Gang der Kerker. Meine Beine beginnen etwas zu zittern, ich hätte wohl lieber etwas Wärmeres anziehen sollen. Noch ein paar Schritte und ich stehe vor der Tür von Severus Privaträumen.

Ich klopfe zaghaft und wollte gerade die Tür öffnen doch von der anderen Seite der Tür wurde mir dies abgenommen. Severus steht vor mir und hinter ihm ein gut gedeckter Tisch mit Essen und Trinken sowie vielen Kerzen und Blumen.

"Aber... wofür?", frage ich und trete ein. "Ich dachte du hast vielleicht Hunger, du hast beim Frühstück kaum etwas gegessen. Setz dich, wir müssen dann noch die Vorbereitungen machen und ein leerer Magen ist dafür eher unpassend", erklärt er und schließt die Tür dabei hinter mir.

Ich gehe zum Tisch und Severus schiebt mir den Stuhl zurück, sodass ich mich setzen kann. So süß kann er also sein, wenn er möchte. Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet, ich hatte eher den Eindruck das er genervt war als ich ihn vorhin verlassen hatte. Ich musste mich wohl getäuscht haben.

"Hier iss was von der Kürbispastete oder möchtest du lieber Pfannkuchen oder Kesselkuchen?", fragt er mich etwas zu hektisch für seine Verhältnisse. "Ähm, ich nehme einen Pfannkuchen", antworte ich mit einem Lächeln.

Nach 15 Minuten etwa sind wir fertig und trinken noch etwas Kürbissaft. Wir haben schon etwas über die Vorbereitungen geredet und ich denke wir schaffen es, alles in ein bis zwei Stunden über die Bühne zu bringen.

Wir haben viele Ideen und sogar Severus hat sich schon Gedanken dazu gemacht. Mit einem Zauberstab Schwenker ist der Tisch wieder abgeräumt und ein paar Blätter sowie eine Feder und Tinte liegen vor uns auf dem Tisch.

"Na dann, fangen wir mal an", sagt Severus und grinst etwas.

Nach einiger Zeit sind wir fertig mit der Planung und wir beschließen endlich etwas zu entspannen. "Ich dachte die Vorbereitungen zu treffen wird langweilig werden und ewig dauern aber zusammen mit dir hat es wirklich Spaß gemacht und die Zeit ist wie im Fluge vergangen", erklärt er und setzt sich dabei auf sein Sofa.

"Ja, ging mir genauso", antworte ich und setze mich neben ihn. Er greift zu einer Feuerwhisky-Flasche vor ihm und gießt sich ein Glas davon ein. Er setzt gerade zu einem Schluck an, doch ich funke dazwischen und nehme es aus seiner Hand, ich trinke mit einem Zug das Glas leer und lächel etwas.

Er schaut mich etwas verwirrt an und sagt sarkastisch, "Super, ich wollte sowieso aufhören mit trinken." Ich schaue zu ihm, ziehe eine Augenbraue nach oben und nehme die Flasche an mich. "Wenn das so ist", sage ich und gieße mir noch ein Glas ein.

Er greift nach einem anderen Glas und schaut zu mir. Ich lache und reiche ihm die Flasche...

Wir trinken einen Whisky nach den anderen und lachen mit jedem Glas mehr und mehr. Unsere Gespräche werden weniger und im nächsten Moment finden wir uns eng umschlungen und küssend in seinem Schlafzimmer wieder.

Ich wache auf und öffne langsam meine Augen, mein Kopf brummt und ich sehe wie Severus neben mir liegt und noch schläft. Mir wird gerade klar, dass wir wohl so betrunken gewesen waren, dass ich nun gar nicht weiß was wir eigentlich gestern gemacht haben.

Ich kann mich nur an die Vorbereitungen erinnern und das wir angefangen haben zu trinken. Wir haben uns geküsst und sind hier gelandet, das war es aber auch schon wieder. Die Decke hebe ich etwas an und schaue nach unten, wir liegen beide in Unterwäsche hier.

Wir waren ja schonmal intim zusammen aber da waren wir beide wenigstens nüchtern. Ich habe wirklich keine Ahnung was wir hier gestern gemacht haben oder besser gesagt ob wir überhaupt...

Nach ein paar Sekunden beschließe ich aufzustehen und mich anzuziehen. "Guten Morgen", flüstert plötzlich Severus hinter mir. "Morgen", antworte ich und drehe mich um zu ihm.

"Ich wollte dich nicht wecken", sage ich und ziehe mich dabei an. "Kein Problem, ich wollte heute sowieso etwas eher aufstehen", erklärt er mir und setzt sich auf. Ich bin fertig mit anziehen und setze mich nochmal neben Severus auf das Bett.

"Wie spät und vor allem wann wollen wir heute die Ankündigungen zwecks Vorbereitungen machen?", frage ich ihn und nehme seine linke Hand in meine. "Vor oder nach dem Frühstück würde ich sagen. Da sind alle Schüler und Lehrer an einem Ort und ich kann vorher nochmal mit Minerva reden", antwortet er und streichelt meine Wange etwas.

"Super, also sehen wir uns dann, ja?", frage ich und lächel etwas dabei während ich ihm in die Augen sehe. "Natürlich", flüstert er mir ins Ohr und küsst mich nochmal leidenschaftlich...