✾97✾

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Jimin

Die Feiertage waren kaum besser als der Weihnachtstag zuvor. Zwar war es an diesen Tagen nicht mein Vater, der mir zu schaffen machte, sondern viel eher ich selbst.

Es war anstrengend, es war wirklich so verdammt anstrengend nach einer schrecklich ruhelosen Nacht die Augen zu öffnen und zu wissen, dass man den gesamten Tag über in Gesellschaft sein würde, die mir meine irgendwie durcheinander gebrachte Stimmung nicht ansehen durfte. Wie ich bereits vermutet hatte, hatte Yoongi sich erst am darauffolgenden Morgen gemeldet, inklusive einer Entschuldigung, dass er gestern einfach eingeschlafen war, obwohl er eigentlich nochmal kurz mit mir hatte schreiben wollen, um wenigstens seinem Versprechen wirklich gerecht zu werden.

Während wir miteinander chatteten, ließ ich mir nichts von dem Chaos in mir anmerken, war in meinen Antworten verständnisvoll und sarkastisch, schickte ihm gefühlt tausend Emoticons, die meiner heutigen Maske den Startschuss gaben.

Denn heute und auch die Tage darauf wurde die Maske erneut zu meiner Zuflucht, zu meinem Ausweg aus unangenehmen Situationen mit zu neugierigen Großeltern und eine Möglichkeit Spaß vorzugaukeln, um das Interesse an meiner Person nicht noch weiter, wenn möglich sogar ins Unermessliche, steigern zu lassen.

So verbrachte ich die diesjährigen Weihnachtsfeiertage mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und Chaos im Herzen. Aber besser so als.... als....

Ja als was denn?

Ich hatte keine Antwort auf diese Frage. Vor was versteckte ich mich überhaupt? Vor Yoongi, der doch jetzt eigentlich über das dunkelste Geheimnis in meinem Leben Bescheid wusste, vor meinen zu neugierig und doch außerordentlich klugen Großeltern, die ihren scharfen Verstand nicht immer zeigten oder doch wie immer vor meinen Eltern, weil.... weil....

Warum überhaupt?

Warum versteckte ich mich immerzu, warum tat ich, was ich tat und warum verhielt ich mich so, wie ich mich verhielt?

Es verwirrte mich, mehr noch als der damalige Andrang meiner Gefühle für Yoongi als er so plötzlich in mein Leben gesprungen war.

Warum gab es diese bescheuerte Maske überhaupt, wenn sie doch mittlerweile schon so transparent geworden war?

Und da war sie.... eine Antwort, eine einzige Antwort in diesem Durcheinander meines Lebens.

Die Maske war kein loses Objekt, vielleicht war sie auch kein Sichtschutz mehr, da all die zuvor so gut gehüteten Geheimnisse ans Licht kamen, aber sie war ein Teil von mir und auch wenn sie mir nur eine Illusion von Schutz bot, so nahm ich sie liebend gern an....

.....denn ich wusste nicht, was sonst passieren würde, wäre sie auf einmal nicht mehr da. Denn dann würde auch ich wohl langsam immer transparenter werden, bis die Durchsichtigkeit mich mit sich nahm.




~




Der 30. Dezember wurde dieses Jahr ein großer Tag- nicht für mich, dafür aber für Tae, dessen Grinsen selbst die hell strahlendste Glühbirne schlug, als er mir am späten Vormittag die Tür zu seinem Appartement aufhielt, wo er sie zuvor fast aus den Angeln gerissen hatte.

Genau dieser Augenblick, als mein bester Freund so breit grinste, förmlich mit der Sonne um die Wette strahlte und das allein aufgrund meiner Anwesenheit, verleitete mich zum ersten mal seit dem Abschied von Yoongi zu einem wahrhaft echtem Lächeln.

„Alles Gute zum Geburtstag, Tae."

„Danke, Hyung!"

Ich streckte meine Arme weit für ihn aus, ertrug sein aufgeregtes Quietschen mit hervorblitzenden Zähnen und ächzte gleich darauf, weil Tae nicht einfach nur auf meine Umarmung eingegangen war, sondern mich gleich förmlich ansprang, wodurch ich beachtlich schwankte, wohlgemerkt mit ihm auf meinen Armen und nicht in, wie ich es eigentlich ursprünglich geplant hatte.

„Uff Tae!", beschwerte ich mich gleich, hielt meinen besten Freund jedoch in einem festen Griff, damit er nicht doch irgendwie runterfallen konnte und sich womöglich noch verletzte... „Tu mir einen Gefallen und warn mich nächstes Mal bitte vor, wenn du gedenkst mich wie eine Wildkatze anzuspringen..."

Sofort lockerte er seine Umklammerung, stieg jedoch nur sehr langsam von mir runter. „Sorryyy..." Das schelmische Grinsen auf seinen Lippen widersprach zwar seiner ausgesprochenen Entschuldigung, dennoch nickte ich augenrollend.

„Und jetzt komm rein, wir haben noch allerhand zu tun!", so schnell konnte ich gar nicht reagieren, wie Tae schon nach meinem Handgelenk gegriffen hatte und mich daran energisch in den Wohnungsflur zog. Stolpernd folgte ich ihm, streifte noch irgendwie meine Schuhe von den Füßen und verbrachte meine nächsten Stunden mit nichts anderem als den befehlerischen Worten meines besten Freundes zu gehorchen.



~



Tae hatte wahrlich nicht untertrieben als er meinte, er hätte eine Menge vorbereitet. Nicht nur, dass es fast ausschließlich an uns beiden hing alle Vorbereitungen zu treffen, sondern auch das Ausmaß dieser überraschte mich.

„Was hast du mit diesem ganzen Zeug nur vor?", überfordert blickte ich in die Küche, welche eigentlich momentan nur noch als Lagerort für alle möglichen Snacks verwendet werden konnte. Überall und damit meinte ich auch wirklich überall, sprangen einem die bunten Verpackungen entgegen. „Ich dachte es kommen nur unsere Freunde und nicht gefühlt unser halber Jahrgang..." Skeptisch beobachtete ich Tae, der akribisch versuchte eine Ordnung in das Chaos zu bringen und nicht wirklich so schien als hätte er wirklich mitbekommen, wovon ich eben sprach.

Deshalb war ich über seine doch recht schnell kommende Antwort dennoch etwas erstaunt.

„Es kommen ja auch nur die anderen..." Er machte eine Pause, für mich eine viel zu auffällige Pause. „... okay vielleicht hab ich mich vor den Ferien doch etwas verplappert und es sind ein paar mehr geworden, aber ich will nur auf Nummer sicher gehen."

Augen verdrehend schüttelte ich den Kopf. „Wie viele mehr?" Tae zögerte, schon wieder. „Tae...", setzte ich mit scharfer Stimme an. „...wie viele?"

Seufzend ließ mein bester Freund von den Snacks ab und wandte sich mir mit einer nervös zuckenden Hand im Nacken zu. „Weiß nicht ganz, aber ich hoffe echt es kommen nicht mehr als zehn... Mehr würde die Wohnung nicht hergeben." Jetzt war ich derjenige, der seufzte und mir meine nun leicht pochenden Schläfen rieb.

„Und was, wenn wir die Party verlagern? An einen Ort, der auch mehr Gästen Platz bieten könnte?"

Wie als hätte ihn ein Blitz getroffen, riss Tae die Augen auf und sah mich mit einem für mich dezent durchgedrehten Blick an. „Das ist es!", rief er aufgeregt, hielt dann aber doch einen Moment inne.

„Aber ich glaub, dann hätten wir zwei Probleme..." Nun auf einmal wieder bedrückt ließ er seine Schultern hängen, während ich nicht ganz hinterherkam.

„Und die wären?", fragte ich daher mit angehobener Braue nach.

„Naja erstens bräuchten wir eine Location und das am besten bis in...", er schaute auf die große Uhr über dem Türrahmen und schien gleich noch viel bedrückter. „... drei Stunden, wo wir dann alles nochmal vorbereiten müssten und zweitens...", noch ein schwerer Seufzer glitt über seine Lippen. „... müssten wir allen dann noch Bescheid geben, wo wir stattdessen feiern, wobei ich mir eben nicht mehr ganz sicher bin, wen ich indirekt noch eingeladen hab..."

Uff. Mehr gab mein überforderter Verstand grade nicht mehr her. Aber als ich bemerkte wie betrübt Tae wegen all der unerwarteten Probleme aussah, schob ich meine eigene Hilflosigkeit beiseite und trat zu meinem besten Freund, um ihm aufmunternd auf die Schulter zu klopfen.

„Kopf hoch Tae, das wird schon.", lächelte ich ihn besänftigend an, mein Kopf schien bereits vollständig in den Arbeitsmodus übergegangen zu sein, denn es rauschten zunehmend immer mehr Gedanken darin, die sich wild tummelten.

„Kümmern wir uns am besten erstmal um eine Location und wenn das steht, gehen wir zusammen deine Anruferliste durch, vielleicht hilft das deiner Erinnerung ja auf die Sprünge." Tae nickte zwar zustimmend, sah jedoch nicht wirklich zuversichtlich aus. Daher strengte ich meinen Kopf noch ein bisschen mehr an. Ich wollte, dass Tae einen schönen Geburtstag haben würde und dafür würde ich alles in meiner Macht stehende tun... das war ich ihm schuldig!

Angestrengt sah ich mich um, ließ meinen Blick auf der Suche nach auch nur der kleinsten Idee schweifen. Das Snackchaos in der Küche brachte mich nicht weiter, also glitten meine Augen durch die Tür raus in den Flur und von da in das halbwegs einsehbare Wohnzimmer. Beim Anblick des riesigen Fernsehbildschirms und all der umherliegenden technischen Geräten kam mir der rettende Einfall.

„Karaoke!", rief ich begeistert aus, konnte meine Euphorie schon gar nicht mehr zügeln, während Tae ziemlich verwirrt dreinblickte.

„Wie jetzt?", fragte er, seine Stirn in Falten gelegt und die Brauen skeptisch zusammengezogen.

„Eine Karaokebar, Tae.", half ich daher meinem besten Freund grinsend und hilfsbereit wie eh und je auf die Sprünge, musterte gespannt, wie sich seine Züge von Sekunde zu Sekunde erhellten.

„Das ist es! Danke Jimin, du bist mein Held!" Nun wieder in üblicher Taemanier und mit übermäßiger Motivation sprang er mich erneut an und drückte mir einen dicken, fetten Schmatzer direkt auf die Wange, bevor er sich auch schon wieder löste.

Verdattert sah ich zu ihm, konnte nicht verhindern, dass eine dezente Röte in meine Wangen kroch.

„Kein Ding!", erwiderte ich bemüht gefasst, musste mich allerdings beschämt räuspern und sogar meinen Blick abwenden.

Tae allerdings lachte befreit und hüpfte an mir vorbei, um uns mit seinem Handy eine Location zu klären. Dabei trällerte er jedoch noch vergnügt: „Dann lass uns mal die beste Geburtstagsparty aller Zeiten organisieren!"

Und die bekam er dann auch, zumindest versuchte ich alles mir mögliche, um das zu gewährleisten. Es wurde ein lustiger, wenn auch ziemlich voller und chaotischer Abend, aber es erfüllte mich mit Freude Taes strahlendes Gesicht zu erblicken und wie diesen auch nach Stunden noch immer blieb.

Wir verbrachten eine tolle Zeit miteinander, vergaßen alles andere um uns herum und vergnügten uns mit einem Haufen Karaoke, irgendwelchen Spielen und ausgeflippten Ideen. Und auch wenn der Alkohol in Strömen an diesem Abend floss, ich zusah wie meine Freunde zunehmend angetrunkener wurden, so schmälerte nichts davon meine Freunde, denn das einzige was für mich in dem Moment zählte, war es meinen besten Freund glücklich zu sehen.


~~~

Und wieder ein Update, obwohl ich eigentlich schon längst für Bio lernen sollte *sigh* Aber was soll man machen? Prokrastinieren fühlt sich einfach toll an xD

Übrigens muss ich euch hiermit leider mitteilen, dass diese Story nun wirklich bald ihr Ende findet.... Ich weiß, ich hab das schon öfter erwähnt, aber ich hab in den letzten Tagen echt ne ganze Menge vorgeschrieben und ich denke mal es werden ab jetzt keine 20 Kapitel mehr...

Allein der Gedanke an das Ende lässt mich echt zwiespältig zurück. Einerseits bin ich unglaublich froh und stolz auf mich selbst, denn Mirror wird dann die erste von mir vollständig abgeschlossene Story sein, die mich nun schon seit fast genau einem Jahr begleitet, aber andererseits ist es unheimlich schwer Tschüss zu sagen. Die Charaktere sind mir hier alle sehr ans Herz gewachsen und es gab so oft Momente, in denen sie ihr Eigenleben entwickelt haben, sodass es mir vorkam als wäre ich wirklich nur ein außenstehender Erzähler in einem realen Geschehen, anstatt der Ursprung.

Deshalb hab ich etwas gemischte Gefühle, aber ich glaube im Endeffekt werde ich wirklich unheimlich glücklich sein diese Geschichte bis zum Ende erzählt zu haben. Und das allein hab ich nur euch zu verdanken! Am Anfang wollte ich diese Story eigentlich nur für mich schreiben, damit ich über etwas nachdenken und reflektieren kann, dass mich vor allem letztes Jahr sehr oft zum Stolpern gebracht hat. Aber dann hat es sich verändert. Ihr habt angefangen meine Worte zu lesen, mitzufiebern und deswegen seid nun ihr die größte Motivation, die ich mir denken könnte. Danke dafür! <3

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro