[3] 𝑅𝑢𝑘𝑖

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Er war ko. Viel mehr als das. Takanori war völlig fertig und normalerweise würde er jetzt in seinem Bett liegen. Von Schlafen wäre nichtmal die Rede, das konnte er eh nicht. Er wusste noch nicht einmal mehr, wie es war, richtig auszuschlafen. Entweder, er saß bis tief in die Nacht in seinem Büro und brütete über irgendwelchen Design-Entwürfen, oder Alpträume ließen ihn wach werden und dann war auch nicht mehr an Schlaf zu denken. Und es wurde schlimmer, sobald sich Tag X wieder einmal jährte. Heute war er nicht mehr Takanori, sondern Ruki. Jetzt starrte er in die verspiegelte Fahrstuhlwand. Erst nach seiner Rückkehr von Kanagawa hatte er sich versucht aufzuhübschen. Makeup kaschierten einen Großteil der Zeugen durchzechter Nächte. Ruki hatte sich wirklich Mühe gegeben, denn Susumu würde sonst definitiv danach fragen. Darauf hatte Ruki keine Lust und er zog es vor, so wenig Konversation mit diesem Mann halten zu müssen, wie es möglich war. Ein Drink. Danach würde er sich wieder verpissen. Ansonsten empfand sich Ruki recht passabel. Die blondierten Haare waren leicht gewellt, blaue Kontaktlinsen passten auch dazu, um ihm zumindest ein wenig etwas engelhaftes zu verleihen. Gekleidet war er in einer eng sitzenden schwarzen Hose, einem weißen Shirt mit tiefem V-Ausschnitt sodass die schlichte goldene Kreuzkette sich an seine Haut schmiegen konnte. obwohl er es eigentlich hasste seine Brust zu zeigen. Darüber trug er ein Jacket aus Leder, an den Füßen fand man ebenso schwarze Boots mit etwas Absatz.
»Und was wollen wir jetzt hier?«, fragte Aoi, der neben Ruki lehnte und die Zahlen auf der Digitalanzeige beobachtete, die deutlich zeigte, dass die Fahrt immer weiter nach oben ging. »Das weißt du ganz genau. Oder hast du vergessen, wem auch du deinen Namen zu verdanken hast?«, stieß Ruki seufzend hervor, kaute darauf auf seiner Unterlippe.
»Deshalb Frage ich: was wollen wir hier? Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, noch einmal hierher zurück zu kehren«, gab der Dunkelhaarige zu verstehen. Ruki konnte nachempfinden, dass er sich nicht wohlfühlte. Denn dieser Ort hier verband sie beide. Und daran hafteten nicht unbedingt schöne Erinnerungen. »Im Gegensatz zu dir, ist mir der Absprung nicht gelungen«, war darauf Rukis Antwort. Zum Glück öffnete sich schon die Fahrstuhltür, sodass er einer weiteren Diskussion hierzu aus dem Weg gehen konnte. Aoi hatte Glück, er nicht. Da gab es eigentlich auch nichts zu diskutieren.
Kaum das Ruki die Räumlichkeit betrat, machte sich dieser unangenehme Druck in der Magengegend bemerkbar. Überall tummelten sich Leute, lachten, tranken und unterhielten sich. Viele waren in Mode aktueller Kollektionen bekleidet. Oder in der vom letzten Jahr. Seine Augen wanderten nervös, versuchten dem Anblick der hinteren Türen auszuweichen. Denn dahinter befand sich eine Welt fernab von Gut und Böse. Drogen und Sex waren dort vorherrschend. Susumu der Anführer, der nicht vorhatte, Ruki so schnell gehen zu lassen.
»Ich begrüße dann mal Haruno und ihre Mutter«, gab Aoi bekannt. Ja, ja, mach doch. Keine Stunde später verschwindet ihr eh, um zu ficken..., dachte Ruki die Augen verdrehend. Und dabei war nicht Haruno gemeint, sondern deren Mutter. Aois Sprungbrett. Sollte er doch machen. Ruki selbst suchte die Bar auf. Ein Drink und dann schnell wieder weg...

»Ich sagte: keine Erdbeeren!«, brummte Ruki dem Barkeeper dunkel entgegen, Schon im Vornherein hatte er diesem gesagt, dass er aber nichts mit Erdbeeren wollte. Der Kerl schien jedoch nicht zugehört zu haben. Bei Rukis mahnendem Ton nickte er dann aber und bereitete ein neues Getränk zu. Da tauchte der Nasentanga-Typ neben ihm auf. Der Kerl war vorhin schon einmal hier an der Bar, das fiel Ruki aber auch nur auf, weil das Tuch im Gesicht des anderen mehr als nur auffiel und er jetzt einfach nicht drumherum kam, ihn diese eine Frage zu stellen. Er hatte auch mit der Antwort nachfolgend gerechnet, die ihn direkt schmunzeln ließ. Endlich jemand, dem nicht die ganze Zeit ein Stock im Arsch steckte. »Es wundern sich eine ganze Menge darüber. Ich würde es eher in die Kategorie Wiedererkennungswert schieben«, meinte der Jungdesigner aber nur. »Ruki-chan!«, riss dann aber eine Stimme Rukis Aufmerksamkeit auf sich, nachdem er sein Getränk endlich ausgehändigt bekam. Er sah sich um, bereute es im nächsten Moment aber auch schon wieder, als er Lippen auf seiner rechten Wange spürte und anschließend in das Gesicht eines Mannes blickte.
»Susumu...«, kam es kleinlaut über seine Lippen, auf die ein aufgesetztes Lächeln zog.
»Warum sagst du nicht, dass du schon da bist?«, fragte Susumu, der seinen Arm sogleich um Rukis Taille schlang und er schon dicht an ihn herangezogen wurde. Die Hand dieses Kerls rutschte anschließend von der Seite zu seinem Hintern. Innerlich kotzte Ruki bereits im Strahl. Dabei hatte er es in den vergangenen Monaten erfolgreich geschafft, sich etwaigen Anzüglichkeiten zu entziehen. Er schob es auf den Job. Keine Zeit. Zu viel Stress. Was nicht einmal gelogen war.

»Ich hatte keine Ahnung, womit du wieder beschäftigt bist.« Und so genau wollte er es auch gar nicht wissen. »Du hättest klopfen können«, dementierte Susumu amüsiert glucksend. Ruki wusste genau, wo er hätte klopfen müssen. Doch freiwillig in die Höhle des Löwen treten? Bestimmt nicht. Stattdessen nuckelte er an seinem Strohhalm. Schon aus den Augenwinkeln heraus konnte er beobachten, woran Susumu bei diesem Anblick dachte. Perverses Schwein...
Nicht das Ruki frigide war, immerhin gab es in der Vergangenheit einige Stelldichein. Die letzte trieb ihn in Susumus Bett. Oder besser gesagt, hatte er sich im Nachhinein verkauft. Aber so schnell würde er diesem Kerl nicht noch einmal den Schwanz lutschen. Da trieb er es lieber mit dem Barkeeper auf der Gästetoilette.
»Danke, aber nein. Ich bin mit meiner Gesellschaft vollkommen zufrieden«, grinste Ruki mit einem Deut auf Mister Nasentanga. Den Rest tat er mit einem weiteren Lächeln ab, bevor er Susumu die Wange tätschelte und sich demonstrativ zu der eben genannten Person umdrehte. Beiläufig entdeckte er sogar Aoi, der jedoch damit beschäftigt war, mit Harunos Mutter zu flirten.
»Komm mit«, forderte Ruki den Kerl, um die Chance zu ergreifen, vor Susumu zu flüchten. Denn würde er hier sitzen bleiben, würde er definitiv keine Ruhe mehr bekommen. Da zog er sich lieber auf die Dachterrasse zurück. Ruki kam in der Tat gerade alles Recht, was für Abstand zu Susumu sorgte.

Auf der Dachterrasse war es zum Glück entspannt und er konnte sich auf der Couch aus Rattan niederlassen. »Wenn ich den Ausdruck in deinen Augen richtig gedeutet habe, hast du mindestens genauso wenig Lust wie ich auf all das hier, oder?«, lachte Ruki, der beiläufig seine Zigaretten hervorholte und sich sofort eine davon zwischen die Lippen schob. Erst nachdem der Glimmstängel entzündet worden war, sah er zum Nasentanga.
So im fahlen Licht sah der Kerl schon irgendwie zum Niederknien aus. Auch wenn da gerade wohl mehr der Alkohol aus Ruki sprach als die Tatsache, heute mit irgendjemanden eine Nummer zu schieben. Dennoch zwang er sich, seine Augen abzuwenden und stellte fest, dass Susumu es endlich geschafft hatte, aus der tristen Dachterrasse eine gemütliche Lounge im Freien zu zaubern. Die Aussicht war immerhin traumhaft. Wenn auch nicht so traumhaft wie die Aussicht aus seinem Büro oder die seines Schlafzimmers. Zumindest war das Rukis Standpunkt. Und eigentlich hatte er gutes Recht dazu, richtig einen drauf zu machen. Er war befördert worden. Allerdings gab es da einen bitteren Nachgeschmack, da Susumu definitiv seine Finger im Spiel hatte.
»Hat Susumu euch eingeladen?«, wollte Ruki darauf wissen und begann erneut an seinem Strohhalm zu nuckeln. Einen Monolog wollte er zwar nicht führen, anderseits ließ er dem Nasentanga.Typen auch noch gar keine Möglichkeit, überhaupt etwas zu erwidern. Eher wurde Ruki von diesem angestarrt, als wäre er soeben von einem fremden Planeten direkt neben ihm gelandet. Wäre da nicht dieses nervige Ding im Gesicht des anderen und würde er nicht so dümmlich dreinschauen, so war sich Ruki ziemlich sicher, dass der Kerl gut aussah. Doch so oberflächlich wollte sich der Jungdesigner auch nicht geben. Er kam schließlich nicht hierher, um sich an dem Aussehen von dem anderen satt zu sehen. Es gab andere Dinge, die wichtiger waren als bloße Optik.
Okay, dachte Ruki dennoch mit einem Zug von seiner Zigarette. Wieso hatte er Susumu zuvor in Gedanken beschimpft, wenn er doch selber gerade eine völlig andere Fantasie von dem Anblick des anderen hatte?

»Was genau ist das alles hier?«, riss die dunkle Stimme des anderen Ruki ins Diesseits zurück. Beinahe hätte er sich deswegen am Rauch seiner Zigarette verschluckt. Nach kurzem abhusten und einem raschen Schluck von dem Cocktail war er dann wieder fähig, diese, wenn auch immer noch recht einseitige Unterhaltung weiterzuführen. »Dafür gibt es keinen Begriff. Das sind Susumus private Partys, zu denen er alle einlädt, die etwas mit Mode oder Design zutun haben«, gab Ruki wahrheitsgemäß, wenn auch noch etwas heiser, zur Antwort. Ihm war nicht klar, was sich der Kerl vorgestellt oder Susumu vielleicht kommuniziert hatte. Was Ruki aber sofort heraushören konnte, war ein gewisses Missfallen. Allem Anschein nach schien sich sein Gesprächspartner etwas anderes vorgestellt zu haben, als auf einen Haufen Möchtegern-Snobs. Ruki erging es damals ähnlich. Mit Mode war er zwar vertraut gewesen, doch Partys, wie sie Susumu in reglmäßigen Abständen veranstaltete, wirkten äußerst befremdlich. Vor allem, wenn man den Ausgang von diesen kannte. Hätte er es eher gewusst, wäre er definitiv mit Abstand an diese Sache herangegangen.
»Hmmmm...«, brummte der Nasentanga-Typ jedoch nur und Ruki fragte sich ersnthaft, ob es überhaupt einen Sinn ergab, hier weiterhin sitzen zu bleiben. Wie es aussah, gehörte der Kerl einfach nicht zu denjenigen, die gerne angesprochen wurden. Anderseits, so Rukis aufkeimende Theorie, fühlte sich der andere offensichtlich deplatziert. Etwas, das man wohl auch Unwohlsein nannte. Oder der Kerl hatte doch einen Stock im Arsch. Innerlich ließ es Ruki seufzen. Was wusste er denn schon?
»Ruki«, stellte sich der Jungdesigner dann aber doch vor. Am Ende sollte es schließlich nicht heißen, dass er keinerlei Anstand besäße.

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