Kapitel 54//Der Dúnedain

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Bild: Miriel

Ein Stöhnen entrinnt Miriels Kehle, als sie langsam wieder zu Bewusstsein kommt. Nur verschwommen erinnert sie sich an den Kampf gegen die Nazgul und wie sie sich auf der Senke gezogen hat. Dadurch ist sie mehr als verwundert noch zu leben. Ein stechender Schmerz durchfährt ihren Kopf, als sie ihre Augen aufschlägt und sie muss mehrmals blinzeln, bevor sie ihre Umgebung klarer sieht. Sie lehnt gegen einen Baumstamm und ein Mantel liegt über ihr, welcher jedoch nicht ihrer ist. Ein paar Meter entfernt fließt leise ein kleiner Bach und alleine dieses Geräusch beruhigt sie etwas, doch wie ist sie hierher gekommen?

Ihr Blick gleitet weiter und sie zuckt zusammen, als sie eine Gestalt entdeckt, welche gegen den Baum neben ihr gelehnt sitzt.
Sie schätzt den Mann auf Ende vierzig, seine Haare sind braun, schulterlang und schon von einigen weißen Strähnen durchzogen. Er besitzt einen Drei-Tage-Bart, welcher jedoch schon komplett ergraut ist.
Er trägt typische Waldläufer Kleidung und neben ihm liegt ein langes Breitschwert und eine kleine Streitaxt. Seine Augen sind in geschlossen und er scheint zu schlafen.

Vorsichtig wendet Miriel ihren Blick wieder von dem Mann und betrachtet sich selber, um ihr Bein ist ein dicker Verband angelegt wurden, doch schmerzt es bei jeder kleinsten Bewegung. Um ihre linke Schulter wurde auch ein Verband angelegt, doch die Schusswunde tut ihr kaum weh. Mit zitternden Fingern betastet sie ihr Gesicht und zieht sie schnell wieder zurück, als die Wunde mit einem brennen antwortet. An ihrer Hand klebt Blut gemischt mit einer bräunlichen Substanz.
Prüfend blickt sie wieder zum Mann, welcher jedoch noch immer schläft. Als sie sich weiter umsieht bemerkt sie zufrieden, dass ihre Waffen neben ihr liegen. Ihre schwarze Elbenklinge, ihr Dolch und Pfeil und Bogen.

Letzte beiden ergreift sie schnell und legt den Pfeil in die Sehne, dann wartet sie. Sie kennt den Mann nicht und auch wenn er ihre Wunden versorgt hat, so vertraut sie ihm kein Stück. Er könnte ein Halunke sein, ein Menschenhändler oder ein Diener Saurons.
Durch ihre Wunde am Bein kann sie sich kaum bewegen, weswegen sie Pfeil und Bogen zur Hand genommen hat. Sollte sich der Mann als Feind herausstellen kann sie ihn erschießen.

Es vergeht eine Stunde und die Sonne hat mittlerweile dem Zenit erreicht, als Halbarad sich das erste Mal wieder bewegt und aus seinem Schlaf erwacht. Die ganze Nacht hat er über die Elbin gewacht und ist aus Erschöpfung eingeschlafen.
"Wer seid ihr?" Die plötzliche, starke, doch angenehme Stimme lässt ihn zusammen zucken und erfreut blickt er zu der Elbin. Dieser Blick verschwindet jedoch, als er sieht, dass die Elbin mit Pfeil und Boden auf ihn zielt. Sofort hebt er abwehrend seine Hände. "Mein Name ist Halbarad, ich bin einer der Dúnedain und Verbündeter von Streicher. Ich bin nicht euer Feind", erklärt er.
Er ist in der Nacht zum Schluss gekommen, dass die Elbin wahrscheinlich Streicher kennen muss und die Nazgul womöglich versucht hat abzulenken, damit Streicher und die Hobbits ungestört weitergehen konnten.

Doch noch immer nimmt die Elbin den Bogen noch nicht herunter, sie scheint auf einen Beweis zu warten. "Ich verfolgte die Spuren der Nazgul im Auftrag von Streicher, welcher ihm mir in Bree gab. Dort begleiteten ihn vier Hobbits." Nun endlich nimmt Miriel ihren Bogen herunter und wirkt ein stückweit versöhnlicher. "Bitte verzeiht mir, ich wollte nur sicher gehen", spricht sie entschuldigend.

"Dafür braucht ihr euch nicht entschuldigen Herrin, in solchen Zeiten muss man vorsichtig sein", spricht der Mensch ruhig. "Ich muss mich bei euch bedanken, ihr habt mir mein Leben gerettet", spricht Miriel dankend und will aufstehen, wobei ihr Bein jedoch wegknickt und der Mensch eilt ihr zur Hilfe. "Dafür braucht ihr euch nicht bedanken, doch müsst ihr vorsichtig machen. Die Wunden sind noch nicht verheilt und ich befürchte es werden Narben zurückbleiben, ich bin nicht vertraut mit elbischer Heilkunst."

"Eine Narbe mehr oder weniger macht nichts", spricht die Elbin verbissen und lehnt sich schweratmend gegen den Baumstamm. "Ich muss auf schnellsten Wege zurück nach Bruchtal", erklärt die Elbin dem Mann namens Halbarad, welcher mit krümmten Augenbrauen langsam nickt.
"In diesem Zustand werdet ihr kaum weit kommen und ich kenne leider den Weg nicht nach Bruchtal."

Nachdenklich nickt Miriel, sie weiß das sie keine andere Wahl hat, als zu warten bis die Wunde am Bein verheilt ist. Zu Fuß wird sie keine hundert Meter weit kommen, ohne dass die Wunde wieder aufreißt.

Auf einmal überkommt sie eine Welle der Schwäche und sie bricht in den Armen des Dúnedain zusammen.
Dieser legt sie vorsichtig auf den Waldboden ab und ist mehr als überfordert mit der Situation.
Er wagt es nicht die Elbin durch die Gegend zu tragen, es könnte ihren Zustand verschlimmern. Auch stellt er fest, dass die Elbin beunruhigend kalt ist. Eher widerwillig legt er wieder den Mantel über sie und verschwindet im Wald, um Feuerholz zu suchen. Dabei achtet er darauf sich nicht zu weit zuentfernen.

Als er wieder zurückkommt ist die Elbin wach und auf ihren Unterarm sitzt ein brauner Falke. Sie redet mit dem Vogel auf einer Sprache, welcher der Dúnedain nicht kennt und genau in dem Moment, wo er aus dem Schatten der Bäume tritt fliegt der Falke weg.
"Er wird Hilfe holen", erklärt die Elbin ihm, als sie seinen fragenden Blick bemerkt. "Ihr könnt mit Tieren sprechen?", fragt er erstaunt, schon oft hat er von der Magie der Elben gehört und auch das manche der Eldar Tiere beherrschen können. "Mein Onkel hat es mir beigebracht", spricht die Elbin ausweichend.

"Wie lautet eigentlich euer Name Herrin?", fragt der Mensch zögernd und Miriel sieht ihn prüfend an, noch immer vertraut sie ihm nicht vollkommen. "Miriel", antwortet sie schnell und hofft das er nicht weiß wer sie ist, er scheint jedoch zufrieden mit dieser Antwort und macht sich daran ein Feuer zu entfachen.

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