»Glück gehabt«

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   Mein Herz blutete wie verrückt und ich wimmerte fassungslos in mich hinein. 
   »Neeein!«, flüsterte ich immer wieder. »Neeeeeein!«
   Ich lag auf meinem Bauch und mein blutendes Herz schlug immer langsamer und dann wieder schneller. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte, oder was ich genau fühlte. Ich konnte meine Gefühle einfach nicht einsortieren. Als ich aufblickte sah ich Kyrill über Conans Leiche stehen und Niclas reglos daneben liegen. Tränen stiegen mir in die Augen und mein Blick verschwamm. Jetzt konnte ich Niclas nicht mehr Fragen was das mit dem "Bruder" auf sich hatte. Jetzt hatte ich ihn verloren. Wie es wohl seiner Mate erging?

   Ich wandte meinen Blick in Arinas Richtung. Die Werwölfin lag in Wolfsform auf dem Boden gekrümmt, sie weinte nicht, nein, sie machte gar nichts. Ihr Fell war Blutrot vom Blut gefärbt und ihre Augen waren geschlossen. Lebte sie überhaupt noch? 

   Ja! Sie lebte noch! Sie bewegte mühsam und ganz langsam ihre eine Pfote, ließ sich aber sofort wieder fallen, zum laufen war sie viel zu wackelig. Sie hatte sehr viel Blut verloren und war immer noch geschwächt. Sehr geschwächt.

   Arina hatte zwar auch wie jeder Werwolf dies Heilkräfte, aber das Blut war trotzdem verloren gegangen, auch wenn ihre Wunden längst wieder geschlossen oder am Verheilen waren.
   Ich ließ auch meinen Kopf auf die Pfoten sinken und kniff die Augen zusammen. In was für einer schrecklichen Welt lebte ich bitte?
   
Ich hörte wie eine Tür aufschwang, wahrscheinlich die von Conans Rudelhaus und ich hörte sie wieder ins Schloss fallen. Wahrscheinlich waren die Werwölfe die raus gekommen waren erschrocken, denn ihr Alpha war tot, und wieder im Haus verschwunden. 
    »Nein! ... Nein! ... Nein!«, wimmerte ich wieder vor mich hin, die Augen immer noch geschlossen. 

   Doch plötzlich fühlte ich etwas nasses an meiner Schnauze. Ich öffnete zaghaft die Augen und sah in Kyrills flauschiges Wolfsgesicht.
   Dann überkam mich wieder die Wut.
   »Du hast ihn getötet! Du hast, nur weil du Conan umbringen wolltest, Niclas getötet!«, fauchte ich und bleckte meine Zähne. Kyrill zuckte nicht zurück sondern sah mich mitfühlend an. Was hatte er? 

   »Elin«, flüsterte er ganz sanft und weich, »ich habe nur Conan getötet. Niclas ist nicht tot.«
   »Aber Conan hat ihm doch in die Kehle gebissen!«, knurrte ich zurück.
   »Nein, ich war schneller. Niclas ist nicht tot. Du kannst ja zu ihm rüber gehen, seine Wunden heilen gerade.«

   Ich sah Kyrill an. Anscheinend log er wirklich nicht. Aber ... warum? Hä? 
   Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine sackten unter meinem Körper zusammen.
   »Komm ich helfe dir«, sagte mein Mate schnell und zog mich am Nackenfell auf die Beine. Dann lief er an meine Seite um mich zu stützen. Gemeinsam trotteten wir dann zu Niclas hinüber, und Kyrill hatte recht! Er lebte! 

   Ich ließ mich neben ihn zu Boden fallen und blickte ihm ins Gesicht.
   »Hi«, gab er von sich als er mich bemerkte, und er versuchte es fröhlich klingen zu lassen, was ihm missglückte. 
   »Wie geht's dir?«
   »Etwas besser als gerade eben. Die Wunden heilen zum Glück sehr schnell.« 
   Ich nickte verständlich.
   »Du Niclas, darf ich dich was Fragen?«
   »Klar.«
   »Sind wir wirklich Geschwister?«, platzte es dann aus mir heraus.
   »Ja, das sind wir. Sieh uns doch mal an. Deine Augen haben die gleiche Farbe wie meine. Deine Haare sehen identisch aus wie meine. Und unser Hautton ist auch gleich. Und dann haben wir noch die gleichen Nachnamen und sind beide Werwölfe. Ich glaube sogar wir sind Zwillinge. Wann hast du Geburtstag?«
   »Am 08.07«, antwortete ich ihm.
   »Ich auch. Siehst du? Wir sind Zwillinge. Und deine Mutter kann das sicher auch bezeugen. Und ich wüsste auch gerne warum sie mich ausgesetzt hat.«
   »Wir können sie nachher ja mal ausquetschen«, lächelte ich schwach. 
   »Gute Idee. Wie geht es meiner Mate?«
   »Gut, sie kommt gerade wieder zu Kräften«, mischte sich Kyrill in unser Gespräch ein. 

   »Gut. Wir müssen sie dann nach Hause bringen, oder lieber ich mache das alleine und danach gehe ich zu dir Elin und dann können wir mit unserer Mutter sprechen.«
   »So machen wir es!«, stimmte ich meinem Bruder zu.
   »Ich begleite dich nach Hause Elin, nicht, dass dir was passiert.«
   »Aber Conan ist doch tot?!«, sagte ich verwirrt. Nicht, dass ich es nicht toll finden würde, dass er mich begleitete, aber ich hatte mich doch von ihm verabschiedet. 
   »Trotzdem!«, beharrte er stur. 

Nachdem Arinas und Niclas Wunden komplett verheilt waren, begaben wir uns auf den Weg. Mein Bruder und seine Mate liefen zusammen zu Arinas Eltern die ja im Wald wohnten. Kyrill und ich gingen in die Richtung meines Zuhauses. Als die anderen außer Sichtweite waren verwandelte ich mich in meine menschliche Gestalt. Kyrill tat es mir nach wenigen Sekunden gleich.
Dann herrschte Stille zwischen uns.
   »Hast du dich verletzt?«, fragte ich ihn um die Stille zu brechen.
   »Nicht wirklich, nur ein paar Kratzer. Die sind aber schon verheilt«, erklärte er schulterzuckend.
   »Elin ich ...«, fing er an doch ich unterbrach ihn.
   »Nein bitte Kyrill sag nichts.«

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