𝓩𝔀𝓮𝓲

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[im Hier und Jetzt]

Taeyhung zog die beiden verängstigten Kinder noch näher an sich und drückte sich selbst so weit es ging in die hinterste Ecke der finsteren Bodenkammer, den Blick dabei unentwegt auf die hölzerne Klappe über ihren Köpfen gerichtet.

Gerade als er gespürt hatte, wie sich der fremde Wolf der kleinen Hütte näherte, war ihm die kaum sichtbare Bodenklappe im Raum aufgefallen und er hatte der Mondgöttin tausend Stoßgebete geschickt, während er den Kleinen geholfen hatte hinunter zu steigen, bevor er selbst hinabgeklettert war und die schwere Klappe über ihren Köpfen geschlossen hatte.

Viele ihrer Hütten besaßen solche Bodenkammern — jedoch dienten sie mehr als Lagerräume, statt als notdürftige Verstecke. Sie hatten jedoch Glück und die Klappe dieser Kammer war zur Hälfte unterhalb eines Teppichs, und somit auf den ersten Blick schwer zu erkennen.

Und genau hier saßen sie nun, eng zusammengekauert in der Dunkelheit, und angsterfüllt darauf wartend, was auch immer auf sie zukommen würde.

Taehyung spürte die Präsenz der fremden Wölfe — vor allem aber die des Großen.

Sie umkreisten die Hütte, ganz offensichtlich auf der Suche nach etwas. Taehyung wusste nicht, weshalb keiner von ihnen bis jetzt die Hütte betreten hatte, und so nahm er an, dass der große Alpha zwar ihre Anwesenheit bemerkt hatte, aber aufgrund des vielen Rauches und Blutes um ihn herum nicht ausmachen konnte, wo genau sie sich befanden.

Und Taehyung hoffte, dass dies so bleiben würde.

Doch so viel Gnade hatte die Mondgöttin mit den Drei in ihrem Versteck nicht...

Sie hörten das laute Ächzen und schließlich Bersten der Tür, als diese gewaltsam aufgebrochen wurde, und dann das Geräusch großer, schwerer Pfoten, die über Holzdielen gingen.

Kaiwo und Yoona drückten sich ängstlich näher an Taehyung, der sich schützend über die beiden beugte und mit weit aufgerissenen Augen zur Bodenklappe herauf starrte. Keiner von ihnen wagte es auch nur zu atmen.

Das Herz des jungen Omegas raste und er fürchtete es könnte jeden Augenblick stehen bleiben, doch er musste stark bleiben — nicht nur für sich selbst, sondern auch für Kaiwo und Yoona. Ganz egal was passieren würde, er würde niemals zulassen, dass den kleinen Kindern etwas zustößt.

Mit angehaltenem Atem lauschten sie den Schritten, bis diese schließlich direkt über ihren Köpfen ankamen — genau dann, als der Wolf über der Bodenklappe zum Stehen kam.

Der Wolf knurrte bedrohlich und Taehyung wusste, dass er ihrer Fährte näher gekommen war. Er stand genau über ihnen, schnüffelte, knurrte und scharrte ein Mal kurz mit seine Pfote über den Boden. Doch er schien nicht ausmachen zu können, wo genau sie sich befanden. Die Feuer, die sich im Dorf ausgebreitet hatten, das viele Blut und der Duft der vielen anderen Wölfe um ihn herum schienen seinen Geruchssinn zu beeinträchtigen — und Taehyung konnte ihr Glück kaum fassen.

Ein kleiner Funke Hoffnung machte sich in dem Omega breit. Er wagte einen Blick hoch zwischen die Holzdielen und erblickte durch einen kleinen Spalt den riesigen schwarzen Wolf. Seine Schnauze war blutverschmiert und seine Augen leuchteten in einem gefährlichen Rot.

Ein paar Minuten verharrte der Wolf an Ort und Stelle, schien seine Fährte noch nicht ganz aufgeben zu wollen. Taehyung wagte es während dieser Zeit kaum zu atmen und Yoona und Kaiwo lagen wie erstarrt in seinen Amen. Doch plötzlich regte sich das schwarze Ungetüm und machte Anstalten zu gehen.

Mit großen Augen und rasendem Herzen beobachtete Taehyung, wie der Alphawolf seinen massiven Körper drehte und in Bewegung setzte. Dabei trat er mit seinem Gewicht auf die Holzdielen der Klappe, wobei er Staub aufwirbelte, der durch den kleinen Schlitz zwischen den Brettern rieselte — genau hinab in Yoonas Gesicht. Das kleine Mädchen rümpfte die Nase und bevor Taehyung es verhindern konnte, gab die Kleine ein lautes Niesen von sich.

Taehyung drückte ihr blitzschnell eine Hand vor den Mund — doch es war zu spät.

Mit einem lauten, ohrenbetäubenden Knacken wurde die Klappe der Bodenkammer aus ihren Angeln gerissen und scharfe Holzsplitter fielen auf die drei Körper darin herab. Taehyung warf sich aus Instinkt schützend über die beiden Kinder, schirmte sie vor dem ab, was auch immer kommen möge.

Das Nächste was er spürte war ein ziehender Schmerz, als er ruckartig an seinen Haaren aus der Bodenkammer gezerrt und auf den harten Boden geschleudert wurde, während Yoona und Kaiwo verzweifelt schrien und seinen Namen riefen.

Wimmernd lag Taehyung auf dem Boden und hielt sich den Kopf, der vor Schmerz pochte. Er öffnete seine Augen und zog entsetzt die Luft ein. Vor ihm stand der schwarze Werwolf, in all seiner einschüchternden Pracht, mit gefletschten Zähnen und glühenden, roten Augen, die den Omega feindselig fixierten. Er näherte sich Taehyung, der daraufhin weiter zurück wich, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß.

Er rechnete mit einem Angriff, doch stattdessen wandte sich der Wolf um und schritt zurück zu der Bodenklappe, wo Kaiwo und Yoona hilflos in der Falle saßen.

Taehyungs Herz raste."N-Nein.... NEIN!", schrie er verzweifelt und ohne über die Konsequenzen nachzudenken, stürmte der junge Omega nach vorne, doch bevor er den Alpha auch nur erreichten konnte, hatte dieser sich blitzartig umgedreht und traf Taehyung mit voller Wucht, so dass dieser hart gegen die Wand schlug und keuchend auf den Boden fiel. Der harte Schlag hatte ihm sämtliche Luft aus den Lungen gepresst und Taehyung hatte zunächst Schwierigkeiten sich wieder zu sammeln. „B-Bitte", stammelte er, immer noch nach Luft ringend. „Bitte tu ihnen nichts..."

Der Alpha knurrte und zeigte ein Mal mehr seine spitzen Zähne, was Taehyung verstummen ließ. Ungerührt wandte sich der schwarze Wolf wieder den Kindern zu. Er starrte von oben auf die in der Kammer kauernden Kinder herab und fixierte sie mit seinem eiskalten Blick. Kaiwo hatte sich schützend vor seine kleine Schwester gestellt, die unkontrolliert weinte und Taehyungs Namen schrie.

Mit Entsetzen beobachtete Taehyung, wie der Alpha nach Kaiwos Kragen schnappte und den schreienden Jungen aus der Kammer zerrte. Yoona, die sich verzweifelt an die Beine ihres Bruders geklammert hatte, wurde dabei ebenso unsanft aus ihrem Versteck gezogen und weinte bittere Tränen.

Es war gegen die Natur eines Omegas einen Alpha anzugreifen und alles in Taehyungs Körper versuchte ihn davon abzuhalten — doch er konnte die Kinder nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Die verzweifelten Rufe seines inneren Wolfes ignorierend kämpfte er sich erneut auf seine Beine und warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Alphawolf.

Seine Attacke reichte natürlich bei weitem nicht aus einem Alpha dieser Größe auch nur ansatzweise Schaden zuzufügen, doch zumindest hatte der Wolf seinen Angriff nicht kommen sehen und taumelte daraufhin zur Seite.

Kaiwo nutzte die Gelegenheit und befreite sich aus dem Maul des Wolfes. Er nahm die Hand seiner Schwester und lief so schnell er konnte zu Taehyung, der sich schützend vor die beiden stellte.

Der Alpha fing sich wieder, knurrte drohend und fing an die drei wie ein Raubtier seine Beute zu umkreisen, seine glühenden Augen dabei voller Wut auf Taehyung fixiert.

Plötlich machte das Ungetüm einen Satz nach vorne — doch im gleichen Moment setzte sich auch Taehyung in Bewegung und wandelte sich noch im Sprung in seine Wolfsform um. Der massive schwarze Körper des Alphawolfes prallte gegen den zierlicheren des Omegas und Taehyung wurde mit voller Wucht zur Seite geschleudert.

Das schmerzerfüllte Jaulen ihres Lehrers, als dieser hart auf dem Boden aufschlug, ließ die beiden Wolfskinder in der Ecke erzittern. Kaiwo drückte das Gesicht seiner Schwester an sich und verdeckte ihr die Sicht, während die Kleine vor Angst zitterte.

Taehyung richtete sich trotz der Schmerzen wieder auf und griff den Alpha erneut an, doch auch diesmal wurde er wie eine kraftlose Puppe durch die Hütte geschleudert.

„Taehyungie! TAE!!" Kaiwo schrie immer wieder verzweifelt den Namen seines Lehrers, während er mit ansehen musste, wie dieser brutal von dem fremden Wolf zugerichtet wurde.

In einem unachtsamen Moment des Alphas jedoch biss Taehyung ihm ins Bein und ließ ihn damit irritiert zurück straucheln. Taehyung nutzte die Gelegenheit und zog Kaiwo am Saum seines Oberteils in Richtung Hintertür, um dem Jungen zu signalisieren mit seiner Schwester zu fliehen.

„NEIN! Wir gehen nicht ohne dich!" Kaiwo schüttelte vehement den Kopf und drückte sein Gesicht in das weiche, braune Fell des Omegas. Yoona tat es ihrem Bruder gleich und klammerte sich an Taehyung. Dieser schloss kurz seine Augen und stupste Kaiwo und Yoona mit seiner Nase an, doch als sich der Alpha hinter ihnen wieder rührte und bedrohlich knurrte, drückte er die beiden mit seinem Kopf weiter Richtung Tür und winselte — eine Aufforderung für die beiden endlich zu verschwinden.

Kaiwo nickte zögerlich, nahm dann die Hand seiner Schwester, die sich weinend dagegen wehrte, und lief los.

Der Alpha ließ ein lautes Knurren von sich und stürzte sich auf den zierlichen Wolf, der versuchte ihm den Weg zu versperren, damit er den Kindern nicht hinterher konnte.

Tapfer wehrte sich der kleine Omega, doch er konnte nicht verhindern, dass ihn schließlich die Kraft verließ. Er hatte nicht wirklich die Hoffnung, den großen Alpha besiegen zu können, aber er hoffte Kaiwo und Yoona wenigstens etwas Zeit für ihre Flucht zu verschaffen.

Der Alpha hingegen war außer sich. Noch nie zuvor hatte es ein rangniederer Wolf gewagt ihn anzugreifen!

Er bekam den jungen Wolf am Nacken zu fassen und biss zu.

Taehyung jaulte auf und versuchte verzweifelt sich aus dem Maul des Alphas zu befreien, doch dieser hatte sich in sein Fleisch festgebissen. Die Schmerzen waren unerträglich und Taehyung fürchtete der Alpha würde ihm jeden Augenblick den Rest geben, als die Tür zur Hütte aufflog und ein ganz in schwarz gekleideter Mann hineintrat.

„Alpha Jeon! Halt!"

Der Alphawolf blieb in seiner Bewegung stehen und knurrte, die Zähne dabei immer noch im Nacken des kleineren Wolfes versenkt, der mit zusammengekniffenen Augen gequält winselte. Seine roten Augen auf den Mann vor sich fixiert, machte er diesem unmissverständlich deutlich, wie wenig er diese Störung begrüßte.

„A—Alpha...", stammelte der Mann eingeschüchtert, und verbeugte sich tief. „Entschuldigt, a—aber... Ich denke es wäre besser, wenn ihr den Omega am Leben lasst..."

Taehyung spürte daraufhin, wie sich der Kiefer des Alphas langsam lockerte und er ihn schließlich losließ. Entkräftet viel er zu Boden und blieb regungslos liegen.

Er hatte nicht mehr die Energie, seine Wolfsform aufrecht zu erhalten und so wandelte sich der zierliche Wolf zurück in seine Menschengestalt. Zitternd kauerte sein nackter Körper auf dem steinernen Boden und Taehyung machte sich so klein wie nur möglich.

Er spürte den intensiven Blick des Alphas über sich und wollte sich ein letztes Mal aufraffen — ein letztes Mal alles geben und für sich, die Kinder und das Dorf einstehen.

Aber jede Faser seines Körpers schmerzte und aus der tiefen Wunde an seinem Nacken sickerte unaufhörlich Blut. Es war sinnlos. Er hatte keine Kraft mehr sich zu wehren. Und wozu auch, denn gegen einen Alpha hatte er sowieso keine Chance.

War dies also sein Ende...?

Langsam wurden seine Augen schwer und das befreiende Gefühl der Akzeptanz machte sich in seinem geschundenen Körper breit. Er würde es zulassen. Kaiwo und Yoona waren hoffentlich in Sicherheit, genau so wie die anderen Wolfskinder, die sich in der kleinen versteckten Höhle mitten im Wald versteckten.

Es war also okay. Er hatte sein Bestes gegeben.

Tränen stiegen ihm in die Augen und verschwammen seine Sicht.

Beklommen vom Blutverlust nahm er eine Bewegung über sich wahr, als sich der schwarze Wolf ebenfalls zurück in seine Menschengestalt verwandelte. Taehyung konnte dessen Umrisse nur noch schemenhaft wahrnehmen, doch als sich der Alpha zu ihm hinab beugte, sein Kinn umfasste und ihn damit zwang ihn anzusehen, konnte er dessen Gesicht klar und deutlich erkennen.

„So, so. Ein Omega?"

Dann wurde die Welt um ihn herum schwarz . . .

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