6 - Kiss you

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Er konnte nur schwer wieder von Hoseok ablassen. Er schmeckte wie eine verbotene Frucht aus dem Paradies. Er wusste, dass er sie nicht kosten durfte, und doch konnte er sich gegen dieses Verlangen nicht wehren. Dass der andere ihn gerne davon kosten ließ, war zu viel für ihn. Er wollte mehr, so viel mehr.

Die Hände des anderen, die sich immer forscher über seinen Rücken bewegten, seinen Hintern massierten oder ihn dazu animierten, sich im selben Takt zur Musik zu bewegen, raubten ihm den Verstand. Hoseok hatte ihn dort, wo er ihn haben wollte, und Yoongi würde den Teufel tun, ihn davon abzubringen. Man bekam immerhin nicht alle Tage die Chance, eine so exotische, verbotene Frucht zu kosten. Sollte Yoongi dafür eben für ewig in der Hölle schmoren, das war es ihm Wert.

Yoongi beugte sich vor, machte gar kein Geheimnis mehr daraus, wie sehr er ihn wollte, und zog Hoseok in einen weiteren Kuss. Einer, der so deutlich seine Begierde für den anderen aussprach, dass es keiner Worte mehr bedurfte. Hoseok erwiderte ihn leidenschaftlich. Es war das stille Einverständnis, die Blue Lounge Bar heute gemeinsam zu verlassen.

Er wollte es endlich aussprechen und setzte bereits an, doch als Hoseok sich ruckartig von ihm entfernte, verstummte er und landete augenblicklich wieder in der Realität. Was zum...? Hatte Hoseok es sich anders überlegt? War das seine Rache wegen letztem Mal? Das war es dann wohl mit seinem Paradies, befürchtete er.

"Fass ihn nicht an!", hörte Yoongi in dem Moment, als er fragen wollte, was los war. Erst da bemerkte er, dass sich ein weiterer Mann sich zu ihnen gesellt hatte, und es war kein geringerer als Jimin. Die messerscharfen Worte kamen aus seinem Mund, wie eine Drohung, und waren direkt an Hoseok gerichtet. Mit Entsetzen musste Yoongi mit ansehen, wie die beiden sich gegenüberstanden und einen wortlosen Kampf allein mit ihren Blicken ausfochten.

"Jimin! Was willst du hier? Hau ab!", mischte sich Yoongi ein und sorgte dafür, dass er die Aufmerksamkeit beider für sich beanspruchte.

"Was ich hier will?", antwortete Jimin mit einem freudlosen, kurzen Auflachen, "Dir klar machen, dass du diesen Mistkerl nicht anpacken sollst."

Yoongi zog scharf die Luft ein. In was für einer Freakshow war er denn jetzt gelandet? Das ging definitiv zu weit! Aber nochmal würde er sich von Jimin nicht den Abend versauen lassen. Er würde diesem Theater endlich ein Ende setzen und seine Zeit mit Hoseok verbringen.

"Wen ich anpacke und wen nicht entscheide immer noch ich. Verzieh dich, Jimin."

Lange schauten sich die beiden an, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Aber das brauchten sie auch gar nicht. Sie schafften es auch, ihre Standpunkte allein mit ihren Blicken zu verteidigen. Jimins Blick geriet jedoch immer mehr ins Schwanken und gleichzeitig verlor er auch immer mehr von seiner sicheren Haltung. Yoongi rechnete damit, dass Jimin jeden Moment einsah, den Kampf verloren zu haben, und ihn dann endlich in Ruhe lassen würde. Womit er aber nicht gerechnet hatte, war die Enttäuschung, die er in den Augen des anderen erkannte. Was zum...?

Yoongi war für einen Moment so verunsichert, dass er gar nicht so schnell reagieren konnte, wie er gemusst hätte. Er spürte die weichen Lippen auf seinen und kurzzeitig setzte sein Verstand aus. Leider bedachte Jimin nicht, dass er nicht mehr länger Yoongis Kyptonit war, auch wenn es ihn einiges an Selbstbeherrschung kostete, ihn von sich wegzudrücken. Jimin wich seinem Blick aus und setzte zum Sprechen an, als Hoseok sich einmischte. Natürlich, es war ja auch klar, dass er nicht gerade begeistert von Jimins Aktion sein würde. Und tatsächlich. Nur einen winzigen Augenblick später hörte er Hoseoks Stimme, die viel dunkler und rauer war, als zuvor.

"Jetzt pass mal auf, du kleine Nutte!", knurrte Hoseok bedrohlich, während er sich vor Jimin aufbaute, "Yoongi hat kein Bock mehr auf dich. Also verpiss dich."

Wow. Yoongi hatte niemals damit gerechnet, dass Hoseok so bedrohlich wirken könnte. Jimin schien das genauso zu sehen, denn er sackte noch weiter in sich zusammen und wirkte dadurch noch kleiner im Gegensatz zu Hoseok. Mit einem letzten Blick zu Yoongi, den dieser beim besten Willen nicht deuten konnte, trat er schließlich den Rückzug an. Hoseok sah Jimin noch hinterher, schwieg aber. Das wiederum konnte Yoongi sehr gut nachvollziehen. Was sollte man auch nach so einer Situation sagen? Es vergingen bestimmt einige Sekunden, bis Hoseok laut seufzte und sich wieder zu Yoongi umdrehte. "Ich glaub, ich brauch nen Drink."

"Hab ich nichts gegen einzuwenden", antwortete Yoongi, denn den Gedanken hatte er auch schon kurzzeitig gehabt, sich aber nicht getraut ihn auszusprechen. Das war definitiv nicht das, was Yoongi sich für den Abend erhofft hatte, aber vielleicht würde ein Drink die beiden wieder ein bisschen zur Ruhe kommen lassen.

An der Bar angekommen, wurden sie freudestrahlend von Seokjin begrüßt. Er bemerkte schnell, dass bei den beiden etwas Unschönes vorgefallen war und setzte sofort alles daran, die Stimmung wieder aufzulockern. "Na, ihr beiden seht aber aus, als könntet ihr einen Drink vertragen", bemerkte er, stemmte dabei die Hände in die Hüften und drehte sich augenblicklich zu den vielen, aufgereihten Spirituosen um.

"Ich glaub, ich bau euch einen Jin-Special-Gute-Laune-Drink!", trällerte Seokjin fröhlich, "Und dann erzählt ihr mal, welche Laus euch beiden über die Leber gelaufen ist."

Wenig später hatten Yoongi und Hoseok zwei farbenfrohe Cocktails vor sich stehen. Jin hatte an nichts gespart, nicht mal an der Deko. Gleich zwei Schirmchen ragten aus jedem Drink heraus und machten sie noch bunter, als sie ohnehin schon waren. Yoongi wollte gar nicht wissen, wieviele alkoholischen Getränke er da zusammengekippt hatte, hauptsache sie hatten genug Umdrehungen, um Jimin aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Ohne zu zögern hob er sein Glas, stieß mit Hoseok an und genehmigte sich einen großen Schluck des Jin-Special-Gute-Laune-Drinks.

"Also Jungs, erzählt mir mal von der Laus", kam es erneut von Seokjin, der die beiden mit einem durchdringenden Blick musterte.

"Da gibts nicht viel zu erzählen", murmelte Yoongi, ehe er sich einen weiteren Schluck nahm. Hoseok schien die Sache jedoch anders zu sehen. "Nichts zu erzählen? Mann, dieser Jimin ist echt aufdringlich gewesen. Ich meine... der kommt, macht 'ne riesen Szene und küsst dich dann einfach? Was ist das denn bitte?"

Yoongi wollte nicht mehr darüber reden. Er wollte trinken und vergessen. Aber soweit sollte es dank Hoseok nicht kommen. Natürlich hatte ihr Barkeeper jetzt genügend Informationen bekommen, um weiter nachzuhaken. "Echt jetzt? Wie ist es denn dazu gekommen? Also, das möchte ich jetzt aber wissen."

Dieser neugierige Hund! Yoongi biss die Zähne fest zusammen, aber er wusste, dass Seokjin jetzt keine Ruhe mehr geben würde, bis er die beiden ausgequetscht hatte, wie eine Zitrone für seine überteuerten Drinks.

"Ich sagte doch, da gibts nicht viel zu erzählen. Hoseok und ich haben getanzt, dann kam Jimin, hat Hoseok weggezogen, mir an den Kopf geworfen, dass ich gefälligst die Finger von ihm lassen soll und nachdem ich ihm gesagt habe, dass er mich in Ruhe lassen soll, hat er mich geküsst. Und dann ist er abgerauscht." Wenn Yoongi das so erzählte, wirkte es noch seltsamer. Wirklich, er hatte überhaupt keine Ahnung, wie Jimin sowas machen konnte. Oder sarum er das getan hatte. Das war nicht nur aufdringlich, oder unpassend. Das ging definitiv einige Schritte zu weit.

"Verstehe", war das einzige, was von dem sonst so redseligen Barkeeper kam. Das war seltsam. Yoongi hatte noch nie erlebt, dass Seokjin so schnell das Thema beendete. Im Gegensatz zu Hoseok. Der hatte sich in Erinnerung an das Geschehene ebenfalls einen großen Schluck seines Drinks genommen und sprudelte jetzt darauf los, wie wenig er Jimins Verhalten guthieß. "Ich sag's euch. Der Kerl hat echt Probleme. Ich meine, er ist sowieso die Clubhure, aber sowas hätte ich selbst ihm nicht zugetraut. Der muss es echt bitter nötig haben, wenn er zu solchen Mitteln greift."

"Das reicht."

Yoongis Blick schnellte zu Seokjin, der gerade ein Glas polierte und ziemlich genervt aussah. Oder erbost, so genau konnte Yoongi das nicht einschätzen, aber er war sicher, wenn Hoseok gleich nicht mit dem Thema aufhörte, würde das Glas von Jins Hand in tausend kleine Scherben zerspringen.

"Hoseok, ich würde gerne mit Yoongi alleine sprechen", kam es ungewohnt ernst von Seokjin. Seine Stimme, seine Mimik, seine Körperhaltung. Das alles ließ keine Widerrede zu, das schien auch Hoseok zu bemerken, denn er sackte leicht in sich zusammen und starrte umgehend auf seine Hände.

"Schon verstanden. Ich hau ab", knickte Hoseok ein und verabschiedete sich von Yoongi. Er versuchte noch, ihn aufzuhalten, aber Seokjin beteuerte nochmal, wie wichtig ihm das Gespräch war und dass es nicht warten konnte.

Hochgradig frustriert sah er zu, wie Hoseok seinen Drink bezahlte, obwohl Jin meinte, dass er aufs Haus ginge, und verschwand.

"Sag mal, was sollte das?", keifte Yoongi, der gerade merkte, wie die Wut immer mehr in ihm aufstieg. Das durfte doch nicht wahr sein, dass jedes beschissene Mal irgendwas dazwischen kam, wenn Hoseok und er sich gerade wieder annäherten. Hatte das Universum was dagegen, oder wie?

"Du hörst mir jetzt bitte mal zu, Yoongi. Ich kann das nicht weiter mit ansehen."

Yoongi verstand nicht, was genau Seokjins Problem war. Das einzige, was er mit Sicherheit wusste war, dass er ihn noch nie so ernst gesehen hatte. Er jagte selbst Yoongi ein bisschen Angst ein, obwohl er sich sehr sicher war, nichts falsches getan zu haben.

"Ihr solltet aufhören, über Jimin zu urteilen. Er hat seine Gründe."

"Wow. Und deswegen ist es gerechtfertigt, dass er mich einfach so küsst, obwohl ich gerade offensichtlich mit jemand anderen was am Laufen habe? Bei aller Liebe, Jin. Das geht gar nicht, da kann er noch so gute Gründe haben." Yoongi spürte, wie sich sein Puls unangenehm verschnellerte. Er hasste diese Unterhaltung. Jin ließ es so aussehen, als hätte er was falsch gemacht, dabei war es Jimin, der sich total daneben benommen hatte. Und er hatte so gar keine Lust, sich jetzt Vorwürfe anzuhören und den Abend dank Jimin und Jin jetzt allein verbringen zu dürfen. Was ein scheiß Abend. Yoongi war stinksauer und wenn der Barkeeper nicht gleich endlich das Thema beendete, dann würde auch Yoongi laut werden.

Zum Glück wusste Jin so schnell nichts darauf zu antworten, denn er schwieg und polierte angestrengt das Glas weiter, um es wenig später zu den anderen ins Regal hinter ihm zu stellen. Yoongi nutze die Gelegenheit, seinen Drink zu leeren und stellte es kräftiger als nötig zurück auf den Tresen. Er war immer noch sauer und beschloss, dass es für heute echt mehr als genug war. Auf diesen Stress konnte er gut und gerne verzichten. Nicht nur heute. Er würde nie wieder einen Fuß in diesen Schuppen setzen.

Womit Yoongi allerdings nicht gerechnet hatte, war Jins Stimme, die er genau in dem Moment hörte, als er ihm bereits den Rücken zugedreht hatte. "Er liebt dich." 

   

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Es tut mir Leid, dass es hier nur so langsam voran geht. Ich hoffe, dass ich euch noch nicht vergrault habe mit der ganzen Wartezeit  😶

1800 Wörter 

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