𝟏. 𝐅𝐚𝐬𝐭 𝐰𝐢𝐞 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐰𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫

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✧ 𝐋𝐈𝐋𝐘 𝐒𝐍𝐀𝐏𝐄 ✧
"𝐅𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 𝐚𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐞 𝐟𝐚𝐦𝐢𝐥𝐲 𝐰𝐞 𝐜𝐡𝐨𝐨𝐬𝐞"

An einem sonnigen Tag in den Sommerferien lief die zehnjährige Lily Snape die Treppen ihres Hauses herab. Wie immer übersprang sie die letzten, dies hatte sie sich über die Jahre angewöhnt. Fröhlich hopste sie durch den Flur, bevor sie die knarzende Holztür zu dem Wohnzimmer öffnete. Dort saß ihr Vater, Severus Snape, auf dem großen, weichen Sofa.

„Dad, darf ich zu Draco gehen?", fragte sie, während sie ihre smaragdgrünen Augen zu einem Hundeblick formte, was sie immer machte, wenn sie etwas wollte. 

„Natürlich, aber davor solltest du dir das anschauen. Dein Hogwarts Brief ist angekommen", antwortete er, seine Tochter anlächelnd.

Aufgrund dieser Information strahlte Lily vor Freude und setzte sich schnell neben ihren schwarzhaarigen Vater. Stolz übergab dieser ihr den Umschlag mit dem Wappen der Zaubererschule, ehe die Rothaarige den Brief vorsichtig aufmachte. Normalerweise riss sie Briefe einfach auf, doch dieses Mal gab sie sich Mühe, den schönen Umschlag nicht kaputtzumachen. Sobald sie den Brief geöffnet hatte, fing sie an ihn genau durchzulesen, um nichts Wichtiges zu verpassen.

Nachdem sie das Ende des Annahmebriefes erreicht hatte, nahm sie den zweiten Zettel aus dem Umschlag, auf den die Liste der benötigten Utensilien geschrieben war. Allerdings überflog sie diesen nur, da sie keine Lust hatte, die ganze Liste durchzulesen. Das konnte sie nämlich noch machen, wenn sie mit ihrem Vater in die Winkelgasse ging.

„Wow! Ich freue mich schon so auf Hogwarts", strahlte das rothaarige Mädchen, ehe sie wissen wollte, ob sie jetzt zu ihrem besten Freund Draco Malfoy gehen konnte. Da der Angesprochene es vorher schon erlaubt hatte, konnte er es seiner einzigen Tochter jetzt nicht verbieten.

Gut gelaunt verließ Lily Flower Cottage, wie Severus das kleine Haus in der Nähe des großen Anwesens der Malfoys genannt hatte. Auch wenn die Schüler den Lehrer für Zaubertränke ganz anders kannten, sah es hier sehr fröhlich aus. Man erkannte viele Blumen im Garten, ebenso in Blumentöpfen. Diese Blumen zeichneten das Cottage aus, ein Grund für die vielen bunten Pflanzen war der Name Severus' Tochter. Lily, was Lilie bedeutete. Im kleinen Teich schwammen sogar genau diese Blumen auf der ruhigen Wasseroberfläche. Insgesamt sah das steinerne Haus wirklich sehr verwuchert und ein bisschen altmodisch aus, typisch für englische Häuser. 

Malfoy Manor hingegen war das komplette Gegenteil. Groß, mit wenig Blumen und dunkel. Jedoch war das Innere des Hauses sehr schön und luxuriös. Durch die vielen großen Zimmer, die wunderschöne Einrichtung und eine große Eingangshalle, merkte sogar der dümmste Mensch der Welt, wie viel Geld die Malfoy Familie hatte. 

An der Tür des riesigen Anwesens angekommen, drückte die junge Hexe auf die Türklingel, deren Ton sie auch von draußen gedämpft hörte. Wenige Sekunden später öffnete die Tür sich auch schon. Lily erkannte den kleinen Hauselfen Dobby, welcher der Malfoy Familie diente. Sie fand das magische Wesen sehr niedlich und ihr gefiel es nicht, wie seine Meister mit ihm umgingen, allerdings hatte sie nie etwas gesagt, da sie die Malfoys nicht beleidigen wollte.

„Miss Snape, kommen Sie herein", bat Dobby sie in das Haus, „Kann Dobby irgendetwas für Sie tun?"

„Es wäre sehr nett, wenn du Draco holen könntest", antwortete die Angesprochene, weshalb der kleine Diener sofort verschwand, um Lilys besten Freund zu holen.

Eine Minute später kam Draco die Marmortreppe hinunter und begrüßte die Tochter des Zaubertrankmeisters. Schon seit Lilys Kindheit kannten die zwei sich, da sie Nachbarn waren. Jede freie Minute verbrachten sie miteinander, sodass sie sich beinahe als Geschwister betrachteten. Die Zwei brachten einander immer zum Lachen, egal wie schlecht der andere gerade drauf war. Immer fiel einem von ihnen Blödsinn ein, den sie machen könnten. Darunter hatten ihre Eltern schon sehr gelitten, besonders als sie noch klein gewesen waren. Der Altersunterschied von einem Jahr machte in dieser Freundschaft genauso wenig aus, wie die Tatsache, dass Lily ein Mädchen und Draco ein Junge war.

„Hi Lily!", begrüßte der jüngste Malfoy seine beste Freundin mit einem breiten Grinsen. Dieses Grinsen trug er immer, wenn er mit ihr redete.

„Hallo Draco! Was wollen wir machen?", wollte die Rothaarige wissen.

„Hmm...", überlegte Draco, ehe ihm eine Idee in den Kopf kam, „Wir können im Waldsee schwimmen gehen."

Da das Thermometer an diesem Sommertag 32°Celsius anzeigte, hielt Lily den Vorschlag für eine gute Idee. Sofort willigte sie ein, der Waldsee würde sie eindeutig abkühlen. Also liefen die Kinder durch die langen Flure des Hauses, um Dracos Eltern zu finden. Schließlich konnten sie nicht ohne Erlaubnis schwimmen gehen.

Während des Weges zum Wohnzimmer wunderte sich Lily, wieso sie sich hier nicht verirrte. Dieses Anwesen war so riesig! Es gab Flure mit Türen, die zu weiteren Fluren mit Türen führten. Doch nach all den Jahren, in denen das Mädchen hier ein und aus gegangen war, kannte es schon jedes einzelne Eck, egal ob staubig oder nicht. Sogar im Keller und auf dem Dachboden war Lily einst gewesen, als sie mit Draco Verstecken gespielt hatte.

Nach nicht allzu langem Gehen erreichten die beiden das schöne Wohnzimmer, in dem sich Lucius und Narzissa Malfoy aufhielten. In jenem Raum befand sich ein braunes, weiches Sofa, auf dem die Eltern von Draco saßen, ein Kamin, welcher im Sommer nicht benutzt wurde, ein kleiner Tisch, der hauptsächlich verwendet wurde, um Tassen abzustellen und einige Regale, in denen alle möglichen wertvollen Gegenstände platziert waren. Insgesamt war es ein sehr gemütliches Wohnzimmer, auch wenn es eher altmodisch eingerichtet war.

Höflich begrüßten die Kinder Dracos Eltern, die sie erwartend anstarrten. Deshalb fragte ihr Sohn vorsichtig: „Dürfen wir vielleicht im Waldsee schwimmen gehen?"

Obwohl er so nett gefragt hatte, fing Lucius an, Gründe zu finden, warum die Kinder das nicht durften. Lily war das schon gewohnt, denn der Vater ihres besten Freundes konnte wirklich streng sein. Es war seine Art, nicht viel zu erlauben, was Draco und sie oft nervte. Doch dem Vater fiel kein gutes Argument ein, weshalb seine Ehefrau das Wort ergriff.

„Lucius, bitte, die Kinder wollen nur Spaß haben und sich abkühlen. Wie wäre es, wenn ich einfach mitgehe?", fragte diese mit einem Lächeln. Snapes Tochter mochte Dracos Mutter viel mehr als seinen Vater, da sie immer nett mit jedem umging. Außerdem war sie eine wirklich tolle Mutter, die stets versuchte, das Leben ihres Sohnes schön zu machen.

„Na gut", brummte Mr Malfoy widerwillig, weshalb die Kinder sich bedankten.

Schnell lief Lily mit ihrem besten Freund die Stufen zu seinem Zimmer hoch, wo der Blonde sich eine Badehose holte. Danach rannten sie wieder hinunter, in die Eingangshalle, wo Narzissa schon wartete. Sobald sie bei ihr ankamen, gingen sie auch schon los. Bevor sie allerdings in den Wald spazieren konnten, musste die Rothaarige noch ihre Badesachen aus Flower Cottage holen. Also schlenderten die Drei zu ihrem Cottage und das Mädchen öffnete die Tür.

Geschwind sprang das Mädchen die Treppen zu dem zweiten Stock hoch, zwei auf einmal, was es immer machte, wenn es in Eile war. In Lilys Zimmer wühlte sie in ihrem Kleiderkasten herum, wo irgendwo ihr Bikini sein musste. Endlich fand sie ihn in einer Lade, in der er eigentlich immer war. Sich wundernd, wieso die Rothaarige nicht früher draufgekommen war, dass er sich dort befand, machte sie sich wieder auf den Weg nach unten. Wie immer sprang sie die letzten drei Stufen hinunter.

„Lily?", rief ihr Vater aus der Küche, seine Tochter antwortete mit einem „Ja", bevor er fortfuhr, „Wo gehst du hin?"

„Draco und ich gehen mit Narzissa schwimmen", antwortete die Rothaarige, ihr Vater meinte „Okay, viel Spaß" und sie verließ wieder das Haus.

Draußen warteten Narzissa und Draco auf sie, welche schon ungeduldig geworden waren. Mit den Schwimmsachen machten sie sich fröhlich auf den Weg zum Waldsee. Ein schmaler Pfad führte durch die hohen Bäume, Schmetterlinge flogen herum, während im Gebüsch hin und wieder etwas raschelte. Die Sonne schien durch die dichten Blätter und tauchte den Wald in ein angenehmes Licht. Irgendwo sangen Vögel ihr Lied, ein Specht klopfte gegen einen Baum. Es klang nach Wald, was Lily sehr liebte. Der Wald war ihr absoluter Lieblingsort, sie kam außerordentlich gerne hier her.

„Lily, wieso bist du so still?", brachte Draco die Rothaarige aus ihren Gedanken wieder in die Realität. Diese zuckte mit den Schultern, weshalb ihr bester Freund lachte. „So still kenne ich dich gar nicht."

„Ich hab nur den Wald genossen", meinte Lily.

„Genug genossen. Über was können wir reden... hmm...", überlegte der jüngste Malfoy. Es war nicht unbedingt seine Art, reden zu wollen, weshalb Lily ihre roten Augenbrauen hochzog. „Was?", fragte der Blondschopf verwirrt.

„Normalerweise bist du eher still und jetzt willst du reden", spottete sie, „Was würden Vincent und Gregory dazu sagen, dass du manchmal reden kannst, anstatt jüngere Schüler zu schikanieren?"

Vincent Crabbe und Gregory Goyle waren mit Draco in die Volksschule gegangen, ein Jahr über Lily. Wie der Platinblonde besuchten sie Hogwarts schon seit einem Jahr, in dem Hause Slytherin. In der Volksschule waren sie stets neben Draco gestanden, um ihn zu bedienen. Gemeinsam hatten sie hin und wieder die jüngeren Schüler schikaniert, was die eher gutmütige Lily genervt hatte. Oft war sie dazwischen gegangen, da sie, anders als die anderen Schüler, nicht Angst vor ihnen hatte, obwohl sie in eine Klasse höher gegangen waren. Außerdem war sie mit ihnen befreundet. Jedenfalls mit einem davon, Crabbe und Goyle gehörten nicht unbedingt zu ihren besten Freunden. Denn in ihren Augen gab es nur zwei Sachen: Draco und Essen. Gehirn hatten sie nicht viel, deshalb machten sie einfach immer, was ihr blonder Freund ihnen befahl, egal ob es schlau oder dumm war. Meistens war es letzteres, denn nicht selten hatten sie von den Muggel Lehrern Ärger bekommen. Doch das hatte ihnen nie etwas ausgemacht. Sie hatten sich für etwas Besseres gehalten, nur weil sie Zauberer waren. Das hatten die Lehrer aber nicht gewusst, sie hatten sie für ganz normale Schüler gehalten.

„Halt die Klappe, Lily. So schlimm bin ich auch wieder nicht", meinte Draco gespielt beleidigt, aber man konnte ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht erkennen.

„Hmm... lass mich überlegen. Schikaniert Schüler, ist stets unter der Anwesenheit von zwei Bodyguards, Leute, die ihn nicht kennen, halten ihn für arrogant, was möglicherweise der Wahrheit entspricht", neckte sie ihn mit einem frechen Grinsen. Bei ihnen herrschte etwas wie Geschwisterliebe, mit dem kleinen Unterschied, dass sie nicht richtige Geschwister waren. Doch wenn man einander elf Jahre kannte, neckte man einander irgendwann. Trotzdem beleidigte man den anderen nicht, da der genau wusste, dass es nur lustig gemeint ist.

„Jetzt hast du mich aber beleidigt", schauspielerte Draco und tat so, als würde er weinen. Seine Schauspielkünste waren nur leider sehr schlecht, weshalb Lily lachen musste. „Und jetzt lachst du mich aus", dramatisierte er, was die Rothaarige einfach noch mehr zum Lachen brachte.

„Draco, tu mir einen Gefallen. Werde nicht Schauspieler!", bat sie ihn, während sie ihr Lachen gar nicht mehr einkriegen konnte. Jedoch ignorierte er sie nur und drehte ihr den Rücken zu. In mindestens zehn Minuten würde er seine gespielte Traurigkeit schon wieder vergessen, das wusste Snapes Tochter.

Nach fünf Minuten erreichten die drei endlich den kleinen See, von dem nur wenige wussten, was einerseits schade war, andererseits für Draco und Lily gut war. Denn große Nadelbäume spiegelten sich in dem schönen, ruhigen Wasser. Ein kleiner Strand formte den Weg in den See, davor befand sich eine kleine Wiese mit vielen Blumen. Bis auf das Plätschern des Wassers, wenn es an das Ufer krachte und das Rascheln von Blättern, war es hier komplett ruhig. Nicht mehr lange, denn bald würden Draco und Lily im Wasser herumtoben.

Narzissa breitete schon eine Picknickdecke am Boden aus, während Lily sich hinter einem dicken Baum umzog. Schon immer verwendeten sie diesen Baum als Trennwand, damit die anderen einen nicht beim Umziehen zusahen. So etwas mochte nämlich keiner von ihnen.

Sich auf eine Abkühlung freuend, schlüpfte das junge Mädchen in ihren Bikini, welcher ein Blumenmuster besaß. Auch wenn ihr Vater den farbenfrohen Bikini nicht sonderlich mochte, da er eher auf dunkles Gewand stand, hatte Lily sich beim Kaufen nicht von ihm stoppen lassen. Im Gegensatz zu ihrem Vater liebte sie alles, was mit Blumen versehen war und bunte Farben besaß.

Ein paar Minuten später stand sie auch schon mit Draco auf einem Steg. Nun gab es, wie immer, den Streit, wer zuerst in das eiskalte Wasser springen sollte. Da die Rothaarige auf gar keinen Fall als erstes hineinspringen wollte, schubste sie ihren Sandkastenfreund grob in den See. Dieser stieß einen kurzen Schrei aus, ehe er unter die Oberfläche des Wassers tauchte. Als er wieder auftauchte und „Ich hasse dich" schrie, kämpfte Lily mit einem Lachanfall. Gut gelaunt nahm sie einen Anlauf und sprang Draco nach. Doch das stellte sich als einen gewaltigen Fehler heraus. Keine Sekunde nachdem sie das Wasser berührt hatte, jagte er sie schon durch den See. Kreischend versuchte Lily schneller als ihr Freund zu schwimmen, allerdings hatte er sie bald eingeholt, da er schneller als sie schwimmen konnte. Er konnte nämlich kraulen und Lily nur Brustschwimmen.

Sobald er sie eingeholt hatte, zog er sie unter Wasser. Das junge Mädchen trat schon wild um sich her, bis sie endlich ihren besten Freund traf, der sie losließ. Schnell schwamm Lily wieder an die Oberfläche, keuchend. „Bist du verrückt? Ich hätte ertrinken können!", rief sie und versuchte wütend zu wirken.

„Du weißt ganz genau, dass ich das nicht zugelassen hätte", meinte Draco kühl, „Außerdem hast du es verdient. Du hast mich ins Wasser geschubst."

Dieses Mal war Lily dran, schauzuspielen. Gespielt beleidigt schwamm sie zurück ans Ufer, um das Wasser zu verlassen. Mrs Malfoy stand schon mit einem Handtuch zustelle, welches sie der besten Freundin ihres Sohnes überreichte. Sich wundernd, wann sie ihre kleine Schauspielerei wieder ablegen wollte, trocknete sie sich mit dem lila Handtuch ab. Kurz danach kam auch Draco aus dem Wasser. Er wischte sich mit einem Handtuch die Wassertropfen vom Körper ab und legte sich danach darauf, ohne Lily auch nur eines Blickes zu würdigen. Dies störte sie allerdings nicht sonderlich, da in zehn Minuten sowieso alles wieder vergessen sein würde.

So war das bei besten Freunden eben. Man neckte einander, tat einen auf beleidigt, nur um nach zehn Minuten wieder dicke Freunde zu sein. Nichts könnte die Freundschaft von Draco und Lily zerstören.

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