𝟗. 𝐄𝐢𝐧 𝐆𝐞𝐛𝐮𝐫𝐭𝐬𝐭𝐚𝐠 𝐢𝐧 𝐇𝐨𝐠𝐰𝐚𝐫𝐭𝐬

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

✧ 𝐋𝐈𝐋𝐘 𝐒𝐍𝐀𝐏𝐄 ✧
"𝐖𝐞 𝐚𝐠𝐞 𝐧𝐨𝐭 𝐛𝐲 𝐲𝐞𝐚𝐫𝐬 𝐛𝐮𝐭 𝐛𝐲 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐢𝐞𝐬"

Am nächsten Morgen wachte Lily immer noch verschlafen in ihrem weichen Bett auf. Als erstes blickte sie aus dem kleinen Fenster über die Ländereien von Hogwarts. Am Horizont erkannte sie einen orangenen Kreis, die Sonne. Sie tauchte alles in ein warmes orange, das perfekt mit den bunten Blättern harmonierte. In den letzten Wochen hatten sich immer mehr Blätter zu orange, gelb und rot gefärbt. Es war Herbst, Lilys Lieblingsjahreszeit. Das Mädchen liebte es, wenn die bunten Blätter von den Bäumen fielen und auf einen herabregneten. Ebenso liebte sie es, wenn sie mit einem warmen Tee drinnen, geschützt vor den schon relativ tiefen Temperaturen, auf einem weichen Sessel saß. Und, wenn sie an ihrem Geburtstag mit ihrem Vater einen Waldspaziergang machte. Dies war zu einer Tradition geworden und auch heute, an ihrem elften Geburtstag, würde sie diese einhalten.

Gähnend setzte sie sich in ihrem Bett auf, stellte ihre Füße auf den Boden und verließ die warmen Decken. Sobald ihre Freunde bemerkt hatten, dass sie wach war, tönten sie zu einem Lied ein.

„Happy birthday to you! Happy birthday to you! Happy birthday liebe Lily! Happy birthday to you!", sangen sie, sodass Lily lachen musste. Ihre drei Zimmerkameradinnen besaßen nicht unbedingt die schönsten Stimmen, sodass es sich ziemlich schräg angehört hatte. Trotzdem freute die Snape sich, als sie von Amber, Vicky und Ginny nacheinander umarmt wurde.

„Alles gute zum elften Geburtstag! Jetzt bist du auch elf!", wünschte Ginny ihr lächelnd. Da Lily im Oktober geboren worden war, war sie etwas früher eingeschult worden. Denn eigentlich war sie am Schulanfang erst zehn Jahre alt gewesen. Severus hatte ihr die Wahl gegeben, ob sie etwas jünger oder älter als ihre Freunde sein wollte. Natürlich hatte sie sich für die erste Variante entschieden, da sie sonst erst später nach Hogwarts kommen würde. Außerdem war sie immer schon sehr begabt gewesen und hatte auch in den Muggelschulen nie Probleme gehabt.

Bevor Lily sich überhaupt umziehen konnte, überreichten ihre Freundinnen ihr schon Geschenke. Lachend bedankte sie sich und stellte ihre Geschenke auf einen Tisch. Sie würde sie später öffnen.

Es war ein Freitag, also hatten sie Unterricht und mussten sich fertig machen. Über diese Tatsache erinnerte die Snape ihre Freunde, die sofort ins Badezimmer gingen. Kopfschüttelnd folgte Lily ihnen, um ihre Zähne zu putzen und ihr Gesicht zu waschen.

Leider musste sie ihre Schuluniform tragen, ansonsten hätte sie sich wohl dazu entschieden, etwas Besonderes anzuziehen. Das würde sie also einfach am Nachmittag nachholen.

Sobald die vier Gryffindors fertig waren, machten sie sich auf den Weg zum Frühstück. Im Gemeinschaftsraum begegneten sie keiner Seele, da sich fast jeder schon in der Großen Halle befand. Schließlich schlief nicht jeder bis acht, wenn der Unterricht schon um neun Uhr begann. Doch für Lily war diese Ruhe im Gemeinschaftsraum umso besser, denn sie war immer etwas überfordert, wenn sie Geburtstag hatte, da man den ganzen Tag lang im Mittelpunkt stand.

In der großen Halle herrschte allerdings großer Tumult. Sie war ziemlich voll mit Schülern, einige davon hatten mittlerweile schon fertiggegessen. Als Lily an ihrem Stammplatz ankam, wurde sie von vielen mit einem Geburtstagswunsch begrüßt.

„Alles Gute zum Geburtstag, Lily!", beglückwünschte Hermine sie, ehe sie der Rothaarigen ein kleines Geschenk überreichte. Es war relativ dünn und hart, weshalb die Lehrertochter vermutete, dass es aus einem Buch bestand.

„Alles Gute!", sagten auch Harry und Ron, bevor auch sie ihr ein Geschenk überreichten. Es fühlte sich an wie Süßigkeiten, doch Lily wollte es noch nicht öffnen. Dafür war am Nachmittag genug Zeit. Deshalb steckte sie die Geschenke in ihre Schultasche, um sie nicht zu verlieren.

Plötzlich tippte ein Finger sie von hinten an, sodass sie erschrak. Schnell drehte sie sich um und erkannte zwei grinsende Rotschopfe. Die Weasley Zwillinge grinsten sie so an, als hätten sie etwas sehr Amüsierendes geplant. „Wir dachten", fing einer der zwei an, ehe der andere fortfuhr: „Dass es dieses Jahr noch keine richtige Party gab. Und da hatten wir die Idee...", der erste beendete den Satz: „Dass wir deinen Geburtstag feiern könnten."

Was? Wollten die Chaoszwillinge wirklich Lilys Geburtstag feiern? Sie kannten sich doch noch nicht mal richtig! Nur hin und wieder hatten sie bei Mahlzeiten geredet. Jetzt wollten sie eine Party für den Geburtstag der Snape schmeißen. „Nein! Ganz bestimmt nicht! Ich will nur eine Party mit meinen besten Freunden."

„Hast du das gehört, Fred? Die Kleine möchte keine große Geburtstagsparty!", meinte George mit einem verschmitzten Grinsen. Oh nein, was hatte er jetzt schon wieder vor?

„Oh, ich habe es gehört, George. Sie will nur mit ihren besten Freunden feiern. Aber dazu gehören wir nicht dazu", gespielt beleidigt legte Fred seine Hand übers Herz, „Also werden wir nicht feiern dürfen. Wie schade..."

„Ich will nicht mal eine richtige Party! Ich möchte einfach mit ein paar Freunden Zeit verbringen und ein bisschen feiern. Wehe ihr macht irgendetwas Großes daraus!", drohte sie ihnen, sodass die Zwillinge versuchen mussten, nicht zu lachen.

„Stell es dir doch nur vor. Der Gemeinschaftsraum geschmückt mit Girlanden. Viele Geschenke. Alle Gryffindors...", versuchte George sie zu überzeugen, doch Lily fiel ihm ins Wort.

„Die meisten Gryffindors mögen mich nicht mal, also kommen sie sowieso nicht", versuchte sie nun, den Zwillingen die Idee abzuschminken, „Übrigens, ich muss jetzt gehen, bald beginnt der Unterricht."

„Du hast doch noch nicht mal gegessen!", lachte einer der Zwillinge, sodass Lily sitzen blieb. Ja, sie hatte wirklich Hunger. Also gönnte sie sich einen leckeren Tost mit Marmelade, den sie im Nu verspeiste. Sie wollte einfach nicht mehr im Mittelpunkt stehen, es machte sie wahnsinnig. Wieso wollten Fred und George eine Party für sie schmeißen? Schließlich kannten sie die Snape kaum und, ob sie sie mochten, war auch ein Rätsel. Vielleicht wollten die Zwillinge sie auch einfach nur nerven.

Nachdem sie aufgegessen hatte, bat sie Ginny, mitzukommen. Sie wollte einfach raus aus der Menge an Schülern. Glücklicherweise stand Ginny auf und folgte Lily in die Eingangshalle.

„Ist das dein Ernst? Kennst du die Partys meiner Brüder? Als ich klein war, haben sie immer eine echt coole Geburtstagsparty für mich geschmissen. Sie haben das Haus immer sehr schön geschmückt und mit Hilfe von Mum einen Kuchen gebacken", erzählte Ginny und schien in ihren Erinnerungen gefangen, ehe sie fragte: „Oder magst du keine Geburtstage?"

„Doch, Geburtstage sind toll! Ich finde es einfach anstrengend, im Mittelpunkt zu stehen. Deshalb habe ich nie eine große Party gehabt. Immer nur mit Dad und Draco", seinen Namen auszusprechen verpasste ihr einen Stich mitten ins Herz, der ein kleines Loch hinterließ. Dieses Jahr war Lilys erster Geburtstag, den sie nicht mit Draco feiern konnte. Er hatte ihr noch nicht mal gratuliert. Wenn sie genau darüber nachdachte, hatte sie ihn nicht mal beim Frühstück gesehen. Vielleicht ging er ihr ja gezielt aus dem Weg. „Jedenfalls, dieses Jahr wollte ich dann nur mit dir, Amber, Vicky, Hermine, Harry und Ron den Nachmittag verbringen. Geschenke öffnen und so."

Komplett ungläubig schüttelte die Weasley ihren Kopf und meinte, dass das sich noch ändern würde. Es klang, als habe sie schon etwas geplant. Hoffentlich nichts Schlimmes.

„So, wir müssen jetzt sowieso zu Zauberkunst", versuchte Lily ihre Freundin abzulenken, was zum Glück funktionierte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Unterricht.

Aus irgendeinem Grund verging der Unterricht am heutigen Tag langsamer als zuvor. Sonst waren die Schulstunden immer relativ schnell geschafft, doch heute zog der Vormittag sich lang. Vielleicht lag es daran, dass sie in jedem Fach nur Theorie machten, vielleicht aber auch daran, dass Lily sich den Nachmittag herbeisehnte. Denn dann konnte sie mit ihrem Vater Zeit verbringen.

Nach den vier Schulstunden betrat sie endlich die große Halle und blickte sich nach Severus um. Wie immer saß er zwischen Madam Hooch und Professor Sinistra, die versuchten, mit ihm ein Gespräch aufzubauen. Es sah nicht unbedingt danach aus, dass der Zaubertrankmeister Lust auf ein Gespräch mit den zwei Lehrerinnen hatte.

Gut gelaunt ging Lily zu ihrem Vater, der sich sofort ihr zuwandte. „Hi, Dad, wollen wir dann nach dem Essen spazieren gehen?", fragte sie. An jedem ihrer Geburtstage waren sie eine kleine Runde im Wald gegangen, es war über die Jahre zu einer Art Tradition geworden.

„Gerne", antwortete er und sie machten sich aus, dass Lily ihn um zwei Uhr nachmittags von seinem Büro abholen würde. Noch eine dreiviertel Stunde.

Nachdem sie sich verabschiedet hatte, machte die Snape sich auf den Weg zu dem Gryffindor Tisch. Schließlich knurrte ihr Magen vor Hunger. Als sie sich neben Ginny niederließ, wurde sie auch schon von der Weasley gefragt, was sie heute Nachmittag jetzt machen wolle.

„Ich gehe um 14:00 Uhr mit Dad spazieren, also kann ich mit euch erst danach was machen. Wie wär's um 16:00 Uhr im Gemeinschaftsraum?", antwortete das Geburtstagskind.

„Klingt super", meinte Ginny und fügte noch hinzu, Lily könne dann endlich alle Geschenke öffnen.

Anscheinend hatten Fred und George dem Gespräch gelauscht, denn sie lehnten sich nun zu den zwei Erstklässlern rüber. Einer der zwei, die Snape konnte sie immer noch nicht unterscheiden, sagte: „Wir werden uns um alles kümmern, du musst nichts vorbereiten."

„Aber Wehe, ihr macht etwas Riesengroßes daraus! Wenn ihr die ganze Schule einlädt, dann bringe ich euch um!", drohte sie ihnen erneut, sodass die Zwillinge unschuldig ihre Hände hoben.

Fast eine dreiviertel Stunde später schlenderte die Elfjährige durch den dunklen Kerker zu dem Büro ihres Vaters. Zuvor hatte sie sich umgezogen, sie trug also nicht mehr ihre Schuluniform, sondern eine schwarze Jeans, einen roten Pulli und eine ebenso schwarze Steppjacke. An ihrem Geburtstag gab Lily sich mit ihrer Kleidung besonders viel Mühe.

Als sie an der Tür zum Büro ankam, wollte sie gerade klopfen, als sie allerdings eine Stimme, die nicht ihrem Vater gehörte, hörte. Es war die ruhige Stimme von Albus Dumbledore, der Worte sprach, die ganz und gar nicht zu dem ruhigen Ton passten. „Du musst es ihr sagen!", meinte er. Da Severus sich weigerte fügte er, immer noch in seinem seelenruhigen Ton, hinzu: „Je länger du wartest, desto mehr wird es ihr wehtun, wenn sie es erfährt."

„Ich... ich kann nicht", antwortete Severus verzweifelt, „Das kann ich ihr nicht antun. Sie würde mich hassen."

Redeten die zwei Lehrer gerade über Lily? Was war denn los? Was sollte sie wissen? War es so schlimm, dass ihr Vater es ihr nicht sagen wollte? All diese Fragen verwirrten das Mädchen, denn sie waren wie ein Rätsel. Ein Rätsel, welches, egal wie viel sich die Rothaarige darüber den Kopf zerbrach, nicht gelöst werden konnte.

Immer noch verwirrt klopfte Lily vorsichtig an, sodass von innen ein „Herein" ertönte. Die Tür knarzte, als sie sie öffnete, ehe sie den Raum betrat. Tatsächlich standen der Schulleiter und ihr Vater einander gegenüber, als ob sie gerade eine Diskussion gehabt hätten. Selbstverständlich tat Lily so, als habe sie diese nicht mitbekommen und begrüßte die zwei Lehrer freundlich. Kurz darauf verabschiedete sich Dumbledore und verließ den Raum, bevor der Lehrer für Zaubertränke seiner Tochter ein Geschenk überreichte.

Dankend öffnete sie es, wobei sie das Geschenkpapier zerriss, sodass es nichts mehr als kleine Papierfetzen war. Irgendwie auch schade, denn die Verpackung war wunderschön gewesen, sogar in Gryffindor Farben. Eine kleine, schwarze Box kam zum Vorschein, die Lily, vorsichtiger als zuvor, öffnete. Auf den ersten Blick, sah sie einfach nur schwarz. Doch dann griff sie hinein und merkte, dass die Box innen viel größer war. Darin spürte sie etwas weiches mit Federn. War es, was sie dachte?

Vorsichtig nahm sie das gefiederte Tier heraus und erkannte eine Eule. Ihre Federn besaßen ein schönes, dunkles Grau und ihre weit aufgerissenen Augen waren gelb. Lily konnte es kaum glauben, dass diese Eule ihr gehören sollte. Schon immer hatte sie sich so einen Vogel gewünscht, doch leider hatte sie bis jetzt noch keinen bekommen.

„Danke!", bedankte sie sich vor Freude strahlend, während sie ihr neues Haustier streichelte.

„Gerne", sagte der Zaubertrankmeister lächelnd, „Willst du sie gleich auf den Spaziergang mitnehmen?"

Fröhlich nickte die Gryffindor, ehe Vater und Tochter den Raum mit der Eule verließen. Während sie durch das Schloss spazierten, ernteten sie ein paar böse Blicke, denn fast niemand konnte den Lehrer für Zaubertränke leiden. Doch, nach Vorbild ihres Vaters, ignorierte Lily diese Blicke, bis sie endlich das Schloss verließen. Erstaunlicherweise flog die graue Eule ganz brav neben ihnen her, hin und wieder gab sie ein „Hoo-Hoo", von sich.

„Und, hast du schon viel mit deinen Freunden gefeiert?", wollte Severus wissen.

„Nicht wirklich", antwortete Lily, „Du weißt doch, dass ich nicht gerne viel feiere."

„Ich weiß. Aber ich habe vorhin die Weasleys, Potter, Frobisher, Wilkinson und Granger beladen mit Geschenken und sehr viel Dekoration gesehen", meinte er, jeden der Namen mit Hass aussprechend.

„Nein, oder? Ich habe ihnen gesagt, sie sollen nichts Großes daraus machen!", ärgerte Lily sich und schlug sich mit der Hand auf die Stirn. Wenn man nur einmal auf sie hören würde...

„Ich hätte mir nie vorstellen können, dass du deinen Geburtstag mit Menschen wie Pottah feierst", stellte er, nun etwas ernster als zuvor, fest.

„Hmm...", erwiderte das Geburtstagskind, „Harry, Hermine, Ron und Ginny sind extrem nett! Ich habe mit ihnen viel Spaß. Und auch mit Vicky und Amber."

Als Lilys Vater mit den Schultern zuckte, hätte sie eigentlich nicht weiterreden sollen. Meistens hieß ein Schulterzucken bei ihm nämlich, dass er nicht einverstanden war, sich aber nicht einmischen wollte. Trotzdem hatte sie noch eine Frage, die sie sehr interessierte. „Weißt du, wieso Harry und ich genau dieselbe Augenfarbe haben?"

Erstaunlicherweise konnte der Zaubertrankmeister ohne zu zögern antworten: „Das habe ich dir noch nie erzählt, tut mir echt leid. Deine Mutter war die Cousine von Harrys Mutter. Sie hatten beide grüne Augen und rote Haare."

War das, was Dumbledore in Severus' Büro so beschäftigt hatte? War das alles, was anscheinend so wehtuen sollte? Hoffentlich.

„Oh", brachte Lily heraus, als sie realisierte, dass sie die Großcousine von Harry Potter war. Was allerdings keinen Sinn machte, war der Hass ihres Vaters auf den Brillenträger. Schließlich waren sie verwandt. Aber für heute hatte sie ihren Vater genug durchlöchert.

Mittlerweile waren die beiden schon in dem Wald angekommen, wo es nach Laub roch. Ihr absoluter Lieblingsgeruch. Die Sonne schien durch die vielen Blätter und tauchte alles in ein schönes Gold ein. Man konnte den Hogwartswald mit Wäldern von Märchenbüchern vergleichen, so magisch schön war er.

Sie waren schon eine halbe Stunde spaziert und hatten über viel geredet, als Lily plötzlich ein neues Thema einfiel. „Hat Draco eigentlich irgendetwas gesagt? Also wegen meinem Geburtstag oder so?"

„Nein, eigentlich nicht. Streitet ihr euch etwa immer noch?", fragte er etwas perplex.

„Indirekt. Also wir streiten nicht, wir gehen einander einfach aus dem Weg", versuchte sie zu erklären.

„Ihr seid beide so Sturköpfe. Könntest du nicht einfach mit ihm reden?"

„Nein!", rief Lily, „Garantiert nicht! Er hat diesen Streit angefangen, also muss er ihn auch wieder beenden."

Etwas belustigt meinte ihr Vater, dass das genau war, was er meinte. Diese Sturheit, nicht miteinander zu reden.

Eine Stunde später beendeten die Snapes ihren Spaziergang, als sie vor dem Tor zu Hogwarts ankamen. Es war schön gewesen, wieder mal mit ihrem Vater Zeit zu verbringen. In letzter Zeit hatte Lily nämlich nicht viel mit ihm geredet, da sie die meiste Zeit mit ihren Freunden verbracht hatte.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schlug Severus vor, in Zukunft öfters einen Spaziergang zu machen. Damit sie sich öfters sahen.

„Super Idee!", meinte Lily, ehe sie sich von dem Zaubertrankmeister verabschiedete und sich mit ihrer Eule auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machte. Was hatten ihre Freunde wohl für sie geplant? Hoffentlich hatten sie nicht zu viele Menschen eingeladen.

Nachdem sie der fetten Dame das Passwort gegeben hatte, trat die Snape in den Gemeinschaftsraum ein. Fast hätte sie eine richtige Menschenmenge erwartet, doch das war zum Glück nicht Realität. Tatsächlich hatten ihre Freunde auf sie gehört, sodass nur Ginny, Amber, Vicky, Fred, George, Harry, Ron und Hermine im Gemeinschaftsraum auf sie warteten. Sie hatten den Raum mit ein paar Girlanden geschmückt, sodass es vor Freude warm um Lilys Herz wurde.

Sobald die Gryffindors das Geburtstagskind sahen sprangen sie auf und riefen im Chor: „Alles Gute zum Geburtstag!"

„Danke!", antwortete Lily grinsend und ging zu dem Kamin, um den sich all ihre Freunde niedergelassen hatten. Auch die Eule, welche sie nun Celia getauft hatte, flog ihr nach.

Sofort forderten ihre Freunde sie auf, ihre Geschenke zu öffnen. Von Ginny bekam sie eine Tasse, mit einer Gryffindor Schülerin, die immer abwechselnd Lumos und Nox zauberte. Es sah aus, als habe Ginny das Mädchen selbst auf die weiße Tasse gemalt und zum Bewegen gebracht. Hermine schenkte ihr ein Buch über eine Geschichte, die ihm neunzehnten Jahrhundert spielte. Fred, George und Ron gaben ihr einige Süßigkeiten, wie Schokofrösche und Bertie Botts Bohnen. Vicky schenkte ihr eine sehr schöne Feder und Amber ein neues Notizbuch.

Als letztes nahm sie Harrys Geschenk aus ihrer Schultasche, wo es immer noch war, und öffnete es. Es waren zwar wie erwartet Süßigkeiten dabei, doch auch ein kleiner Brief, wo stand, dass sie mal auf seinem Nimbus 2000 fliegen dürfe. Anscheinend hatte er sie mal im Flugunterricht gesehen, wobei sie sehr gut abgeschnitten hatte. Tatsächlich war Lily laut Madam Hooch eine der besten im Flugunterricht.

„Danke an euch alle!", bedankte sich Lily strahlend bei ihren Freunden. Nie hätte sie erwartet, dass sie so gute Freunde in Gryffindor, wo alle Vorurteile gegenüber ihr hatten, finden würde. Und dann noch Freunde, die sie genug mochten, um ihren Geburtstag perfekt zu machen.

An diesem Abend lachten sie noch viel, erzählten Sachen, die noch keiner über jemanden wusste und genossen die Zeit gemeinsam. Es war erst, als Lily kurz vor dem Einschlafen im Bett lag, als sie bemerkte, dass sie die Stimme heute nicht gehört hatte. War das ein gutes oder schlechtes Zeichen?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro