𝗸 𝗮 𝗽 𝗶 𝘁 𝗲 𝗹 𝟭𝟬

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Es war ein Morgen wie jeder andere, zumindest für die normalen Katzen des Clans. Abendpfote zählte nunmal leider aber nicht zu den normalen Katzen, wahrscheinlich hatte er das auch nie. Er war schon lange wach, lange bevor die Sonne überhaupt daran gedacht hatte, aufzugehen. Und jetzt saß er in seinem Bau und beobachtete die eigentlich gar nicht so rote Morgenröte. Er wandte seinen Blick von der Sonne ab und war jetzt fertig damit, alle Heilerkräuter wieder neu zu sortieren, zu stapeln und zu lernen. Er konnte also zum nächsten Teil seiner Routine übergehen. Wo Quellensprung verblieben war, blieb ihm ein Rätsel - aber so war es oft.

Also, der graue Schüler machte sich bereit, nahm sich noch eine Maus auf den Weg mit und ging dann - wie jeden Morgen seit der großen Versammlung - in den Wald. Er suchte sich seinen üblichen Lagerplatz zwischen drei Bäumen bei denen er seine gesammelten Kräuter trocken und sicher unter dem Laub aufbewahren konnte. Und dann ging er los. Der Kater stapfte mit seinen dünnen Beinen durch den Schnee, der ihm bis hoch zum Bauch ging. Es war selten, dass er überhaupt noch etwas nützliches hier fand, aber es war eben sein Tagesablauf und der Wald musste eben auf Kräuter untersucht werden.

...

Es war inzwischen schon Sonnenhoch, als Abendpfote das halbe Territorium abgesucht hatte. Nur unter einem Stein mit Schnee hatte er ein paar Sträucher gefunden, ansonsten nichts. Es war erschöpfend, trotz der Kälte fühlte sich sein Körper ganz heiß an. Ich sollte eine Pause machen. Sicher würde das Quellensprung nicht gefallen. Aber wenn er erschöpft war, konnte er ja auch nicht arbeiten. Der junge Kater legte sich seitlich auf einen glatten, runden Stein und schloss langsam, aber nur ganz langsam seine Augen. Und für einen kurzen Moment hatte er komplette Ruhe.

Für ein paar Augenblicke war es schön, einfach mal nichts tun zu müssen. Die große Versammlung war jetzt schon ein paar Sonnenaufgänge her und seit dem machte er jeden Tag das gleiche, von morgens bis abends. Aber das machen Heilerkatzen eben. Die SternenClan Kätzin hatte er seit einer Weile schon nicht mehr gesehen. Umso erschrockener war er, als Wurzelpelz genau neben ihm auftauchte und ihn mit ihrer Aura von glänzenden Sternen aus seiner Ruhe aufweckte.

„Hallo, Wurzelpelz." Langsam rollte er sich wieder zur Seite in den Schnee und stand auf.
„Abendpfote, was macht du? Du solltest Kräuter sammeln." Er traute sich kaum der Kätzin zu widersprechen, aber es rutschte ihm heraus. „Aber wir haben doch schon so viele Vorräte - ich denke das ist mehr als genug." „Abendpfote, du kannst nie wissen was am nächsten morgen kommt." Was sollte das jetzt heißen? „Du wirst früh genug erfahren. Von deiner Aufgabe. Von deiner Bestimmung, die wir für dich ausgewählt haben. Und jetzt mach weiter."

Er nickte ehrfürchtig und begann sich wieder Baum für Baum durch das Territorium zu arbeiten. Ob Quellensprung später da ist? Sie war momentan die ganze Zeit weg. Wozu wusste er nicht, aber sie stellte ihm immer komische Fragen. Ob er Träume hatte, ob er irgendetwas sah - ob er von 'der Zukunft' wusste.

Weiter ging er durch den Wald, bis er auf einmal einen braunen Pelz zwischen dem kalten weiß und dem grün der Bäume vor sich entdeckte. Schnell drehte er sich um um nachzuschauen, aber schon war er weg. „Du bist auf der richtigen Pfotenspur", hörte er Wurzelpelz sagen bevor auch die SternenClan Kriegerin sich wieder zurück in den Himmel begab. Also gut, er fing an die Pfotenabdrücke im Schnee zu verfolgen. Immer weiter und weiter und so leise wie möglich. Wer treibt sich jetzt allein draußen rum? Vielleicht eine Katze zum Jagen, aber wieso dann Wurzelpelz' Anmerkung? Wie auch immer, er folgte der Spur weiter in den Wald, den er inzwischen durch seine morgendlichen Patrouillen in und auswendig kannte, und es ging in Richtung ErdClan Grenze. Wahrscheinlich könnte er die Katze durch das Riechen identifizieren, aber seine Nase war nun leider nicht die Beste und... naja so gut kannte er seine Clangefährten jetzt auch nicht um sie zu erkennen.

Wie auch immer, er konnte den braunen Pelz der Katze jetzt sehen und erkannte, dass es Nadelpelz war - was machte der junge Krieger so nah an der Grenze? Noch hatte er Abendpfote dank seinem hellgrauen Fell und seiner Größe noch nicht bemerkt und Abendpfote wollte nicht, dass eine der wenigen Eindrücke von ihm daraus bestand, das er Katzen hinterher schnüffelte. Er bemühte sich immer auf gutem Abstand zu bleiben, als Nadelpelz auf einmal stehen blieb.

„Seid ihr da?", ertönte die eher höhere Stimme des jungen Katers. Seine Stimme schien aber doch ein bisschen gedämpft und er schaute sich um, um festzustellen, dass keine Katze in der Nähe war. Schnell duckte Abendpfote sich.

„Das Wooort!", rief eine jüngere Stimme zurück. Da ist eine andere Katze!

Sichtlich genervt seufzte der Kater.
„Mondflaum?"

„Perfekt. Jetzt wissen wir, dass du es bist."
„Ihr hättet es auch schon davor- Ach egal."

Der Kater ging durch die Büsche und verschwand im Schnee. Abendpfote war komplett still, er wusste nicht was er jetzt machen sollte. Er wollte nicht weitergehen, er hatte viel zu große Angst. Aber ich muss. Der SternenClan hat es gesagt. Sie erwarten es von mir.

Also, er atmete tief ein und bewegte sich auf die Büsche zu. Kurz bevor er durchgehen würde, hielt er nochmal an. Was würde er überhaupt machen, wenn er da war? Was war überhaupt sein Ziel?

Bevor er sich es überlegen konnte, stolperte er in einem eher uneleganten Bogen direkt auf den kalten Boden.

...

Es dauerte ein paar Momente bis Abendpfote wieder seine Augen aufmachte. Er blinzelte kurz, schloss seine Augen dann aber schnell wieder. Sehe ich doppelt? Da waren nicht nur Nadelpelz und die ominöse andere Katze, da waren auch zwei weitere.

„Na wen haben wir den hie-" „Abendpfote!", hörte er Nadelpelz. „Du kennst den?" „Natürlich tut er das!", hörte er eine andere Stimme. „Hey, lass mich doch!"

„Abendpfote, geht es dir gut?" Nadelpelz half ihm auf. Stumm nickte er. Seine Beine taten nur ein bisschen weh.
„Fallpfote, Aprikosenpfote, Fuchspfote, das ich unser Heilerschüler, Abendpfote."
„Sag ihm halt gleich alle unsere Namen, damit er uns verraten kann." Sie sind alle noch Schüler? Ein bisschen älter als er sahen sie aber trotzdem aus. Seine Augen waren immer noch verwirrt, aber er konnte definitiv die braun-fuchsrote Kätzin erkennen, die vorhin gerufen hatte und ein Schüler, der gesprenkeltes, schildpattfarbenes, langes Fell hatte.

„Seid mal leise, er ist ein Heiler, vielleicht ist es ja gar kein Zufall dass er hier ist!" „Ja, es ist auch kein Zufall, weil er uns NACHSPIONIERT hat!", rief die rote, die wohl Fuchspfote heißen musste.
„Schhhh-" Sie mögen mich jetzt schon nicht...

Abendpfote hatte sich jetzt hingesetzt. „Nadelpfote, wer sind die?", flüsterte er verwirrt.
„Wir,", Fuchspfote räusperte sich „sind die Auserwählten!" „Auserwählte?" Seine Augen weiteten sich. Hat Wurzelpelz nicht auch davon gesprochen?

„Weißt du... irgendwas?" Zum ersten mal gab die schwarze Kätzin etwas von sich. Er nickte und rappelte sich auf. „Für was seid ihr den auserwählt?"
„Um ehrlich zu sein... wissen wir das auch nicht so genau.", miaute Nadelpelz, der sofort von den anderen gestoppt wurde. „Weißt du von den Tierspuren aus dem ErdClan?" Er nickte. Bei der großen Versammlung hat Eichenstern davon erzählt.

Tief atmete der Heilerschüler ein.
„Ich glaube ich bin auch auserwählt."

„Sicher?", miaute der andere. „Wir haben nämlich alle Zeichen erhalten, also wenn du nur glaubst-" „Ich bin mir sicher!", rief er. Das meinte Wurzelpelz also.

„Gut", die schwarze Schülerin sprach wieder. „Wir müssen herausfinden, was passiert ist." Irgendwo in sich fragte Abendpfote sich, wieso man für nur ein paar kleine Tierspuren gleich Auserwählte brauchte, aber er war sich sicher, dass es eine Erklärung geben würde.

Sie schaute wieder Nadelpelz an. „Tut uns übrigens Leid, dass wir am Tag nach der Versammlung nicht da sein konnten." Der gesprenkelte Kater, der wahrscheinlich Aprikosenpfote war, fügte noch „Mussten mit unseren Mentoren jagen gehen", hinzu.

Um die ganzen Informationen noch mal zusammenzufassen und mehr herauszufinden, sagte er nochmals „Also, ihr seid Auserwählte. Ihr wurdet vom SternenClan erwählt um die Sache mit den Spuren zu klären und ihr trefft euch immer an dieser Stelle."

Aprikosenpfote nickte. „Aber erzähl es niemandem. Sie würden uns sicher verbieten uns zu treffen." Er nickte. Ich bin also wirklich etwas Besonderes. So wie Quellensprung es mir immer gesagt hatte.

...

Die fünf Katzen redeten und kamen aber nicht wirklich zu irgendeinem Ergebnis. Die drei LuftClan Schüler erzählten die ganze Zeit von ihrem Kriegertraining und Nadelpelz schien nicht wirklich irgendetwas zu sagen. Als es dann anfing dunkler zu werden teilten sie sich wieder. Abendpfote war komplett eingefroren, sein ganzer Pelz war kalt.

Im Lager rannte Quellensprung auf ihn zu. „Wo bist du gewesen? Ich hätte dich hier gebraucht!"
Er kauerte sich hin. „Es tut mir so Leid, ich..." Er fühlte sich schlecht, auch wenn er wusste, dass es nicht seine Schuld war.
„Abendpfote, du musst jetzt endlich auf mich hören und eine richtige Heilerkatze sein! Du hast ja keine Ahnung was auf uns zukommt. Du wirst härter arbeiten müssen."
„Ich", fing er an, traf dann aber Nadelpelz Blick und wusste, dass er nichts erzählen durfte.
„Ja, Quellensprung."

Mit gesenktem Kopf tappte er in sein Nest und ließ sich fallen. Er war erschöpft. Er brauchte Schlaf.
Kurz bevor ihm seine Lieder zufielen, dachte er noch mal über alles nach. Die Auserwählten, die Spuren, er selbst.
Was wird nur passieren?

Weiteres Kapitel - das nächste kommt (hoffentlich) auch heute.

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