ᴏɴᴇ

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Es war eine Unverschämtheit, was am Montagnachmittag geschah. An diesem Tag war Cecilys Beerdigung angesetzt. Eine Beisetzung ohne Leiche, was man durch und durch vertuschen wollte, indem man dennoch einen Sarg zum Familiengrab trug. In schwarzer Trauerkleidung und bedrückter Miene stand die Mutter der Hernandezzwillinge mit ihrem Lebensgefährten am Friedhof. Die ganze Verwandtschaft war gekommen, alle außer Piper.
Sie hatte es erst am frühen Morgen erfahren. Ihre Freunde waren nicht zur Beerdigung eingeladen. Offiziell hieß es, man wolle "im kleinen Kreis" trauern, doch in Wahrheit wusste jeder, dass man den Abschaum der Stadt schlichtweg nicht dabei haben wollte. Und alle konnten es verstehen. Was hatten Schlampen, Junkies und Drogendealer auf einer Beerdigung wie dieser zu suchen?

Doch Piper hatte sich gehörig gewehrt. Wenn ihre Freunde nicht kommen durften, kam sie auch nicht - und deshalb war es pures Glück, dass man vom Dach des Internats aus einen perfekten Blick auf den im Nebel versunkenen Friedhof hatte.
Alkohol wurde gekauft und Harry besorgte das beste Gras, das er hatte - und dann setzte man sich oben zusammen und beobachtete die falsche Trauergemeinde, man lauschte den Worten des Priesters, bis Piper die Musik auf volle Lautstärke drehte und damit wohl alles übertönte, was es zu hören gab. Der Nachmittag verstrich, und zu später Stunde saßen die Freunde noch immer auf dem Dach, kichernd, weinend und sturzbetrunken.

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