-~34~- Ich möchte es dir schenken

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Milde TW: Andeutung von Sucht
(gilt auch noch im nächsten Kapitel)
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,,Liv!"

Schlagartig öffnete ich die Augen und schnappte nach Luft.
John stand über mich gebeugt und sah besorgt auf mich herab.
Irritiert sah ich mich im Raum um. Ich war immer noch im Hotelzimmer, in meinem Bett. Ich fasste vorsichtig an meinen Hals, doch ich spürte keine Schmerzen.
,,Ist alles in Ordnung?", fragte John.

Ich sah neben mich und erblickte Sherlock, der auf der Kante seines Bettes saß und mich beobachtete. Seine Locken waren vom Schlafen plattgedrückt, aber ansonsten schien es ihm gutzugehen. Zumindest ließ das der fehlende Blutfleck auf seinem Hemd erahnen.
Erleichtert atmete ich aus und antwortete dann John: ,,Ja, mir geht es gut."
,,Du hast gezittert und geschrien", erklärte mir John und hielt mir ein Glas Wasser entgegen, das ich dankbar annahm. Jetzt machten sich auch die Kopfschmerzen bemerkbar.
,,Ja, ich... habe schlecht geträumt", antwortete ich immer noch etwas abwesend. Ich konnte den Blick von Sherlock nicht abwenden. Am liebsten hätte ich ihn für den Rest meines Lebens angesehen.

,,Ich hatte auch Albträume", sagte Sherlock. ,,Ich nehme an, dass es die Mischung aus dem Likör und den Drogen war."
,,Lass uns das nie wieder machen", erwiderte ich und ein Schmunzeln stahl sich auf Sherlocks Lippen.
,,Einverstanden."

,,Wir fahren heute zurück nach London", erklärte John und unterbrach damit Sherlocks und meinen Blickkontakt, da er die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich nahm einen Schluck von meinem Wasser.
,,Wie lange haben wir denn geschlafen?", wollte ich wissen.
,,Du etwa vierzehn Stunden. Sherlock war schon etwas eher wach", erwiderte der Arzt.
,,Und wissen wir schon etwas über den Hotelbesitzer?", fragte ich dann.
,,Das Hotel gehört einer Holding, deren Sitz in Spanien liegt. Die Firmenstrukturen sind ziemlich verwoben. Ich muss mich erst länger damit auseinandersetzen", antwortete Sherlock und ich nickte verstehend.

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Als Sherlock und ich vor dem Hotel auf unser Taxi warteten, während John uns an der Rezeption auscheckte, kam in mir wieder die Sorge hoch, dass das, was Owens gesagt hatte, noch nicht in meinem Albtraum verwirklicht worden war.
,,Ich komme und hole dich." Der Satz ging mir wieder und wieder durch den Kopf, sodass er mich fast zur Paranoia trieb. Im Augenwinkel sah ich eine Person und ich blickte reflexartig in ihre Richtung, jedoch war es nur ein Angestellter, der die Blumen auf den Fensterbrettern wässerte.
Sherlock legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. Ich sah zurück zu ihm und er begann in seiner Jackentasche zu kramen.
,,Bevor wir dich gefunden haben", begann er langsam, ,,habe ich ein Geschenk des Königs von Belgien erhalten. Ich hatte ihm vor einigen Wochen bei einer seiner Staatsangelegenheiten geholfen..."
Schließlich zog er ein silbernes Taschenmesser aus seiner Manteltasche. ,,Tatsächlich ein Geschenk, das ich nicht als sinnfrei betrachtet hatte." Er sah es eine Weile an und drehte es in seiner Hand. ,,Ich möchte es dir schenken."
Er hob seinen Blick wieder uns sah mir in die Augen. ,,Ich weiß, dass du Angst hast. Ich gehe nicht davon aus, dass du den Umgang mit Feuerwaffen beherrschst, aber für den Notfall ist ein Messer-"
Ich küsste ihn kurz, ohne darauf zu achten, wer uns hätte sehen können.
,,Danke", flüsterte ich dann. Er legte mir das Klappmesser vorsichtig in die Hand und lächelte schmal.
In diesem Moment kam John wieder und ich ließ das Messer in meiner Jackentasche verschwinden.

Sobald das Taxi kam, luden wir unsere Koffer ein und fuhren zurück nach London. Die meiste Zeit unterhielt ich mich mit John oder dem Taxifahrer, denn Sherlock war mal wieder tief in seinem Wettcomputer vertieft. Ich hatte inzwischen die Übersicht verloren, was er damit machte, aber es schien äußerst wichtig zu sein, da er sich die gesamte Fahrt damit beschäftigte.

Ich atmete erleichtert aus, als wir endlich wieder in der 221B waren und uns Mrs. Hudson begrüßte.
,,Ach Gott, Kindchen, was sie mit dir gemacht haben... Ich mache dir jetzt erstmal schnell einen Tee", sagte die ältere Dame, sobald sie mich erblickte.
,,Als würde es ein Aufguss mit uninteressanten Pflanzenteilen wieder gut machen", schnaubte Sherlock abwertend, als er an Mrs. Hudson und mir vorbei ging.
,,Sherlock", ermahnte ich ihn sanft und er rollte mit den Augen, ging dann aber die Treppe hoch und ließ uns allein.

Bei der Tasse Tee erzählte ich Mrs. Hudson grob, was in Cardiff passiert war, allerdings ließ ich einige uninteressante Details aus. Die ältere Dame war sichtlich erschüttert über die Ereignisse und schwor mir, meinen Entführer eigenhändig kalt zu stellen.

Nachdem ich mich bedankt und verabschiedet hatte, ging ich hoch, in Sherlocks und Johns Wohnung. John stand in der Küche und schien irgendetwas zu kochen, Sherlock lag auf dem Sofa und starrte wieder in seinen silbernen Wettcomputer.
,,Hast du nichts besseres zu tun, als das?", neckte ich ihn, jedoch brummte er nur zustimmungslos und drehte sich von mir weg.

Da sollte doch mal einer diesen Mann verstehen. Seine Laune war deutlich schlechter, wenn er sich mit diesem Gerät beschäftigte. In den letzten Tagen war es zwar nicht so intensiv gewesen, aber das hatte er heute problemlos wieder herausgeholt.
Ich schüttelte verständnislos den Kopf und gesellte mich zu John in die Küche.

Er schenkte mir ein Lächeln als er sah, dass ich ihm helfen wollte und reichte mir eine Paprika.
,,Kannst du die bitte schneiden?"
,,Klar", antwortete ich ohne zu zögern und nahm mir ein Messer und ein Schneidebrett aus dem Kasten.

,,Also... Du und Sherlock...?", begann John vorsichtig und ich spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss.
,,Ich habe euch Küssen gesehen, als ihr auf das Taxi gewartet habt...", fuhr er fort.
,,Ja ich... Wir... Es hat noch nicht wirklich einen Namen", gab ich ehrlich zu und konzentrierte mich darauf, mir nicht in die Finger zu schneiden.
,,Ich freue mich für euch. Sherlock ist... schwierig, aber der wertvollste Freund, den ich habe. Du tust ihm gut. Ich bin froh, dass er sich für dich entschieden hat", sprach John weiter.
,,Danke", erwiderte ich aufrichtig und lächelte ihm schüchtern zu.

Die Worte wogen schwer in meinem Gewissen, besonders nach dem Traum, den ich diese Nacht gehabt hatte.
Die Tatsache, dass John der Meinung war, dass ich seinem besten Freund gut tat, erleichterte mich auf eine Art und Weise. Er hatte ausgesprochen, was die ganze Zeit zwischen uns allen im Raum stand: Nicht nur das Cylen hatte Sherlock verändert.

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