Kapitel 1

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Amélia's Sicht

Ich lief über die Straße und direkt zum Parkplatz, auf dem Alec mit einem geschockten Gesichtsausdruck stand und auf die Stelle starrte, auf der ich nur wenige Minuten davor stand. Ein Meter vor ihm blieb ich stehen und sah ihn unsicher an. „Ich versteh nicht... Amélia... Was bist du?!" wollte er wissen und ließ den Abstand bestehen. „Ich bin das, was ihr Menschen Gestaltwandler nennt, aber wir bevorzugen den Begriff Springer." murmelte ich und senkte den Blick. „Und was bedeutet das?" fragte Alec weiter und ich biss mir unbehaglich auf die Unterlippe. „Können wir das daheim klären?" bat ich leise und sah wieder zu ihm hoch.

Er zögerte einen Moment, dann nickte er und nahm mich plötzlich in den Arm. Etwas überrumpelt blieb ich wie erstarrt stehen und genoss Alec's Nähe. „Ich hätte es dir früher sagen sollen. Ich hätte es dir in aller Ruhe erklären sollen und nicht so kurz, nachdem einer meiner Artgefährten sich meine beste Freundin geschnappt hat. Es tut mir leid." murmelte ich, immer noch in seinen Armen. „Ich verstehe das, mach dir keine überflüssigen Gedanken darüber. Hauptsache, du sagst mir jetzt alles." meinte er und ich glaubte meinen Ohren kaum. „Was? Du bist nicht sauer... oder hast Angst vor mir?" fragte ich erstaunt und löste mich von ihm.

„Gibt es dazu denn einen Grund?" konterte Alec mit einem breiten Grinsen. „Könnte sein. Wenn ich die Kontrolle verliere, dann kann ich für nichts garantieren. Besonders schwierig ist es, wenn ich eifersüchtig, wütend oder traurig bin." murmelte ich. „Da werden wir uns schon was einfallen lassen." meine Alec, hob mein Kinn an und küsste mich sanft auf die Lippen. Ich seufzte erleichtert und erwiderte den Kuss einen Moment, dann hörte ich Lucy, die laut mit Kaleb stritt und auf uns zu kam. Als sie mich sah, hielt sie nur einen Moment inne, bevor sie auf mich zu kam und sich laut beschwerte.

„Und du, Amélia! Wie kannst du es wagen mir all die Jahre so etwas wichtiges vor zu enthalten?!" sagte sie meiner Meinung nach viel zu laut. Ich sah verunsichert zu Kaleb, dessen Blick aber nur ein Spiegelbild meines eigenen war. „Lucy, du bist hier nicht die einzige, die keine Ahnung hatte, also halt den Mund und lass uns wo hingehen, wo die beiden uns alles erklären können." griff da zum Glück Alec ein und ich sah ihn dankbar an. Meine Freundin sah uns nochmal kritisch an, dann seufzte sie und nickte zustimmend.

„In Ordnung, aber wehe ihr versucht nur, mich aus dem Weg zu räumen." Ich sah Bestürzung in Kaleb's Augen, hielt ihn aber davon ab, etwas zu sagen. „Werden wir nicht. Es ist sehr schwierig für Springer, sich zu verlieben." erklärte ich und sah Alec vielsagend an. „Ach ja? Das mit Sam hat aber ziemlich verliebt ausgesehen." meinte Lucy angriffslustig. „Du weißt genau, dass das nicht stimmt!" sagte ich ein Stückchen zu scharf und Kaleb legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.

Ich atmete tief durch, wandte mich ab und stieg dann wieder ins Auto auf die Rückbank. Alec zögerte kurz, dann ließ er die anderen beiden alleine und kam zu mir. „Alles in Ordnung?" fragte er vorsichtig und rückte dicht an mich heran. Ich nickte nur und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. „Oh, Am. Komm her." sagte Alec sanft und zog mich in seine Arme. Erleichtert, dass es ihm wirklich nichts ausmachte, was ich war, kuschelte ich mich an seine Schulter.

„Ich hatte solche Angst, dass du so reagierst, wie Lucy." schniefte ich und ballte die Hände zu Fäusten. „Dachte ich mir schon, aber das werde ich nicht. Du bist mir viel zu wichtig, als dass ich, jetzt wo du endlich mein bist, dich wieder los lassen kann. Du bist meine Eine, Amélia." erklärte er und ich konnte einfach nicht anders. Ich zog ihn bestimmt zu mir herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Er entspannte sich unter meiner Berührung und erwiderte den Kuss. Das war die Bestätigung, die ich braucht. Jetzt war ich mir sicher, dass er akzeptierte, was ich war.

Ich löste mich wieder von ihm und schmiegte mich an seine Brust. „Gemeinsam kriegen wir alles hin." versicherte meine große Liebe und zog mich restlich auf seinen Schoß. „Ja... " murmelte ich, dann wurde plötzlich alles um mich herum schwarz und ich hörte nur noch, wie Alec erschrocken nach Kaleb rief, dann war ich weg...

... als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich auf einem weißen Himmelbett und starrte direkt in den blauen Himmel über mir. Ich wusste sofort, dass es ein Traum. Ich hatte schon öfter von diesem Ort geträumt, nur war jedes mal Alec neben mir im Bett. Jetzt jedoch war ich alleine auf dieser Insel. Langsam stieg ich aus dem Bett und sah an mir herunter. Dasselbe Spitzenkleid, wie in den Träumen davor. Leicht verwirrt sah ich mich um, ich meine, was hat ein Traum für einen Sinn, wenn man wusste, dass es ein Traum war und offensichtlich ganz alleine dort herum geistern sollte?

Ich lief einfach mal über den feinen, weißen Sand zum klaren Wasser des grünlich schimmerndes Meeres. Sanft umspielte das warme Nass meine Knöchel und ich sah mich wieder um. Immer noch keine Person zu sehen. Seufzend setzte ich mich in den feuchten Sand. Das Kleid war mir jetzt erstmal egal. Schließlich war das nur ein ziemlich dämlicher Traum und ich steckte wohl hier fest. Ich malte Kreise in den Sand und überlegte, wieso ich nur hier war...

Ich wusste genau, dass es helllichter Tag war und Alec eben erfahren hatte, dass ich eine Springerin war... eine sehr mächtige sogar, nur hatte ich vor, ihm das noch eine Weile vor zu enthalten. „Amélia?" schreckte mich da eine tiefe, weibliche Stimme auf. Erschrocken sprang ich auf und drehte mich zu der Frau hinter mir um. „Wer bist du?!" fragte ich alarmiert und musterte sie genau. Sie hatte schwarze Haare und... ich glaub, ich seh nicht richtig... hellblaue, fast weiße Augen mit einer weißen Pupille.

Ein freundliches Lächeln umspielte ihre Lippen und sie war einen Kopf kleiner als ich. Trotzdem wirkte sie bedrohlich und ich bekam bei ihrem Anblick Angst. „Mein Name ist Dorin und ich muss mit dir reden." antwortete sie schließlich mit ihrer geisterhaften Stimme und machte einen Schritt auf mich zu. Schnell wich ich einen Schritt zurück und ihr Lächeln verrutschte kurz. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, Kind." meinte sie und ich wich schnell noch einen Schritt zurück.

Ich meine, wie viele Horrorfilme beinhalten diesen Satz und danach ist die angesprochene Person tot? „Wieso soll ich dir trauen? Und woher soll ich wissen, dass du nicht einfach ein Produkt meiner Fantasie bist?" fragte ich misstrauisch und ihr Lächeln wurde wieder breiter. „Das kannst du nicht wissen, aber dein Instinkt wird dir sagen, dass ich echt und gefährlich bin." meinte sie und legte den Kopf leicht schief, was sie noch gruseliger machte. „Das stimmt." sagte ich und musterte sie wieder. Ihre Porzellan ähnliche Haut war leicht durchscheinend, was sie noch mehr nach einen Geist aussehen ließ.

„Was bist du?" wollte ich jetzt wissen und reckte trotzig das Kinn. Ich wollte meine Angst nicht mehr zeigen. Es reichte mir schon, dass sie nicht aufhörte so dämlich zu grinsen. „Eine Springerin, genau wie du. Mit einem Unterschied... ich wurde meiner Gesichter beraubt und habe seit dem andere Fähigkeiten. Solche wie mich, nennt man Wächter." Geschockt starrte ich Dorin an. „Wie geht das?!" keuchte ich und wäre fast nach hinten gestolpert, aber das Wasser, dass mir mittlerweile bis zu den Knien ging, hielt mich aufrecht.

Dorin's Lächeln wurde versöhnlich und sie sah auf den Boden. „Das können sehr mächtige Springer... wie deine Mutter eine war. Sie hat mit meiner Einverständnis meine Gesichter genommen." redete sie drauf los und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Was? Meine Mutter hat dir das angetan?!.. und du hast es auch noch zugelassen? Wieso das?!" wollte ich wissen und Dorin lachte leise. „Damals war deine Mutter im neunten Monat mit dir schwanger. Ich hatte nur noch ein Gesicht, dann wäre ich zu Staub zerfallen, sie jedoch hat sich geopfert und mich unsterblich gemacht, indem sie mein Gesicht nahm. Ihre Bedingung war, dass ich mich um dich kümmere, wenn der Mann, den sie für dich als Vater gesucht hatte, dich nicht beschützen konnte." erklärte sie und neue Fragen schwirrten in meinem Kopf.

Ich ordnete meine Gedanken kurz, dann stellte ich langsam drei Fragen „Okay. Wieso hat meine Mutter sich geopfert, was ist mit meinem Vater und wie bist du in meinen Traum gekommen?" „Ich hatte ja meine neuen Fähigkeiten erwähnt. Die lassen mich in deinem Traum wandeln. Dein Vater ist von der Bildfläche verschwunden und deine Mutter hat sich geopfert, weil sie eigentlich unsterblich war. Deine Familie ist besonders, Amélia." erklärte die Wächterin und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Meine Mutter war unsterblich und meine Familie besonders?

Etwas überfordert starrte ich nur auf das Wasser. Nach kurzem Zögern hob ich meinen Blick wieder zu Dorin. „Wie meinst du das? Meine Familie ist besonders?" wollte ich wissen und watete langsam aus dem Meer an der Wächterin vorbei. „Ja. Du gehörst einer der beiden Königsfamilien an." meinte sie und ich kam nicht mehr mit. „Königsfamilien?" fragte ich komplett verwirrt. „Ja. Es gibt eine menschliche Königsfamilie und eine unter uns. Seit Jahrtausenden werden die Nachkommen der beiden Familien miteinander verheiratet, um den Frieden zu wahren."

Jetzt war ich total baff und ließ mich einfach in den Sand plumpen. „Ich soll verheiratet werden?" war meine erste Reaktion. Das ging nicht. Ich liebte Alec. Ich würde nie einen anderen wollen. Ich würde mich weigern. Ich würde einfach davon laufen.Ich würde... Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Dorin laut zu Lachen anfing. „Nein. Da du in der Menschen-Welt aufgewachsen bist, hat man beschlossen, die Tradition zu brechen und deinen Bruder verheiratet." erklärte sie.

Ich bedeckte mein Gesicht mit den Händen. Man, war das alles verwirrend. „Ich habe einen Bruder?" seufzte ich und merkte, wie ich abblockte. Das alles wurde mir zu viel. „Ja. Er ist drei Jahre älter, als du. Ich wurde von deiner Tante geschickt, um dich nach Hause zu holen." „Nein!" sagte ich sofort und die Wächterin schien verunsichert. „Ich werde nicht gehen!" knurrte ich und schon war meine Wut übermächtig. Ich würde jeden Moment in ein anders Gesicht springen!

Diesmal war Dorin diejenige, die zurück wich. „Beruhige dich bitte, Amélia... wir wissen beide, dass Wut keine Probleme löst. Du bist die Erbin deiner Mutter, die Erbin der tausend Gesichter, du musst zurück kommen!" redete die Wächterin auf mich ein, aber mir war egal, was sie wollte. „Ich werde bei meinen Freunden und meinem Geliebten bleiben!" fauchte ich sie an und sie sah betrübt zu Boden. „Deinen Geliebten könntest du mitnehmen! Menschen sind immer bei uns willkommen. Er weiß doch sicher von uns." meinte sie und ich seufzte geschlagen.

„Ja, er weiß, was ich bin, aber erst seit heute und ich werde trotzdem nicht gehen. Kaleb braucht mich!" brummte ich und fixierte sie böse. Wieso verstand sie nicht, dass ich nicht von zu Hause weg wollte?! „Amélia! Ich bitte dich! Bist du nicht ein kleinen wenig auf deine wahre Familie neugierig?" fauchte Dorin schon fast. Jetzt verlor sie auch gleich die Beherrschung und würde bestimmt anfangen zu schreien. „Es gibt doch sowieso kaum noch Springer!" rief ich genervt und sie Lachte sarkastisch auf.

Sie sah mich wissend an und es brachte mein Blut nur noch mehr zum kochen. Sie sollte gefälligst mit der Sprache raus rücken! „Das glaubst auch nur du. Es gibt tausende von uns. Die von denen du denkst, dass sie die einzigen Springer sind, sind nur diejenigen, die entweder von unserer Gesellschaft ausgestoßen wurden oder wie in deinem und Kaleb's Fall, von Menschen aufgezogen wurden. Kaleb ist so wie du aus einer sehr mächtigen Familie. Zwar nicht aus der Königsfamilie, aber aus einer mit einem sehr hohem adeligen Ansehen!" meinte sie und plötzlich verschwamm sie vor mir.

Verwirrt sah ich mich um. Die ganze Insel fing an, sich aufzulösen. „Was passiert hier?!" fragte ich alarmiert und sprang auf. „Du wachst auf... Ich werde dich heute Abend noch einmal kontaktieren. Denke bitte darüber nach! Deine Familie will dich kennen lernen." seufzte Dorin und verschwamm immer mehr. „Ich werde bei meinen Freunden bleiben." erklärte ich nochmal, dann wurde wieder alles um mich herum schwarz...

... ich fuhr hoch und knallte direkt mit jemanden zusammen, der sich anscheinend über mich gebeugt hatte. „Au. Am, du hast ja total den Dickschädel!" beschwerte sich Alec und hielt sich den Kopf. Ich wurde leicht rot und hielt mir ebenfalls die Stelle, an der wir zusammengestoßen waren. „Tut mir leid." murmelte ich und sah mich um. Ich saß auf Alec's Bett und dieser, Kaleb und Lucy standen wie Lemminge daneben. „Wie lange war ich weg und wieso sind wir bei Alec und nicht in meinem Haus?" fragte ich und sah dabei Kaleb an, mit dem ich ganz dringend reden musste.

Mein Artgefährte, einer von tausenden, wie ich eben erfahren hatte, zog die Nase kraus und sah dann vielsagend zu Lucy. „Nicht ihr Ernst?!" brummte ich und bekam einen warnenden Blick von meinem Artgefährten und einen fragenden von den anderen beiden. „Lucy, ich bitte dich! Wir sind nicht gefährlich!" seufzte ich und ließ mich wieder in den Kissenberg auf Alec's Bett sinken. „Man kann ja nie wissen." murmelte meine beste Freundin. „Da hast du Recht, aber wer sagt, dass du dann bei Alec sicher wärst?" meinte ich kichernd und sie lächelte ebenfalls. „Stimmt." grinste sie und schien sich wieder beruhigt zu haben.

„Wie geht es dir?" unterbrach mich da Alec besorgt und setzte sich neben mich auf sein Bett. „Ganz gut. Ich... weiß nicht. Irgendwie fühl ich mich zu gut... " grummelte ich und legt meinen Kopf auf seine Schulter. Ich fühlte mich so erholt. War das vielleicht Dorin's Verdienst oder einfach das Schlaf? „Naja, du hast ewig geschlafen. Es ist schon Mittag." meinte Alec und strich mir sanft über den Hinterkopf. „Hm... " machte ich nachdenklich und wollte am liebsten wieder schlafen.

Leider würde das nichts werden, denn schon hatte Lucy eine brillante Idee. Bitte beachtet den Sarkasmus. „Wie wär's, wenn wir runter ins Wohnzimmer gehen und ihr uns endlich erklärt, was ihr genau seit...?" meinte sie und ich spürte, wie Alec sich leicht anspannte. „Ich glaube, Am sollte sich noch etwas ausruhen! Sie ist einfach so zusammengebrochen." erklärte er entschlossen, aber ich wusste, dass Lucy Recht hatte. Sie sollten erfahren, was wir waren. „Nein. Kaleb und Lucy, ihr geht schon mal runter. Wir kommen gleich nach. Ich brauch nur noch einen Moment mit Alec." erklärte ich und lächelte meine besten Freunde an.


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