Acht Stunden.

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

,,Sind sie noch immer nicht fertig?", fragte Jin leise und sein Kopf war noch immer gesenkt, seine Tränen getrocknet. Ich antwortete nicht, nickte nur einmal leicht und Jin schien auch nicht wirklich viel mehr erwartet zu haben.

Der Koch hob kurz seinen Kopf und seufzte frustriert, während die fünf Jungs noch immer fleißig den Laden auseinander nahmen und teuer aussehende Dinge entwendeten. Bei Schmuck konnte man aber auch nicht wirklich viel falsch machen. Ich schaute auf die Uhr. Es war 07:18 Uhr. Etwas mehr als sieben Stunden waren die Jungs nun hier und es fühlte sich an wie eine Ewigkeit und gleichzeitig schien alles binnen von Sekunden zu vergehen.

Jin schien nicht länger ruhig sitzen bleiben zu können und stand deshalb auf, vertrat sich ein wenig die Beine, sah sich immer öfter und paranoider um, als würde hinter jeder Ecke jemand hocken und nur darauf warten, ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen. Nervös fuhr er sich durchs Haar und lachte verzweifelt.

,,Ich will hier einfach weg", hauchte er leise, als er sich erneut neben mir zu Boden sinken lies. Ich lugte kurz zu ihm, ehe ich meinen Blick wieder nach vorne, ins Leere richtete und meinen Hinterkopf gegen die Wand lehnte.

,,Alles hier erinnert mich viel zu sehr an damals.. an alles was ich vergessen wollte", er holte tief Luft, schien sich ein weiteres Mal in seine Gewissensbisse aus der Vergangenheit hineinzureiten.

,,Hätte ich nicht.. hätte ich nicht ausgesagt, wäre alles anders gekommen. Aber ich habe es getan um mich selbst  und mein Gewissen zu entlasten.. und mittlerweile frage ich mich was schlimmer wäre. Die Fragen jetzt oder die kleine Bürde der Lüge von damals.. Oder was wäre, wenn ich anstelle meines Bruders jetzt die Strafe absitzen würde? Alles klingt besser als die Situation in der ich gerade bin. Es ist wie ein Déjà-vu, nur habe ich das doofe Bauchgefühl eine ganz bestimmte Sache wird noch viel schlimmer enden als es vor ein paar Jahren bei mir ausgegangen ist."

Seine Aussagen scheinen auf alle Fälle nicht die positivsten zu sein und auch nicht diejenen mit den optimistischsten Ansichten. Aber irgendwo hatte er auch Recht. Weder er noch ich noch die anderen Fünf glaubten, dass es in diesem kranken Spiel bei dieser einen Aufgabe bleiben wird.

,,JK, Jin, wir haben die Sachen, mehr kriegen wir nicht in die Taschen", erklärte uns Jimin, welcher mit dem Rucksack und Jacken- sowie Hosentaschen voller Ketten, Uhren, Armbändern, Ohrringen und so manchen anderen hübschen Sachen, die zuvor noch in Vitrinen und kleinen Schatulen gelegen haben, zu uns gejoggt kam.

,,Hier helft mal mit, die Scheiße ist übertrieben schwer", ächzte Hoseok und warf eine von seinen zwei Säckchen geradewegs Jin in die Arme, welcher beim Anblick der Raubbeute ziemlich blass um die Nase wurde. Er sah aus, als würde er sich gleich übergeben, als er den Beutel zur Seite drückte und sich in Windeseile aufrappelte, an der Wand abstützte und rasselnd nach Luft schnappte. Namjoon stellte seine Tasche besorgt ab und ging dann zu Jin, legte ihm seine Hand auf die Schulter und beugte sich leicht, schaute in sein Gesicht. Doch bevor Namjoon irgendetwas sagen konnte, erlitt Jin eine Art Nervenzusammenbruch.

Aggressiv schlug er Namjoons Hand beiseite und fing an zu weinen, aber in extremem Maße. Sein Schluchzen lies sich vielmehr unter die Kategorie Schreien ordnen, während er sich durch die Haare fuhr und so feste an diesen zog, dass es vom Zusehen schon wehtat. Wir alle schauten geschockt zu dem Pinkhaarigen, der komplett den Verstand verlieren zu schien.

Taehyung und Namjoon waren die Ersten, die ihn wieder beruhigen konnten, ihn davon abhielten sich selbst weiter zu verletzten. Jimin gab Jin etwas zu trinken, während dieser einfach nur leise weinte, nachdem er sich wieder gefangen hatte.

,,Was war das?", fragte Hobi den Neurochirurgen, während Jimin vor dem Koch hockte und ihn weiterhin mit ein wenig Wasser aufzubauen versuchte.

,,Meschlichkeit", antwortete Namjoon direkt und zuckte mit den Schultern.

,,Er hat ein schlimmes Erlebniss aus seinem Leben nicht verarbeiten können und jetzt, wo der Hunger anfängt den eigenen Magen zu verdauen, wo die Geduld ein Privileg derer ist, die die Zeit nicht ständig im Blick haben müssen, wehrt sich sein Wesen. Jeder reagiert anders. Jeder verarbeitet anders. Das ist nunmal seine Art. Wir können ihm das nicht übel nehmen-"

,,Oh ich werde es ihm nicht nur übel nehmen, wenn wir jetzt durch ihn die Deadline nicht mehr packen", knurrte der Rennfahrer leise und schulterte erneut beide Säcke, auch wir Anderen schnappten uns was zum Tragen und ließen uns dann von Taehyung lotsen, welcher uns zum gewünschten Zielort Nathaniels brachte.

,,Hier ist es", meinte der junge Student und steckte die Karte weg, sah sich kurz um. Wir kippten eine Tasche nach der anderen aus, breiteten den gesamten Schmuck auf der Bank aus und traten dann zurück, sahen uns vorsichtig um.

,,Was sagt die Uhr?"

,,07:58 Uhr", antwortete Yoongi und  wir blieben alle ruhig. Selbst Jin hatte sich insoweit wieder unter Kontrolle, dass man nur sein leises Wimmern wahrnehmen konnte, wenn überhaupt.

Und wie bereits erwähnt; in unserer Situation war die Geduld ein Privileg, den Niemand besaß, den man Keinem mehr zumuten konnte.

Während die Sekundenzeiger auf der Uhr zwanzig mal so langsam zu ticken schienen wie normalerweise, stellten sich einem bereits die Nackenhaare auf und man überlegte, ob es genug sein würde oder nicht. Ob dass, was wir angeschafft hatten zu wenig war, was danach passieren würde, was überhaupt alles passieren könnte.

Ich schloss die Augen und atmete nochmal tief durch, als es wieder knisterte. Die Lautsprecheranlage rauschte kurz und dann hörte man auch schon wieder das leise Lächeln von dem kranken Mann, der leider die Fäden in der Hand hatte.

,,Wie ich sehe, habt ihr euren Part erfüllt. Fehlt nur noch, dass ich meinen Teil erfülle nicht?"

Ich schluckte feste und biss mir auf die Unterlippe.

,,Wasser und natürlich Essen.. klingt verlockend nicht? Ich mag mir nicht asmalen wie hungrig ihr sein müsst.. aber ich kann mich nicht beschweren, so viel wie sich hier um mich herum stapelt."

,,Arschloch", murmelte Taehyung neben mir und ich stimmte ihm im Stummen zu.

,,Na dann; eure Belohnung wartet im Erdgeschoss auf euch. Aber bevor ihr losstürmt, habe ich eine Überraschng für euch. Hört mal ganz genau hin."

Ich weitete leicht die Augen und runzelte die Stirn. Auch die Anderen schienen zu erstarren und mit sich selbst zu kämpfen, als das Hintergrundgeräusch in den Vordergrund rückte und ohrenbetäubend über die vielen Lautsprecher wiedergegeben wurde.

Das, was wir hörten glich einem schrillen Kratzen. Als würde man mit Nägeln über eine Tafel kratzen. Das Schlimme war, dass diese Geräusche von einer menschlichen Stimme erzeugt wurden. Ich bemerkte, wie es mir kalt den Rücken runter lief, als man auch noch das gefühlskalte Kichern Nathaniels wieder hören konnte.

,,Welch wundervolle Klänge, nicht? Die kleine Kellnerin ist ihrem Ausweis nach gerade mal achzehn geworden. Ihr Name ist Jisoo, ihre Haare sind echt hübsch. Das helle Braun steht ihr. Noch besser steht ihr der Ausdruck in ihrem hübschen Gesicht."

Ich ballte meine Hände zu Fäusten,  während mir die Galle hochkam. Dieses sadistische, kranke Schwein.

,,Und falls ihr die kleine Jisoo kennenlernen mögt, dann müsst ihr nach ganz oben kommen, in die oberste Etage, in den Fastfoodladen, in welchem sie normalerweise kellnert."

Die Hintergrundgeräusche verstummten wieder, als würde sich Nathaniel bewegen, irgendwo anders hin zu gehen.

,,Und jetzt meine verehrten Spieler, stellt sich euch mitsamt eurer belohnung eine weitere Aufgabe; rettet ihr in der nächsten Stunde die Kleine oder schnappt ihr euch lieber, egoistisch wie ihr seid eure Belohnung. Niemand wird euch was verübeln, es liegt ganz bei euch."

Mit einem letzten, kranken Auflachen endete die Audioübertragung und es war nichts weiter zu hören als unser aller Atem. Die Stille in welche wir uns hüllten unterstrich noch weiter unsere heikle Situation.

,,Was machen wir jetzt nur?", flüsterte Jimin mit zittriger Stimme und sprach damit den Gedanken aus, über den wir alle angestrengt nachdachten.

Sollten wir Jisoo retten?
Sollten wir uns unsere Belohnung holen?

Wir waren bereits am Ende, dabei sind erst acht von 24 Stunden vorbei.











Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro