20. Kapitel

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Tom bließ einen letzten Rauchschwaden in die schwüle Sommerluft, ehe er die halbe Zigarette im Aschenbecher ausdrückte. Ihm war aufgefallen, dass er in den letzten Monaten nicht mehr so viel rauchte, wie früher. Und darauf war er stolz, obwohl er nicht mal vorhatte weniger zu rauchen.

Was ihm ebenfalls in den vergangenen drei Monaten aufgefallen war, war, dass sich zwischen ihm und Redd nichts geändert hatte. Oder besser gesagt - es hat sich nicht mehr entwickelt, wie Tom es erhofft hatte.

Verstohlen schielte er zu dem Fuchs rüber, der mit einer Cola-Dose auf der Couch lungerte und sich vom Ventilator abkühlen ließ. Tom seufzte leise. Natürlich wird zwischen ihnen nie mehr, als Freundschaft sein, wenn Tom selbst keine großen Fortschritte machte.

Doch er wusste einfach nicht, wie er Redd näher kommen sollte. Oder besser gesagt - er war einfach zu verklemmt. Er würde den ersten Schritt lieber Redd überlassen.

"Nookie-Cookie!", säuselte plötzlich eine Stimme in sein Ohr.
"Zeit für die Arbeit!" Redds Kinns lag auf Toms Schulter, was den Tanuki komplett aus der Bahn brachte. "J-ja...okay...", murmelte er nervös.

Er spielt schon wieder mit mir!
Der Fuchs wandte sich von ihm ab. "Na, dann. Worauf wartest du?" Er klang neckisch. "Ohne dich schaffe ich das nicht."

Redd zwinkerte ihm zu und schlenderte dann aus dem Pausenraum. Tom folgte ihm langsam und hoffte, dass niemand sein errötetes Gesicht bemerkte.
Der Kerl macht micht verrückt!

"Bye-bye, Cousin!", verabschiedete sich Redd von dem Känguru, welches gerade den Laden verließ. "Beehre uns bald wieder!" Tom lehnte sich seufzend zurück und fächelte sich mit einer gefaltenen Zeitung Wind zu.

"Ist das heiß!", sprach Redd Toms Gedanken aus. Er bewegte sich schleppend auf den Tresen zu und lehnte sich dagegen an. Der Laden war im Moment - bis auf Tom und Redd - vollkommen leer, was nicht überraschend war.

Die meisten waren wahrscheinlich im Freibad, um sich von dieser wahnsinnigen Hitze abzukühlen. Die haben's gut, ja...
Toms Ohren spitzten sich, als die Ladentür geöffnet wurde und eine grau-weiße Füchsin hereintrat.

Der Tanuki stellte sich aufrecht hin. "Guten Tag!" Die junge Frau erwiderte den Gruß mit einem Lächeln, welches jedoch sogleich wieder verschwand, als ihr Blick bei Redd hängen blieb. "Redd?" Ihre grünen Augen weiteten sich erstaunt. "Bist du es wirklich?"

Der Fuchs blinzelte ein paar Mal perplex, als könnte er seinen Augen nicht trauen. "Ich fass' es nicht...Cayla...?!" Die grau-weiße Füchsin strahlte über das ganze Gesicht, ihr Schwanz wedelte, während sie sich ihm näherte.

"Ich glaub's nicht, das ist ja der Wahnsinn!" Sie griff nach seinen Pfoten. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich mal wieder sehen werde. Es ist eine Ewigkeit her!", plapperte sie munter weiter. "Oh, Mann, du hast dich echt kaum verändert! Du siehst gut aus."

Redd kratzte sich am Hinterkopf und grinste verlegen. "Nach all der Zeit bist auch du immer noch dieselbe!" Sein Schwanz begann nun auch fröhlich zu wedeln, als sie sich umarmten. "Wie geht es dir denn?"

Während sie ihre Neuigkeiten austauschten, betrachtete Tom die beiden Artgenossen überrascht. Seine Gedanken kreisten.

Die zwei kennen sich? Wer ist sie? Redds heimliche Freundin, von der er nie erzählt hat? Nein, kann nicht sein. Sie scheinen sich schon lange nicht mehr gesehen zu haben... Vielleicht seine Ex-Freundin?! Aber dann würden sie bestimmt nicht so freundlich miteinander reden, oder...?

"Ah, sorry! Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt!", bemerkte die Füchsin an Tom gewandt, der bisher still danebengestanden war. "Ich heiße Cayla und bin Redds ehemalige Schulkollegin."

Sie streckte ihm eine Pfote entgegen, die der Tanuki höflich schüttelte. "Tom." Seine Stimme klang kühler, als beabsichtigt. Schnell fügte er mit einem Lächeln hinzu: "Freut mich!" Entweder Cayla hatte nichts davon bemerkt, oder sie ignorierte seine herablassende Wortwahl, denn sie ließ sich nichts davon anmerken.

"Schön dich kennenzulernen, Tom!" Ihre Stimme war so hoch und übertrieben süßlich, dass es in seinem Ohren weh tat. "Ihr kennt euch von der Schule, ja?", erkundigte sich Tom. "Jepp!", bestätigte Redd und legte eine Pfote auf Caylas Schulter.

"Seit der Mittelschule. Wir waren jedoch nicht in derselben Klasse, sie war ein Jahrgang über mir."
"Trotzdem sind wir uns irgendwie über den Weg gelaufen und haben uns direkt gut verstanden!", ergänzte die Füchsin.

"War wahrscheinlich Schicksal." Sie kicherte albern und Tom musste ein Augenrollen unterdrücken. "Und wo habt ihr zwei euch kennengelernt?", fragte Cayla. Ihre Augen schweiften zwischen Tom und Redd hin und her.

"Also...das ist eine lange Geschichte...", erklärte Redd und wirkte etwas nervös. Tom vermutete, dass er ungern über sein Leben auf der Straße erzählen wollte. Was auch verständlich war, wenn man bedenkt, wie schwer er es damals hatte.

"Jedenfalls", redete der Fuchs weiter, "führen Tom und ich diesen kleinen Laden hier." Schnell fügte er hinzu: "Möchtest du eine kleine Führung?" Cayla grinste über beide Ohren. "Liebend gern!"

Tom war froh, dass er sich nicht mehr mit dieser redseligen Füchsin unterhalten musste und etwas Abstand von ihr hatte. Aus irgendeinem Grund konnte er sie einfach nicht leiden, obwohl er sie kaum kannte.

Es machte ihn rasend, wenn er den Anblick ertragen musste, wie Cayla wortwörtlich an Redd klebte, als wäre sie an ihm festgewachsen und ihn dabei mit diesem verträumten Blick anhimmelte.

Ein schlechtes Gewissen ergriff ihn, als Tom sich seinen Gefühlen bewusst wurde.
Bin ich ernsthaft auf jemanden wie sie eifersüchtig?

Eigentlich wirkte Cayla nett und höflich und kein bisschen eingebildet, wie es auf dem ersten Eindruck schien. Zudem sah sie nicht mal übel aus. Ganz im Gegenteil - mit ihrem grau-weißen, glänzeden Fell, ihren smaragd-grünen, leuchtenden Augen und dem gelben Sommerkleid, welches sie gerade trug, war sie geradezu eine wahre Schönheit. Das musste selbst Tom zugeben.

Sein Schwanz zuckte ärgerlich. Trotzdem konnte er sie nicht ausstehen.

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Tom hatte geglaubt, es würde nur bei diesem einen Besuch bleiben, dann wäre er sie wieder los. Diesen einen Tag würde er verkraften, danach wäre alles wieder so, wie sonst auch. Doch da hatte er sich geirrt. So schnell würde er sie doch nicht loswerden.

Cayla kam wieder, und das beinahe jeden Tag. Jedoch betrat sie den Laden nicht, weil sie etwas kaufen möchte. Sie kam nur wegen Redd. Und das machte Tom unglaublich wütend.

Heute war wieder so ein Tag, an dem die Füchsin sich dazu entschieden hat, die beiden Ladenbesitzer bei der der Arbeit zu stören.
"Hi!", rief Cayla übertrieben laut, als sie die Eingangstür aufriss.

Tom blickte kurz auf, erwiderte jedoch nichts. Der Gruß war sowieso nicht an ihn gerichtet. Ihre Augen scannten bereits den ganzen Laden ab, auf der Suche nach dem roten Fuchs.
"Duuu?" Sie beugte sich über den Tresen. "Weißt du, wo Redd ist?", fragte sie den Tanuki in einer zuckersüßen Stimme.

"Er ist gerade mit einem Kunden beschäftigt", gab er prompt zurück ohne den Blick von der Kasse abzuwenden. "Schade...", seufzte Cayla und schwang sich auf den Tresen, so wie Redd es immer tat.

"Dann quatsch' ich eben ein bisschen mit dir, Tim."
"Tom..."
"Also gut, Tom."

Er konnte ihren eindringlichen Blick auf seinem Pelz spüren. "Was läuft da zwischen dir und Redd?" Nun sah Tom erschrocken auf und begegnete Caylas grinsendes Gesicht. Doch er versuchte gleichgültig zu wirken und hob fragend eine Augenbraue.

"Was redest du da? Da läuft absolut gar nichts."
"Wirklich nicht?" Sie rückte näher an ihn ran.
"Nein."
"Ach, komm schon!", lachte sie. "Du stehst voll auf ihn! Das ist mir schon am ersten Tag aufgefallen."

Mit viel Mühe konnte er ein Knurren unterdrücken und bohrte stattdessen seine Krallen in seine Handfläche, um etwas Wut abzulassen. Tom hasste dieses Weib. Wie konnte Redd sich mit jemanden wie der anfreunden?

Er stieß ein leises Seufzen aus, um wieder zur Ruhe zu kommen und erklärte trocken: "Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich empfinde für Redd nichts. Wir sind lediglich Geschäftspartner."

Für mehrere Sekunden blieb Cayla still und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Frustration. Tom erfüllte dies wiederum mit Genugtuung, da sie ihn nicht zu der Reaktion geführt, die sie sich vorgestellt hatte.

"Na, da bin ich aber erleichtert", sagte Cayla und sprang von der Theke. "Dann steht zwischen Redd und mir nichts im Wege!" Die Füchsin grinste den entsetzten Tanuki zynisch an und stolzierte auf die Galerie-Abteilung zu.

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