6. Kapitel

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"Was?! Du willst nächste Woche schon abreisen? Ist das nicht ein bisschen zu früh?"
Tom und seine Familie saßen gemeinsam am Tisch. Da Tom nun nach drei Jahren harter Arbeit genug Geld beisammen hatte, um in die Stadt zu ziehen, wollte er nicht länger warten und schon nächste Woche die Koffer packen. Doch die anderen Tanukis schienen sich dabei nicht ganz so sicher zu sein.

"Du solltest vielleicht noch eine Weile damit warten, meinst du nicht?", fuhr Jason fort. Tom warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. "Du hast hier gar nicht mitzureden, Kleiner!" Der orange Tanuki legte beleidigt die Ohren an.

"Aber Jay hat recht", warf Millie ein, die ihn mit einem besorgten Blick musterte. "Du überstürzt es. Es wäre besser, wenn du wartest."
"Warum denn?!", knurrte Tom. "Ich habe so lange auf diesen Tag gewartet!"

"Du weißt nicht, was dich dort Draußen erwartet!", erwiderte seine Mutter scharf. "Bellington ist eine gefährliche Stadt. Dort gibt es viele Kriminelle, deshalb ist es schwer ein sicheres Leben zu führen."

Tom sah sie ernst an. "Dieses Risiko gehe ich ein."
"Schatz, ich glaube du übertreibst", meinte Alan. "Tom soll sich selbst ein Bild von der Stadt machen und wenn es ihm nicht gefällt, wird er wieder zurückkehren."

Tom nickte zustimmend und war erleichtert, dass sein Vater auf seiner Seite war. Millie machte ein unentschlossenes Gesicht. "Ich weiß nicht...", murmelte sie. "Der Gedanke, dass mein Junge alleine in eine fremde Stadt zieht und dort ein neues Leben beginnen will."

Sie seufzte. "Das gefällt mir einfach nicht." Toms Fell sträubte sich entrüstest und er wollte sich zur Wehr setzen, doch Alan kam ihm zuvor. "Tom ist kein Kind mehr", erklärte er ruhig. "Er ist 23 und kann auf sich selbst aufpassen. Zerstör ihm diesen Traum nicht und lass ihn einfach weiterziehen."

Millie betrachtete ihren Sohn und seufzte wieder. "Und du bist dir wirklich sicher, dass du das machen willst?" Der Tanuki nickte. "Zu hundert Prozent." Seine Mutter kaute nervös auf ihren Lippen. "Es fällt mir zwar schwer, aber ich denke, ich kann dich nicht aufhalten", gab sie zu.

"Zumal du erwachsen bist und deine Entscheidungen selbst treffen kannst." Tom wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. "Also bist du einverstanden?"
"Obwohl ich trotzdessen nicht wirklich begeistert davon bin, werde ich dich nicht daran hindern."

Sein Blick wanderte zu seinem Vater. "Ich war schon von Anfang an damit einverstanden", sagte er. "Es ist an der Zeit, dass du die Welt erkundest und mal was anderes siehst." Ein warmes Gefühl breitete sich in Tom aus.

"Moment mal!", platzte Jason heraus. "Ihr lässt ihn einfach gehen?! Das könnt ihr doch nicht machen!" Der Ältere starrte ihn genervt an. "Was hast du denn für ein Problem?"
"Ohne dich wird es total langweilig!", jammerte sein kleiner Bruder.

"Was mach ich dann ohne dich?" Tom rollte belustigt mit den Augen. "Such dir ne Freundin, Mann!" Jason warf ihm einen verärgerten Blick zu. "Das ist nicht dasselbe..."
"Wenn du mich so sehr vermisst, dann werde ich dich jeden Tag anrufen und mich ne Stunde mit dir unterhalten", verprach Tom grinsend.

"Na, wie klingt das?" Jason hob ablehnend eine Pfote. "Also soo sehr werde ich dich dann doch nicht vermissen..."
"Es wird auf jeden Fall seltsam sein, wenn du nicht mehr hier bist", meinte Alan. "Sag mal", begann Millie plötzlich. "Weiß Sable denn schon, dass du nächste Woche fort bist?"

Ein eiskalter Schauder kroch über seinen Rücken. Er wusste, wie Sable reagieren würde, wenn sie davon erfährt. Deshalb hatte er diesen Moment so lange, wie möglich hinausgezögert. Er hatte absolut keine Ahnung wie er seiner Freundin das sagen soll.

Schließlich bevorzugte sie es, dass er in Sunnyville blieb. "Nun?" Sein Vater hob neugierig eine Augenbraue. "Also..." Tom zögerte. "Nein..."

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Nervös stand Tom vor Sables Haus und überlegte scharf nach, wie er dieses Thema anschneiden soll. Er konnte nicht einfach gehen, ohne, das sie davon Bescheid wusste. Der Tanuki holte tief Luft und betätigte die Klingel. Sekunden später wurde die Tür geöffnet und Label stand mit einem Lächeln vor ihm.

"Hi, Tom!"
"Hallo, Label. Ist Sable hier?"
"Yep! Komm rein." Er betrat das Haus und versuchte das bange Gefühl zu unterdrücken. "Sie ist in der Küche", informierte Label ihn.

Tom nickte ihr dankbar zu und schritt in die Küche, wo er Sable und Mabel auffand. "Hey, ich hoffe ich störe nicht", begrüßte er die beiden. Sable, die gerade das Geschirr abwusch, drehte sich mit großen Augen zu ihm. "Oh, hallo, Tom!"

Mabel sprang auf und stürmte auf den Tanuki zu. "Tooom, heeey!" Sie umarmte ihn fest. "Hey, Mabel!" Er tätschelte liebevoll ihren Kopf. Sable tappte auf ihn zu und küsste ihn zärtlich. Tom hielt sanft ihre Pfote. "Sable...ich muss mit dir reden...alleine", ergänzte er, als Mabel ihn mit großen, neugierigen Augen anstarrte.

Sable machte ein besorgtes Gesicht. "Okay..." Sie blickte zu ihrere Schwester. "Könntest du uns für ein paar Minuten alleine lassen?" Der blaue Igel nickte. "Klar!" Sie flitzte aus der Küche, und als sie außer Sicht war, fragte Sable: "Also, um was geht's?"

Sie versuchte ruhig zu wirken, doch Tom konnte ihre Angst spüren. Er wagte es kaum auszusprechen. "Ich...äh..ich werde..."
"Schluss machen...?", hauchte der Igel ängstlich. "Nein!", erwiderte der Tanuki schnell. "Nein, nein, natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf?"

Seine Freundin atmete erleichtert aus. "Mann, hast du mich erschreckt. Du wirkst so ernst, deshlab dachte ich..." Tom hielt ihre Pfoten. "Das, was ich dir sagen werde, wird dir trotzdem nicht gefallen", murmelte er heiser.

Sable sah ihn ratlos an. "Wa...warum denn?"
"Nächste Woche werde ich nach Bellington ziehen." Für mehrere Sekunden herrschte absolutes Schweigen. Keiner durchbrach die Stille. Tom versuchte ihre Miene zu lesen, doch der Igel sah ihn ausdruckslos an.

"Aha...", war alles, was sie dazu sagte. Sie blickte zu Boden, ihr Gesicht erblasste. "So ist das also." Tom hielt ihre Schultern. "Sable-" Wütend riss sie sich von ihm los. "Du gehst also." Ihre Stimme war kalt wie Eis. "Du gehst und lässt mich alleine."

"Du und deine Schwestern können immer noch mitkommen!", meinte der Tanuki. "Wie oft muss ich dir das noch sagen?!", fauchte Sable. "Ich werde Sunnyville nicht verlassen. Niemals!" Tom blinzelte traurig. "Ich hätte dich wirklich gerne für immer an meiner Seite gehabt, aber wenn du nicht willst-"

"Ich will für immer an deiner Seite sein!", unterbrach der Igel ihn beharrlich. "Aber ich kann von hier nicht einfach weg. Ich will das nicht mehr..."
"Aber ich", murmelte Tom.

"Ich habe so hart dafür gearbeitet - das werde ich nicht einfach aufgeben. In Bellington wartet eine glorreiche Zukunft auf mich! Vielleicht werde ich ja erfolgreich, wer weiß? Wir könnten erfolgreich werden, Sable! Du als Schneiderin und ich als Geschäftsmann. Weißt du, ich wollte schon immer meinen eigenen Laden-"

Er hielt inne, Sables Augen schimmerten vorwurfsvoll. "Ist dir das denn so wichtig?" Sie schluchzte. "Wichtiger...als ich?"
"I-ich...nein!", erwiderte Tom zögerlich. "Lügner!", jaulte Sable. "Wenn ich dir wirklich wichtig wäre, würdest du hier bleiben! Du interessiert dich nur für das Geld und den Erfolg!"

Toms Fell sträubte sich entsetzt. "Da...das stimmt nicht!"
"Ach nicht? Aus welchem Grund gehst du dann in die Stadt? Und sag jetzt nicht, dass du genug von diesem öden Dorfleben hast! Das kauf ich dir nämlich nicht ab."

Tom wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger. Er wusste nicht, wie er Sable beruhigen soll. Schweigend starrte er zu Boden, wusste, dass eine Antwort sinnlos war. "Dacht ich's mir", zischte sie bitter. "Es ist nicht so, wie du denkst!", sagte Tom verzweifelt.

"Das ist alles so kompliziert!" Sables Miene verdüsterte sich. "Entweder ich, oder das Geld. Entscheide dich." Tom starrte sie ungläubig an. "Du kannst nicht beides haben", fuhr sie fort. "Wenn du nach Bellington gehst, dann geh. Aber sei dir bewusst, dass es dann aus mit uns ist."

Wie benommen stand der Tanuki da und sagte kein Wort. Er konnte ihr nicht mal ins Gesicht blicken. Er wollte den Schmerz in ihren Augen nicht sehen. "Das war's also?", flüsterte der Igel in einer zittrigen Stimme. Tom zuckte schuldig zusammen.

"Du musst das vestehen-"
"Raus." Er blickte zögerlich auf. Tränen kullerten über Sables Wangen. "Mach, das du von hier verschwindest. Geh doch in diese bescheuerte Stadt und komm nie wieder zurück. Ich will nichts mehr von dir wissen!"

Toms Herz krampfte sich schmerzvoll zusammen. Er hatte nicht nur seine Liebe verloren, sondern auch seine beste Freundin, seine Kindheitsfreundin. Die Person, die er seit so vielen Jahren kannte. Er hatte geglaubt, dass Sable und er zusammen bleiben, sich niemals aus den Augen verlieren und immer für einander da sein würden.

Doch da hatte er sich wohl getäuscht. Wortlos drehte Tom sich um und verließ die Küche. Im Flur begegnete er Mabel und Label, die ihn erschrocken ansahen. "Tu-tut uns Leid", sagte Label. "Wir haben euch belauscht."

Ihm war das im Moment völlig egal. "Du verlässt Sunnyville?" Mabel sah ihn traurig an. "Ich dachte, du würdest bei uns leben!" Label warf ihrer Schwester einen warnenden Blick zu. "Das ist Toms Leben, nicht unseres", erklärte sie. "Wir sollten uns da nicht einmischen."

Dann blickte sie zu Tom hoch. "Weißt du, Tom. Ich wäre gerne mit dir nach Bellington gezogen. Ein Leben in der Stadt klingt total aufregend!" Der Tanuki lächelte leicht und umarmte die beiden Mädchen. "Ihr werdet mit so sehr fehlen."

Die Schwestern drückten sich eng an ihn. "Du uns auch!", nuschelte Mabel. "Schreib uns, ja?", bat Label. "Natürlich." Er löste sich aus der Umarmung. "Passt gut auf Sable auf. Und sagt ihr, dass ich sie sehr vermissen werde."

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