KAPITEL 24

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»Wow«, hauchte Willow, als sie die Tür zu Wesleys Loft aufschloss und in eine dunkle Wohnung trat, die sie direkt gerade aus durch einen Flur mit einer Fensterwand und einem Wahnsinns Ausblick auf Washington D.C. bei Nacht willkommen hieß.
Mit offenem Mund betrat sie die Wohnung und stellte bei Dunkelheit einen Esstisch links, eine Küchennische rechts und durch den Flur in Richtung der Aussicht ein großes Wohnzimmer mit einem Fernseher an der Wand fest.
Ein Klicken ertönte hinter ihr und nach und nach verwandelte sich die Dunkelheit in Licht und gab Schau auf Wesleys sehr säuberliche und leer scheinende grau-weiße Wohnung frei.
Willow drehte sich neugierig im Kreis.
Wesley ließ die Haustür hinter sich zufallen und lehnte sich dagegen, während er nichts anderes tat, als diese Frau in seinen vier Wänden zu beobachten.

Ihr Lächeln.
Ihr Kleid.
Die Schuhe, in denen sie absolut nicht laufen konnte, so dass er sie beim Tanzen hatte in die Luft heben müssen.

Alles an Willow spiegelte ihren Charakter wieder.
Der warm und einladend, liebenswert und unfassbar kostbar war.
Sie ahnte gar nicht, wie viel Einfluss sie auf ihn hatte.
Wie schnell seine Laune mit ihrer Anwesenheit umschlug.
Sie brachte ihm Frieden im Herzen. Denn er wusste, es ging ihr gut, wenn er sie ansah.
Sie brachte ihm Entspannung, denn er wusste, sie war in Sicherheit, wenn sie bei ihm war.
Sie brachte ihm ein Lächeln, denn sie wusste, wie sie mit ihm zu reden hatte.
Sie brachte ihm Freude, denn sie war ein Freigeist und viel losgelöster, als er. Und sie färbte auf ihn ab.

Kaum hatten sie am Buffett gestanden, das normalerweise nur zierlich angelaufen wurde auf Bällen wie diesen, weil keiner sich traute, offen zuzugeben, dass er von den Süßwaren angelacht wurde, und hatten einen der Cupcakes probiert, war es nötig gewesen, alle anderen Sorten von Haselnuss-Karamell-, Vanillepudding-Marshmellow-, Butter-Zimt-, Banane-Schoko- und Erdbeere-Joghurt-Topping ebenfalls zu probieren.
Und es hatte sich nicht nur der absoluten Köstlichkeit wegen gelohnt, nein, es war auch schrecklich amüsant gewesen, weil jeder seinen Favoriten hatte verteidigen müssen.
Charles und Willow hatten dabei ein äußerst amüsantes und vertrautes Wortgefecht an den Tag gelegt, dass Wesley sich freute, wie gut die beiden sich auf Anhieb verstanden.
Er hatte sich das insgeheim sehr gewünscht.

»Hier wohnt also der berühmt berüchtigte Wesley Dillons! Staranwalt Washingtons und der ganzen Welt! Herzensbrecher und neuester Hobby-Koch!«

Willow drehte sich grinsend zu ihm um und schlenderte zurück zu ihm.

»Ich muss sagen, ich habe mir genau diese Art von Wohnung vorgestellt. Geordnet, sauber und ruhig.
So wie ich dich kennengelernt habe. Pingelig fein und ein klein wenig abgehoben.«

Er lächelte.
Natürlich musste sie ihn aufziehen.
Sie musste es immer und immer wieder.

Dabei war sie die erste Frau, die sich offenkundig darüber lustig machte, welchen Status als Mann er in der Gesellschaft trug.
Oder war sie die erste, die sich traute, ihre ehrliche Meinung abzugeben?

Er wollte es gar nicht so genau beurteilen.
Er wurde bloß verrückt von dieser Frau.
Verrückt nach dieser Frau, je länger sie so aufreizend vor ihm stand und ihn musterte.

»Der Unterschied ist bloß, dass diese Wohnung nicht hinter Mauern blickt. Dabei steckt in dir viel mehr, als diese Fassade und gerade das gefällt mir so sehr.«

»Gib's zu, Schäfchen, du hasst diese Wohnung«, lachte Wesley und zog sie an sich, als sie widerstrebend nickte.
Und das war es, was ihm so gefiel. Sie war ehrlich und dennoch höflich und optimistisch und zufrieden.

»Von Hass mag ich nicht sprechen, aber mir fehlt hier und dort ein wenig.«

Sie drehte sich in seiner Umarmung und deutete mit ihrem Zeigefinger auf den Platz am Boden neben der Kücheninsel.

»Dort müssten zwei Eimer für Heaver stehen. Einer mit Wasser und einer mit Möhren.
Auf der Arbeitsplatte würde ich ein paar Kräuter aufstellen. Basilikum kann man niemals genug haben.
Am Kühlschrank fehlen ein paar Magnete und Fantasie. Man könnte Fotos dort aufhängen oder Notizzettel oder 0-8-15 ein paar Buchstaben.
Oh! Dort in das Regal könnte man Bücher stellen oder Vasen mit Aloe Vera und die Tische im Wohnzimmer und im Esszimmer könnten zumindest ein paar Kerzen vertragen.«

Innerhalb von Sekunden ordnete sie seine Wohnung komplett neu um.
Willow war eine Visionärin. Sie bekam Ideen von jetzt auf gleich und setzte sie im Kopf um.
Sie hatte genaue Vorstellungen, konnte alles in ihren Gedanken innerhalb von Sekunden ordnen und ausgestalten. Sie ist fabelhaft, dachte Wesley. Einfach nur fabelhaft.

Verträumt lauschte er ihrem Reden. Er konnte gar nicht anders, als ihre Stimme aufzusaugen und sich daran zu erfreuen, dass sie tatsächlich hier war.

Insgeheim musste er sich dabei erneut bei Charles bedanken.
Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sie aufgrund dieser dämlichen Gästeliste nicht zu ihm gelangt wäre.
Stumm machte er sich eine Notiz, Malia darüber aufzuklären, dass Willow bei etwaigen Veranstaltungen auf die er ging oder eingeladen war, stets willkommen war.

»Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.«
Willow drehte sich zurück in seinen Armen und ließ sich ein wenig nach vorne kippen.
Ihr süßer Atem streifte sein Gesicht.
Wesley richtete seine Augen auf sie.

»Ich weiß, wir Frauen erschrecken euch Männer immer damit, wenn wir so viel planen und für uns beanspruchen. Irgendwie neigen wir dazu, Dinge nach unseren Vorlieben zu verändern. Aber das will ich gar nicht. Deine Wohnung, deine Regeln. Ist mir völlig klar.«

Er schüttelte den Kopf, als höre er nicht richtig.
Sie lag vollkommen falsch.

Für viele Männer waren Frauen, die ins Detail gingen, vielleicht abschreckend. Viele waren nicht auf eine Beziehung aus, viele wollten es langsam, sehr langsam, angehen und sich erstmal darin probieren, einander kennenzulernen.
Vor Monaten wäre er genau der Kerl gewesen, der nach einem One-Night-Stand verschwunden und vor den heiratswilligen Wesen dieser Erde geflüchtet wäre.
Aber jetzt gefiel ihm der Gedanke, an einem Ort zu leben, an dem sich Willow wohlfühlte und den sie gerne besuchte. Und noch mehr gefiel ihm ihre Nähe, ihre Küsse und der Gedanke, sie wäre immer hier.
Er wollte ein zweites Zuhause für sie schaffen und sie wissen lassen, dass sie hier willkommen und sicher war.
Nichts anderes wünschte sich Wesley mehr, als dass sie ihn nicht aufgab.

Willow wusste gar nicht wie ihr geschah, da hatte Wesley sie blitzschnell an der Taille gefasst und herumgewirbelt, dass sie nun mit dem Rücken an der Tür zwischen ihm eingekesselt war.
Er war nah.
Seine Nase berührte hauchzart die ihre und sie konnte seinen intensiven Blick in jeder Pore ihres Gesichts glühen spüren.

Ihr Herz raste.

»Du neigst mal wieder dazu, uns Männer alle über einen Kamm zu scheren, Schäfchen. Vorurteile über Vorurteile. Dabei weißt du gar nicht, wie sehr mir der Gedanke gefällt, wenn du deine eigene Zahnbürste in meinem Bad stehen hättest, wenn ein Regal meines Schrankes nur für deine Kleidung bestimmt wäre und wir so viel Basilikum wie möglich in der Küche züchten, damit es hier ein wenig abwechslungsreicher wird. Ich will, dass du dich hier wohlfühlst.«

Gerührt sah sie ihn an.

»Wirklich?«, fragte sie dann, leiser als üblich, und sah beinahe betreten weg.
Wesley stieß einen halbherzigen Lachlaut aus. Glaubte sie, er legte zu Scherzen auf?
»Ja, Willow! Natürlich! Wieso sollte ich das nicht wollen, wenn ich doch dich will? Immer um mich herum und so glücklich, wie möglich!
Ich will in keiner Wohnung leben, in der du dich unwillkommen fühlst.«

Er küsste ihre Nasenspitze und die plötzlich so intensive Zuneigung brachte Willow nun wirklich zu Tränen.
Als Kelly sie vor Stunden umarmt hatte, war sie zu perplex gewesen, aber nun wurde sie sich dem Ausmaß an echten Gefühlen bewusst und der Liebe, die einige Menschen tatsächlich für sie übrig hatten.

Es gab wirklich jemanden, der sich um ihr Wohlbefinden sorgte, der wollte, dass es ihr gut ging und der wollte, dass sie bei ihm war. Glücklich.
Nach langer Zeit fühlte sie sich angekommen und angenommen. Kompromisslos von jemandem, den sie gar nicht lange kannte.
Aber das brauchte sie auch nicht. Denn einige Menschen verstanden sich auch ohne große Worte und Wesley war so ein Mensch.

»Nicht weinen, Baby. Ich meine es ernst.«

Er strich ihr die Tränen von der Wange und lächelte sanft.
Willow lachte, während sie schluchzte.

»Es ist nur ... das hat noch nie jemand gesagt! Geschweige denn ... gedacht!«, erklärte sie sich gerührt und hielt sich die Hände vor die Augen.
Wesley änderte dies sofort.
Er wollte sie ansehen.
Sie brauchte sich nicht zu verstecken. Nicht vor ihm.

»Dann waren all diese Menschen absolute Vollidioten, denn jemand wie du hat solche Worte täglich aufs Neue verdient. Ebenso wie viele andere Dinge.«

»Sowas wie Küsse?«, schniefte Willow und brachte Wesley zum Lachen.

»Ja, auch das.«

Er küsste sie auf die Stirn.
Sie zog einen Schmollmund.

»Kannst du mir einen richtigen Kuss geben? Und dann nochmal bei dem Punkt anfangen, an dem du gesagt hast, dass du mich willst? Denn ich will dir sagen, dass ich dich auch will, Wesley. Ich möchte keinen anderen Mann kennenlernen, geschweige denn in Erwägung ziehen, es zu tun. Ich will nur noch in deinen Armen nachts einschlafen und dir morgens sagen, dass du geschnarcht hast.«

Er lachte kehlig.
Aber die tiefere Bedeutung ihrer Worte fuhr ihm wie ein heißer Schauer den Rücken auf und ab.
Er konnte sich gar nicht mehr halten, da hatte er sie schon hochgehoben und schnurstracks ins Schlafzimmer getragen, wo er sie sanft auf den Laken ablegte, sich über sie beugte und ihr den Kuss gab, den sie sich gewünscht hatte.

»Dann willst du also meine Freundin sein?«, fragte Wesley zwischen zwei Küssen.

»Unbedingt«, hauchte Willow und zog ihn erneut zu sich herunter, um sich ihrer aufsteigenden Hitze hinzugeben.

Heute Nacht wollte sie brennen.

»Willow Dillons, gefällt mir«, raunte Wesley und biss ihr in eines ihrer Ohrläppchen, während seine Küsse über ihren Hals wanderten.
Willow keuchte.

»So weit sind wir noch nicht.«

Er grinste an ihrer Haut und begann dann schamlos über eine Stelle unterhalb des Ohrs zu lecken und zu saugen.
Willow verdrehte die Augen, dann machte sie es sich an seinem Hemd zu schaffen und riss ihm den Stoff beinahe von den Schultern.

»Aber so weit wird es irgendwann kommen«, behauptete Wesley selbstsicher und strich ihr das Kleid vom Körper.

Heute Nacht wollte er alles von ihr.
Und er wollte alles für sie sein.

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