Mord

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Rückblende: 2 Dezember

Es ist viel zu kalt für dieses Outfit, dachte Leila.
Es war bereits fünf Minuten vor acht und weder Rudi noch Esther waren zu sehen. Ganz zu schweigen von Lola, aber vielleicht hatte die auch einfach wieder verschlafen oder würde heute gar nicht zur Schule kommen.
Um nicht absolut lost auszusehen, kramte Leila ihr Handy hervor.

Sofort flog ihr Blick auf den Chat mit Lena, sie hatte immer noch nicht geantwortet.
Vielleicht sollte sie Lena einfach mal anrufen? Zögernd drückte Leila auf das Anruf Symbol. Es klingelte insgesamt 4 mal bis sie beschloss wieder aufzulegen. Das brauchte ja sowieso alles nichts!

In diesem Moment kamen Lola und Rudi auf die Schule zugelaufen. Rudi schien Lola gerade irgendetwas zu erzählen, aber jene schein gänzlich abwesend. Weiter hinten entdeckte Leila Esther, die aber ebenfalls nicht so richtig bei der Sache war.

„Hey Leute" Rudi schien die einzig Motivierte in dieser Gruppe zu sein. „Heute schreibe ich nur noch englisch und dann bin endlich mit allen meinen Klausuren durch!"
„Rudi! Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten?!", fauchte Lola ihre Freundin an. Rudi stiegen mal wieder direkt Tränen in die Augen.
„Was ist denn los mit dir Lola?", fragte Esther entnervt und hielt Rudi am Arm fest, damit jene nicht mal wieder melodramatisch davon rennen konnte.
„Ich habe Frau Drecksfelsen umgebracht", platzte es aus Lola heraus.

Alle starrten sie verwirrt an.
Leila war die erste die sich wieder fing.
„Du hast was?" Ihr Kopf war plötzlich ganz leer. Ihre beste Freundin schwieg und Esther begann auf und ab zu gehen, was Leila extrem stresste.
Das Schweigen erfüllte den mittlerweile fast leeren Schulhof. Rudi ließ sich auf dem Boden fallen und murmelte irgendetwas von wegen, dass ihr schwindelig sei.

„Lola! Bitte sag mir, dass du uns nur verarscht!", Leila begann während sie sprach unablässig an ihren Armbändern herum zu drehen. Das tat sie immer wenn sie nervös war, leider war das ziemlich häufig in letzter Zeit. Aufmerksam musterte sie Lolas Gesicht.
„Leute, ihr dürft das echt niemandem erzählen, sonst bin ich geliefert!" Das erste Mal in ihrem Leben erkannte Leila auf Lolas Gesicht so etwas wie echte Verzweiflung- eine echte Emotion. Plötzlich fühlte sie sich Lola sehr verbunden, es war schon schwer genug mit der Schuld zu leben, warum sollte Lola dann auch noch in eine Institution gehen, von der Leila sowieso nichts hielt. Lola war kein schlechter Mensch! Davon war sie überzeugt und Gefängnisse waren darauf ausgelegt schlechte Menschen zu ändern.

„Bitte!" Selten klang Lolas Stimme so unsicher, so verletzlich, „Ihr seit das einzige was ich noch habe!"
„Ich stehe hinter dir! Wir kriegen das schon hin." Alle drehten sich überrascht zu Esther um, die an einer Säule lehnte und das Geschehen bis jetzt eher beobachtet hatte.
„Und ich bin sowieso dabei", entschied Leila mit fester Stimme. Lola hatte ihr schon so viel geholfen, jetzt war es ihre Chance etwas zurück zu geben.

Nun schauten alle Rudi erwartungsvoll an. Sie saß auf dem Boden des Schulhofes und starrte alle mit weit aufgerissenen Augen an. „Ich bin absolut nicht dabei! Leute hier geht es um Mord! Du hast Frau Drecksfelsen umgebracht. Das ist eine Sünde! Schon das mit den Klausuren war nicht okay aber sowas-" Rudi sah so aus als würde sie Lola gleich ins Gesicht spucken, „ich gehe jetzt zur Polizei und erzähle denen sofort was passiert ist!"

Mit diesen Worten stapfte Rudi davon. Die drei Verbliebenen schauten sich ratlos an!
„Glaubst du wirklich, dass Rudi petzt?", fragte Leila und sah Lola missmutig an.
„Nein bestimmt nicht und im schlimmsten Fall habe ich immer noch Rudis Tagebuch, das wird sie schon zum schweigen bringen!"

Ehe Leila darüber nachdenken konnte, räusperte sich Esther und tippte auf ihre Uhr. „Vor fünf Minuten hat mein Unterricht begonnen, also sollten wir uns beeilen einen Mord zu vertuschen, ich muss nämlich noch zu Deutsch!"

Rückblende Ende:

„Ah ha! So habt ihr also erfahren, dass Lola Westburg den Mord beging. Aber warum habt ihr da denn einfach mitgebracht? Ihr hattet doch gar nichts damit zu tun." Der Polizeibeamte kratzte sich am Kopf und richtete sein blaues Hemd.

Leila schüttelte den Kopf: „Nein, das hatten wir!"

„Okay!", murmelte der Polizist leicht verwirrt. „Also war es euer Plan den Mord zu vertuschen?"

„Ja und dabei hatten wir Hilfe!"



Von wem bekommen die Mitrochondrihoes wohl Hilfe?

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