Chupacabra V

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Sie warf sich über den Weidezaun, wobei sie sich beim Aufkommen kurz mit der Hand abstützte. Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie Helena unter schummriger Beleuchtung die Veranda herunter wanken. Gleichzeitig entdeckte sie die geschlossene Tür und stürmte deshalb in Richtung Stall. Obwohl sie nicht darauf achtete, sprang ihr auch Hurley, verfolgt von der Kreatur, hinterher.

"Stall!", schrie sie gegen den Wind an, der heftig an den Gebäuden rüttelte. "In den Stall!"

Helena konnte sie nicht hören. Das brauchte sie auch nicht, denn die panischen Gesten, die Aada machte, ließen sie ebenfalls zum Stall laufen. Sie zerrte mit der unverletzten Hand am Tor. Sie klemmte.

"Mach die beschissene Tür auf!"

Aada war jetzt in Hörweite. Ihre Freundin wusste nicht, woher Hurley plötzlich kam, doch auch er kratzte verzweifelt am Stalltor. Sie hatte den riesigen Splitter noch nicht aus der Hand gezogen. Wegen der Survival-Sendungen, die ihr Bruder ständig schaute. Schnell biss sie sich auf die Unterlippe und riss das Holz aus ihrer Hand, um dann mit beiden Händen am Torgriff zu ziehen. Helena brüllte mit dem grollenden Donner um die Wette. Das Blut rann auf den Boden und vermischte sich dort mit dem aufgeweichten Erdreich.

Woher sie schließlich die Kraft nahm, die Tür gerade noch rechtzeitig aufzureißen, konnte sie sich selbst nicht erklären. Vielleicht war es der pure Schmerz gewesen. Hurley flüchtete zuerst in den Stall, wobei er sich sofort in die hinterste Ecke verkroch. Ähnlich wie Aada, die sich in Sicherheit warf, sodass Helena schnell das Tor zuschlagen konnte.

Aada sprang sofort wieder auf.

"Hast du das gesehen?"

Erst jetzt entdeckte sie, dass ihre Freundin verletzt war.

"Ach, du Scheiße! Was ist dir denn passiert?"

Helena standen die Tränen in den Augen.

"V-Veranda", würgte sie hervor. Denn langsam wurde ihr bewusst, was sie getan hatte. Die Handfläche war tief aufgerissen, weshalb das warme Blut unaufhörlich die Finger herab floss. Der Blutgeruch machte die Pferde nervös. Sie begannen unruhig auf und ab zu laufen.   
'Ob sie diese Kreatur wittern?', überlegte Aada stumm. Sie wusste, dass Helena bald fragen würde, wovor sie so angsterfüllt geflüchtet war, doch bis dahin wollte Aada schweigen.

Stattdessen zog sie ein Taschentuch aus der Hosentasche, das sich Helena gleich um die Hand wickelte. Sie atmete geräuschvoll aus, dann setzte sie sich auf ein paar Heuballen. Aada hingegen kam nicht zur Ruhe. Erst schaltete sie das Licht an, dann suchte sie nach Schwachstellen des Stalls, obwohl sie außerhalb keine verdächtigen Geräusche vernehmen konnte. Die Fuchsstute, die Helena geritten war, trat heftig gegen ihre Boxentür.

"Woah, ist gut, Ginger", murmelte sie im Vorbeigehen, doch sie wirkte weder auf sich, noch auf das Pferd besonders überzeugend.

Nachdem sie die Wand mit den Sätteln nach Löchern und Ähnlichem abgesucht hatte, warf sie einen Blick in die Boxen und musste feststellen, dass bei 'ihrem' Braunen ein Brett an der Außenwand fehlte. Folglich würde die Kreatur von dieser Stelle aus angreifen. Sie verstand zwar nicht allzu viel von Pferden, aber sie haderte mit sich, ob sie es riskieren konnte, den Braunen aus seiner Box zu lassen. Das Monster und ein durchgehendes Pferd auf engem Raum schienen ihr nicht sonderlich erstrebenswert.

Glücklicherweise arbeitete ihr Gehirn wieder. Mit dieser Logik exerzierte sie sämtlich in Frage kommende Lösungswege durch. Sie saßen fest. Wie man es auch drehte und wendete. Die Fenster waren unerreichbar weit oben. Selbst, wenn sie es durch eine Räuberleiter erreichten, wäre sogar Aada nicht hindurch gekommen. Nicht zu vergessen, dass die Kreatur den Stall umkreiste und auf einen Fehler ihrerseits lauerte.

Ein Blitz erhellte die äußere Umgebung. Gleichzeitig jaulte Hurley auf.

"Du, Aada?", fragte Helena vorsichtig, während sie das durchnässte Taschentuch zurecht zupfte. "Weshalb bist du eigentlich gerannt, als wär' der Teufel hinter dir her gewesen? Und was ist mit dem armen Hund passiert?"

11, 12, 13. Es donnerte. Etwa vier Kilometer. Ihre Freundin wand sich nicht zu ihr um, sondern beobachtete angespannt die verhängnisvolle Lücke.

"Was ist da? Red' mit mir, verdammt!"

Helena fuhr gereizt in die Höhe.

"Ich hab gesehen, was die Schafe her getrieben hat, okay?"

Während sie das sagte, zog sie den Braunen Halfter aus seiner Box. Das Pferd hatte die Ohren angelegt und hörte auch nicht auf zu tänzeln, als Aada ihn im größtmöglichen Abstand zu dem Loch anband. Ihr kam der Gedanke, die Pferde zur Flucht zu nutzen. Aber dann musste eine von ihnen das Tor öffnen und vielleicht wartete das Monster bereits.

"Ja und? War es ein Kojote?"

"Es war... alles Mögliche, aber kein normales Tier!"

"Was sonst? Wie sah es denn aus?"

Gerade wollte sie Helena ihren Fluchtplan unterbreiten, da hörte sie ein Krachen und Knirschen morschen Holzes, das mit großer Kraft zerdrückt wurde. Die Fuchsstute und das verletzte Pferd gingen durch. Hurleys Heulen wurde zu einem markerschütternden Schrei. Dann sah Helena wie das Monster die Boxenwand empor sprang. Sie schrie.

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