Chupacabra VI

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Bevor die Fuchsstute ihre Boxentür völlig zerstört hatte, stürzte sich die Kreatur, einen seltsamen Laut von sich gebend, auf das Pferd und schlug seine langen Fangzähne in die Hauptschlagader. Helena konnte ihren Blick nicht abwenden, als sich das Monster festkrallte und das Pferd verzweifelt buckelte. Ohne Erfolg. Aada riss an dem Tor.

"Scheiße! Hilf mir doch mal!", brüllte sie.

Helena aber rührte sich nicht. Sie sah mit an wie das Pferd immer unsicherer auf den Beinen wurde. Es wollte kämpfen, brach aber schließlich zusammen.

Aada hätte Tränen der Wut weinen können. Nie war ihr Helenas sensible Art so fehl am Platz vorgekommen wie in diesem Moment. Sie stand kurz davor das Tor mit einem kleinen Handbeil zu zerschmettern, da drehte sich Helena doch um. Ihr stand der kalte Schweiß auf der Stirn und ihre Augen wirkten völlig abwesend. Als könne ihr Gehirn das Gesehene nicht verarbeiten. Error. Fehlermeldung. Normalerweise hätte es wohl Sanftmut seitens Aada verlangt Helena wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, doch dafür blieb keine Zeit.

Sie verfluchte erneut das Tor, das sich momentan nicht öffnen ließ, dann verfluchte sie sich selbst. Sie zog Helena in Box des Wallachs, durch die das Monster gekommen war. Daraufhin öffnete Aada die Boxentür des verletzten Pferdes, musste sogleich aber zur Seite hechten, um von der Stute nicht erschlagen zu werden. Trotz der Schmerzen, die sie dabei haben musste, bäumte sie sich gleich auf und galoppierte anschließend in Richtung des Tors. Dort hatte sich der Braune bereits losgerissen. 'Es tut mir Leid', dachte sie, doch sie brauchte die Pferde als Ablenkung für das Monster.

Als sie Helena durch das aufgebrochene Loch schob, konnte sie das schmatzende Geräusch von nebenan hören. Es trennte sie nur eine dünne Holzwand von der trinkenden Kreatur. Glücklicherweise regte Helena sich wieder, sodass Aada nicht ihre ganze Kraft aufbringen musste. Als ihr Freundin auf der anderen Seite hervor kroch, wollte sie schon halbwegs erleichtert aufatmen, doch da fiel ihr auf, dass das Geräusch verstummt war.

Mitsamt dem Beil fuhr sie herum, doch das Stroh um sie herum war unberührt. Ihr Atem ging rasch. Ihre Augen suchten nach der Bedrohung.

Gerade entschied sie sich ihrer Freundin zu folgen, als unvermittelt Hurley an die Wand sprang. Anders konnte Aada das Gesehene auch erst nicht erklären, bis sich die Farbe der Kreatur wieder in dieses widerliche grau-blau änderte. Der Farmhund hatte Aada schließlich doch gerettet. Nun bissen die beiden Tiere aufeinander ein. Es krachte wieder fürchterlich, doch diesmal war es nicht der Donner, sondern die Pferde, die in Panik durch das Tor brachen und davon liefen. Die rasende Angst ließ Hurley aggressiv werden. Nie war dieser Hund derart auf ein anderes Tier losgegangen.

Sein Gegner war zwar doppelt so groß und breit wie er, doch sein eigenes Gebiss verschaffte ihm im Kampf einen Vorteil. Die Fangzähne der Kreatur waren lang und dünn, also nur zum Blutsaugen geeignet. Bedrohlicher wirkten die Krallen, doch Hurley ließ der Schmerz, als ihm das Monster in die Lende fuhr, nur noch rasender werden. Aada hingegen wartete. Sie wartete auf eine passende Gelegenheit dem Monster das Beil in den Schädel zu treiben. Und die bekam sie.

Denn die Kreatur schlug ihre ungepflegten Krallen in Hurleys Bauch, sodass er auf den Rücken fiel. Während Hurleys Fell sich schnell dunkelrot färbte, konnte man von 'Fell' bei dem Monster nicht wirklich sprechen. Sein Skelett war mit fleckiger Haut überzogen, an der nur einige Haarbüschel hingen. Dadurch sah man die Verletzungen, die Hurley ihm beigebracht hatte um so deutlicher und Aada hatte ein besseres Ziel.

Da die Kreatur ihre Zähne in Hurleys Hals rammte, achtete sie nicht auf das Mädchen. Zielsicher, als spaltete sie Feuerholz, schlug sie zu. Immer und immer wieder. Das Blut spritzte bis in ihr Gesicht, doch sie ließ erst von dem Monster ab, nachdem es tot zur Seite sackte.

Einige Augenblicke betrachtete sie den Klumpen Fleisch am Boden, dann fiel das Beil dumpf ins Stroh. Mit beiden Händen packte sie den verletzten Hurley und trug ihn durch das zerstörte Tor hinaus. Es regnete immer noch, doch das Gewitter war vorüber.

Helena kam zitternd auf sie zu. Redete wirr auf sie ein. Aada blickte an der Freundin vorbei zum aufklarenden Horizont.

"Wir müssen in die Stadt.", stellte sie fest. "Hurley muss zum Tierarzt! Und wir brauchen Toast."

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