"Kann ich Ihnen behilflich sein, junges Fräulein?"

Eine etwas ältere Dame mit einer ziemlich geschmackslosen Bluse lächelte mich höflich an. Schnell schüttelte ich den Kopf und verneinte freundlich. Ein bisschen verloren stand ich in der Buchhandlung und überlegte was das passende Geschenk für Miriam sein könnte. Lesen war glaub ich nicht einer ihrer Hobbys, zeichnen und andere kreative Tätigkeiten ebenfalls nicht. Über was würde sie sich freuen?

Schminke? Parfüm? Genau die Sachen, bei denen ich gar keine Ahnung hatte. Vielleicht würde ein Tee, Schokolade oder eine hübsche Tasse auch reichen... Schnell warf ich diese Gedanken ab. Nein, für Miriam musste es etwas besonderes sein. Außerdem wäre das meine Chance ihr näher zu kommen. Genauso zögerlich wie ich den Laden betreten hatte, verließ ich ihn auch wieder. Langsam ging ich die Einkaufspassage entlang und dachte angestrengt nach. Plötzlich sah ich zwei Personen aus dem Augenwinkel. Als ich mich zur Seite drehte, bestätigte sich leider meine Vermutung. 

Serafina und Miriam gingen ausgerechnet jetzt sich lautstark unterhaltend die Straße entlang. Schnell versteckte ich mich hinter meinen halblangen Haaren. Die Chance, dass sie mich erkannt hätten, war so oder so eher gering. Wieso auch immer, folgte ich ihnen unauffällig in der Hoffnung, etwas aufzuschnappen, was mir bei der Geschenkesuche helfen könnte. Mein Herz pochte rasend und meine Handflächen waren schwitzig vor Aufregung. Tausende Gedanken schwirrten durch meinen Kopf und trotz allem konnte ich es mir nicht verkneifen Miriams Arsch für paar Sekunden zu betrachten. Mit hochrotem Kopf realisierte ich, was ich gerade getan hatte und wand meinen Blick schnell wieder ab. Naja, ich war komplett verliebt, da war nichts anderes zu erwarten. Im Endeffekt hatte mir diese jämmerliche Verfolgungsjagd überhaupt nichts gebracht außer, dass ich mich noch mehr wie ein stalkerhaftes und krankhaft verliebtes Teenie Girl vorkam.

Ich wollte sie doch einfach nur Mein nennen...