Teil 4

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"Hörst du das auch? Da brennt doch etwas?!" Ich lauschte, aber aufgrund des Gewitters konnte ich das verräterische Knacken eines Feuers nicht mehr hören. Doch ich war mir sicher, dass ich zuvor etwas dergleichen gehört hatte.

 "Ja, ich glaube du hast Recht", stimmte mir meine Kollegin zu. Wir sahen uns an und gingen in die Richtung, in der wir das Feuer vermuteten. Und tätsächlich! Eine Tanne stand lichterloh in Flammen. Sie war wohl von deinem Blitz getroffen worden und dann umgeknickt, denn sie lag am Boden und drohte bereits, auf Sträucher überzugreifen.

"Meli, fuck!", flüsterte Mathilda und ich folgte ihrem Blick. Vor dem brennenden Baum saß ein Mädchen und weinte. Ich bekam Panik, dass das Feuer gleich auf sie übergehen würde. "Hey, komm zu uns!", rief ich also laut. Es drehte den Kopf und ich erschark. Es war dasselbe Mädchen wie aus der Schule. Oh mein Gott! Ich zuckte zurück und blinzelte, doch ich hatte mich nicht getäuscht.

"Meine Eltern...sind...da ...unten", sagte sie leise und wandte den Kopf zu der Tanne. Mathilda riss die Augen auf und ging langsam auf sie zu. Ich stand immernoch unter Schock, deshalb war ich froh, dass sie diese Aufgabe übernahm. "Das tut uns leid", meinte Mathilda und zog sie sanft weg. Sie hustete.

 "Nein, ich muss bei ihnen bleiben!", wehrte sie sich nur halbherzig. "Bleib ruhig, ihnen kannst du nicht mehr helfen".  Ich eilte ihr zur Hilfe und packte das Mädchen ebenfalls am Oberarm. Das Mädchen wehrte sich mit Händen und Füßen und schrei, dass wir sie loslassen sollten. "Scheiße!" Ich taumelte zurück und hielt mir die Nase. Sie hatte mich mit ihrem Ellbogen getroffen. Blut sammelte sich in meiner Handfläche und mir wurde ein wenig übel. "Fuck, das...wollte ich nicht! Ich wollte Sie...nicht...schon wieder ...verletzen".

POV Johanna

 Ich war wirklich dumm. Schon wieder hatte ich die Polizistin verletzt, was war bloß los mit mir? In meinen Augen stauten sich Tränen auf, ich sah zu der Tanne hinüber. Sie hatte recht. Meine Eltern waren schon längst tot und ich hatte ihnen nicht helfen können! Entkräftet ließ ich mich auf den Waldboden sinken und heulte hemmungslos weiter. Dieser Schmerz fraß mich innerlich auf.

POV Mathilda

Mir zerriss es das Herz, als das rothaarige Mädchen  abermals anfing zu weinen. "Hey, alles wird gut", flüsterte ich ihr zu und beugte mich zu ihr. "Nein, nichts ist gut! Ich habe sie schon wieder verletzt und...nun bin ich auch noch alleine", stammelte sie verwirrt. "Melina, kennst du die?", fragte ich, selbst auch ein bisschen verwirrt. Meine Kollegin nickte: "Ja, von dem Workshop in der Schule. Wir haben uns am Gang gesehen und dann ist das mit dem Mädchen passiert, habe ich dir ja erzählt. Aber das ist jetzt nebensächlich. Wir müssen jetzt aus diesem beschissenen Wald raus und die Feuerwehr alarmieren! Los!" "Kannst du laufen?", wollte ich von ihr wissen. Das Mädchen nickte und stand mit meiner Hilfe in Form einer Hand auf. "Sicher?" Sie nickte knapp.

Diesesmal fanden wir den Weg aus dem Wald sofort heraus. Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, als ich den Streifenwagen sah. Nun waren wir in Sicherheit.

POV Johanna

Die Polizistinnen begleiteten mich aus dem Wald hinaus, in dem mein Schicksaal besiegelt wurde. meine Eltern waren tot, ich alleine. Und Yasmine hatte alles gekriegt, was sie jemals wollte. Mir so sehr weh zu tun, dass...dass ich meinte, daran zu zerbrechen.

Ich war so froh, als ich das Polizeiauto sah. Melina ließ mich hinunter und ich saß mich in den Wagen. "Wo sollen wir mit ihr hin?" Die Zwei berieten sich, während ich meine Augen geschlossen hatte und meine Tränen zu verbergen versuchte. "Hey, ich weiß wie verdammt weh es tut und dass es schwer ist, aber...du bist noch am Leben. Ich weiß, wie schwer es für dich sein muss, doch du wirst es schaffen!" Die schwarzhaarige Polizistin kniete vor mir. "Ich...sie waren alles für mich. Sie waren meine verdammten Eltern!", weinte ich los und schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Sie nahm mich in den Arm und versuchte mich zu trösten. Vergeblich.

Nach zahlreichen Überlegungen stand fest, dass ich für eine Nacht bei der Polizistin wohnen sollte, die wirklich Melina hieß. Am nächsten Morgen sollte eine Frau vom Jugenamt kommen und mich abholen, da es heute einfach schon zu spät war und sie mir auch ein bisschen Ruhe gönnen wollten, bevor mich mein Leben wieder einholte. Ein Leben, dass ich von jetzt auf gleich nicht mehr hatte.

"Ist das okay für dich?", wollte Melina von mir wissen und ihre blauen Augen ruhten sorgenvoll auf mir. Ich nickte: "Selbstverständlich, ich will Ihnen keinen Aufwand machen". Bei beiden, die ganz offensichtlich beste Freunde waren, lächelten einander an.

"Du machst mir keine Umstände, Johanna. Ich will nur, dass es dir gut geht. Heute zumindest".

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Ich sah aus dem Fenster. Gebäude, Bäume zogen an mir vorbei, genau wie mein Leben. Mein Leben, das schon immer so scheiße war. Nein, eigentlich nicht immer. Sondern nur, seit dem Tag. Seit diesem einen Tag war nichts mehr wie zuvor. Rein gar nichts!

 "Johanna, wir wären da". Melina parkte ein und sah zu mir nach hinten auf die Rückbank. Ich nickte und schnallte mich ab. Die Luft war noch feucht vom Gewitter und duftete gut. Es hatte auch abgekühlt und es war nun viel angenehmer, sich darußen aufzuhalten. Ich schloss kurz die Augen. Nicht heulen, beschwor ich mich selbst. "Es tut mir soooo leid. Wenn es geht, komm einfach nach". Ihre Schritte entfernten sich. Ich riss mich zusammen, holte meine Tasche aus dem Kofferraum und ging ihr mit schweren Schritten nach.

Das Haus war atemberaubend schön. Ich vergaß für einen Moment meine Sorgen und staunte. Obwohl es dunkel war, war ich ganz hin und weg. Das Haus war aus Holz, so viel konnte ich noch erkennen. Ein Garten grenzte daran, zwei Bäume wogen sich im Wind. Wie in einem Film von Charlotte Link, kam mir in den Sinn. Als ich schließlich in das Gebäude trat, tja..das war ja mal ein Anblick!

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