Teil 5

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Von drinnen war das Haus noch schöner. Der Boden war aus einem dunkeln Bankett und  die Wände waren sorgfältig weiß gestrichen. Eine Fliesentreppe führte in den ersten Stock hinauf. 

Im Hausflur hingen Bilder mit ihr, Hunden und der anderen Polizistin. Ich trat näher heran. Einmal war Melina in New York gewesen, dann wieder irgendwo in den Bergen und am Strand.

Zusammen mit der blonden Polizistin und ihrem Hund lag sie auf einer Straße und schlief. Diese ganzen Bilder waren so super fotografiert, da musste ja ein echter Profi im Spiel sein.

 "Wow!" Sie lächelte, als sie meine Bewunderung sah. Ich zog meine Schuhe aus, damit ich den Boden nicht beschmutzte. "Ja, es ist schon schön hier". "Schön? Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe", unterbrach ich sie. Melina lachte nun vollkommen: "Danke!"

Wenig später saßen wir im Esszimmer. Über dem Tisch aus Kirschholz baumelte eine Lampe. Die Küche war aus Edelstahl und die Tischplatte aus schwarzem Granit. So eine hatte ich mir immer in unserer Wohnung gewünscht! Schlagartig kamen meine ganze Erinnerungen zurück. Ich verstummte und sah zu Boden. "Möchtest du etwas Essen?" Ich schüttelte den Kopf. "Kann ich verstehen. Komm, ich zeige dir dein Zimmer für die Nacht", bot sie an. Ich folgte ihr in den ersten Stock.

Dort zog sie eine Tür auf und ich befand mich in einer anderen Welt. "Oh mein Gott!", hauchte ich verwundert. Das Zimmer war auch in weiß gestrichen. Schwarze Möbel befanden sich darin, seidene Vorhänge hingen vor den beiden Fenster. "Das...das ist mehr...danke!", stotterte ich verlegen.

 "Keine Ursache. Das Zimmer war schon so, von seiner vorherigen Bewohnerin", entgegnete Melina knapp und zog die Tür hinter sich zu. Ich blieb allein und ließ mich auf das Bett plumpsen. Es war federweich! "So lässt es sich leben", dachte ich zufrieden und zog mich um, da ich immer noch meine Sachen vom Wald anhatte. Es war schließlich schon nach Mitternacht, als ich endlich einschlief und mich meinen Albträumen ergeben musste.

Mit einem Schrei wachte ich auf und fasste mir ans Herz. Doch da war nichts, kein Dolch, der sich in meine Eingeweide bohrte. Keine Eltern, die ebenfalls abgeschaltet wurden und keine Yasmine, die mir den Dolch ins Fleisch jagte.

Ich atmete durch und sah mich um. Wo war ich denn? Es dauerte ein bisschen, bis ich begriff, das ich bei der netten Polizistin zuhause war. Bis am Morgen. Dann musste ich weg von hier...es gab genug Horrorfilme über Waisenhäuser...Mich grauste es und ehrlich gesagt hatte ich Angst, was mich wohl erwartete. Der Boden unter mir war kalt, als ich mich erhob, das fühlte sich gut an. Mein Magen meldete sich zu Wort und ich öffnete die Tür.

Es war still, wie ausgestorben. Auf dem Weg zur Küche, machte sich mein schlechtes Gewissen breit. "Wuff!" Ich erschrak fast zu Tode, als ein ziemlich großer Hund vor mir auftauchte. Er war so ein Lassiehund, mir fiel die Rasse gerade nicht ein. Anders als Lassie hatte er schwarze Ohren und sein Fell war weiß, braun und schwarz. 

Seine Augen sahen mich freundlich an. Ich bemühte mich, in dem Dämmerlicht die Farbe seiner Augen zu erkennen, scheiterte jedoch daran.

 Er wedelte mit dem Schwaz und legte den Kopf schief. " Na, du?" Ich ging in die Hocke und kraulte ihn. Er ließ es sich gefallen und legte sich auf den Boden. Ich lachte lautlos und ging kopfschüttelnd weiter. So ein verwöhnter Hund!

 Am Kühlschrank angekommen, rang ich mit meinem Gewissen. Durfte ich mir einfach etwas nehmen? Oder sollte ich zu der Polizistin hinauf gehen, ihr privates Schlafzimmer betreten, um sie zu fragen? Ich stöhnte auf. Schließlich schloss ich den Schrank wieder, ohne Ausbeute zu haben. ich machte mich wieder daran, ins Bett zu gehen und die letzten Stunden hier zu genießen. Der Hund war von der Treppe verschwunden, wo ich auch ziemlich glücklich drüber war. Obwohl ich Tiere liebte, hatte mir Lassie schon ein bisschen Angst eingejagt. So ganz allein, mitten in der Nacht. Oder war es gar nicht mehr mitten in der Nacht?

Ich hatte sowas von keine Ahnung!

Plötzlich hörte ich etwas aus einer Tür, die meinem Zimmer gegenüber lag. "Hallo?", flüsterte ich leise. Keine Antwort. Ich ging zögernd auf die Tür zu und drückte die Klinke herunter. Das Zimmer gehörte offensichtlich Melina. Es war auch sehr schön eingerichtet. Ein großes Poster hing über ihrem Bett. Es zeigte einen Hund und eine elegante, junge Reiterin auf einem sehr edlen Pferd. Das musst sie sein! Ich trat ein, um mir das Poster genauer anzusehen. Ich wusste, dass man das ja eigentlich nicht machte, aber...Meine Eltern waren eh tot, also würden sie mich nicht dafür rügen, dass ich hier einfach Menschen beim schlafen stalkte!

Von der Nähe war das Bild sogar noch schöner. Ich hatte mit Pferden nie sehr viel am Hut, doch dieses Pferd berührte mich tief in meinem Herzen. Seine dunklen Augen sprachen mich an, wie ein Freund, dem man alles Sorgen anvertrauen könnte. 

Sie war offenbar eine Stute, denn sie trug eine rosa Fliegenhaube, was ziemlich gut zu ihrem dunkelbraunen Fell passte. Die Satteldecke war ebenfalls rosa und Melina trug ein blassrosa T-Shirt. Ihre Reithose war schwarz und ihre Füße steckten in schwarzen Reitstiefeln, die glänzten.

Lassie saß neben dem schwarzen Pferd und blickte geradewegs in die Kamera.

Dann gab Melina einen Laut von sich und drehte sich auf meine Seite. Ich dachte schon, dass sie aufgewacht sei, aber so war es zum Glück nicht. Eigentlich war sie ja nett und so, aber wenn man jemanden im Dunkeln in seinem Zimmer sah, na ja...dann könnte man anders reagieren und immerhin war sie Polizistin und in Selbstverteidigung bestens ausgebildet.

 "Chris...nein! Bitte, tu das nicht. Sie...sie ist ein Kind", rief sie. Ich starrte sie an und hielt es für besser zu gehen. Ich war wohl nicht die Einzige, die etwas Traumatisches erlebt hatte...


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