Teil 9

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POV Hannah

Ich merkte, wie es meiner Kollegin immer schlechter ging und rief nach Paula, der Notärztin. "Was ist los, Hannah?", rief sie mir zu. Ich deutete auf Melina, die inzwischen schon wieder leichenblass war. "Melina, was ist los?", wollte Paula wissen. "Ihr habt nicht gesehen, was ich gesehen habe", meinte sie tonlos. Paula sah mich verwirrt an, ich zuckte nur mit den Schultern. "Was hast du denn gesehen?", wollte ich nun wissen. "Miras Eltern. Tot. Alles voller Blut." "Geht es dir, oder...?" "Nein, Paula. Es geht schon. Hast du eine Streife für den da angeordnet?" Melina zeigte auf den Baum, an den wir den jungen Mann gefesselt hatten. Wir hatten keine andere Möglichkeit gehabt... "Ja, die sollte eigentlich gleich kommen. Sollte..." 

"Die Kleine ist verletzt, aber wir müssten sie trotzdem kurz ins Krankenhaus bringen"  "Okay, dann würde ich mit dem RTW zur Wache fahren, ginge das? Unser Auto ist ja...reif für den Schrottplatz", witzelte ich. Paula nickte: "Ja klar, von mir aus!" Endlich kam die angeforderte Streife. Sie nahmen den Mann mit, sahen uns aber schräg an. Tja, ungewöhnliche Situation erforderten ungewöhnliche Maßnahmen.

 "Melina, bleibst du da bis der Abschleppdienst kommt?", fragte ich meine Kollegin. Sie nickte: "Klar!" "Geht es dir wirklich? Ich möchte nämlich nicht, dass du dann umfliegst und ich daran schuld bin", meinte Paula sorgenvoll. "Man, ich bin doch keine 13 Jahre mehr!", motzte sie beleidigt. Ich musste lächeln.

 Während die KRIPO und die SPUSI das Haus untersuchte, saß ich mich auf den Sitz im RTW und wir fuhren los. Der RTW fuhr mich nachdem wir im Krankenhaus waren, zur Wache. "Danke, man sieht sich!" Ich schob die Tür auf und hob die Kleine heraus. "Bis später!", winkte Paula und weg war der Wagen. Ich sah ihen hinterher und seufzte. Dann ging und ging die letzten paar Meter zu Fuß. "Wo sind wir?", wollte Mira wissen. Sie sah mich groß an. "Du bekommst gleich eine echte Polizeiwache zu Gesicht", erzählte ich ihr und stieß die Tür auf. "Hannah!" Mein Kollege drückte den Knopf und ließ mich herein. "Hi!", sagte ich.

 "Und, wen hast du da bei dir?" "Das ist Mira. Sie...ihre Eltern sind ermordet worden, erzähl ich dir alles gleich genauer. Wir müssen rauskriegen wer ihre Eltern waren". Er nickte und wir gingen in einen der Räume.

Mein Kollege Paul blieb bei Mira, während ich zu einer weiteren Kollegin ging, um nachzuforschen. Ich wollte nicht, dass Mira etwas mitbekam, das hatte sie eh schon. Mir tat sie so leid. Sie war doch erst vier Jahre alt!

Wenige Minuten später wussten wir, dass Miras Eltern Herr und Frau Knock waren. Sie arbeiteten als Lehrerin und als Sanitäter. "Hannah, ich habe gerade eine Info bekommen", meinte meine Kollegin. "Was?" "Der Mann, der auf Melina eingestochen hat, heißt Rudolf Knock. Klinglt bei dir was?" Ich war sofort wieder hellwach: "Ihr Sohn?" "Nicht ganz, besser gesagt ihr Neffe", sagte sie, ,, wie krank kann man bitte sein?" Tja, das wusste ich auch nicht. "Also hat er die Familie umgebracht?" Sie zuckte die Schultern: "Vermutlich. Sie zwingen ihn gerade zu einem Geständniss, aber ob das was wird...?" "Da kennst du aber unsere Kollegen von der KRIPO schlecht", meinte ich gedehnt und streckte mich.

 "Wo ist eigentlich Mira?", wollte ich dann wissen. "Sie ist immernoch bei Paul, ich glaube sie verstehen sich echt gut..." Bevor sie den Satz noch zu Ende sprechen konnte, ertönte ein dumpfer Knall, gefolgt von einen Schrei. "Fuck, das ist doch Mira!" Ich schoss aus dem Sessel und rannte um die Ecke.

Dort fand ich Mira am Boden liegen auf.  Sie rührte sich nicht mehr, sie wimmerte nur leise vor sich her. Ich bekam Panik. "Was hast du gemacht?", rief ich und kniete mich neben sie hin. "Ich ...gar nichts!", verteidigte sich Paul. Ich hob den Kopf von ihr auf, darunter war Blut. Viel Blut, scheiße! Ich warf Paul einen mörderischen Blick zu. Hatte er denn keine Ahnung von Kindern oder was?

 "Hey, ruf bitte einen RTW", bat ich meine Kollegin und sie nickte. "Ich bin nur ganz kurz weggegangen und sie saß halt am Tisch! Woher soll ich wissen, dass sie nicht mal eine Sekunde still sitzen kann? Ich meine, sie ist doch keine zwei Jahre mehr." "Was? Sie ist vom Tisch auf den Kopf gefallen?" Ich konnte es gar nicht fassen. "Der RTW ist gleich da!" Ich hoffte nur, dass nichts Schlimmeres passiert war. Mein Puls war eindeutig zu schnell, doch Mira erinnerte mich gerade an meinen kleinen Sohn zuhause. Was, wenn ihm soetwas auch passieren würde...

Die Sanitäter nahmen Mira im RTW mit, ich fuhr auch mit und machte mir Sorgen, obwohl ich Mira erst seit knapp zwei Stunden kannte. Trotzdem, ihre Geschichte nahm mich sehr mit und wieder einmal fragte ich mich, wieso genau SIE es sein musste, der das alles passierte. Die Welt war echt verdammt nochmal ungerecht!

 "Es wird alles gut", lächelte Adal, die Sanitäterin, die ich schon ewig kannte, mir zu. Ich lächelte zurück und nickte. Adal legte den Kopf schief: "Alles klar?" Ich zuckte die Schultern und meine Gedanken wanderten zu dem Haus und Melina zurück.

"Heute war einfach ein Scheißtag. Ihre Eltern wurden ermordet und Melina hat es nun ja gesehen". Adal zog erschrocken die Augenbrauen hoch: "Oh mein Gott!" Ich nickte düster: "Und dann hat Paul Mira auch noch alleine gelassen. Echt und ich dachte, er wäre erwachsen".

Daraufhin mussten wir beide lachen und ich konnte sogar den Schock ein bisschen vergessen. "Ach, übrigens. Linus will wissen, ob er morgen vielleicht zu dir und Louis könnte? Das wäre sehr nett, weil ich morgen auch noch Dienst habe". "Aber klar doch, ich freue mich immer, wenn er zu Besuch kommt". Obwohl Adal jünger war als ich hatte sie ebenfalls schon Kinder. Ihre Tochter war schon älter und verbrachte die Tage, an denen sie lange arbeiten musste, in der Schule in der Betreuung. Ihr kleiner Sohn Linus, der genauso alt wie mein Louis war, kam oft zu uns und dadurch hatten sie die zwei Jungs angefreundet.

 In der Klinik brachten sie sie sofort auf die Kinderstation, nachdem sie in der Notaufnahme erstversorgt wurde. "Hi Hannah! Warum bist du hier?" Meine alte Freundin -wir kannten uns schon seit der Grundschule- kam auf mich zu. Sie war die leitende Kinderärtzin hier. "Ja, ich wünschte ich wäre nicht hier! Diese Kleine heißt Mira, lange Geschichte. Auf jeden Fall ist sie vom Tisch voll auf den Boden geknallt", wusste ich. "Aha! Wie hoch war der Tisch so?" Ich zeigte mir bis zur Hüfte. "Okay, beruhig dich. Wir gucken mal", sagte sie. Eine Schwester brachte Mira mit einem Rollstuhl herein. Mira hatte eine große Platzwunde. Sie legten sie auf die Liege. "Und?", wollte ich wissen. "Gebrochen oder geprellt scheint mal nichts zu sein... Pupillen sind auch isokor...hmm. Wir schicken sie ins MRT okay?" Die Schwester nickte und schob Mira wieder weg. "Sie musste so viel durchmachen", redete ich mit mir leise. "Was genau? Warum bist du eigentlich bei ihr und nicht ihre Eltern?" Wollte sie das wirklich wissen?




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