00 | Prolog

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Willkommen in der Welt der Magie ...

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E L E N A

So leise wie möglich schlich ich durch den Wald, darauf bedacht kein einziges Geräusch zu hinterlassen. Vor mir graste ein Reh mit seinem Jungen. Mit seinen weißen Tupfen sah es einfach nur niedlich aus. Hinter den beiden floss ein Fluss durch das dichte Heidekraut. Dadurch das die Sonne kaum durch das große Blätterdach hindurch dringen konnte, war es hier sehr schattig. Ein perfekter Ort um Tiere zu beobachten, fand zumindest ich. Um besser sehen zu können, strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht. Meine Haare hatten leider die dumme Angewohnheit sich oft selbständig zu machen, was bei meinen schulterlangen und leicht lockigen Haaren kein Wunder war. Sie hatten ihr eigenes Leben und offenbar war ich da nicht eingeladen. Schade eigentlich.

Entspannt setzte ich mich auf einen Stein nahe dem Flussbett und fing an zu lauschen. Das Wasser sprudelte vor sich hin und schien über jeden Stein mit Leichtigkeit zu springen. Es sah so einfach aus, im Gegensatz zu meinen Leben. Mutter Natur hatte sich wohl nie Gedanken gemacht, was passiert, wenn man die falschen Persönlichkeiten hat. Genau das war mir nämlich passiert. Dadurch das ich anders war wie die anderen, wurde ich von jedem gemieden. In der Klasse war ich die Streberin schlechthin, nur weil ich nicht wie die anderen Betthäschen aus meiner Klasse auf irgendwelche Jungs stürzte und sie aus fünf Kilometer Entfernung ansabberte. 

Sowas war einfach nur widerlich, sich an einen Jungen ranzuhängen und darauf zu warten benutzt zu werden. Ein Mensch ist doch keine Einwegflasche, die man nach einmal gebrauchen wieder wegwirft, oder nicht? Eine Weile noch lauschte ich den verschiedenen Geräuschen der Natur. Das Brüllen der Hirsche. Das Zwitschern der Vögel. Das Rauschen der Blätter und des Flusses. Das alles hörte sich so vertraut an. 

Mit einer Hand griff ich in meine Tasche und holte mein Handy heraus, das schon die ganze Zeit vibrierte wie verrückt. Tatsächlich stand auf den Display Melinda, meine Schwester. Seufzend ging ich ran und sofort meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung. "Hey Elly, ich gehe heute noch auf eine Party mit meinem Freund. Willst du auch mit hin? Luce hat dich auch mit eingeladen." 

Bei diesen Worten verfinsterte sich mein Gesicht. Luce, das größte Arschloch der ganzen Schule. Soweit man den Tratsch der Mädchen glauben schenken konnte, hatte er jeden Tag mindestens zwei Betthäschen. Er scherte sich einen Dreck um irgendjemanden. Für ihn galt nur Ich, Ich, Ich. Wenn jemand etwas nicht nach den Wunsch des Jungen machte, dann war er sofort unwürdig. Das war vielleicht auch einer der Gründe, wieso ich eine Außenseiterin war. Weil jeder nach Luce's Pfeife tanzte.

"Du weißt genau, wie ungern ich dich auf Partys von diesen Idioten lasse, aber ich glaube nicht, dass ich dich in irgendeiner Form aufhalten kann. Also geh hin und richte ihn einen schönen Gruß von mir aus." Eine lange Stille herrschte auf der anderen Seite. Offensichtlich hatte sie gerade ihren Freund davon unterrichtet, dass sie die Erlaubnis hatte hinzugehen, denn eine Minute später sagte Melinda: "Ist okay, Schwesterherz. Wir bleiben so bis zwei Uhr nachts. Natürlich hoffen wir, dass das geht, weil ich will nicht wie letztes Mal im Regen vor der Tür stehen will."

Ich musste ein Lächeln unterdrücken. Damals war meine kleine Schwester zu spät nach Hause gekommen und als Strafe stand sie erstmal eine Stunde lang im Regen, da ich mich weigerte ihr die Tür zu öffnen. "Dann komm aber ja pünktlich, Fräulein!" An der anderen Seite der Leitung kam ein lautes Schnauben, ehe sie eher widerwillig sagte: "Wer garantiert mir, dass du auch pünktlich bist? Du könntest genauso gut zu spät kommen! Was soll ich dann tun? Lass mich raten, du bist wieder auf deiner geheimen Lichtung, auf der niemand außer dir hin darf."

Dieses Mal fing ich das Lachen an. "Wo soll ich denn hingehen? Mal eben schnell zum Mond kann ich ja nicht. Also, wieso der Aufwand. Außerdem ist meine Lichtung besser als irgendwelche Partys mit Drogen, in jeglicher Form, und anderen Sachen. Keine Angst, wenn du nach Hause komme, werde ich im Bett liegen und tief und fest schlafen. Vielleicht höre ich dein Klingeln ja nicht." Durch das Handy hört man einen leisen Aufschrei und danach ein Kichern. Anhand dessen wusste ich, dass meine kleine Schwester eben durchgekitzelt wurde. 

"Dann richte deinem Freund liebe Grüße von mir aus und ich wünsche dir viel Spaß. Hab dich lieb." Das Lachen verschwand und stattdessen hörte ich ihre Stimme wieder: "Dankeschön, den werden wir haben. Ich hoffe du auch! Hab dich auch lieb. Tschüssi." Durch ein Klingen merkte ich, dass sie aufgelegt hatte. Schmunzelnd legte ich mein Handy auf meine Tasche. 

Diese hatte ich zu meinen fünfzehnten Geburtstag bekommen und seitdem hütete ich sie wie ein Schatz. Mit ihren blauen Hintergrund war es etwas besonderes für mich. Die roten Blumen darauf, erinnerten mich immer wieder an meine verstorbene Oma und daran wie viel ich verloren hatte. 

Mein Vater starb vor genau drei Jahren, als er besoffen am Steuer saß und in jemand anderen hinein gefahren war. Seitdem arbeitete unsere Mutter von früh bis spät, um Geld zu verdienen und um sich abzulenken. Dadurch verbrachten wir wenig Zeit als Familie, somit konnten wir auch keine wirkliche Mutter-Töchter Beziehung aufbauen, wie andere Kinder. Ein Blicken ließ mich aufschrecken. Es kam vom Fluss und schien von der Sonne gerade so angezogen zu werden. 

Leicht ängstlich wich ich zurück und versuchte auszumachen, was das plötzliche Strahlen war. Nachdem der erste Schock überwunden war, wagte ich mich näher, um zu sehen, was da war. Auf einen Stein im Flussbett saß ein schwarzer Vogel mit etwas glitzerndem im Schnabel. Doch das war nicht das, was mich erschreckte, ehe die Augen, mit dem er mich anstarrten. Sie waren nämlich eisblau. 

In Biologie hatte ich immer gut aufgepasst, um zu wissen, dass es blauäugige Vögel nicht gab. Vielleicht bekam ich langsam Wahnvorstellungen. Entsetzt schüttelte ich den Kopf um diesen Gedanken zu verjagen. Noch immer saß das Vieh auf seinen Platz und starrte mich an. Nur wurde mein Blick dieses Mal auf das Glitzerne in seinen Mund abgelenkt. Was war das? fragte ich mich. 

Fest entschlossen streckte ich meine Hand aus, um danach zu greifen. Noch immer keine Regung zu sehen. Deshalb wurde ich mutiger und fasste das runde Teil an. Als ich versuchte zu erkennen, was es war, riss der Vogel plötzlich seinen Schnabel weg. Unvorbereitet verlor ich das Gleichgewicht und versuchte verzweifelt mit den wedeln meiner Arme dieses wiederzufinden. Jedoch wurde es dadurch noch schlimmer, denn jetzt hatte ich keine Hand mehr frei, um mich festzuhalten. 

Mit einen lauten Platschen fiel ich in den Fluss und atmete bei der Berührung mit dem kalten Wasser laut auf. Entsetzt schaute ich mich um, konnte den Vogel nirgendwo entdecken. Ich hatte den Fehler gemacht, indem ich auf die Gegend geachtet hatte, hatte ich nicht gemerkt, dass vor mir ein Stein aufragte. Mein Kopf verabschiedete sich, als ich mit voller Wucht gegen diesen Knallte. Somit wurde alles schwarz und das letzte, dass ich hörte, bevor mich die Dunkelheit empfing, war das laute Krächzen des Vogels. 

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