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Leo kam eine gute Stunde später wieder ins Wohnzimmer gestolpert.

„Jannis!", rief er über die Musik hinweg. „Komm her, wir sauf'n jetz'!"

Jannis, der den inzwischen schlafenden Lesz sanft kraulte, hob den Blick.

„Ich nehm keine Befehle entgegen", lachte er und rührte sich nicht.

„Komm schon, bitte!", versuchte Leo es anders und stützte sich auf die Lehne eines leeren Stuhls. „Wir wollen 'n Trinkspiel spiel'n und zu zweit is' scheiße!"

Der Stuhl kippte unter seinem Gewicht nach hinten und Leo ließ ihn eilig los.

„Wouw!", sagte er und hob die Hände, als habe er eine giftige Schlange angepackt.

Jannis senkte seinen Blick auf Lesz, strich nochmal durch sein Haar und machte sich dann vorsichtig von ihm los.

„Habt ihr ein Auge auf ihn?", fragte er Vroni und Marti, nachdem er Leszs Kopf auf die Polster gebettet hatte.

„Marti, mach du! Ich will mitspielen", sagte Vroni und sprang schwungvoll auf. Sie stolperte einen Schritt zur Seite und dann über Martis Füße. Leo konnte sie mit einem beherzten Schritt nach vorne noch davon abhalten, auf den Stuhl zu fallen. Leicht schwankend fing er sie in der Luft und Vroni lachte.

„Oh ein Genletetelman", sagte sie und verzog dann irritiert das Gesicht.

„So ungefähr", lachte Leo und richtete sie auf.

„Ich pass auf", versprach Marti und rutschte an Lesz ran.

Jannis schenkte ihm ein Lächeln, dann folgte er Leo, der den Arm ausstreckte wie ein Superheld und ihnen voran in die Küche schritt, wo Kian auf dem Boden saß und mit dem Rücken am Geschirrspüler lehnte.

„Eey, Freunde!", lachte er und hob seinen Becher in die Luft.

„Kian!", lachte Vroni und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. Sie umarmte ihn und blieb dann auf ihm liegen.

Kian schloss seine Arme um sie und atmete den Duft ihres Haars ein.

„Du riechs' viel besser als Isi", lallte er und nahm dann ein paar von Vronis Locken zwischen die Zähne.

„'n Wunsch, Jannis?", fragte Leo, der an den Tisch getreten war.

„Mach was geiles", erwiderte Jannis. Er ließ sich neben Kian auf dem Boden nieder.

„Ich bin auch viel besser", lachte Vroni, richtete sich ein wenig auf und kletterte auf Kians Schoß. Er lächelte sie zufrieden an, seine Augen waren halb geschlossen, der Blick unfokussiert.

„Wodka Eistee", sagte Leo und reichte Jannis seinen Becher. Er stellte zwei vor Kian und einen auf den Boden, dann setzte er sich ebenfalls. Aus der Innentasche seiner Kutte zog er ein Kartendeck hervor. „Wir spielen jetzt", sagte er und klatschte es auf den Boden.

„Ich würd ja viel lieber was and'res mach'n", grinste Kian mit Blick auf Vroni.

„Halt die Schnauze, du säufst jetz'", gab Leo zurück. Er nahm das Deck wieder auf und mischte. „Jeder von euch bekommt 'ne Karte. Der mit der niedrigsten Zahl trinkt."

„Verstanden", lachte Vroni. Sie streckte sich nach ihrem Becher und trank einen Schluck daraus.

„Nein, Mann, ers' wenn du die niedrigste Zahl has'!", sagte Leo deutlich und nahm ihr den Becher grob aus der Hand. Etwas von dem Inhalt schwappte auf Kians Hose.

„Has' ihn gehört", grinste Kian. Mit der linken Hand strich er über Vronis Oberschenkel.

„'schul'igung", lachte sie und lehnte sich gegen seinen Oberkörper zurück.

Leo mischte die Karten zu Ende und legte jedem eine verdeckte hin.

„Aufdecken", befahl er.

Alle griffen zu ihren Karten und drehten sie um.

Vor Jannis lag ein Pik-Ass.

Vor Vroni eine Herzdame.

Leo hatte eine Kreuz Acht.

Und Kian eine Herz Sieben.

Mit einer fahrigen Bewegung griff er sich seinen Becher und trank einen tiefen Schluck.

Leo gab die nächste Runde, dieses Mal musste er trinken. Dann wieder Kian. Vroni. Jannis. Nochmal Jannis. Sie machten weiter bis der Stapel und Kians Becher zum wiederholten Mal leer waren.

„Ich muss jetz' echt pissen", sagte er und schob Vroni von seinem Schoß runter. Sie machte Platz und nahm seinen Platz an der Spülmaschine ein, als Kian sich aufrichtete. Er schwankte und griff an die Arbeitsfläche. „Fuck", murmelte er, stieg dann über Jannis hinweg und steuerte mit schwankendem Gang die Küchentür an.

„Spielen wir weiter?", fragte Vroni mit breitem Grinsen.

„Lass ma' eine rauchen", sagte Jannis zu Leo. Er trank einen Schluck und rülpste.

„Geile Idee!", stimmte Leo zu. Er holte seinen Tabak hervor und drehte sich eine Zigarette, dann reichte er Jannis den Tabak. Im Gegensatz zu seinem sonstigen Fortschritt brauchte er diesmal länger, um seine Bewegungen zu koordinieren und Tabak und Filter in das Blättchen zu kriegen. Auch das Zusammenrollen klappte nicht sofort.

„Auch?", fragte Jannis Vroni.

Sie nickte.

Jannis reichte ihr seine fertige Zigarette und drehte dann noch eine.

Leo trank derweil seinen Becher leer, stand auf und stolperte rückwärts gegen die Arbeitsplatte, ehe er an den Tisch trat und sich eine neue Mische anfertigte.

Jannis' Stand war ebenfalls nicht sonderlich sicher, als er wieder auf den Füßen war. Er hielt sich am Tisch fest, als er sich bückte, um seinen Becher aufzuheben. Die Welt schwankte gefährlich.

Vroni stolperte lachend gegen ihn, als er wieder stand und Jannis konnte sich gerade noch an einer Stuhllehne festhalten.

„Hallo, Süßer, na?", grinste sie, drehte sich und wirbelte zur Küchentür.

„Komms' du?", wandte Jannis sich an Leo und schaute in seine Richtung. Leos Umrissen waren leicht unscharf.

„Schon da", grinste Leo, legte seine Hand an den Rand der Tischplatte und kam um sie herum auf Jannis' Seite. Er legte ihm den Arm um die Schultern und stützte sich auf ihn, Jannis hielt sich wieder an der Stuhllehne fest.

„Is' cool, dass du hier bist", lächelte Leo, stieß seinen Becher gegen Jannis' und nahm einen tiefen Schluck. „Richtig cool, ohne Witz." Er schaute einen Moment schweigend zur Küchentür hinaus, das Lächeln hielt sich auf seinen Lippen.

Jannis ließ die Lehne los und legte seinen Arm um Leo.

„Find ich auch", lächelte er, nahm einen Schluck aus seinem Becher und wischte sich den Mund mit dem Arm ab. „Komm jetz', rauchen." Er drückte seinen Arm gegen Leos Rücken und setzte sich in Bewegung. Sie durchquerten den Flur und kamen ins Wohnzimmer, wo Jannis einen kurzen Blick zu Marti warf, der neben Lesz saß und ihm ein Lächeln zuwarf, das Jannis erwiderte. Sie schoben sich an einem knutschenden Pärchen vorbei und Jannis löste sich von Leo, um die Balkontür zu öffnen. Gemeinsam traten sie nach draußen und sperrten die beschissene Musik drinnen ein. Dumpf hämmerte der Bass durch die Wand zu ihnen.

Jannis zündete seine Kippe an, während Leo drehte. Nebeneinander lehnten sie sich gegen die Umrandung des Balkons, den Blick auf die Balkontüren gerichtet, durch die sie auf weiße Vorhänge schauten.

„Aus dir mach'n wir noch'n richtigen Punk", grinste Leo und schlug Jannis mit der flachen Hand zwei Mal auf den Rücken.

Jannis hustete.

„Wer sagt, dass ich Punk werd'n will?", fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen und nahm einen Schluck aus seinem Becher.

„Pscht", machte Leo, führte seinen schwankenden Finger an seine Lippen und schaute Jannis an. „Komm näher."

Jannis lehnte sich zu ihm.

„Ich verrat' dir'n Geheimnis", flüsterte Leo und zog an seiner Zigarette.

Jannis verharrte in seiner Position.

„Du bis' schon Punk", grinste Leo.

Jannis schaute ihn ebenfalls grinsend an. „Ja?" Er inhalierte den Rauch.

„Der krasseste von allen!" Leo zog die Augenbrauen hoch und nickte, dann trank er einen tiefen Schluck. „Mach's so voll dein Ding, ich feier dich, Jannis. Ich feier dich." Er nickte und ließ diese Bewegung langsam ausklingen, wie ein Wackeldackel der auf dem Kofferraum saß.

Grinsend leerte Jannis seinen Becher und warf ihn vor sich auf den Boden, ehe er die Kippe an die Lippen führte und mit geschlossenen Augen einen tiefen Zug nahm. Heute war ein guter Abend.

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