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„Das ist doch auch Geld, das wir sparen", sagte Lesz. Er saß mit seiner Mutter, seiner Großmutter und seinen Schwestern am Esstisch.

„Ich hab' die Freizeit schon bezahlt, das wird so kurzfristig nicht mehr erstattet", erwiderte seine Mutter und schob ein wenig Gemüse auf ihre Gabel. „Tut mir leid, aber du fährst. Es wird bestimmt schöner als du denkst."

„Ich will aber nicht. Ich will hierbleiben, bei meinen Freunden."

„Denkst du ich hab Lust?", sagte Janina und hob die Augenbrauen.

Seine Oma, die sonst nur zu gerne so tat, als verstünde sie kein Deutsch, forderte die beiden mit strenger Stimme auf Polnisch dazu auf, dankbarer zu sein.

Pocałuj mnie gdzieś", zischte er und seine Mutter schlug mit einem lauten Klirren die Gabel auf ihren Teller.

„Leszek!", mahnte sie und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augenbrauen an. „W ten sposób ty nie rozmawiasz z babcię."

Lesz kniff die Lippen zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. Vielleicht hatte Jannis doch Recht und sie sollten ein Auto klauen und abhauen. Oder in das besetzte Haus am Ende des Parks ziehen.

„Es ist einfach nur unfair. Wir haben nicht mal meinen Geburtstag gefeiert, während Janina sogar ein neues Handy bekommen hat. Ich durfte Skorupy nicht behalten, weil Zuzi vielleicht aber vielleicht auch nicht allergisch auf sie reagieren könnte und sowieso muss ich hier immer alles machen, weil ich ja der Mann im Haus bin. Dabei hat Vroni gesagt, dass das sexistisch ist. Dass ich gar nicht alles hier machen muss und ihr alle genauso die Dusche reparieren oder den Abfluss unter der Spüle sauber machen könnt. Und jetzt darf ich nicht mal Zuhause bleiben!"

Einen Moment herrschte Schweigen, die Bestecke ruhten in den Händen ihrer Träger. Dann ließ seine Oma ihn wissen, dass er die Dusche nicht mal repariert hatte.

„Wir müssen alle zurückstecken", sagte seine Mutter, den Blick auf ihren Essen gerichtet. Sie schnitt ein Stück Kohl ab und schob es auf ihre Gabel.

Daria schwieg, die sagte sowieso nie etwas und bei Janina war es besser, wenn sie den Mund hielt. Zuzi starrte traurig ihr Essen an.

„Ich werde nicht fahren!", sagte Lesz, schob seinen Stuhl zurück und stand auf.

„Iss bitte auf!", rief seine Mutter, aber er schlüpfte in seine Schuhe und zog die Wohnungstür hinter sich zu.

Während er die Straße runterlief, wählte er Jannis' Nummer.

„Hast du Zeit?", fragte er, als dieser ranging.

„Für dich doch immer", erwiderte Jannis und sie trafen sich wenige Minuten später vor Jannis' Haustür, wo der ihn in eine Umarmung zog. „Wie geht's dir?", fragte er, während sie nebeneinander die Straße herunterliefen.

„Ach, keine Ahnung. Ich bin richtig abgefuckt."

„Wovon?"

„Wir fahren doch jedes Jahr auf diese Freizeit da und diesen Sommer halt auch wieder. Aber ich will nicht weg, ich will lieber bei euch bleiben und Skorupy braucht mich doch. Sie ist meine Katze, ich kann doch nicht immer alles auf Svea abwälzen, das ist nicht gut. Außerdem will ich das auch gar nicht. Wenn wir doch eh schon kein Geld haben, wieso müssen wir es dann für etwas ausgeben, auf das keiner von uns Lust hat?"

Jannis nickte und kickte ein Steinchen weg.

„Das versteh ich auch nicht. Als ob man unbedingt irgendwohin fahren muss." Er schaute Lesz an und dieser nickte. „Meine Eltern haben mir übrigens gesagt, dass wir dieses Jahr nicht in Urlaub fahren. Wahrscheinlich weil sie keine Lust haben Zeit miteinander zu verbringen."

„Streiten sie immer noch so viel?"

Jannis seufzte und nickte. „Ich glaube sie wären glücklicher, wenn sie einander nicht mehr sehen würden."

„Deswegen ist mein Vater bestimmt auch abgehauen. Weil er ohne uns glücklicher ist."

Sie überquerten die Straße und steuerten die Brücke an, um über den Fluss in die Stadt zu kommen.

„Ich glaub nicht, dass mein Vater mich alleine lassen würde. So ist er nicht."

„Glaub ich auch nicht."

„Aber so wie's jetzt ist ... Das ist nicht gut", meinte Jannis. Ein Auto fuhr an ihnen vorbei. Es hatte die Fenster heruntergelassen und Radiomusik klang leise aus den Fenstern nach draußen.

„Ich glaub Erwachsene haben gar keine Ahnung was gut ist. Weder für uns noch für sie selbst. Ich glaub sie machen nur was von ihnen verlangt wird."

Die beiden traten auf die Brücke, unter der der breite Fluss friedlich dahinfloss. Die Sommersonne spiegelte sich in den seichten Wellen und Schmetterlinge flatterten vorbei.

„Lass uns niemals so werden", sagte Jannis und schaute auf das Lichtspiel auf der Wasseroberfläche.

Lesz grinste.

„Niemals tun, was sie von uns verlangen?", fragte er.

„Genau. Wir tun nur das, was gut für uns ist."

„Wenn du hier bleibst, kannst du dann nach Skorupy sehen?", fragte Lesz und schaute Jannis an. Sie erreichten das Ende der Brücke und traten wieder auf den befestigten Bürgersteig.

„Klar, mach ich", lächelte Jannis.

Als sie an einem Kiosk vorbeikamen, blieb er stehen.

„Wollen wir mal schauen, ob wir da Bier kriegen?", fragte er.

„Das ist eine gute Idee", grinste Lesz. „Meinst du denn wir kriegen was?"

„Probieren wir's einfach. Hast du Kohle?"

Lesz schüttelte den Kopf. „Keinen Cent."

Jannis suchte seine Hosentaschen ab, fand aber nichts darin außer seinem Haustürschlüssel und seinem Handy.

„Okay, ich glaub das wird nichts", lachte er.

Lesz seufzte. „Meine Mutter würde jetzt bestimmt sagen, siehst du, deshalb kriegst du kein Taschengeld."

„Dann hat deine Mutter wohl vergessen, dass du auch noch Freunde hast. Wir können Marti und Vroni sagen, dass sie nachher Geld mitbringen sollen und dann holen wir Bier", grinste Jannis.

Ohne Bier aber miteinander liefen sie zu Skorupy und verbrachten den Tag mit dem Kätzchen, ehe sie sich gegen Abend zum Park aufmachten. Marti und Vroni warteten am Eingang auf sie.

„Wie geht's euch?", fragte Vroni.

„Gut soweit und dir?", erwiderte Jannis, während er sie an sich zog und sich wieder löste.

„Ja, mir auch. Leszi?"

Lesz löste sich von Marti und trat an sie heran.

„Geht schon", sagt er, während Jannis und Marti sich ebenfalls umarmten. „Habt ihr Geld mitgebracht?"

„Wofür überhaupt?", fragte Marti.

„Wir wollen Bier holen", grinste Jannis.

„Dafür gebe ich mein Geld doch gern her", lachte Vroni.

„Dann gehen wir eben zum Kiosk drüben und dann in den Park?", schlug Jannis vor.

„Okay", stimmte Marti zu. Gemeinsam entfernten sie sich von Parkeingang und steuerten das Kiosk an, das sich auf dem Weg zu ihrer Schule befand.

„Ich bin so froh, dass Sommerferien sind", seufzte Jannis. „Sonst würde ich jetzt wahrscheinlich an meinem Schreibtisch sitzen, weil meine Mutter mich erst gehen lässt, wenn meine Hausaufgaben fertig sind."

„Du könntest sie auch einfach machen", schlug Vroni grinsend vor.

„Könnte ich, ja", lachte Jannis. „Aber Lesz und ich haben heute beschlossen, dass wir nur noch tun, was gut für uns ist."

„Und Hausaufgaben zählen nicht dazu?"

„Nichts, was mich unglücklich macht, kann gut für mich sein."

Vroni schüttelte lächelnd den Kopf und holte ihr Portemonnaie raus, als sie vor dem Kiosk zum Stehen kamen. Jannis bekam ein paar Münzen von ihr und ein paar von Marti.

„Okay, ich mach das", sagte er und stieß ohne zu zögern die Tür auf. Ein bimmelndes Glöckchen empfing ihn und er steuerte zielsicher die großen Kühlschränke mit der Glasscheibe nahe der Kasse an. Mit zwei Sixpacks Perlenbacher trat er an den Verkaufstresen und schaute dem Kassierer selbstsicher in die Augen. Einen gelangweilten Blick später scannte er die auf die Pappe gedruckten Barcodes und Jannis zahlte. „Einen schönen Tag noch", wünschte er mit einem Lächeln und trug das Bier nach draußen, wo seine Freunde ihn grinsend empfinden.

„Ich dachte nicht, dass das klappt", lachte Vroni und klatschte in die Hände.

„Hast du etwa an Jannis, unserem großen Meister, gezweifelt?", fragte Marti und verneigte sich mit ausgestreckten Armen. „Du bist der wahre Saufreiseleiter. Oder so."

Jannis grinste und drückte Lesz ein Sixpack in die Arme.

„Wer saufen will, muss auch schleppen", grinste er und übergab das Sixpack auf der Hälfte des Weges an Vroni, während Lesz seines Marti überreichte. Auf der sattgrünen Wiese, die von Gänseblümchen durchsetzt war, angekommen, öffneten die vier sich jeder ein Bier, stießen lachend miteinander an und ließen die ersten Schlucke ihre Kehle hinunterlaufen.

„Du wolltest mir noch von deinem Treffen mit Kian erzählen", sagte Jannis.

„Du hast Kian getroffen?", fragte Marti.

Vroni nickte und zog ihre Beine in den Schneidersitz. „Ja, er hat mich gefragt", sagte sie zu Marti und schaute dann Jannis an. „Wir waren im Kino und eigentlich war es auch ganz schön mit ihm. Aber mir ist Isi einfach nicht aus dem Kopf gegangen und als er dann seinen Arm um mich legen wollte, habe ich gefragt, ob sie weiß, dass er mit mir zusammen ist. Und ich hab ihm gesagt, dass er sich erstmal klar werden soll, was er überhaupt möchte, weil sie wohl seit der Party noch nicht miteinander geredet haben."

Janis nickte und nahm einen Schluck aus seinem Bier.

„Ich hab ihn noch gesehen an dem Abend. Er ist auf die Lichtung gekommen, wo ich mit André und Leo war."

„Hat er was gesagt?"

„Ungefähr das gleiche wie du. André meinte, er soll dich einfach anlügen, dass er Schluss gemacht hat bis er weiß welche von euch er will."

„Und?", fragte Marti. Jannis schaute ihn an. „Na, was hat er dazu gesagt?"

„Ich hab gesagt, dass das scheiße wäre, und er hat mir zugestimmt."

„Willst du überhaupt mit ihm zusammen sein?", fragte Lesz.

Vroni blickte ihn nachdenklich an.

„Ich mag ihn. Ich fänd's schon schön ihn näher kennenzulernen."

„Dann würde ich sagen wir warten ab, bis er sich klar geworden ist was er will", meinte Marti.

Jannis trank zufrieden aus seiner Bierflasche.

„Ja, was anderes bleibt mir glaube ich nicht übrig", stimme Vroni zu. Auch sie hob die Flasche an ihre Lippen und trank einen Schluck.

„Gut sieht er ja schon aus", grinste Marti, was auch die anderen drei zum Grinsen brachte.

„Leo würde ihn auch nicht von der Bettkante stoßen, also halt dich lieber ran", lachte Jannis und Lesz verdrehte die Augen. „Lesz Leo hingegen schon."





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pocałuj mnie gdzieś – du kannst mich mal kreuzweise

W ten sposób ty nie rozmawiasz z babcię. – Auf diese Art redest du nicht mit deiner Oma.

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