Erste Lüge

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Das Messer löste ein unangenehmes Quietschen aus, als es über das Porzellan des Tellers kratzte.
In seinen Ohren erinnerte es an die Schießfeder einer Glockpistole. Eine der besten Kurzwaffen, die auch für einen Zivilisten zugänglich war.
Es war seltsam so viel essen zu können.

Angst - Die Augen zu schließen und die Seelenspiegel eines Kindes zu sehen, das bereits mit dem Leben abgeschlossen hatte.

Mit Mühe unterdrückte er das Gefühl, das ihm die Luft zum Atmen nahm und ihn in der Kälte seines Schweißes erstarren ließ.

Verständnislosigkeit - Er hatte ihnen allen das Leben gerettet. Wo war die Person die ihn rettete?
Wo waren die Helden, die täglich in den Nachrichten zu sehen waren und auf der Straße so große Aufmerksamkeit erhielten?

Unbeantwortete Fragen - Wo war sein damaliges Ich? Wo war sein Lachen? Wo waren seine Gedanken und Gefühle? Die von Alois und nicht die irgendeines Kriegshelden?
Wieso fühlte er sich so leer, wenn andere ihn feierten? Wenn jemand ihm dankte?

„Schmeckt es dir nicht?"
Langsam sah er auf, direkt in die Augen seiner Mutter.
Er hatte seine Augen von ihr. Der untergemischte Rotton erinnerte ihn an die Flammen einer Person, deren Kleidung feuergefangen hatte und dieses nicht mehr los wurde.

„Doch.", antwortete er knapp und wandte den Blick ab, so wie er es mit seinen Opfern auf dem Schlachtfeld getan hatte.

„Aber du isst kaum etwas! Geht es dir nicht gut?"
Besorgt legte seine Mutter ihm eine Hand auf die Stirn.

Kaum merklich zuckte er zurück, als die offene Handfläche sich seinem Gesicht näherte und somit immer größer wurde. Seine Pupillen verkleinerten sich schlagartig und erste Schweißtropfen liefen ihm über das Gesicht.

„Also Fieber hast du keines."
Sie runzelte die Stirn.

Sein Vater sah von den Nachrichten auf seinem Handybildschirm auf.
„Mach dir keine Sorgen. Du kennst ihn doch. Mein Sohn lässt sich nicht so schnell unter kriegen. Vor allem nicht von Fieber!
Habe ich nicht recht Alois?"

'Scheint so'
„Ja."

Das war sie. Die erste Lüge, die seinen Hilferuf bis zur Unkenntlichkeit maskierte und seine Verzweiflung übertönte.

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