Pakt mit Idia

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"The seaweed is always greener in somebody else's lake."
-Sebastian

Azul erzählte niemanden von seiner wortwörtlichen Leiche im Keller, nicht mal seiner Mutter oder den Zwillingen, und er lies sich auch nichts anmerken, als die Leute in seiner Heimat nach einem vermissten Jungen suchten. Er hatte ihn gut vergraben und mit einem Zauber dafür gesorgt, dass er selbst dann nicht gefunden werden könnte, wenn man genau an der richtigen Stelle gegraben hätte, doch über den Gedanken hinweg zu kommen ein Leben auf dem Gewissen zu haben, fiel ihm so leicht, dass er über sich selbst schockiert war. Irgendetwas sagte ihm einfach, dass der Kerl es nicht anders verdient hatte und es entweder er oder Azul gewesen wäre.
Nein, er fühle sich nicht von Schuld geplagt, im Gegenteil. Er hatte viel eher das Gefühl das Richtige getan zu haben, denn dieser Junge würde nie wieder jemanden so fertig machen, wie er es mit Azul getan hatte.
So verlies er sein Zuhause auch mit einem ungewohnt leichten Herzen, umarmte seine Mutter zum Abschied und traf sich mit Jade und Floyd, damit sie zusammen zum magischen Spiegel gehen könnten, der sie ins Night Raven College bringen würde.

Die Eingangszeremonie am Night Raven College war eine langweilige Versammlung aller Schüler, alter wie neuer, die allesamt schwarz-lilane Roben trugen, als ob sie Teil einer Sekte wären, und der schier endlos wirkenden Rede des Schuldirektors, Dire Crowley lauschten. Crowley war ein optisch noch recht junger Mann, doch so genau konnte man das nicht erkennen, da sein Gesicht hinter einer Pestdoktor Maske und einem schwarzen Zylinder verdeckt war. Er sprach und sprach und sprach und dann, endlich, bat er die Erstklässler sich in eine Reihe aufzustellen, damit der magische Spiegel sie in eines der sieben Häuser, Heartslabyul, Savannaclaw, Octavinelle, Scarabia, Pomefiore, Ignyhide oder Diasomia einteilen könnte.
„Kriegt hier noch wer Harry Potter Vibes?“, flüsterte Floyd, „wenigstens müssen wir keinen stinkenden Hut aufsetzen.“
„Wohin die uns, drei Meermänner, wohl hin stecken werden? Ich wäre überrascht, wenn es, nun, ich weiß auch nicht, Octavinelle wäre“, ergänzte Jade grinsend. Azul schnaubte verächtlich. „Oh bitte, das ist viel zu offensichtlich.“

Sie landeten alle drei in Octavinelle. Etwas enttäuscht von dieser offenkundigen Lösung war Azul ja schon, doch Octavinelle war das einzige Haus, das einen Trakt unter Wasser hatte. Sie würden sich dort wahrscheinlich wohler fühlen als in der heißen Savanne, in der Savannaclaw seinen Standpunkt hatte.
Er stellte sich mit den Zwillingen zu den anderen Octavinelle Schülern und wartete, als der nächste Erstklässer die Kaputze seiner Robe abnahm und vor den Spiegel trat. Es war Jamil! „Vergiss es. Die teilen uns ganz offensichtlich nicht nach unserem Charakter, sondern unserer Rasse in die Häuser ein. Wetten er kommt nach Scarabia?“, murmelte Floyd, als er Azuls hoffnungsvollen Blick sah.
„Scarabia!“, donnerte da die Stimme des Spiegels durch die Halle, woraufhin Floyd selbstgefällig grinste. Ja, Azul war ein wenig enttäuscht, doch das war noch lange kein Weltuntergang.
Als alle Erstklässler eingeteilt waren, machten sie sich auf den Weg in ihre Häuser, packten aus und tauschten ihre Roben gegen Schuluniformen aus. Die drei teilten sich ein Zimmer mit einer weiteren Person, denn nur der Vize des Dormheads hatte ein Zweierzimmer und der Dormhead hatte sogar ein Einzelzimmer.

Dormhead sein, dass hatte doch bestimmt was, also mal abgesehen von dem Einzelzimmer. Mit diesem Posten kam auch eine große Verantwortung und viel Macht, was auf Azul irgendwie recht verlockend wirkte, doch er wollte sich keine falschen Hoffnungen machen. Um Hausvorstand zu werden, müsste er das jetzige Oberhaupt zu einem Duell herausfordern, was er nie wagen würde, oder sich bei ihm einschleimen, in der Hoffnung, dass er ihn nach seinem Abschluss zu seinen Nachfolger ernannte.
Ihr Dormhead war im letzten Jahr, also würde er sie alle genau im Auge behalten, um beurteilen zu können, wer seinen Posten übernehmen würde. Bereits in ihren ersten Tagen am Night Raven College konnten sie beobachten, wie viele andere Schüler aus Octavinelle ihr Bestes gaben, um ihren Dormhead von ihren Qualitäten zu überzeugen. Sie waren so häuchlerisch und armselig, dass Azul schlecht wurde.
„Ewww der eine hat ihm Essen gebracht. Wie kann man nur so verzweifelt sein?“, spöttete Floyd eines Morgens beim Frühstück und warf einen verstohlenen Blick zu der kleinen Schülermenge, die sich um ihr Oberhaupt geschert hatte. „Als ob er seinen Nachfolger nach Essen beurteilen würde“, stimmte Jade seinem Bruder zu. Azul stocherte dabei nur lustlos in seinem Essen herum und versuchte sich zum essen zu zwingen. Seit er wegen dem Mobbing so stark abgenommen hatte, hatte er Angst eine Art Essstörung zu entwickeln und aß so gesund und ausgewogen wie möglich. Das Leben am Land, mit all seinen neuen Dingen und Überraschungen schlugen ihn die ersten Tage auf den Magen.

Dennoch, er war nicht dumm, im Gegenteil, und er wusste sich auf andere Gedanken zu bringen. So büffelte er viel für den Unterricht und erhielt schnell ausgezeichnete Noten, er schrieb sich aber auch für die Brettspiel AG ein uns entspannte bei einer Partie Monopoly mit einem eher stillen Typen namens Idia, der aussah, als ob er überall lieber wäre als in dieser AG.
Es brauchte etwas Zeit, doch irgendwann sprach Idia etwas offener zu ihm und erzählte ihm, dass Trein ihn zu einem Referat über die Geschichte des Blots verdonnert habe, um seine miserabele mündliche Note zu pushen. „Ugh ich kenne mich mit Blot aus, also ist es kein Problem den Mist vorzubereiten, a-aber mich vor die ganze Klasse stellen und das vorstellen... Ich kann den Gedanken nicht ertragen, wie all diese Normies mich anstarren.“
Azul wurde das Gefühl nicht los, dass auch er, ein halber Oktopus, in Idias Augen ein "Normie" war, doch stören tat es ihn nicht. Viel mehr war er verblüfft bei dem Gedanken, dass er Idia helfen konnte.
Die Frage war nur, ob er so dreist sein sollte ihm einen Deal anzubieten. War er etwa schon so weit, dass er es an seinen neuen Mitschülern ausprobieren würde?

Azuls Fähigkeit erlaubte ihn seine Opfer vertraglich zu binden und ihn etwas weg zu nehmen, bis der Vertrag erfüllt wurde, sozusagen als Pfand. Wer den Vertrag nicht einhielt, nun, Azul hatte es nie soweit kommen lassen. Eigentlich waren Jade und Floyd bisher seine einzigen Vertragspartner zum üben gewesen. Jade hatte mal seine Stimme für einen Berg seltener Pilze verpfänded und drei Wochen nicht gesprochen... Jedenfalls bis Mrs. Leech drohte sie alle Beide den Haien vorzuwerfen, wenn sie den Vertrag nicht sofort auflösen würden.

Idia hatte da tatsächlich etwas, das Azul weiter helfen würde, nämlich sein durch Videospiele zocken und Manga lesen geprägtes Allgemeinwissen. Azul hätte solche Wissensquellen nie für effektiv gehalten, bis er Idia traf, der ihm erklärte, wie Attack on Titan ihn besser über die Titanen aufklären konnte als seine eigene Familie... Was schon ziemlich traurig war, da seine Familie von den Titanen abstammte.
Ein Geschichtstest stand an und obwohl Azul bis jetzt überall hervorragende Leistungen gezeigt hatte, wurde ihm bei dem Gedanken an diesen Test übel. Vielleicht, so dachte er jedenfalls, könnte es ja nicht schaden sich Idias Allgemeinwissen zu borgen und ihm im Gegenzug dabei zu helfen dieses Referat zu überstehen.

                          C O N T R A C T

Die Beteiligen in dem vorliegenden Sachverhalt erklären sich freiwillig und im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte dazu bereit in folgenden Punkten miteinander übereinzukommen:

1. Der Vertragsteller verpflichtet sich mit seiner Unterschrift zu der Aushändigung eines Extrovertierten Trankes

2. Der Vertragspartner ist dazu gebunden dem Vertragsteller sein Allgemeinwissen im unten genannten Zeitraum zu überlassen.

3. Sollte der Vertragspartner sich nach Einnahme des Tranks gegen Klause 2. aussprechen, gilt der Vertrag seiner Seits als nicht erfüllt.

4. Die besondere Magie des Vertragsstellers verlangt, dass bei einem nicht Erfüllen des Vertrags Körper und Seele in seinen Besitz über gehen. (Siehe AGB's)

5. Der Vertrag ist bindend und kann nur aufgelöst werden, wenn beide Beteiligten sich einig sind.

Idia las den Vertrag mit einem interessierten Glitzern in den Augen, auch wenn Klause vier äußerst beunruhigend schien, so war es doch seine einzige Möglichkeit nicht völlig durchzurasseln. Mißtrauisch beäugte er seinen AG Partner und las sich danach genau die AGB's durch, um auch ja nichts zu überlesen. Er lieh ihm sein Allgemeinwissen gerne für einen Tag, wenn ihn das vor dem Untergang bewahren würde, also würde Klause vier wohl nicht in Kraft treten. Aber konnte er sich da sicher sein? War es das wirklich wert? „Hör zu, ich unterschreibe das jetzt, aber wenn es irgendeinen Haken gibt, haben wir zwei ein Problem“, sagte er schließlich düster, schnappte sich Feder und setzte seine Unterschrift neben die von Azul. Das Pergament rollte sich wie von Zauberhand zusammen und versiegelte sich selbst, das Zeichen dafür, dass ihre Abmachung bindend war. Die Rolle fiel Azul in die Hande und er starrte sie leicht betäubt an. Er hatte gerade das erste Mal seine Magie seriös benutzt und es fühlte sich verdammt gut und richtig an.

Und ja, Azuls Tränke waren mächtig. Am Tag seines Referates waren alle in seiner Klasse, ja selbst Trein Sensei, verstört von Idias plötzlichen Wandlung.

Azul: Herzlichen Glückwunsch! Sie sind mein erster Vertragspartner

Idia: Öhm... Okay?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro